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Igluzelte von Heimplanet – Ein Mount Everest-Basislager zum Aufblasen
Da wuchtet der Nachbar die Luftpumpe aus dem Auto. Die Zeltplane flattert noch auf dem Boden herum und ein wenig regt sich Mitleid über die alte Luftmatratze, die vermutlich gleich ausgerollt wird. Doch dann auf einmal bläst sich das ganze Zelt auf. Futuristisch mit schwarz-weißem Stoff und seltsam über Kreuz liegenden Stangen. Als würde eine riesige Spinne auf der Behausung sitzen. Die ausgefuchsten Igluzelte von Heimplanet sind ein Hingucker – und das ganz sicher nicht aus Mitleid.
„Wir wollten ein ganz neues Zelt-Erlebnis schaffen“, erklärt Stefan Schulze Dieckhoff von der deutschen Outdoor-Firma Heimplanet.
„Das Wichtigste bei unserem Konzept ist, dass alles aufblasbar ist. Insbesondere die Stangen“, fügt Stefan Clauss hinzu.
„Stefan hoch Zwei!“, scherzen die beiden Gründer von Heimplanet gerne. Doch wie funktionieren die künstlerisch anmutenden Igluzelte und was können sie?
Das Igluzelt: Aufblasbar wie eine Hüpfburg
Der Stoff der Zelte besteht von außen aus wasserdichtem RipStop Polyester und von innen aus einem atmungsaktiven RipStop Nylon. Gehalten wird die Plane allerdings nicht von klassischen Stangen, deren Stecksystem sicher schon den ein oder anderen Camper in den Wahnsinn getrieben hat. Stattdessen ist die gesamte Konstruktion aufblasbar. „Dazu nutzen wir ein Konzept aus mehreren Kammern, das sogar patentiert ist“, sagen die Stefans. Zum einen kann man das Zelt in einem einzigen Schritt aufblasen, ohne an zig Stellen ansetzen zu müssen. Zum anderen könnt ihr die Halterung anschließend in verschiedene Kammern unterteilen, sodass bei einem Leck nicht gleich das ganze Zelt zusammenfällt und ihr die kaputte Stelle leicht findet.
Ein besonderes dicht verschlossener Balg sorgt dafür, dass die Luft für lange Zeit in der Konstruktion gehalten werden kann. Der Aufbau soll nur zwei Minuten dauern, beim Abbau lässt man einfach die Luft raus und rollt es zusammen. Ich muss ein wenig an eine dieser quietschbunten Hüpfburgen denken, bei denen man als Kind immer in die Ritzen zwischen den Luftkammern gefallen ist und nicht mehr rauskam, weil einfach alles in Bewegung war.
Aus dem Igluzelt von Heimplanet solltet ihr es allerdings problemlos rein und wieder rausschaffen. „Es ist extrem stabil und haltbar“, versprechen die Stefans.
Die Idee von Heimplanet: geodätisch denken!
Aber warum sehen die Zelte aus wie futuristische Diamanten?
„Während wir unser Projekt geplant haben, ist uns der Architekt und Designer Buckminster Fuller über den Weg gelaufen“, berichtet Stefan Clauss. „Er hat einen großen Einfluss im Bereich geodätischer Kuppeln.“
Geo- was? Was nach hochtrabender Mathematik klingt, ist in Wahrheit einfach nur eine Kuppel, die von Weitem recht rund wirkt, von Nahem aber komplett aus einzelnen Dreiecken besteht. „Dieses Prinzip haben wir dann für unsere Zelte übernommen“, sagt Stefan. „Das geodätische Design stellt sicher, dass Belastungen über die gesamte Struktur verteilt werden.“ Außerdem ermöglicht die Form viel Raum im Verhältnis zum verbrauchten Stoff für die Plane.
Das günstigste Igluzelt bei Heimplanet heißt Fistral und kostet 550 Euro. Momentan gibt es fünf verschiedene Varianten der Zelte. Ins Fistral passen ein bis zwei Personen und es wiegt 2,4 Kilo. Es hat zwei Eingänge und zusätzlichen Stauraum für Ausrüstungsgegenstände. Außerdem gibt es ein Gear Loft, in das ihr eine Lampe legen könnt für ein angenehm gemütliches und diffuses Licht. Die teuerste Variante ist das Mavericks und kostet 5.500 Euro. Ja, dafür bekommt man auch schon mal einen Gebrauchtwagen. Dafür könnt ihr dieses Raumwunder aber sogar als Basislager für eine große Bergwanderung nutzen. Bis zu zehn Personen passen in die 13 Quadratmeter rein und es ist besonders für extreme Bedingungen konzipiert. Also nichts wie hin zum Mount Everest! Oder aufs offene Meer – denn die Struktur verträgt sogar Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 km/h.
Heimplanet – von Portugal bis zum ersten Zelt
Die Idee für das aufblasbare Igluzelt mit den vielen Dreiecken kam den beiden Stefans 2003 während eines Surf-Trips in Portugal. „Wir sind die Küste entlang gereist und mussten immer wieder unser Zelt auf- und abbauen“, erinnern sich die beiden. „Einmal sind wir erst spät abends an einem Campingplatz angekommen. Es war schon dunkel und dann fing es auch noch an, zu regnen. Das war der Moment, in dem wir zum ersten Mal darüber sprachen, ein Zelt zu optimieren.“
Aus der Idee wurde erst fünf Jahre später Ernst. 2008 begann das Team mit der Planung. 2011 war dann endlich das erste Zelt auf den Markt. Seitdem kamen immer neue Größen und Varianten hinzu. Inzwischen bietet Heimplanet nicht nur Zelte an, sondern auch andere Outdoor-Ausrüstung. Der Name des Unternehmens ist übrigens auch aus einem beiläufigen Gespräch entstanden. „Während wir über Zelte gesprochen haben, hatten wir auf einmal dieses Bild im Kopf: Ich trage mein Haus rund um den Globus!“, sagen die Stefans.
Eine Heimat aus kleinen Dreiecken und viel Luft – für eine große Wanderung um die Welt.
Fotos (c): Heimplanet

War schon immer eher Pippi Langstrumpf als Annika. Arbeitet als freie Texterin und Fotografin bei Zeilenaufbruch und liebt Roadtrips überall auf der Welt.
Lieblingsspots: USA und Südeuropa.
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