Überspringen zu Hauptinhalt
Zutaten fuer Tipps und Rezepte zum Naturkosmetik selber machen

Naturkosmetik selber machen: Einfache Rezepte und Tipps

Naturkosmetik selbst herzustellen ist nicht nur nachhaltiger, sondern kann gerade für Camper sehr sinnvoll und praktisch sein. Beim Camping lebst du naturnah und genau diese Nähe rundest du durch Körperpflege und Kosmetik aus Eigenproduktion ab.

Eigene Kosmetikprodukte herzustellen, ist in den letzten Jahren zu einem regelrechten Trend geworden. Hier erfährst du, warum das gerade auf Reisen hilfreich ist. Außerdem findest du viele einfache Rezepte, mit denen dir der Einstieg in die Welt der Do-It-Yourself-Naturkosmetik gelingt. Ganz ohne unnötige Zusatzstoffe.

Neben hautschädlichen Inhaltsstoffen wie Silikonen und Tensiden stehen auch Mikroplastik-Partikel und Kunststoff-Verpackungen vieler konventioneller Pflegeprodukte in der Kritik . Wenn du dir vorstellst, wie viele leere Duschgel-Verpackungen, Cremedosen, Peeling-Verpackungen, Deoroller, Zahnpastatuben und leere Shampoo-Flaschen du Jahr für Jahr in den Mülleimer feuerst, wird dir bewusst, warum es gut ist, so viel wie möglich selbst herzustellen. Jede und jeder von uns produziert Berge an Müll und wir können diese Dynamik nur ausbremsen, wenn mehr Menschen mit Freude an der Sache ihre eigenen Dinge herstellen. Wir Camper lieben schöne, geheimnisvolle und abenteuerliche Orte, die nicht durch unachtsam weggeworfenen Plastikmüll ihrer Schönheit beraubt werden.

Was kann ich an Naturkosmetik selbst herstellen?

Viele Badezimmer-Artikel lassen sich tatsächlich relativ einfach selbst zusammenstellen. Dabei hilft es, ein wenig zu experimentieren. Probiere verschiedene Rezepte aus und gib nicht gleich auf, wenn es beim ersten Mal noch nicht die richtige Mischung ist.

In diesem Artikel stelle ich dir überwiegend Rezepte vor, für die du nicht viel mehr als übliche Produkte aus der Küche brauchst. Später kannst du in Büchern und im Internet auch komplexere Rezepturen und Anleitungen finden, wie etwa für die Herstellung einer eigenen Naturseife oder für Make-Up.

Wozu ist das überhaupt gut?

Wenn du deine Körperpflege selbst herstellst, weißt du ganz genau, was drin ist und was nicht. Deine Haut ist ein sensibles Organ und mit jedem neuen Lebensjahr wird sie anspruchsvoller. Bei selbst hergestellter Körperpflege kannst du sichergehen, dass du ihr Gutes tust und keine schädlichen chemischen Stoffe in deine Haut einziehen lässt. Nicht nur deine Haut wird es dir danken, sondern auch die Umwelt. Zuhause ebenso wie unterwegs.

Selbstgemachte Körperpflege kommt ganz ohne Plastikverpackung, Konservierungsstoffe, Weichmacher und Tenside aus. Sie ist in den meisten Fällen sogar billiger. Zwar sind wirklich gute ätherische Öle teuer, dafür halten sie lange, da du wirklich nur ein paar wenige Tropfen benötigst. Ätherische Öle haben einen unverwechselbaren und sehr angenehmen Geruch, und ich persönlich finde, sie riechen irgendwie ehrlicher und damit aromatischer und klarer als die billigen Parfumstoffe in vielen Produkten aus dem Drogeriegeschäft. Ganz nebenbei ist eine selbstgemachte Creme übrigens auch ein wunderbares Geschenk für Freunde und Familie. Gerade deine Camper-Freunde werden sicherlich begeistert sein.

Welche Zutaten brauche ich, um Naturkosmetik selber zu machen?

Die wichtigsten Zutaten sind Natron, hochwertige kaltgepresste Öle (Kokosöl, Olivenöl, Mandelöl, Sesamöl…), ätherische Öle, Bienenwachs, Kräuter und Kernseife. In diesem Artikel stelle ich dir einige Rezepte vor, für die du noch andere Zutaten benötigst wie etwa Speisestärke, Stevia oder Birkenzucker. Außerdem ist es gut, wenn du Cremedöschen, leere Deoroller, Lippenstifte und Sprühfläschchen sammelst. Bei mir kommen alle Aufstrich-, und Konservengläschen, sowie kleine Fläschchen gleich in die Spülmaschine. So kann ich sie sammeln und mit meiner selbst hergestellten Kosmetik wieder befüllen, anstatt im Internet neu produzierte Verpackungen zu kaufen. Neben den Inhaltsstoffen für deine Cremes, Deos und Shampoos benötigst du noch eine kleine Waage, eventuell ein Thermometer und einen kleinen Topf, um Öle und Wasser zu erhitzen.

Wo finde ich die Zutaten für Naturkosmetik?

  • Natron bekommst du im Supermarkt oder in der Apotheke. Am besten wählst du das in Papier verpackte Natron.
  • Öle findest du im Biomarkt oder in der Bioabteilung im Supermarkt. Bienenwachs ist oft bei einem lokalen Imker erhältlich.
  • Ätherische Öle sind häufig im Bioladen, in Reformhäusern, Apotheken und auf Märkten erhältlich.
  • Kräuter kannst du im Wald, auf einer Wiese oder im eigenen Garten sammeln und selbst trocknen. Viele Heilkräuter gibt es auch in der Apotheke.
  • Kernseife oder Naturseife findest du auf Märkten, in Bioläden oder in guten Drogeriegeschäften.
  • Speisestärke und Birkenzucker gibt’s im Supermarkt.

Im Internet kannst du alles kaufen, was du in deiner Umgebung nicht findest. Schaue dich aber erst einmal vor Ort um, denn beim Bestellen „produzierst“ du erneut Plastik für die Verpackung.

Welche Nachteile hat selbstgemachte Kosmetik?

Du solltest beachten, dass selbsthergestellte Kosmetik nie so lange haltbar ist wie die fertigen Produkte. Das sollte dich aber nicht abschrecken, sondern eher beruhigen. Frische Dinge werden schneller schlecht, da ihnen keine Konservierungsstoffe zugeführt werden. Das ist ganz natürlich, nichts weiter.

Kosmetik selbst herzustellen bedeutet zudem etwas Zeitaufwand, da du die meisten Produkte alle paar Wochen oder Monate neu anmischen musst. Bei der nächsten Urlaubsvorbereitung solltest du das mit einplanen. Mit etwas Routine geht das Herstellen von eigenen Kosmetikprodukten aber ganz einfach nebenbei, außerdem kannst du immer mal wieder einen neuen Duft oder ein anderes Rezept ausprobieren. Natürlich kann es vorkommen, dass du mit einem Rezept einmal nicht so zufrieden bist. Das kann dir aber auch passieren, wenn du ein neues Pflegeprodukt im Laden kaufst.

Wenn du eine sehr empfindliche Haut hast, solltest du zunächst nur eine kleine Menge der Naturkosmetik herstellen und sie erst einmal ausprobieren. Besonders die natürlichen Öle können unter Umständen Allergien auslösen. Experimentiere ein bisschen herum und teste aus, was deine Haut am besten verträgt.

Naturkosmetik selber machen, wie funktioniert das?

Cremes und Lippenpflege

Gerade im Urlaub, wo wir viel draußen sind und oft trockene Haut und Lippen haben, ist eine mild pflegende Creme sehr viel wert. Sehr empfehlenswert ist Calendula, aber auch Rosen-, Melissen-, oder Rosmarin-Creme sind angenehm und pflegend für die Haut. Beim Experimentieren sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt. Die Herstellung von Lippenpflege funktioniert nach einem ganz ähnlichen Rezept, allerdings verwendest du etwas mehr Bienenwachs, um eine festere Konsistenz zu erreichen. Dieses Rezept ist angelehnt an die Anleitungen von Ursel Bühring, einer süddeutschen Heilpflanzenexpertin:

Rezeptur für Creme und Lippenpflege

  • Ein Töpfchen voll frische oder halb so viele getrocknete Kräuter
  • Öl (Olivenöl, Sesamöl, Kokosöl…)
  • etwas Bienenwachs (etwa ein Zehntel der Ölmenge)
  • eventuell einige Tropfen ätherisches Öl für den Duft
  • Thermometer, Nylonstrumpf

Tipp: Messe die Ölmenge direkt in dem Gläschen ab, welches du später mit deiner Creme befüllen möchtest. Für Lippenpflege bei Bedarf etwas mehr Bienenwachs, um eine festere Konsistenz zu erhalten.

Herstellung von Creme oder Lippenpflege

Die Kräuter kannst du im Mörser ein wenig auspressen oder zerkleinern (bei getrockneten Kräutern). Nun erwärmst du das Öl auf 70° und rührst die Kräuter hinein. Für etwa 30 Minuten weiter rühren. Achte drauf, die Kräuter nicht zu frittieren! Anschließend siebst du das Öl durch einen Nylonstrumpf, den du ordentlich auspresst, um die Wirkstoffe aus den Kräutern optimal nutzen zu können. Nun erwärmst du das Öl noch einmal leicht und schmilzt das Bienenwachs unter ständigem Rühren darin. Wenn du ätherisches Öl für den Duft nutzen möchtest, dann kommen jetzt einige Tropfen hinzu. Zuletzt kannst du die fertige Creme in kleine Döschen oder Schraubgläser füllen und mit geöffnetem Deckel abkühlen lassen, bis die Creme fest geworden ist. Aus hygienischen Gründen kannst du die offenen Gläser mit einem Küchenhandtuch abdecken. Selbstgemachte Cremes sind ein wunderbares Geschenk für deine Freunde und Verwandten.

Bei der Herstellung meiner letzten Creme habe ich mit vielen Kräutern aus dem eigenen Garten und Ölen herumexperimentiert. Ein unverwechselbarer Duft, ganz ohne Zugabe von ätherischem Öl!

Deo

Dein Deo selbst herzustellen empfehle ich dir sehr, weil in vielen herkömmlichen Deos Aluminiumverbindungen enthalten sind, die im Verdacht stehen, die Entstehung bestimmter Krebsarten zu begünstigen. Auch beim Deo ist der Müllverbrauch auf Dauer sehr hoch, je nachdem, wieviel Deo du tagtäglich benutzt.

Bei der Herstellung von selbstgemachtem Deo ist alles möglich: sprühen, rollen, streichen, einreiben. Du musst dich also nicht einmal umstellen. Hier stelle ich dir einige Rezepte vor, bei denen die wichtigste Zutat meist Natron ist. Die als Grundlage genutzten Kräuter im Tee pflegen zusätzlich, allerdings vermindert Tee die Haltbarkeit.

Rezeptur für Roll-On-Deo

  • 50 ml Kräutertee (zum Beispiel Salbei oder einfach Wasser)
  • 1 TL Natron
  • Teebaumöl
  • evtl. 1 TL Speisestärke (für geleeartige Konsistenz)
  • leeren Deo Roller

Herstellung des Roll-On-Deos

Koche den Tee auf und nimm etwas Wasser ab, um die Speisestärke anzurühren. Gebe sie dann unter ständigem Rühren hinzu. Mische nun das Natron und das Teebaumöl hinzu und lasse deine Deo-Flüssigkeit unter ständigem Rühren abkühlen. Nun kannst du ggf. noch einige Tropfen ätherisches Öl hinzugeben. Jetzt füllst du das Gemisch in einen leeren Deoroller.

Rezeptur für festes Deo (Stick oder Creme)

  • 100 ml Kokosöl
  • 10 ml Olivenöl
  • 10 ml Sesamöl
  • 3 EL getrocknete Melisse (Tee)
  • 10 g Bienenwachs
  • 1 EL Speisestärke
  • 1 EL Natron
  • ggf. noch ätherisches Citronella Öl

Herstellung von festem Deo

Schmelze das Kokosöl mit Olivenöl, Sesamöl und dem dem Bienenwachs. Nun gibst du die Melissen-Blätter hinzu und rührst das warme Öl für etwa 15 Minuten. Siebe es durch einen sauberen Nylonstrumpf ab. Nun kannst du die Speisestärke, das Natron und ggf. das Citronella Öl hinzufügen. Anschließend füllst du die Masse in einen leeren Deo-Stick oder ein Cremedöschen. Für die Deo-Creme verwendest du etwas weniger Wachs, damit sie cremig bleibt.

Rezeptur für Deospray

Sprüh-Deo ist sehr einfach herzustellen. Du benötigst lediglich:

  • 100 ml Salbeitee oder Wasser (Zitronenverbene duftet ebenfalls sehr gut)
  • 1 TL Natron
  • Ätherisches Salbeiöl (alternativ Limettenöl oder Zitronenöl)

Herstellung von Deospray

Lass den Tee etwas abkühlen und rühre das Natron unter. Empfehlenswert ist es, das Natron zuvor noch einmal mit dem Mörser zu bearbeiten, um sicherzugehen, dass die Sprühflasche später nicht verstopft. Füge nun etwas ätherisches Öl hinzu und fülle das Gemisch in ein leeres Sprühfläschchen.

Zahnpasta

Zahnpasta ist ein besonders wichtiges Thema, wenn du deine Kosmetik selber machen möchtest. In herkömmlicher Zahnpasta sind nämlich besonders viele unschöne Stoffe enthalten, die sogar gesundheitsschädlich für dich sein können. Dazu gehört unter anderem das Mikroplastik, das du mit Sicherheit nicht in deinem Mund haben und schon gar nicht aus Versehen verschlucken möchtest.

Um Zahnpasta selbst herzustellen, gibt es verschiedene Rezepte und Möglichkeiten. Die einfachste aber mit Sicherheit auch die gewöhnungsbedürftigste, ist das Zähneputzen mit Kernseife. Wie und warum das funktioniert, kannst du hier nachlesen.

Neben Kernseife ist vor allem Kokosöl ein wertvoller Helfer für die Mundhygiene. „Ölziehen“ mit Kokosöl ist im Trend. Es funktioniert ganz einfach: Einen Teelöffel Kokosöl in den Mund nehmen und dort so lange behalten, wie es geht, mindestens aber fünf Minuten. Während dieser Zeit solltest du das Öl immer wieder zwischen den Zähnen hin und her ziehen. Am Ende wird das Öl ausgespuckt. Das Kokosöl nimmt die Bakterien im Mund auf und die im Kokosöl enthaltene Caprylsäure und Laurinsäure senken das Risiko für Karies. Als Süßungsmittel empfehlen sich Birkenzucker oder Stevia. Sie schützen vor Karies und Entzündungen und geben obendrein einen guten Geschmack.

Rezeptur für Zahnpasta

  • 4 EL Kokosöl
  • Einige Salbei- und Minzblätter (Frisch oder getrocknet)
  • 2-3 TL Natron
  • 1 TL Stevia
  • Pfefferminze, Bergamotte, Melisse, Limette oder ein anderes ätherisches Öl

Herstellung von Zahnpasta

Schmelze das Kokosöl an und rühre die Pflanzenblättchen etwa 20 Minuten im warmen Öl. Gieße alles durch einen Nylonstrumpf ab und presse diesen gut aus. Erwärme das Öl erneut und rühre nun die weiteren Zutaten hinzu. Fülle die Masse in ein verschließbares Gläschen und warte mit offenem Deckel, bis das Kokosöl wieder fest geworden ist. Nochmal umrühren, zuschrauben, fertig.

Jetzt kannst du ganz ohne Nebenwirkungen für dich und die Natur überall auf der Welt deine Zähne putzen. Selbstgemachte Zahnpasta solltest du allerdings ebenfalls nicht herunterschlucken, damit die Bakterien aus deinem Mund, die in der Zahnpasta gebunden sind, nicht in deinem Bauch landen. Wenn du merkst, dass Natron nichts für dich ist, dann kannst du auch Rezepte mit Heilerde und Schlämmkreide im Internet finden. Meine letzte selbst hergestellte Zahnpasta habe ich mit ätherischem Zirbenkiefernöl versetzt. Zirbekiefernnöl ist nicht ganz billig, aber es lohnt sich, denn der Geschmack und die Frische nach dem Zähneputzen sind der Wahnsinn!

Duschgel

Auch in herkömmlichen Shampoos und Duschgels stecken viele Stoffe, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein oder Allergien auslösen zu können. Und natürlich finden wir auch hier oftmals Mikroplastik. Eine Alternative, um ein wunderbares und umweltfreundliches Duscherlebnis zu haben, schenken dir Naturseifen oder das folgende Duschgel.

Rezeptur für Duschgel

  • 250 ml Wasser
  • 30-40 g Naturseife oder Kernseife
  • 25 ml gekochten Kaffee (für straffe Haut)
  • Speisestärke

Herstellung von Duschgel

Erwärme das Wasser mit dem Kaffee in einem Topf. Nimm etwas Flüssigkeit ab und rühre darin die Speisestärke an. Reibe die Seife (mit Käsereibe oder Messer) in den Topf mit der erwärmten Flüssigkeit und rühre etwas Speisestärke unter, um deine Wunschkonsistenz zu erhalten. Achtung: Achte auf den Pudding-Effekt. Beim Abkühlen wird dein Duschgel etwas fester.

Natürlich sind deiner Kreativität auch bei der Herstellung von Duschgel keine Grenzen gesetzt. Hier ein paar Anregungen:

  • Pflanzenöle (pflegen die Haut und spenden Feuchtigkeit) beispielsweise Kokosöl (wirkt antibakteriell), Sesamöl oder Mandelöl.
  • Ätherische Öle geben deinem Duschgel und deiner Haut einen angenehmen und belebenden Duft. Achte sehr auf reine und hochwertige Öle, um deine Haut nicht zu reizen. Erfrischende Düfte sind Zitrone und Minze, beruhigende Düfte sind Thymian, Salbei und Lavendel.
  • Anstatt Wasser zu verwenden, kannst du auch einen Kräutertee kochen.
  • Honig pflegt die Haut, wirkt antibakteriell und spendet Feuchtigkeit. Lasse dein Duschgel erst etwas abkühlen, bevor du den Honig hinzufügst.

Nach einiger Zeit können sich die Inhaltsstoffe deines selbstgemachten Duschgels absetzen, da es frei von Konservierungsstoffen ist. Schüttle es vor Gebrauch kräftig und das Problem ist behoben. Mit dem Grundrezept ist dein Duschgel einige Monate haltbar. Durch Zugabe von Ölen oder Honig verkürzt sich die Haltbarkeit allerdings auf einige Tage. Mit ein wenig hochprozentigem Alkohol kannst du die Haltbarkeit deines Duschgels ganz unbedenklich und hautverträglich verlängern. Wasche auch dein Duschgel-Gefäß vor dem Befüllen mit Alkohol aus. Eine weitere Möglichkeit ist es, kleinere Mengen einzufrieren und nacheinander aufzutauen.

Shampoo, Spülung, Seife

Auch Seife kannst du selbst herstellen. Wie das geht und warum Seifenstücke im Campingurlaub unglaublich praktisch sind, das kannst du hier nachlesen. Naturseifen kannst du natürlich auch anstelle von Duschgel, aber auch als Shampoo verwenden.

Herkömmliche Shampoos zerstören den natürlichen Fettfilm auf der Kopfhaut, sodass die Haare schneller fettig werden und in den Spitzen austrocknen, weil du sie häufiger waschen musst. Das ist natürlich gerade im Campingurlaub unglaublich unpraktisch. Mit selbstgemachten Shampoos oder Shampoo-Seifen kannst du deine Haare wieder in einen natürlicheren Zustand versetzen, in welchem sie weniger schnell fetten und dauerhaft gesünder und kraftvoller sind.

Dafür brauchst du allerdings ein wenig Geduld, denn die Umstellung führt dazu, dass das Ergebnis nicht gleich beim ersten Mal zufriedenstellend ist. Erst wird also zunächst schlimmer, danach geht es aber bergauf! Wenn du Shampoo selbst machen willst, gibt es zwei grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten. Mit Seife oder ohne Seife:

Seifenshampoo

Shampoo mit Seife ist in der Herstellung genau gleich wie Duschgel. Im Sommer ist Pfefferminzöl sehr erfrischend, andere wirkungsvolle Öle gegen fettiges Haar sind Rosmarin und Brennnessel. Alternativ kannst du auch Haarseife in Form von Naturseife am Stück kaufen.

Shampoo ohne Seife

Die beiden bekanntesten Seifenersatzprodukte sind Roggen und Heilerde. Diese Shampoos musst du jedes Mal neu anrühren, da das Roggen-Wasser Gemisch sonst schnell zu Sauerteig wird. Ich habe die Roggenmethode eine Zeit lang verwendet und habe mich schnell daran gewöhnt. Es funktioniert überraschend gut! Die Mischung solltest du etwa eine halbe Stunde vor dem Duschen zubereiten.

Für eine Haarwäsche genügt ein kleines Schälchen Roggenmehl zusammen mit Wasser zu deiner Wunschkonsistenz verrührt. Das Mehl sollte eine halbe Stunde einweichen. Achte darauf, dass du das Gemisch nach dem Einmassieren ordentlich wieder aus den Haaren spülst, damit kein Mehlstaub zurückbleibt. Gerade im Campingurlaub können wir nicht immer duschen, wann und wie es uns beliebt. Roggenmehl ist eine wunderbare und umweltverträgliche Alternative zu Trockenshampoos, da Roggen ganz einfach Fett bindet. Streue dir das Mehl auf die Kopfhaut, lasse es kurz einwirken und kämme es gründlich (am besten mit einer Wildschweinsborsten-Bürste) wieder aus. Ich finde unterwegs immer die Dinge praktisch, die sich in vielerlei Hinsicht verwenden lassen. Mit Roggenmehl kannst du ja bekanntlich auch in der Küche so einiges zaubern. Außerdem sind Roggenpfannkuchen viel gesünder als mit überzüchtetem Weizen.

Shampoos mit Heilerde funktionieren ganz ähnlich. Bei der Heilerde genügen allerdings 1-2 Esslöffel. Lasse auch dieses Gemisch kurz unter der Dusche einwirken.

Als DIY-Spülung für die Haare eignen sich mit Wasser verdünnter Apfelessig oder Zitronensaft. So wird dein Haar weich und glänzend. Wenn du deine Haare jahrelang mit herkömmlichen Shampoos gewaschen hast, wirst du feststellen, dass sich dein Haar nach der Wäsche mit Seife oder selbstgemachtem Shampoo etwas spröde anfühlt. Sobald sich deine Haare von all den Zusatzstoffen und Silikonen der herkömmlichen Shampoos entwöhnt und befreit haben, bekommen sie ihre ursprüngliche Spannkraft zurück. Mit ein wenig Apfelessig oder Zitronensaft kannst du Abhilfe schaffen (Vorsicht bei blondiertem Haar).

All diese Methoden funktionieren am besten, wenn du sie eine Weile lang anwendest, damit sich die Haare umstellen können. Auch, wenn ein selbstgemachtes Shampoo nicht dein Ding ist, weißt du jetzt, was du im Urlaub tun kannst, wenn das Shampoo einmal leer ist, oder du das Trockenshampoo zuhause vergessen hast.

Massageöl

Mit einem kleinen Fläschchen selbstgemachtem Massageöl im Gepäck wird der nächste Campingurlaub garantiert zur puren Erholung. Von all den Rezepten, die ich dir hier vorstelle, ist dieses das einfachste.

Rezeptur für Massageöl

  • Kaltgepresstes Öl (zum Beispiel Kokosöl, Olivenöl, Sesamöl, Mandelöl oder Sonnenblumenöl)
  • Einige Tropfen ätherisches Öl (Achte darauf, welche Wirkung du mit deinem Massageöl erzielen möchtest. Eine belebende Massage erfordert Düfte wie etwa Citronella, Limette oder Eukalyptus. Für entspannende Massage eignen sich natürlich Lavendel, Rose oder Thymian.)

Herstellung von Massageöl

Fülle das Öl in ein verschließbares Fläschchen, gib ein paar Tropfen des ätherischen Öls hinzu und schüttle das Gemisch. Nun steht einer wohltuenden Urlaubsmassage nichts mehr im Weg! Das Massageöl kannst du auch nach dem Duschen verwenden, um deine Haut zu pflegen. Es eignet sich auch nach der Rasur oder allgemein bei trockener Haut als Pflegeöl.

Tipp: Falls du kein ätherisches Öl im Haus hast, kannst du auch bei diesem Rezept ganz einfach frische oder getrocknete Kräuter in warmem Öl ausrühren und abgießen.

Peelings

Wenn du ein Peeling selbst machen willst, hast du unglaublich viele Möglichkeiten. Die meisten Peelings werden frisch zubereitet und direkt unter der Dusche verwendet. Für selbstgemachte Peelings benötigst du nichts weiter als ganz normale Küchenzutaten. Einige Rezepte sind so leicht, dass du sie auch im Campingurlaub auf dem Campingplatz schnell zubereiten und mit unter die Dusche nehmen kannst. Eine Alternative zu selbst gemachtem Peeling sind Peelinghandschuhe. Lass es dir im Urlaub gut gehen!

Rezeptur für Meersalz-Peeling

  • Olivenöl
  • Meersalz
  • Zerkleinerter Rosmarin

Herstellung von Meersalz-Peeling

Mische alle Zutaten miteinander und reibe deinen Körper unter der Dusche gründlich ein. Rosmarin fördert deine Durchblutung, Öl pflegt und Salz löst alte Hautschüppchen. Verwende dieses Peeling im Gesicht nur sehr vorsichtig.

Rezeptur für Zucker-Peeling

  • (Basis)Öl
  • Brauner Zucker
  • etwas Honig
  • Apfelessig
  • ätherisches Öl

Mische alle Zutaten miteinander. Alternativ zu Zucker kannst du auch Kaffeepulver verwenden. Das Kokosöl pflegt deine Haut und wirkt antibakteriell. Der Zucker entfernt Hautschüppchen und der Honig pflegt deine Haut ebenfalls. Der Apfelessig wirkt gegen juckende Haut und Unreinheiten.

Abschminktücher

Auch wenn du das Wörtchen „Kokosöl“ vielleicht inzwischen schon nicht mehr lesen kannst, für diese Kosmetikanwendung eignet sich Kokosöl ebenfalls optimal. Zum Abschminken musst du keine Wattepads aus dem Drogeriemarkt verwenden, die anschließend in der Mülltonne landen.

Aus einem ausgedienten Baumwollshirt kannst du dir Stücke zurechtschneiden und dich mit dem Kokosöl abschminken. Die Stoffstücke wandern dann nicht in den Mülleimer, sondern in den Wäschekorb. Pures Kokosöl kannst du ebenfalls ganz einfach als Gesichtscreme verwenden.

Feuchttücher

Viele Camper fahren nicht ohne eine Packung Feuchttücher im Oberschränkchen in den Urlaub. Natürlich sind diese Einmaltüchlein sehr praktisch. Allerdings enthalten Feuchttücher meist Inhaltsstoffe, die gar nicht so gesund für die Haut sind. Also heißt es auch hier: Einfach selber machen!

Rezeptur für Feuchttücher

  • 200 ml abgekochtes Wasser
  • 1 EL Mandel- oder Kokosöl
  • 1 TL feines Natron
  • eventuell ätherisches Öl für den Duft
  • eine verschließbare Box (Tupperdose)
  • Küchenrolle oder noch besser ein zerschnittenes Baumwollshirt

Herstellung von Feuchttüchern

Erwärme das Wasser mit dem Öl und mische darin alle Zutaten miteinander. Falte die einzelnen Blätter der Küchenrolle oder die Stoffstücke in die Box. Nun übergießt du die Tücher mit dem Wasser-Öl Gemisch und verschließt die Box.

Falls du die Feuchttücher im Urlaub eher dazu verwendest, schnell irgendwo zu wischen, kannst du statt dem Öl etwas zerriebene Kernseife in abgekochten Wasser auflösen. Nach dem Urlaub wandern die Stoffstücke einfach in die Waschmaschine!

Handcreme

Handcreme ist für manche Camper ein unverzichtbares Utensil unterwegs. Mit diesem Rezept stellst du deine eigene Handcreme ganz einfach selbst her. Fülle sie in ein handliches Schraubgläschen, sodass du sie immer griffbereit hast.

Rezeptur für Handcreme

  • 50g Kakaobutter
  • 20 g Kokosöl
  • 20g Vaseline
  • 1 EL Öl (Olive, Jojoba, Mandel…)
  • eventuell einige Tropfen ätherisches Öl

Herstellung von Handcreme

Schmelze die Kakaobutter vorsichtig (zum Beispiel im Wasserbad) zusammen mit dem Kokosöl. Nun rührst du das pflegende Öl hinzu und gibst einige Tropfen eines ätherischen Öls mit deinem Wunschduft hinzu. Lasse die Handcreme in einem Döschen offen erkalten, bis sie fest geworden ist.

Mit diesen einfachen und günstigen Rezepten hast du eine gute Grundlage, um die ersten Schritte zu wagen und deine Naturkosmetik selber herzustellen – eine sinnvolle und kreative Beschäftigung, mit der du dir und der Umwelt Gutes tust.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Hallo Geraldine, vielen Dank für die ganzen Inspirationen. Nachdem ich mir endlich nach langer Zeit eine Feinwaage zugelegt hab, bin ich nur noch an Cremes und Kosmetikprodukten herstellen. Ich liebe basteln eh total und achte auch generell sehr auf die Inhaltsstoffe der Produkte, die ich verwende. Da bietet es sich natürlich an, die Sachen einfach selbst herzustellen. Vielen Dank auf jeden Fall für die ganzen Inspirationen. Ich hab mir grade schon alles notiert und werde die Produkte nach und nach alle ausprobieren. Liebe Grüße!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

An den Anfang scrollen