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Viele, bunte Bullis auf dem Parkplatz vom Bullimuseum in Hessisch Oldendorf

Das Bullimuseum in Hessisch Oldendorf – Süße Oldtimer in der Zuckerfabrik

Die Zuckerfabrik in Hessisch Oldendorf – zwischen Hannover und Bielefeld – ist das Wahrzeichen der Stadt. Zehn Jahre stand sie leer, dann zogen in das historische Bauwerk historische Fahrzeuge ein. Das „Bullimuseum“ war geboren. Aber eigentlich ist das Bullimuseum gar kein Museum!

Eine Sonderausstellung der besonderen Art

Die ursprüngliche Idee eines Bullimuseums stammt von einem kleinen Verein in Salzgitter. Der Verein „Erstes VW Museum e.V“ hatte seinerzeit ein ehemaliges Panzergelände gemietet und sich leider sehr schnell finanziell damit übernommen. Rettung für die schönen historischen VWs kam durch einen anderen autoverrückten Verein: Die IGT2 (Interessengemeinschaft T2 e.V.) kaufte alle Bullis auf und suchte ein neues Grundstück. Mit der leerstehenden alten Zuckerfabrik in Hessisch Oldenburg schien man fündig geworden zu sein. „Die Stadt versprach sogar 1,25 Millionen Euro Fördergelder für die Sanierung locker zu machen“, berichtet Vorstandsmitglied Roland Röttges. Doch bis heute sei nichts geschehen. Die Zuckerfabrik sei in einem so schlechten Zustand, dass sie sich bis auf weiteres nicht als offizielles Museum bezeichnen darf. Der Name „Bullimuseum“ ist nun lediglich eine rechtlich geschützte Marke.

Auch die Mayas fahren VW

Nichtsdestotrotz stehen in dem historischen Gebäude unglaubliche Schätze der VW Geschichte. 30 Bullis aus fünf Jahrzehnten hat der Verein bisher gesammelt. Über Kontakte und das Internet finden sie immer wieder tolle Oldtimer. Und dabei wurde bisher kein einziger aufbearbeitet, alle sind noch komplett im Urzustand. Vom T2 aus dem Jahr 1967 in Wohnmobilausstattung bis zum letzten T2, der 2013 in Brasilien produziert wurde. Aber auch Vans aus der T3- und T4-Linie, die du heute noch ganz normal auf der Straße siehst.

Die neueste Errungenschaft holte der Verein erst vor wenigen Tagen vom Frachter ab. Mit einer Fähre kam der VW Pick up „La Hormiga“ (zu Deutsch: die Ameise) aus dem Jahr 1977 in Deutschland an. Er fuhr die letzten Jahre tatsächlich in Mexiko im Maya Reservat. 12.000 Euro hat der Verein dafür bezahlt. Das Geld kommt von den rund 700 Vereinsmitgliedern und den Einnahmen aus dem Club-Shop. Dort bekommen Bullifans alles, was ihr Herz begehrt: Vom Bulliflaschenöffner über Bulli Modellautos, bis hin zu Taschen und T-Shirts mit dem begehrten VW-Bus drauf.

Der Verein legt großen Wert auf Originale. Fast ausschließlich Nutzfahrzeuge wie Feuerwehrautos, Taxis oder Polizeiwagen gehören zu den 30 Ausstellungsfahrzeugen. „Solche Autos will keiner mehr. Die wären sonst verloren. Das wäre sehr schade“, erzählt Röttges.

Da der Museumsbetrieb auf Grund der baulichen Situation derzeit nicht möglich ist, hat der Verein einen Großteil der Fahrzeuge bis zum Frühjahr 2018 ausgelagert. Noch bis Ende dieses Jahres kannst du dir die Oldtimer im „PS Speicher“ in Einbeck in der Sonderausstellung „50 Jahre T2“ anschauen.

Alle Fahrzeuge sind noch immer fahrbereit

Wer allerdings glaubt, hier alte „ausgestopfte“ Bullis zu finden, der täuscht sich. Dem Verein ist es wichtig, dass alle Fahrzeuge noch fahrtauglich sind. Das heißt, Benzin, Öl und Wasser sind in den Autos noch vorhanden. Das ist auch einer der Gründe, weshalb sich das „Bullimuseum“ wohl niemals offiziell als Museum bezeichnen darf. Denn dafür müssten alle Busse trocken gelegt werden. Das jedoch widerstrebt dem Verein, denn die eingefleischten VW-Fans wollen die Fahrzeuge auch fahren! Denn wenn dieses Kultauto für eins steht, dann ist es FREIHEIT! Jedenfalls habe ich das mit meinem Bulli viele Jahre selbst so erlebt.

Wenn du jetzt Lust bekommen hast, dir diese tollen Busse anzuschauen, kannst du das noch bis Ende des Jahres in Einbeck tun oder im Frühjahr vom 27. April bis 1. Mai 2018 in Hessisch Oldendorf. Dann hat das Museum wieder geöffnet und freut sich auf jeden Besucher. Der Eintritt ist frei, Spenden sind aber gern gesehen. Camping am Museum ist an diesen Tagen auch möglich.

Außerhalb dieses Zeitraums öffnet das Museum nur auf Anfrage von größeren Gruppen. Die Kontaktdaten findest du auf der Seite des Bullimuseums.

Wenn du noch mehr abgefahrene VW Bullis bewundern möchtest, wirf unbedingt einen Blick in den Artikel „12 VW Bullis, die dein Herz höher schlagen lassen!

Fotos: (c) Bullimuseum

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