„Ich bau mir mein Wohnmobil selber aus“. Diesen Vorsatz hört man sehr häufig und wer…

Keine Lust auf Zivilisation – weit weg mit dem Bimobil EX480
Manchmal will man doch einfach nur ganz weit weg. Weiter als die Abstandsregel. Das passende Fahrzeug dazu bietet Bimobil mit dem EX480. Das geländegängige Fernreisemobil sieht von außen zwar ein bisschen aus wie ein Panzer, ist innen aber fast schon ein schickes Motel. Und wer denkt, dass die nächste Weltreise noch weit weg ist, der kann ja inzwischen schon mal anfangen, zu sparen. Doch der Reihe nach.
Das Bimobil EX480 ist auf einem Merdeces Benz Atego Chassis aufgebaut und hat natürlich Allradantrieb. Ein Fernreisemobil ohne Allrad wäre ja auch wie ein Grill ohne Anzünder. Mit 238 PS und einem Euro VI 5,1-Liter Reihenmotor geht es auch gleich tierisch los. Der Fahrzeugrahmen ist robust verarbeitet und verbindet die Wohnkabine fest mit dem Fahrerhaus. Damit das Expeditionsfahrzeug nicht fies auf dem Boden aufsetzt, gibt es einen hochklappbaren Unterfahrschutz, der den Böschungswinkel komplett erhält. Das ist auch gut so, denn auf dem Papier kann der EX480 ein Gefälle von bis zu 74 Prozent erklimmen. 74 Höhenmeter auf 100 Metern Strecke. Ich weiß auch, nicht, weshalb ich gerade an einen Bulli denken musste und laut gelacht habe.
Maße des Bimobil EX480
Obwohl Bimobil leichte Materialien verwendet, bringt es das Fahrgestell auf 10,5 Tonnen. Die könnt ihr aber noch auf 7,5 Tonnen ablasten. Mit 6,60 Metern Länge ist der EX480 relativ kompakt. 2,43 Meter ist er breit und 3,48 Meter hoch. Die Stehhöhe innen beträgt 1,96 Meter. Das dürfte für die meisten Menschen außerhalb der Profibasketball-Liga reichen. Ohne den Alkoven beträgt die Länge innen 4,72 Meter. Auch auf das Dach könnt ihr noch ein paar Sachen schnallen, solange sie nicht mehr als 100 Kilo wiegen.
Das Fahrerhaus hat luftgefederte Schwingsitze. Praktisch, wenn man so ein Gefälle runterschottert oder zehn Stunden am Steuer sitzt. Daneben hat Bimobil Flaschen- und Becherhalter montiert. Mit sechs Fenstern kommt viel Licht in den Innenraum. Drei davon sind Dachluken. Wer nicht so lange wach ist, um dadurch die Sterne zu beobachten, kann die große Klappe auf Höhe der Sitzecke öffnen, und beim Frühstück einen Panoramablick mit Morgensonnen genießen. Und weil man früh morgens oder nach langer Fahrt manchmal etwas bräsig ist, fährt die zweistufige Trittleiter an der Wohnkabine elektrisch aus.
Großes Bett und volle Küchenausstattung
Die Möbel im Inneren sind hell, freundlich und pflegeleicht. Dazu könnt ihr für die Sitzbänke verschiedene Muster für die Polster wählen. Die Bänke sind 1,10 Meter breit und lassen sich schnell in eine zusätzliche Liegefläche von 1,10 Metern Breite und 1,91 Metern Länge verwandeln. Doch das ist nicht die einzige Schlaf-Fläche. Im Heck gibt es noch ein permanentes Bett mit luxuriösen Maßen von 1,45 Metern Breite und 2,10 Metern Länge.
Die Küchenzeile gegenüber der Sitzgruppe besitzt einen versenkten Zweiflammenkocher mit Gasabdeckung und eine Edelstahlspüle. Der Kompressor-Kühlschrank fasst 110 Liter. Nicht, nicht Bier. Obwohl…
Zusätzlich hat er ein Gefrierfach. Da kann man das Bier sogar einfrieren, damit es nicht schlecht wird. In der Küche finden sich außerdem zahlreiche Schränke und Schubladen für Besteck, Töpfe und Vorräte.
Überhaupt gibt es im Bimobil EX480 viel Stauraum. In Hängestaukästen, in Sitzstaukästen und im Kleiderschrank mit Hutablage.
Auch das Bad ist mit 1,32 Metern mal 0,90 Metern recht geräumig. Die Möbel hier sind natürlich wasserfest verleimt. Es gibt eine Thetford-Cassettentoilette, ein emailliertes Stahlwaschbecken und eine Dusche.
Heizung, Wasser und Elektronik im Bimobil
Die wird von einem 300 Liter fassenden Frischwassertank und einem Warmwasser-Boiler mit 12,5 Litern befeuert. Abwasser sammelt sich in einem 120-Liter-Tank. Damit geht es schon mal ein paar Tage ohne Zivilisation. Wenn es kalt wird, sorgt die Trumatic Combi 4 für warme Füße. Gibt es statt Wärmebedarf eher Strombedarf, bieten vier 12-Volt-Steckdosen und drei 220-Volt-Innensteckdosen eine gute Versorgung. Mit an Board ist eine 220-Amperestunden Zweitbatterie.
Damit kommen wir zurück auf den Punkt, dass die nächste Weltreise ja noch in einiger Ferne liegen könnte. Macht aber nichts, denn das Bimobil EX480 ist ungefähr so teuer wie eine nette Eigentumswohnung. Mit 176.000 Euro seid ihr dabei. Da kann man bei den aktuellen Zinsen schon mal ein paar Jahre drauf sparen.
Bimobil wurde vor über 40 Jahren vom Maschinenbau-Ingenieur Raimund von Liebe gegründet. Noch heute arbeiten in dem Familienunternehmen Enthusiasten von Fernreisen und Reisemobilen. Die Kabinen werden in München produziert und stets auf den Gebrauch in anspruchsvollem Terrain geprüft. Mit 70 Mitarbeitern stellt Bimobil so jährlich ungefähr 100 Fahrzeuge her.
Fotos (c): bimobil – von Liebe GmbH

War schon immer eher Pippi Langstrumpf als Annika. Arbeitet als freie Texterin und Fotografin bei Zeilenaufbruch und liebt Roadtrips überall auf der Welt.
Lieblingsspots: USA und Südeuropa.
Dieser Beitrag hat 0 Kommentare