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Bowlus Road Chief

Der neue Bowlus Road Chief 26 – mit Alublech und Luxus auf der Straße

Die Sonne geht unter und die letzten Strahlen schimmern auf der silbernen Hülle des großen Bowlus Road Chief 26. Wie ein spitz zulaufendes Raumschiff oder das metallene Hinterteil eines Rieseninsekts sieht der Wohnwagen aus. Das neuste Modell ist noch länger und noch luxuriöser als sein Vorgänger. Wer damit auf der Straße herumfährt, wird gesehen. Wir stellen euch eine der wertvollsten „Blechbüchsen“ auf Rädern vor, die ihr je gesehen habt!

Rund acht Meter lang ist das Gefährt, das vollständig aus einer Aluminiumhülle besteht. Die frühere Version des Road Chief war einen halben Meter kürzer. Das ging so natürlich nicht – es musste etwas noch Größeres her! „Draußen auf der Straße soll die glänzende Hülle in ihrer Extra-Größe nun noch beeindruckender für Beobachter sein“, erklärt Bowlus. Zeigt her eure Diamanten.

Leichte Masse und große Geräumigkeit

Gestützt wird der Aufbau von einer Konstruktion, die ebenfalls aus Aluminium besteht. Zwischen der inneren und äußeren Struktur befindet sich eine Wärmedämmung. Unbeladen wiegt der Bowlus Road Chief 26 nur etwa 1,5 Tonnen. Die zulässige Gesamtmasse beträgt 1,8 Tonnen. Vier Personen finden in ihm Platz – aber wehe, sie wiegen alle jeweils mehr als 75 Kilo! Immerhin braucht sich keiner zu sorgen, mit dem Kopf anzustoßen, denn das Vehikel hat geräumige Innenmaße von zwei Metern Breite und zwei Metern Höhe.

Die Fenster bestehen aus thermoplastischem Kunststoff und die Eingangstür besitzt ein doppeltes Schloss. Dabei macht es wahrscheinlich ohnehin mehr Sinn, gleich den ganzen Bowlus zu klauen, statt nur die Inneneinrichtung. Die kann sich jedoch auch sehen lassen: Alle Wände und Decken bestechen aus Echtholz und ein ausgeklügeltes Ventilatorensystem benötigt keinen Strom – es funktioniert über Wind und Thermik.

Das Badezimmer hat im Bowlus Road Chief 26 ein Upgrade erhalten und ist nicht nur größer als im Vorgänger-Wohnwagen, sondern wartet mit einer separaten Hotel-Dusche auf. Außerdem hat Bowlus die Wasserzufuhr so konstruiert, dass laufend heißes Wasser nachläuft und ihr richtig ausgiebig duschen könnt. Weiterhin gibt es einen zweiten Duschkopf, den ihr nach draußen verlegen könnt, falls das Badeerlebnis mal zu heiß wird.

Die Ausstattung des Bowlus Road Chief 26

Das Schlafzimmer befindet sich am kegelförmigen Ende des Wohnwagens. Dort können zwei Einzelbetten zu einem großen Kingsize-Bett umgebaut werden. Mit dabei sind Bedecken und Kissen sowie Nachttische, Gardinen und LED-Leselichter.


Das Wohnzimmer ist eine Art Allzweckraum. Auf der rechten Seite findet ihr ein Sofa mit wegklappbarer Tischplatte und auf der linken Seite Sessel und einen weiteren Tisch. Beide Orte werden für die Nacht in Betten verwandelt. Außerdem könnt ihr den Wohnbereich als Arbeitsplatz nutzen mit Ladestation und einem mobilen Router, der bis zu 4G empfängt. Natürlich nicht auf dem Kartoffelacker. Bowlus garantiert außerdem eine „besonders hohe Sitzqualität“ auf den Möbeln. Na da kann das digitale Nomadenleben im Chefsessel ja sofort losgehen!

Vorne im Camper befindet sich die Küche. Es gibt einen zweiflammigen Gasherd und einen Kühlschrank mit Gefrierfach für den Champagner nach der Arbeit. Außerdem sind eine Spüle und eine Mikrowelle eingebaut. Daneben findet ihr viel Platz für Utensilien in Schränken, auf Regalen und in Schubladen. „Die Tür von der Küche aus führt auf eine Terrasse aus Riffelblech. Perfekt, um mal kurz mit dem morgendlichen Kaffee oder abendlichen Wein rauszugehen“, findet Bowlus. Na, dann eben Wein.

Stromversorgung und eine Woche off-grid

Der Bowlus besitzt eine Lithium-Eisenphosphat-Batterie, die bis zu vier Kilowattstunden leistet und es euch ermöglicht, bis zu einer Woche ohne externen Strom auszukommen. Damit könnt ihr sogar stromintensive Geräte wie die Mikrowelle oder die Klimaanlage nutzen, ohne ans Stromnetz angeschlossen zu sein. Zumindest die Klimaanlage soll vier Stunden lang allein im Batteriebetrieb durchhalten. Das ist zwar nicht unbedingt die Lösung für eine Woche off-grid im Death Valley aber es beeindruckt. Wenn ihr mögt, könnt ihr den Bowlus Road Chief auch optional mit einer 120-Watt-Solaranlage ausrüsten lassen. Die volle Aufladung der Batterie dauert sechs Stunden. Und wenn es mal kalt wird: Die wärmeübertragende Gasheizung macht dank beheizter Böden auch eure Füße warm.

Wer bis hierher gelesen hat, weiß schon, dass dieser Spaß nicht ganz günstig werden wird. 162.000 Euro werden somit mal eben fällig. Da kann man sich auch schon eine Eigentumswohnung von kaufen. Vielleicht nicht in München oder San Francisco – aber vielleicht in Brandenburg. Die hat allerdings keine Räder und man kommt nicht weg…

Bowlus – vom Erbauer der Maschine von Charles Lindbergh

Die Unternehmensgeschichte hat eine lange Tradition. 90 Jahre ist es her, dass Hawley Bowlus das erste Mal die Idee zu einem Wohnwagen aus Aluminium hatte. Erfahrung hatte er genug, denn Bowlus baute tatsächlich das Flugzeug, mit dem Charles Lindbergh am 20. Mai 1927 den Atlantik überquerte. So war sein erstes Ansinnen auch, einen möglichst leichten Camper zu bauen, der die Crew bei Flügen von A nach B transportierte. 1934 war der erste
Bowlus Road Chief auf der Familien-Ranch in San Fernando geboren. Leider verschwand das Unternehmen danach ein wenig in der Versenkung und andere Firmen wie Airstream begannen, die Idee vom Alu-Trailer aufzunehmen. Doch die Markteinführung des Bowlus Road Chief 26 zeigt, dass der Pionier immer noch da ist und weiter fleißig produziert.

Fotos (c): Bowlus Road Chief

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