Ob beim Camping oder bei einem Picknick in deiner Nähe – idealerweise hast du kühle…

Abschaffung der Roaming-Gebühren: Neue Tarife – neue Möglichkeiten
Ab morgen, mit Abschaffung der Roaming-Gebühren in den Ländern der Europäischen Union, können auch wir Camper nun endlich auf die neue “Freiheit” anstoßen. Vorbei die Zeiten, in denen wir krampfhaft nach dem nächsten verfügbaren WLAN suchen mussten! Nun können wir endlich auch im Ausland unsere Smartphones, Tablets und Laptops zum Einsatz bringen.
Eure bisherigen Verträge bleiben nach aktuellen Informationen erst einmal bestehen, das Datenvolumen kann jedoch nun unter denselben Bedingungen wie in Deutschland genutzt werden – komplett und ohne Zusatzkosten, wenn du dich an die Klauseln der so genannten Fair Use Policy hältst.
In diesem Beitrag möchten wir euch die neuen Möglichkeiten und die Veränderungen an den Tarifmodellen vorstellen.
Falls ihr Fragen oder Infos für uns habt, schickt sie uns gerne an team@camperstyle.net – wir werden den Beitrag laufend aktualisieren.
Welche Vorteile haben wir Camper vom Wegfall der Roaming-Gebühren?
Alleine das Smartphone ist mit seinen verschiedenen Apps auf Reisen schon ein superpraktischer Begleiter – und jetzt können wir das Handy zusätzlich auch noch in ein kleines Informations- und Kommunikationszentrum verwandeln!
Hier sind die 9 häufigsten Einsatzmöglichkeiten:
Das Smartphone als Navigationsgerät einsetzen
Entweder um eure Reiseroute mit einem Kartendienst zu planen, eine Wander- oder Fahrradroute auszuarbeiten oder um euch schon mal am Reiseziel mit Google Earth ein wenig umzusehen – denn jetzt wo die Roamingkosten wegfallen, könnt ihr die mobilen Daten beruhigt eingeschaltet lassen und unterwegs die schönsten versteckten Ecken erkunden!
Google Translate als mobilen Übersetzer nutzen
Auch wenn Google Translate schon seit einiger Zeit den Download von Sprachen für die Offline-Nutzung angeboten hat, werden die wenigsten ihren begrenzten Speicherplatz damit vollgeladen haben. Alles kein Problem mehr! Ab sofort könnt ihr euch mit der netten portugiesischen Bäckereiverkäuferin, dem französischen Winzer oder dem spanischen Campingplatznachbarn verständigen. Für uns war zum Beispiel erst kürzlich der Satz „gdje je kupaonica” von größtem Nutzen :-)
Informationen über die Umgebung suchen
Wo gibt es einen Schlüsseldienst? Um wieviel Uhr schließen die Apotheken am Reiseort? An welchem Strand sind Hunde erlaubt? Nur ein paar der Fragen, die wir bei unserer letzten Reise nach Südfrankreich recherchieren mussten – und wer könnte da hilfreicher sein als das Internet? Google, TripAdvisor, spezielle Foren oder das lokale Fremdenverkehrsbüro stehen euch künftig rund um die Uhr zur Verfügung und machen euch zum Touristikexperten – ohne den Campingplatz verlassen zu haben!
Deine Social-Media-Kanäle pflegen
Keine Roaming-Gebühren, kein schlechtes Gewissen. Jetzt könnt nicht nur Statusmeldungen und Bilder, sondern endlich auch Videos aus deinem Urlaub teilen. Freunde und Familie wird es freuen, das Bankkonto auch!
Youtube Videos schauen oder hochladen.
Youtube Videos ansehen oder hochladen
Schaue dir Tutorials oder die neuesten Vlogs an oder lade für die Familie daheim ein Video hoch. Das alles kannst du nun auch im EU-Ausland ohne Sorge erledigen, wenn du in deinem Heimatland einen Vertrag mit entsprechend großem Datenvolumen abgeschlossen hast.
Sicherheitsupdates am Rechner oder Smartphone durchführen
Um mal auf ein ernsteres Thema zu kommen: Was ihr auf jeden Fall auch bedenken solltet, ist die Sicherheit eurer Geräte auf Reisen. Normalerweise kommen solche Updates mit großen Datenmengen daher und bislang konnte man diese im Urlaub nicht oder nur über fremde WLAN-Verbindungen herunterladen. Durch den Wegfall der Roaming-Gebühren könnt ihr wichtige Updates sofort über euer eigenes Datenpaket durchführen und euch und eure Privatsphäre vor Hacks, Phishing und all dem anderen lästigen Kram schützen.
Öffentliche WLAN-Zugänge meiden
Wo wir gerade beim Sicherheitsthema sind, möchten wir natürlich auch auf die teilweise ungeschützten öffentlichen WIFI-Hotspots in Cafés, Restaurants oder Tourismus-Einrichtungen eingehen. Hier können unangenehme Überraschungen lauern – besser ist es, Vorsicht walten zu lassen und vorzugsweise das eigene Netz zum Surfen zu verwenden oder ein VPN zu nutzen.
Keine teuren Gebühren für schlechte Internetverbindungen mehr bezahlen
Unabhängig von den gerade genannten Sicherheitsbedenken wird das Thema Internet auf vielen Campingplätzen bislang noch sehr stiefmütterlich behandelt. So ist zumindest unsere Erfahrung aus den letzten Jahren. Die Zugänge sind häufig sehr teuer, was aber nicht unbedingt bedeuten muss, dass man auch guten oder überhaupt mal Empfang bekommt. Ein Problem weniger, wenn man darauf nicht mehr angewiesen ist.
Einfacher zuverlässigen Internetempfang bekommen
Ob man nur mal ein paar Wochen im Jahr im europäischen Ausland reist oder als Digitaler Nomade dauerhaft unterwegs ist – die teils komplizierte Suche nach lokalen SIM-Karten in den unterschiedlichen Reiseländern und die verfallenden Guthaben gehören nun der Vergangenheit an. Mit eurem eigenen Mobilfunkvertrag habt ihr mittlerweile fast überall Empfang und dank 4G und LTE sogar immer häufiger auch recht schnelle Verbindungen.
Vorsicht trotz Euphorie!
Bei aller Freude über die neue Regelung – ihr solltet den Bogen (und euer Surfvolumen) nicht überspannen. Sollten die Mobilfunkanbieter den Eindruck gewinnen, dass die Verträge nun bis zum Anschlag ausgereizt werden, können sie der Nutzung einen Riegel vorschieben.
Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz warnt:
Der Grundsatz „Roam like at home“ gilt (…) nur eingeschränkt für die Internetnutzung: Beim Surfen im Netz kann es eine Datenvolumengrenze geben, bis zu der die Datennutzung ohne Roaming-Aufschläge möglich ist. Wie hoch diese Volumengrenze ist, muss im Einzelfall geprüft werden. Urlauber sollten deshalb vor ihrer Reise im Vertrag die genauen Konditionen nachlesen und gegebenenfalls beim Anbieter nachfragen.
Welche neuen Tarife bieten die deutschen Mobilfunkanbieter ihren Kunden nach Abschaffung der Roaming-Kosten an?
Alle Deutschen Mobilfunkbetreiber bieten bereits jetzt nur noch Tarife mit kostenlosem Roaming in der EU an. Wir haben bei den drei größten Anbietern nachgefragt, was mit Altverträgen oder bisher genutzten Prepaid-Tarifen passiert.
Telekom
Bei der Telekom haben alle Verträge, die seit dem 19.04.2016 abgeschlossen wurden, bereits das kostenlose Roaming integriert.
Dies gilt auch für die Prepaid-Tarife Magenta Mobil Start und Family Card Start – hier könnt ihr nach Aussage des Anbieters ebenfalls schon jetzt in der EU, Norwegen, Island und Liechtenstein ohne zusätzliche Kosten surfen.
Bei den Magenta-Mobil-Tarifen ist zusätzlich sogar noch die Schweiz im Gratispaket enthalten.
Für laufende Bestandsverträge und die Prepaid Xtra-Tarife gelten die neuen Regelungen erst ab dem 15.06.2017. Ab diesem Tag können alle Inklusivleistungen in der EU, Norwegen, Island und Liechtenstein kostenlos genutzt werden.
Vodafone
Bei Vodafone kannst du das Roaming ab dem 15.06.2017 ebenfalls kostenlos nutzen. Das gilt für die EU, Norwegen, Island und Liechtenstein.
Achtung, die Schweiz ist hier nicht mit dabei!
Vodafone betont in seiner Antwort an uns, dass die Nutzung der Mobilfunk-Tarife ohne Zusatzkosten nur „zum Zwecke vorübergehender Reisen im EU-Ausland“ gelte. Entsprechend der gültigen Vorgaben der EU-Roaming-Verordnung behalten man sich „das Recht vor, entsprechend der 4-Monats-Regel regulierte Aufschläge pro Dienst zu erheben“.
Die Begrenzung von 500 Minuten bzw. 500 SMS pro Tag, die bisher im Sinne einer fairen Nutzung für die Mobilfunk-Nutzung im EU-Ausland galt, entfällt zum 15.06.2017.
Telefonica / O2
Prepaid-Kunden werden bei Telefonica (O2) automatisch und kostenfrei auf die neue EU-Verordnung umgestellt. Diese gilt wie bei den anderen Anbeiteren im gesamten EU-Ausland sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein.
Auch bei Telefonica O2 ist die Schweiz nicht inbegriffen.
Falls ihr Vertragskunde bei O2 seid und bisher keinen EU-Tarif abgeschlossen habt, könnt ihr Wunsch kostenfrei in den regulierten Roaming-Tarif wechseln.
Dazu müsst ihr euch kurz und unbürokratisch beim Anbieter melden: Einfach eine SMS mit dem Text „JA“ an die Kurzwahl 65544 aus dem O2-Netz schicken – die Umstellung geschieht nach Aussage des Anbieters innerhalb von 24 Stunden und wird mit einer SMS bestätigt.
Auch bei O2 setzt man auf die „faire Nutzung“. Sollte aufgrund objektiver Kriterien der Eindruck entstehen, „dass die Auslandsnutzung des Kunden die Inlandsnutzung für die Dauer von mindestens vier Monaten überwiegt, können Aufschläge auf SMS, Telefonie und Datennutzung (einschl. MMS) erhoben werden“, so der Anbieter.
Foto: (c) volkovslava / Depositphotos.com

Vermutlich der einzige Mexikaner auf deutschen Campingplätzen. Wurde schon als Kind im väterlichen Bulli mit dem Campingvirus infiziert. Kann (fast) alles mit Multitool, Panzertape und Kabelbindern reparieren.
Lieblingsspots: Mexiko, Norwegen & Südspanien
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