Beim Camping in Süddänemark erwarten dich breite Sandstrände, hübsche Altstädte mit Kopfsteinpflastergassen und abwechslungsreiche Ausflugsziele.…

Geheimt(r)ipps Deutschland – Östliches Erzgebirge: Campingtour abseits der Ferienrouten
Hand aufs Herz, was ist dir lieber? Stehst du im Winter gerne wartend am Lift, um auf den Berg befördert zu werden, den du in wenigen Minuten mit deinen Skiern wieder bezwungen hast? Oder quälst du dich gerne über überfüllte Langlaufloipen? Dann liegen dir die Wintersport-Hotspots in den Alpen oder in den deutschen Mittelgebirgen zu Füßen. Wenn du dich aber mit weniger spektakulären Skipisten und Langlaufloipen zufriedengibst, die dir aber Ruhe und Naturgenuss versprechen, dann habe ich mit unseren Geheimt(r)ipps in Deutschland genau das Richtige für dich.
Nachdem unsere Freizeitgefährte immer komfortabler ausgestattet sind, wird auch das Campen bei kühleren Temperaturen zum Genuss. Schließlich haben wir eine Heizung und meist warmes Wasser an Bord und die Camping- und Stellplätze sind mit einer Infrastruktur ausgestattet, die dir winterlichen Campingurlaub ermöglichen. Hier findest du alles zum Thema Wintercamping.
Reise in dieser Folge mit uns in das Östliche Erzgebirge. In eine Nachbarregion Tschechiens, die dir neben Wintersportaktivitäten auch erlebnisreiche Ausflüge und eine Menge Sehenswürdigkeiten bietet. Mach deinen Kurzurlaub rund um Altenberg zu einem Highlight dieses Herbstes oder Winters und entdecke die Region in gemütlichen Tagestouren.
Inhaltsverzeichnis
Die Anreise erfolgt über Chemnitz und der B174 und B171 in Richtung Altenberg oder über Dresden der B17 und B170 folgend in das Östliche Erzgebirge, diekt an der tschechischen Grenze.
Tour durch das größte Landschaftsschutzgebiet Sachsens
Die Region Osterzgebirge zählt zu den schönsten Mittelgebirgen Deutschlands. Breitgefächert ist das Angebot an Freizeitaktivitäten zu allen Jahreszeiten, bewegen wir uns hier doch auf einer Höhenlage zwischen 600 und 900 Metern, die während des Winters auch sportliche Aktivitäten möglich macht. Auf die Spuren des Silbererz-Abbaus in früheren Jahren stoßen wir hier ebenso wie auf beeindruckende Aussichtspunkte, die die landschaftliche Schönheit des Erzgebirges ersichtlich machen.
Start und Ziel für Reisemobilisten: Dippoldiswalde
Einen schönen Stellplatz mit Aussicht bietet der Womo-Stellplatz Pension Annette nördlich von Dippoldiswalde. Außerdem findest du in Klingenberg Camping & Wohnmobilstellplätze an der Talsperre.
Start und Ziel für Caravaner und Zeltenthusiasten: Dippoldiswalde und Altenberg
Als Übernachtungsmöglichkeit sei in Altenberg der Campingplatz Kleiner Galgenteich genannt. Dieser liegt nur wenige Gehminuten von dem gleichnamigen Naherholungszentrum am See entfernt.
In Dippoldiswalde entdecken wir gleich zwei Campingdestinationen: Campingplatz Paulsdorf, der direkt am Strandbad liegt und den Campingplatz Talsperre Malter, ebenfalls in malerischer Lage direkt am See.
Foto: (c) Tourist-Information Altenberg – Phillip Mäthner
Bei den Rundfahrten nutzen wir Neben- und Seitenstraßen, auf denen es manchmal eng wird und hin und wieder etwas holprig zugeht. Beachte das bitte, wenn du mit einem größeren Wohnmobil unterwegs bist.
Zwischen jeweils 60 und 80 km spulst du auf den Tages-Rundfahrten ab, sodass du den Tag ganz gemütlich angehen lassen kannst und genügend Zeit hast, dir alles in Ruhe anzusehen.
Rundfahrt 1. Tag
Das Etappenziel unserer ersten Rundfahrt heißt Dippoldiswalde , das die Einheimischen einfach „Dipps“ nennen. Ein Blick in die Stadt, deren Kern unter Denkmalschutz steht, lohnt sich. Schließlich finden sich am Markt das Rathaus mit einem breiten Renaissance-Giebel aus dem Jahr 1540 und die mächtige dreischiffige Stadtkirche aus dem 15. Jh. Wer Interesse an altem Handwerk zeigt, wird sich noch die Lohgerberwerkstatt im Museum Dippoldiswalde ansehen. Im Mittelalter entwickelte sich die Stadt zu einem Zentrum des Gerberhandwerks und in der musealen Schauanlage finden sich heute noch eine Wasserwerkstatt, die Gerberei, eine Zurichtstube sowie der Trockenboden und eine Gesellenkammer. Zum Abschluss unseres Besuchs in Dippoldiswalde kannst du an der nördlichen Stadtgrenze einen Abstecher an die Talsperre Malter machen, die sich für einen kleinen Spaziergang oder eine Wanderung anbietet.
Auf der B170 fahren wir nun weiter in südlicher Richtung durch das malerische Tal der Weißeritz nach Schmiedeberg. Hier findet sich eine der schönsten Dorfkirchen Sachsens. Der Bauherr ist George Bähr, der durch die Frauenkirche in Dresden zu Ruhm gelangte. 1716 errichtete er die Dreifaltigkeitskirche, die im Grundriss eines Kreuzes angelegt wurde. Den aus Sandstein gefertigten, reich geschmückten Taufstein im Innern des Gotteshauses schuf der Dresdner Hofbildhauer Benjamin Thomae.
Befährst du während der warmen Jahreszeit die Strecke, lädt das Naturwaldbad im nahegelegenen Dönschen zu einer Abkühlung ein.
Foto: (c) Tourist-Information Altenberg – Phillip Mäthner
Im Sommer wie auch während der Wintermonate ist das Zischen und Pfeifen des Kleinbahnzugs im Bahnhof von Kipsdorf, der zweiten Station unserer Rundfahrt zu hören. Sachsens dienstälteste Schmalspurbahn ist keine Museumsbahn, sondern wird im Kursbuch der Deutschen Bahn als planmäßig verkehrende Weißeritzbahn geführt. Wer den musealen Charakter einer Bahn erleben will, sollte die Fahrt von Kipsdorf nach Freital-Hainsberg über 34 Brücken und in einer Fahrzeit von 1½ Stunden mitmachen. Letztendlich hat sich an der maximalen Geschwindigkeit von 30 km/h seit 1883 nichts geändert.
Folgst du im Winter der B170 findest du westlich von Kipsdorf den Skilift Am Rotterhang oder östlich den Skilift Oberbärenburg, die für entspannende alpine Skivergnügen stehen. Aber auch in der restlichen Jahreszeit solltest du dir den Aussichtsturm Oberbärenburg nicht entgehen lassen, von dem du einen traumhaften Ausblick auf das Erzgebirge hast.
Der nächste Etappenort, den wir erreichen, ist Schellerhau. Dort finden wir mit der Dorfkirche aus dem 16. Jh. eines der Schmuckstücke der Region. Die 300 Jahre alte Bemalung wird dich ebenso in ihren Bann ziehen, wie das Glockengeläut, dessen älteste 1543 gegossen wurde und ein Geschenk des sächsischen Kurfürsten August war.
In der warmen Jahreszeit ist der Besuch des Botanischen Gartens in Schellerhau ein Muss. Er wurde 1906 angelegt und bietet einen Überblick über die alpine und heimishe Bergpflanzenwelt.
Weithin sichtbar empfängt uns auf der Weiterfahrt zu unserem heutigen Etappenziel die Pinge. Dieses weithin sichtbare Zeugnis für den jahrhundertelangen Erzabbau entstand 1620 durch einen Felseinsturz. Hier, in Altenberg, führt ein Bergbaulehrpfad von der Pinge bis zum Neubeschert-Glück-Stollen. Bei einem Besuch der letzten in der Region erhaltenen Erzwäschen erlebst du die Welt unter Tage, wo mächtige Stempel das Zinngestein mit Getöse zerschlugen. Abgerundet werden die Eindrücke mit einer Besichtigung des Bergbaumuseums Altenberg, in dem Bergbaugeschichte lebendig wird.
Fotos: Tourist-Information Altenberg – I. (c) Weißeritztalbahn / II. (c) Egbert Kamprath / III. (c) Phillip Maethner
Ebenfalls in Altenberg und zu allen Jahreszeiten lohnt ein Abstecher zum Sachsen-Energie-Eiskanal Altenburg. In der Wintersaison kommt man in den Genuss, den Rennrodlern und Bobfahrern über die Schulter zu schauen, spannende Wettkämpfe zu erleben oder mit erfahrenen Piloten die etwa 1,4 Kilometer ins Tal zu rasen. In der warmen Jahreszeit lädt die Sommerrodelbahn mit ihren über 1000 Metern Länge zu einer Spritztour ins Tal ein.
In Altenberg endet nach erlebnisreichen Stunden die Rundfahrt des ersten Tages. Von hier aus kannst du auf deinen Übernachtungsplatz zurückkehren, die Eindrücke des Tages verarbeiten und dich auf den nächsten Tag vorbereiten.
Rundfahrt 2. Tag
Den zweiten Tag unserer Rundreise durch das Östliche Erzgebirge starten wir in Zinnwald-Georgenfeld. Dort weisen Hinweisschilder auf das Museum Huthaus. Dies ist ein bergmännisches Gebäude, in dem Werkzeuge hergestellt, geschärft und aufbewahrt wurden. Seit 1913 steht das Huthaus unter Denkmalschutz. Eine der bedeutendsten Grubenanlagen war der etwa 500 Meter entfernte Tiefe-Bünau-Stollen, der wie auch das Huthaus zum Besucherbergwerk „Vereinigt Zwitterfeld zu Zinnwald“ gehört.
Außerhalb, südwestlich des Ortes, findest du schließlich noch das Naturschutzgebiet „Georgenfelder Hochmoor“. Eine Wanderung über den Bohlenweg durch das Moorgebiet solltest du dir weder im Sommer noch im Winter entgehen lassen, zeigt es doch landschaftliche Reize, die ihresgleichen suchen.
Im nächsten Etappenziel, Geising, bietet der Erlebnispark Altenberg neben einem Kletterpark und -labyrinth auch eine Mountainkartbahn während der Sommermonate und im Winter bei ausreichender Schneelage über 7500 Pistenmeter auf neun Abfahrten mit Schlepp- und Tellerliften.
Mit deinem Nachwuchs ist der Besuch des Wildpark Osterzgebirge ein Muss. In einer reizvollen, großen Parklandschaft entdeckt ihr hier die heimische Tierwelt in ihrer natürlichen Umgebung. Neben einheimischen Schalenwildarten, wie Dam-, Rot- und Steinwild, fanden auch zahlreiche exotische Tierarten eine Heimat. Und die ganz kleinen Besucher können sich auf Streicheltiere freuen.
Zum Abschluss des Besuchs in Geising sei noch der Aussichtsturm auf dem 824 Meter hohen Geisingberg empfohlen, von dem du einen herrlichen Blick über das weite Land geniessen kannst.
Fotos: Tourist-Information Altenberg – I. & III. (c) Phillip Maethner und II. (c) Detlev Müller
Interessante Eindrücke wird dir auch der Abstecher nach Lauenstein, dem dritten Etappenziel des heutigen Tages, verschaffen. Im Tal der Müglitz liegt Lauenstein, wo neben der noch als Ruine vorhandenen Burg Mitte des 16. Jh. ein Renaissance-Schloss erbaut wurde. Im Schloss findest du eine sehenswerte Ausstellung, die mit Exponaten über den Naturschutz und das Jagdwesen im Osterzgebirge informiert. Die Schlosskapelle wartet mit interessant gearbeiteten Holz- und Sandsteinplastiken aus dem 16. und 17. Jh. auf. Sandstein aus der Sächsischen Schweiz war es auch, mit dem der prachtvolle, neun Meter hohe Altar in der spätgotischen Stadtkirche im 16. Jh. erbaut wurde. Darüber hinaus ist auch der Falknerbrunnen auf dem Marktplatz von Lauenstein ein Kleinod des Ortes, der zu den ältesten Siedlungsgründungen im Osterzgebirge zählt.
Der besondere Tipp für den Sommer oder Winter
Den Himalaya ins Osterzgebirge holte der sächsische Bergsteiger-Guru, Frank Meutzner. Die 14 Gipfel über 8.000 Dezimeter tragen Namen wie Geisingberg, Lugsteine oder Pöbelknochen. Zu Fuß, mit dem Rad oder im Winter mit den Langlaufski lassen sie sich in mehreren Etappen besteigen. (Geübte Wanderer schaffen die Tour in zwei Tagen.) Aber egal wie man die Tour angeht: Sie lässt einen die ursprüngliche Natur des Osterzgebirges in vollen Zügen erleben und genießen. Außerdem kannst du nach der Tour behaupten, mehrere Achttausender erklommen zu haben …
Foto: (c) Tourist-Information Altenberg – Detlef Müller
Der Weg führt uns nun weiter durch das malerische Tal der Müglitz nach Glashütte. Dort ist wieder Kultur angesagt, steht doch der Ort seit 1845 für die Uhrenherstellung. Der Dresdner Ferdinand Adolph Lange erhielt dafür seinerzeit den Auftrag der sächsischen Landesregierung. Um ihm zu gedenken und seiner Leistung zu danken, errichtete man auf dem Marktplatz des Ortes ein Denkmal. Nach wie vor steht der Ort im internationalen Ruf für begehrte Luxusuhren, wie der Markenname „Glashütte Original“ beweist. Am Rande sei bemerkt, dass die Uhrenhersteller im Osterzgebirge die einzigen Uhrmacher weltweit sind, die von der Konstruktion über die Herstellung bis hin zur Montage der Uhrwerke alles selbst herstellen.
Daher lohnt sich auch ein Blick ins Uhrenmuseum, in dem eine Vielzahl von Raritäten zu sehen sind. Ebenfalls einen Abstecher wert ist die Mühle und Bäckerei Bärenhecke.
Die historische Mühle ist in Kombination mit der Bäckerei und der Raiffeisengenossenschaft die älteste ihrer Art und einzigartig in Deutschland. Sie gilt als technisches Denkmal und verrichtet noch heute zuverlässig ihren Dienst. Mit der historischen Mühlentechnik, die du bei einer Führung kennenlernen kannst, wird ein hochwertiges Mehl hergestellt, das den Genuss des vollen Korns garantiert.
Nur wenige Kilometer in Richtung Schlottwitz liegt nun rechter Hand das Etappenziel unserer zweitägigen Rundreise durch das Östliche Erzgebirge. Liebstadt empfängt uns mit Blick auf das Schloss Kuckuckstein, das malerisch an einem Berghang liegt. Bei der Besichtigung solltest du dir vor allem den Rittersaal mit seinem Sandsteinkamin ansehen, denn der ist der schönste Raum in der Burganlage. Sogar Kaiser Napoleon Bonaparte war hier am 9. September 1813 zu Gast, wie das Napoleonzimmer im Schloss beweist.
Gegenüber dem Schloss erhebt sich die spätgotische Kirche mit einem beeindruckenden Sterngewölbe. Und mit einer Flanierrunde durch die Gassen von Liebstadt, in denen dich der Anblick des Schlosses beeindruckt, beenden wir unsere Tour durch das Östliche Erzgebirge und du kannst an deinen Übernachtungsplatz zurückkehren.
Foto: (c) Tourist-Information Altenberg – Tina Heymann
Fazit
Ich habe dir nun die Region rund um die Rodelhauptstadt Deutschlands vorgestellt. Wie du siehst, bietet sie dir zu allen Jahreszeiten ein lohnendes Ziel für einen Kurzurlaub. Beeindrucken wird dich die Vielfalt der Landschaft und die reiche Kultur und interessante Vergangenheit mit ihrem Erzabbau. Vielleicht konnte ich dir Appetit machen auf eine Tour die dir, abseits der großen Ferienstraßen, Ruhe, Erholung und Entspannung bietet. Auf jeden Fall hat das Land im Osten Sachsens für alle Interessen etwas zu bieten: Natur und Kultur, Sport und Unterhaltung. Lass dich überraschen und genieße deine Zeit im Camper oder Zelt.
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Titelbild: (c) Tourist-Information Altenberg – Phillip Mäthner

Den Umstieg auf den Endlostrip hat er noch nicht geschafft. Aber er ist unterwegs, wann immer es seine Zeit und der Geldbeutel erlauben.
Lieblingspot: Französische Atlantikküste von Nord nach Süd – und retour.
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