Camping auf dem Bauernhof ist vielerorts in Deutschland wie auch Europa möglich - sei es…

Campergespräche: Mike
Mit seinen 48 Jahren genießt Mike Tomczak die ultimative Freiheit – als Lkw-Fahrer und Vollzeit-Camper lebt und arbeitet er komplett mobil und hat darin sein persönliches Glück gefunden. Wir haben ihn zu seinem Lebensstil befragt.
CamperStyle: Mike, du bist ein echter Hardcore-Camper, wenn man das so sagen darf – seit wann lebst du mobil?
Mike: Ich habe 1996 als „Vollzeit-Camper“ im Wohnmobil angefangen. Ein Jahr zuvor hatte ich mir schon ein uraltes Wohnmobil mit selbst gebautem Wohnwagen gekauft und schnell gemerkt, dass dies eigentlich zum Wohnen ausreicht. Nach drei Monaten habe ich dann kurzentschlossen meine Wohnung aufgelöst und den Schritt in die Freiheit gewagt. Ich hab’s bis heute nie bereut und in dieser Zeit wahnsinnig viel erlebt.
CamperStyle: Bist du heute noch in diesem Wohnmobil unterwegs?
Mike: Nein, durch einen dummen Zufall bin ich Ende 1996 über ein 813er Mercedes-Wohnmobil gestolpert, das von einem älteren Herrn ausgebaut worden war. Es hat mich sechs Wochen Überredungskunst gekostet, dem Mann dieses tolle Teil abzukaufen! Mit dem war ich sehr viel unterwegs – bis 2004, also gute acht Jahre, hat es mich begleitet. Wir haben gemeinsam viel gesehen von Europa und selbst heute denke ich noch oft an die Zeit mit dem guten alten Gefährten…
CamperStyle: Wie ging es danach weiter?
Mike: 2004 habe ich dann einen Neoplan von der Rheinbahn gekauft – 18 Tonnen schwer und 12,5 Meter lang. Diesen Niederflurbus habe ich dann selbst ausgebaut und bin nach kürzester Zeit auch hier wieder eingezogen. Eineinhalb Jahre habe ich mit ihm verbracht, musste aber nach einiger Zeit leider feststellen, dass er knapp 50 Liter auf 100 Kilometer verschlungen hat, also entwickelte er sich schnell zum „Stehwagen“. Doch auch mit ihm hatte ich, wenn es auch nur kurz war, eine tolle Zeit. Ich wurde oft angesprochen, wenn ich mit dem Monster irgendwo aufgeschlagen bin, und es gab immer interessante Gespräche. 2006 habe ich mich dann von ihm getrennt und wagte den Schritt zum Wohnwagen, was bedeutend billiger und platzsparender war. Zusätzlich habe ich mir einen Mercedes Sprinter als Zug- und Alltagsfahrzeug zugelegt – mit beiden bin ich bis heute unterwegs.
CamperStyle: Das sind aber sicherlich noch nicht deine letzten Fahrzeuge, oder?
Mike: Nein, auf keinen Fall! Mein nächstes Projekt soll ein Drehschemel-Anhänger werden, den ich selber ausbauen werde.
CamperStyle: Was magst du besonders an diesem Lifestyle?
Mike: Die Freiheit und das Gefühl, dass man so wenig zum Leben braucht. Es gibt so viele tolle Orte und Plätze, an denen man stehen kann und es kostet… NICHTS! Ganz ehrlich: Wer hat schon die Möglichkeit, jeden Abend eine andere Terrasse in Anspruch zu nehmen?
Wir danken Mike für dieses spannende Interview und wünschen ihm allzeit gute Fahrt!
Fotos: (c) Mike Tomczak

Vermutlich der einzige Mexikaner auf deutschen Campingplätzen. Wurde schon als Kind im väterlichen Bulli mit dem Campingvirus infiziert. Kann (fast) alles mit Multitool, Panzertape und Kabelbindern reparieren.
Lieblingsspots: Mexiko, Norwegen & Südspanien