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Mit dem Wohnmobil durch Kanada

Mit dem Wohnmobil durch Kanada

Vor Kurzem habe ich euch auf Wohnmobil-Touren durch Neuseeland und die USA mitgenommen, heute steht Kanadadas Land der Seen und Wälder, auf der Reiseliste. Bereits beim Anflug wird euch klar, wieso Kanada diesen Namen trägt. Um das weitläufige Land richtig zu erkunden, bedarf es Monate, wenn nicht gar Jahre – um einen ersten Einblick zu bekommen und sich in den Bann des Landes ziehen zu lassen, jedoch nur wenige Tage. Ein ganz besonderes Erlebnis ist dabei eine Reise mit dem Wohnmobil. Warum das so ist, erzähle ich euch im Folgenden.

Auf Kanadas Straßen

Die Dimensionen Kanadas entsprechen nicht ganz der Größenordnung der USA, aber dennoch gibt es ein größeres Platzangebot, als wir es in Deutschland gewöhnt sind. Kanadas Straßen sind für nordamerikanische Wohnmobile ausgelegt. So gibt es auf sogenannten Panoramastraßen immer wieder Haltebuchten oder Parkplätze, wo ihr die Aussicht genießen könnt.

Gerade in der Wildnis ist es nicht selten, dass ihr auf eine Fahrzeugschlange stoßt, die am Fahrbahnrand hält. In diesem Fall könnt ihr sicher sein, dass irgendwo Tiere in der Nähe sind. In Kanada sind es häufig Wapitis, Bären, Elche oder Dickhornschafe, die ihr dort zu Gesicht bekommen könnt.

Die meisten Tiere sind früh morgens oder ab beginnender Dämmerung unterwegs. Auf einer Früh- oder Spätpirsch solltet ihr stets besonders vorsichtig fahren. Wenn ihr ein Tier seht, ist ein Halt am Straßenrand sicher nicht verboten – aber achtet stets darauf, dass ihr den Verkehr nicht komplett blockiert und das Fahrzeug nicht verlasst. Respektiert die Tiere und lasst ihnen ihren nötigen Freiraum. Bedenkt immer, dass ihr in ihrem Revier zu Gast seid. Schützt euch und die Tiere.

Mein Tipp: Seid fair und lasst auf eurer Fahrt mit dem Wohnmobil durch Kanada schnellere Fahrzeuge bei der ersten Möglichkeit überholen. Mit einem Wohnmobil könnt ihr einfach nicht so schnell fahren, wie im PKW und in der Regel wollt ihr das bei der wunderschönen Landschaft auch gar nicht. Meist bedanken sich die Kanadier mit einem Hupen, wenn ihr sie vorbei lasst.

Parken in Kanada

In den meisten etwas größeren touristischen Städten, wie Banff, Jasper und Revelstoke gibt es ausgewiesene RV-Parkplätze. Hier steht genügend Platz für große Fahrzeuge zur Verfügung. In der Hauptsaison oder an Wochenenden kann es in den touristischen Hochburgen schonmal zu Wartezeiten kommen. In Vancouver bietet der Staney Park ausreichende Parkmöglichkeiten, relativ zentrumsnah.

Das Parken mit dem Wohnmobil in Kanada ist generell kein Problem. Allerdings sind die Parkmöglichkeiten an beliebten Sehenswürdigkeiten, wie dem Moraine Lake oder Lake Louise, gerade in der Hauptsaison oder an den Wochenenden extrem überfüllt. Falls die Zeiten sich nicht vermeiden lassen, fahrt die Hotspots so früh oder spät wie möglich.

Mein Tipp: Das Praktische am Reisen im Wohnmobil ist, dass ihr alles dabei habt. So könnt ihr morgens sehr früh losfahren, einen Parkplatz ergattern und in Ruhe frühstücken. Auf diese Weise startet ihr frisch gestärkt in den Tag und könnt euch den Hotspot anschließend in aller Ruhe ansehen.

Wohnmobile in Kanada

Die Wohnmobile in Kanada werden als Motorhome (MH) oder Recreational Vehicle (RV) bezeichnet. Dementsprechend gibt es auch RV-Parks oder RV-Parking. Die Größenordnung der Wohnmobile wird gerne als MH19, MH22 oder MH30 bezeichnet. Dabei gibt die Zahl die Länge in Fuß an

Die Camper sind von der Größe und Ausstattung ähnlich derer in den USA. Vom kleinen Truck Camper, über 19 Fuß- Wohnmobile bis zum 30-Fuß-Wohnmobil ist alles zu bekommen. Da die kanadischen Straßen und Parkplätze etwas kleinere Dimensionen haben, als im Nachbarland, würde ich hier nicht unbedingt das größte Wohnmobil wählen. Die Parkplatzsuche ist schwieriger und es gibt einige Campingplätze, wo es ein Längenlimit gibt.

Hinweis: In Nordamerika dürfen die Wohnmobile erst einen Tag nach der Ankunft übernommen werden. Am nächsten Tag seid ihr ausgeschlafen, aufnahmefähiger und könnt ausgeruht in das Abenteuer Camping-Roadtrip starten. Falls ihr Sorge habt, dass ihr das nicht hinbekommt, findet ihr hier noch ein paar Hilfestellungen: „Keine Angst! Mit dem Wohnmobil durch Kanada“.

Mein Tipp: Falls ihr eure Reise selbst und nicht über einen Reiseanbieter bucht, müsst ihr euch selbst um die erste Übernachtung kümmern. Wenn es nur eine einzelne Übernachtung ist, solltet ihr unbedingt darauf achten, dass das Hotel in Flughafennähe liegt. Die meisten Wohnmobil-Vermietstationen bieten Abholdienste an. Da Vancouver sehr weitläufig ist, bieten sie diesen Dienst allerdings meist nur vom Flughafen und nicht aus dem Zentrum an. Gerade bei einer Wohnmobil-Übernahme in Vancouver spart ihr so einiges an Geld, denn die Vermietstationen liegen häufig viele Kilometer entfernt, in den Vororten von Vancouver und eine Fahrt mit dem Taxi kann da schnell den Rahmen sprengen.

Campingplätze in Kanada

Auch hier ist die Größenordnung etwas anders als ihr es in Deutschland gewöhnt seid. Wohingegen ihr auf einigen Campingplätzen hierzulande euren Campingnachbarn das Essen vom Teller schauen könnt, werdet ihr in Kanada sogenannte Campgrounds finden, wo ihr eure nächsten Nachbarn kaum erkennen könnt. Zumindest ist das oft in den National und Provincial Parks der Fall.

Die privaten Campingplätze sind in der Regel ähnlich „eng“ angelegt, wie in anderen Ländern. Hier steht einfach der Profit im Vordergrund und nicht die schöne Lage. Für euch ist die Vollausstattung und das gebotene Programm der Vorteil.

Mein Tipp: Auf den privaten Campingplätzen gibt es in der Regel auf den Stellplätzen verschiedene Ausstattungen. Powered Campsites sind Stellplätze mit Stromanschluss, diese werdet ihr auf eurer Reise sicher immer mal wieder gebrauchen, um elektronische Geräte zu laden. Sogenannte Full Hookup Campsites haben zusätzlich zum Strom noch einen Wasseranschluss und eine Entsorgungsmöglichkeit. Wenn ihr nicht gerade zwei Wochen am Stück auf einem Fleck stehen bleiben wollt, ist diese Vollausstattung überflüssig. Auf 99% der privaten Campingplätze gibt es eine zentrale – in der Regel kostenlose – Entsorgungsmöglichkeit (Dumpstation) und meist auch einen Wasseranschluss.

Fotos: (c) Tanja Klose

Wart ihr schon in Kanada unterwegs? Was habt ihr dort erlebt?

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