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Kolumne: Der Kreislauf der vergessenen Fußmatten
Unser lieber Kollege Henning, seines Zeichens Blogger, Wohnmobilbewohner, Facebookgruppen-Aufmischer und bekennender Sarkastiker, wirft in unserer neuen Kolumne einen Blick auf Themen, die die Camperwelt bewegen.
Mit einem Augenzwinkern und dem einen oder anderen bissigen Kommentar analysiert er die oftmals hitzigen Social-Media-Diskussionen rund um Thermomix, Camperhunde, Dickschiffe, Grußverweigerer und Kuschelcamper. Viel Spaß beim Lesen und Bühne frei für Henning!
Heute widme ich mich einem eigentlich banalen, aber allgegenwärtigen Thema: Ich wage zu behaupten, dass die Fußmatte das am häufigsten vergessene Camping-Utensil ist – übertroffen allenfalls von im Boden zurückgelassenen Heringen der Zeltcamper.
Die Fußmatte ist leider unumgänglich, denn viele Stell-oder Campingplätze sind so beschaffen, dass der Dreck fast magnetisch an den Sohlen haftet und unbedingt mit hinein will in das Wohngefährt.
Ich habe in gut 25 Jahren der Wohnmobilerei mindestens drei Fußmatten dem ewigen Kreislauf hinzugefügt. Meistens hat dann irgendetwas Unvorhergesehenes, das auch noch zu erledigen war, die Routine „Fußmatte einpacken“ überschrieben. Und dann blieb sie liegen und hat wahrscheinlich leise geweint. Dabei hat so eine Fußmatte schon prinzipbedingt kein einfaches Leben.
Ihr Sinn und Zweck ist es, von uns mit Füßen getreten zu werden. Die Camper unter uns werden sie darüber hinaus früher oder später auf einem Stell- oder Campingplatz einsam zurücklassen. Die glücklichen unter den Fußmatten finden neue Besitzer, die sie adoptieren und ihrerseits wieder mit Füßen treten. So eines Findelkindes habe ich mich auch schon einmal angenommen, hier die Auffindesituation auf einem winterlichen Stellplatz:
Die ist eine Weile mitgefahren, bis sich herausgestellt hat, dass die wasserundurchlässige Gummibasis der Matte suboptimal ist, denn bei Regen oder Schnee war die immer nass und der abgetretene Dreck ist auch darin hängengeblieben.
Um diesem Missstand abzuhelfen, habe ich eine dieser Matten aus Draht mit braunen Borsten gekauft. Ja, gekauft, denn so etwas Nützliches findet man natürlich nicht einfach – oder nicht dann, wenn es gebraucht wird. Da sollte der abgestreifte Dreck nicht drin hängenbleiben und auch Wasser oder Schnee werden gleich bis zum Boden durchgereicht, ohne sich in der Matte anzureichern. Die „Findelmatte“ habe ich dann meinerseits auf einem Stellplatz „vergessen“.
Eine weitere, in dieser Zeit gefundene Matte habe ich ignoriert, denn ich wähnte mich ja bestens versorgt. Nur leider hat meine braune Draht-Borsten-Matte das dauernde Ausgeklopftwerden und das ständige Ein- und Auspacken nicht lange durchgehalten und die Konstruktion begann, sich aufzulösen. Die war bald in einem Zustand, dass sie nur noch für den Müll getaugt hat und nicht mehr für den ewigen Mattenkreislauf.
Eine der lange zuvor irgendwo vergessenen Fußmatten war ein recht solides Teil aus Gummi mit runden Löchern. Die war sogar stabil genug, um sie auch als Anfahrhilfe zu missbrauchen. Nur hatte ich sie irgendwann, irgendwo schnöde vergessen. So eine musste also wieder her.
Meine neue Gummimatte und ich waren auch eine Weile glücklich miteinander, doch es kam, wie es kommen musste: Beim Einpacken kam irgendetwas dazwischen, die Routine „Matte einpacken“ wurde überschrieben und die Matte blieb liegen, sicher zur Freude meines Nachfolgers auf dem Platz. Dumm nur, dass ich selbst bisher noch nie eine solche Gummimatte gefunden hatte, obwohl ich schon mindestens zwei dieser Matten dem Kreislauf hinzugefügt habe. Die allererste vergessene Fußmatte war eine dicke Bastmatte, die blieb irgendwann liegen und ich bin, damals noch mit dem VW-Bus, davongebraust.
Also musste auch die nächste Gummimatte gekauft werden. Die ist noch immer bei mir. Eine Überlegung, um sie niemals mehr zu vergessen, wäre eine Schnur durch eines der Löcher zu ziehen und diese hinten an der Stoßstange anzubinden. So würde mich spätestens der nachfolgende Verkehr per Lichtsignal oder Hupkonzert an die vergessene Fußmatte erinnern. Oder einer von diesen Klebezetteln ans Lenkrad mit der Aufschrift „Fußmatte“. Wenn ich das nicht vergesse…
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Fährt seit 1992 mit Wohnmobilen in der Gegend herum. Zuerst im VW-Bus, dann im Sprinter-Kastenwagen und seit Sommer 2013 lebt er Vollzeit im Alkovenmobil.
Reisen, noch als braver Angestellter mit sechs Wochen Jahresurlaub, führten von Island bis zur Krim und vom Nordkap bis Gibraltar. Seit ein paar Jahren ist es mit dem Nine-to-Five-Brotjob vorbei und er tingelt als Privatier durch die Lande. Im Sommer in Deutschland, im Winter gerne auch mal in Italien und Portugal.
Was soll ich sagen… Ich habe auch die hier erwähnte, vorerst letzte Gummi-Fußmatte dem ewigen Kreislauf hinzugefügt. Jetzt wird es wirklich Zeit, dass ich auch mal so eine Matte finde.