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Buch Grenzenlos leben

„Grenzenlos leben“ – ein zauberhaftes Buch über das Reisen und Zu-Sich-Selbst-Finden


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Unsere Autorin Geraldine Schüle gehört wohl zu den Teammitgliedern bei CamperStyle, die am meisten und am extremsten reisen – auch in Gegenden wie Palästina, den Libanon oder Guatemala, die man als „normaler“ Tourist eher weniger auf dem Schirm hat. Anfang Mai veröffentlichte sie nun ihr Buch „Grenzenlos leben – Meine sieben Reisen in die Welt und zu mir selbst“ im Droemer Knaur Verlag.

Wir haben Geraldine interviewt – ein faszinierendes Gespräch über das Unterwegssein, die Reise zur „inneren Clownin“, ihre Abenteuer und das Schreiben.

Interview mit der Autorin

Geraldine, wohin gehen die Reisen in deinem Buch?

Geraldine: Mich hat es meist an Orte verschlagen, die nicht gerade in einem typischen Urlaubsführer erwähnt werden. Die meisten Reisen habe ich allein gemacht. Nach Nahost, in den Libanon, nach Palästina, Israel, Ägypten aber auch nach Indien oder Costa Rica.

In jungen Jahren wollte ich unbedingt Kriegsreporterin werden oder habe in Palästina in einem Zirkus als Trainerin gearbeitet. Jede meiner Reisen ist mit einer Erkenntnis, einem Prinzip aus der Clownerie verknüpft.

In deinem Buch geht es um das Reisen und gleichzeitig um die Clownerie. Wie kommen diese beiden Themen zusammen?

Geraldine: Für mich bedeutet Reisen, eine neue Perspektive einzunehmen. Wenn wir unterwegs sind, dann ist vieles neu, wir sind offen und interessiert an unserer Umgebung, an fremden Menschen und Geschichten. Gleichzeitig reflektieren wir unseren Alltag Zuhause. Wir lassen uns von neuen Eindrücken inspirieren. Das macht das Reisen für mich zu einem Geschenk. Dabei ist es egal, wie weit wir Reisen. In der Clownerie bemerke ich immer wieder denselben Effekt. Einen Perspektivwechsel, der mich inspiriert zu neuen unverhofften Möglichkeiten im Leben. In meinem Buch schreibe ich daher vom „inneren Clown“.

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Was ist das für dich genau? Ein innerer Clown?

Geraldine: Ich komme aus der Zirkusszene und habe jahrelang Akrobatik und Seiltanz gemacht. Die Clownerie hat mich lange Zeit nicht wirklich interessiert. Im Rahmen einer Zirkusausbildung bin ich vor ein paar Jahren aber doch mit der Clownerie in Kontakt gekommen. Damals hatte ich einen wunderbaren Clownslehrer, der uns immer wieder dazu animiert hat, das Gelernte zu reflektieren. Wie bin ich auf der Bühne interessant und wie kann ich die Menschen zum Lachen bringen? Warum liegt im Scheitern eine Chance? Wie weit komme ich mit Offenheit und Neugier? So habe ich begonnen, die Erfahrungen aus der Clownerie mit den Erfahrungen meiner Reisen zu verknüpfen und habe dabei festgestellt, dass ich mir damit viele offene Fragen auf der Bühne des Lebens beantworten konnte.

Du bist Autorin bei uns im Magazin und schreibst eigene Bücher. Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Geraldine: Geschrieben habe ich schon als Kind. Ich habe die Erwachsenen gerne beobachtet und mir aus meiner kindlichen Perspektive ganz eigene Gedanken über die großen Menschen und das Leben gemacht. Später habe ich dann für die Badische Zeitung geschrieben und einen Blog über eine Zirkusreise durch Europa betrieben. Vor zwei Jahren hatte ich die Idee zu einem Roman über einen Clown und dessen Ansichten über das Leben. Gemeinsam mit meiner Literaturagentur in Freiburg ist dann daraus das Konzept zu „Grenzenlos leben“ entstanden.


Du warst viel allein in der Welt unterwegs. In deinem Buch schreibst du einige Geschichten aus Nahost, Indien oder Ägypten. Du schreibst von Grenzenlosigkeit aber auch von Grenzerfahrungen. Wie kam es zu diesen Reisen?

Geraldine: Im ersten Kapitel meines Buches erzähle ich Geschichten aus meinem Leben als Schaustellerkind. Aufgewachsen sind meine Schwester und ich in einem Wohnwagen. Daher schreibe ich auch heute noch so gerne über Camping. Ich glaube, dass mich die Zeit als Kind, in der wir ständig unterwegs waren, sehr geprägt hat. Mit 17 Jahren bin ich dann für vier Monate alleine nach Indien. Nachdem diese Reise gut für mich ausgegangen war, hatte mich das Reisefieber endgültig gepackt. Ich hatte damals die Idee Kriegsreporterin zu werden. So bin ich dann später unter anderem bei der Hisbollah gelandet.

 

Der Untertitel deines Buches lautet: „Meine sieben Reisen in die Welt und zu mir selbst“. Kann man deiner Meinung nach durchs Reisen oder durch die Clownerie zu sich selbst finden?

Geraldine: Durch Clownerie können auch erwachsene Menschen wieder spielen und einen neuen Zugang zu ihren Emotionen oder neue Blickwinkel auf ihre Verhaltensmuster erhalten. Wer das nicht ausprobieren möchte, kann auch Yoga machen, meditieren oder ein Coaching besuchen. Es gibt viele Wege. Das Reisen empfinde ich immer wieder als Perspektivwechsel, dabei ist es völlig egal, wie weit eine Reise ist. Ich finde es spannend, immer wieder neu auszuloten, was mir Spaß macht im Leben, was mich begeistert und erfüllt und das dann einfach zu tun. Ob auf Reisen, im Alltag oder auf der Bühne. Es geht mir nicht um das „Ankommen“ bei mir selbst, sondern tatsächlich um jeden kleinen Schritt in eine gute Richtung.

Wie sieht dein Alltag aus, wenn du nicht in der Welt unterwegs bist? Hier bei Camperstyle.de hast du ja eine Artikelserie über dein Leben im Zirkuswagen geschrieben…

Geraldine: Ja, zusammen mit meinem Partner lebe ich in einem selbstgebauten Zirkuswagen auf dem Land. Patrick ist Architekt und Zimmermann und so ist unser Zuhause unglaublich schön geworden. Hier finde ich Ruhe zum Schreiben, wir haben Hühner, Gänse, Schafe, einen Hund und eine Katze. Wir bauen Gemüse an, machen Apfelsaft und hacken Holz. Meine zweite Berufung neben dem Schreiben ist die Arbeit im Zirkus. Dort bin ich Trainerin und Regisseurin. Dieser Wechsel aus Landidylle und Zirkusleben ist für mich perfekt. Da wir beide selbstständig sind, können wir dennoch viel unterwegs sein. Ich würde uns nicht als Aussteiger bezeichnen. Ganz im Gegenteil. Wir leben vielleicht etwas außergewöhnlich, nehmen aber ganz normal am gesellschaftlichen Leben Teil. Besonders liebe ich es, Lesungen und Vorträge zu halten und mich mit spannenden Menschen unterwegs zu unterhalten.

Tipps oder (ungefährlichere) Lieblingsorte für unsere Leser?

Geraldine: Das muss nicht immer Übersee sein, obwohl wir im Winter mit dem Fahrrad von Mexiko nach Costa Rica gefahren sind. Im Sommer packen wir manchmal nach Feierabend ein paar Dinge zusammen und fahren mit unserem Oldtimerwohnmobil für eine Nacht in die Natur. Eine Minireise. Wir trinken ein Gläschen Wein, kochen gemeinsam, genießen das Draußensein und am nächsten Morgen gibt es dann einen Kaffee mit guter Aussicht, bevor es für mich wieder an den Schreibtisch und für Patrick auf die Baustelle geht. Auch kleine Perspektivwechsel sind wunderbar. Camping ist eine Lebenseinstellung.

Wie würdest du die Essenz deines Buches abschließend in einem Satz beschreiben?

Geraldine: Ich tue, was ich bin, weil mein Weg voller Wunder ist.

Fotos: (c) Geraldine Schüle

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