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Kolumne: Wer hat Erfahrung mit dem Wetter der Zukunft?
Unser lieber Kollege Henning, seines Zeichens Blogger, Wohnmobilbewohner, Facebookgruppen-Aufmischer und bekennender Sarkastiker, wirft in unserer neuen Kolumne einen Blick auf Themen, die die Camperwelt bewegen.
Mit einem Augenzwinkern und dem einen oder anderen bissigen Kommentar analysiert er die oftmals hitzigen Social-Media-Diskussionen rund um Thermomix, Camperhunde, Dickschiffe, Grußverweigerer und Kuschelcamper. Viel Spaß beim Lesen und Bühne frei für Henning!
Das Wetter ist natürlich elementar für das Gelingen eines Campingurlaubs. Zwei Wochen Dauerregen sind einfach doof, unbestritten. Da möchte natürlich jeder auf Nummer sicher gehen und es werden schon mal Fragen wie diese gestellt: „Wie ist denn so das Wetter im Oktober am Gardasee? Wer hat Erfahrungen?“
Naturgemäß antworten viele mit Links zu den diversen Wetter-Apps und Vorhersageseiten. Andere geben bekannt, dass ihre Glaskugel gerade zur Kalibrierung in der Werkstatt ist.
Der Fragesteller weist mitunter gerne darauf hin, dass er Links zu Wetter-Apps auch selbst finden kann, er oder sie sucht Erfahrungen. Dann komme ich ins Spiel, um die Frage wie folgt umzuformulieren: „Hat denn hier niemand Erfahrungen mit dem Wetter am Gardasee im kommenden Oktober?“, oft garniert mit dem Hinweis auf Klimatabellen, darin finden sich die gesammelten Erfahrungen mit dem Wetter einer Region.
Dass niemand Erfahrungen mit dem Wetter der Zukunft haben kann, sehen jetzt plötzlich alle ein. Was denn diese blöde Frage solle, heißt es dann, wobei die Leute völlig vergessen, dass es rein definitionsgemäß dumme Fragen gar nicht gibt. Das wurde mal so festgelegt.
Doch auch Klimatabellen oder die Ergebnisse der Wetter-Apps werden von kritischen Konsumenten angezweifelt. Sicher, die Inhalte könnten vom Fremdenverkehrsamt der Region gesponsert sein und melden dann immer nur schönstes Wetter. Vielleicht erklärt sich daraus der Wunsch nach persönlichen Erfahrungen?
Doch seit wir wissen, dass es Kreml-Trolle im Netz gibt, warum sollen sich nicht auch Wetter-Trolle dort tummeln, die auf jede dieser Fragen mit „28 Grad, Sonnenschein“ antworten, weil eben die Fremdenverkehrsbehörde so gut dafür zahlt? Niemandem kann man mehr trauen…
Glaubwürdig bleibt dann nur, wer von Dauerregen, taubeneiergroßen Hagelkörnern oder Schlimmerem berichtet. Manchmal dauert es tatsächlich nicht lange und jemand zeigt Schockbilder der bösen Hagelkörner. Das Bild kann aus der Region und dem Zeitraum sein, muss es aber nicht.
Wenn nur noch die schlechten Wetterprognosen als glaubwürdig angesehen werden, sind wir wieder an dem Punkt wie in den seligen Siebzigern, als die Wettervorhersage schon für übermorgen eher Rätselraten war. Warum dann nicht einfach hinfahren, Klamotten auch für schlechtes Wetter einpacken und etwas auf das Glück vertrauen? So sind schon unsere Vorfahren in den Urlaub gereist.
Klar, das konnte auch mal schief gehen. Aus der kleinen Weserstadt Bodenwerder habe ich ein frühkindliches Regentrauma mitgenommen und das kam so: Meine Eltern sind mit mir im zarten Alter von sechs Jahren dort hin gefahren. Nach drei Tagen Dauerregen und Herumsitzen in der Pension sind wir wieder nach Hause gefahren. Seitdem bin ich mir fast sicher, dass es in Bodenwerder immer regnet. Ich war inzwischen mal wieder da und es war tatsächlich trocken, aber so eine frühkindliche Prägung wird man schwer los…
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Titelbild: (c) casarda | Depositphotos.com

Fährt seit 1992 mit Wohnmobilen in der Gegend herum. Zuerst im VW-Bus, dann im Sprinter-Kastenwagen und seit Sommer 2013 lebt er Vollzeit im Alkovenmobil.
Reisen, noch als braver Angestellter mit sechs Wochen Jahresurlaub, führten von Island bis zur Krim und vom Nordkap bis Gibraltar. Seit ein paar Jahren ist es mit dem Nine-to-Five-Brotjob vorbei und er tingelt als Privatier durch die Lande. Im Sommer in Deutschland, im Winter gerne auch mal in Italien und Portugal.
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