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Neuer Autor für CamperStyle: Willkommen im Team, Mogli!
CamperStyle bekommt Verstärkung: Ab sofort ist Marcus, Spitzname „Mogli“, als Co-Autor mit am Start und wird für euch über seine Reisen, aber auch über Neues und Kurioses aus der Camperwelt berichten. Mogli ist Reisender aus Leidenschaft. Nach Lateinamerika erobert er nun Europa, mit seinem treuen VW-Bus „Balu“ an seiner Seite.
Damit auch ihr unser neues liebenswertes und immer gut gelauntes Team-Mitglied ein wenig näher kennenlernt, haben wir Mogli zum Interview gebeten:
CamperStyle: Zum Warmlaufen eine ganz kurze Einstiegsfrage – in welchen drei Schlagworten würdest du dich beschreiben?
Mogli: Drei, wirklich!? Warum nicht 5 oder 10? (lacht)
Aber ok, hier sind die wichtigsten drei: Lebenshungrig – sanftmütig – totalentspannt (ein Wort!).
CamperStyle: Du hast einen krassen Sprung gemacht, vom Heilerziehungspfleger zum Digitalen Nomaden im Van. Warum?
Mogli: Ich muss sagen, der Sprung war gar nicht so eindeutig und krass – rückblickend kann ich sagen, es war eher ein Prozess. Nach meiner Ausbildung zum Heilerziehungspfleger (HEP) wollte ich raus, nicht versauern an dem einen Ort, an dem ich war. So hat es begonnen, dass ich in die Welt gezogen bin, immer wieder, auch während des darauf folgenden langen Studiums der Sozialen Arbeit. Argentinien, Spanien und die Dominikanische Republik.
Nachdem ich Anfang 2014 dann endlich, nach 4,5 Jahren, mein Studium erfolgreich beendet hatte, verspürte ich einen tiefen Drang in mir. Es sollte wieder weit weg gehen. Diesmal mit einem One-Way-Ticket und 3.500€ auf dem Konto nach Costa Rica. Ich wollte sehen, was das Leben bringt, wie lange ich haushalte. In dieser Zeit habe ich auch angefangen zu bloggen, zuerst nur für Freunde und Familie.
Dann bin ich immer mehr in diese Schiene gerutscht und schlussendlich, nach einem Prozess von nun etwa 1,5 Jahren, zum Digitalen Nomaden herangewachsen.
Die Sache mit dem Van ist eine andere Geschichte und hat mit der Erfüllung eines großen Traumes zu tun.
Das Leben ist geil!
CamperStyle: Du lebst also jetzt diesen großen Traum?
Mogli: Ja, absolut. Seit dem letzten Jahr lebe und liebe ich das VanLife und begreife immer mehr, worum es geht.
Für mich persönlich ist es pure Freiheit, mein „Garten“ ändert sich jedes Mal, wenn ich mit meinen Balu an einen anderen Ort fahre. Ich nehme die Schönheit der Natur wahr, die man, meiner Meinung nach nur erlebt, wenn man auch viel Zeit in dieser verbringt. In vier Monaten durfte ich vier Mal den atemberaubendsten Vollmond erleben, jedes Mal in einem anderen Land, mit anderen Menschen. Zurückblickend kann ich mich kaum an einen Vollmond in Deutschland erinnern, denn wo sieht man diesen schon, wenn man in einer Stadt lebt?!
CamperStyle: Hat der Traum auch Schattenseiten?
Mogli: Echte Schattenseiten bislang nicht. Aber außerhalb dieser Schönheit und Freiheit, die das VanLife für mich bedeutet, spielt für mich auch ein Teil von Unsicherheit und Einsamkeit eine Rolle. Ich habe mich dazu entschieden, diese Reise mit meinem Balu allein zu machen und habe daher viel Zeit für mich und meine Gedanken.
So schön das auch ist, so erdrückend kann es in manchen Momenten sein. Die wechselnden Ortschaften, Gegebenheiten und Länder machen das Ganze für mich zum Teil unsicher. Denn ich bin allein, habe keine zweite Person um mich und keinen Hund, der Alarm schlägt, wen sich jemand nähert.
All dieses Auf und Ab ist für mich Teil des VanLife. Aber ganz ehrlich, es überwiegen die Freude, die Freiheit und das Glück, all diese tollen Momente erleben zu dürfen, dieses Privileg zu haben. Deshalb ist es so geil und es lässt mich wachsen!
CamperStyle: Willst du Solo-Reisender bleiben oder dürfte eventuell noch jemand zusteigen?
Mogli: Eigentlich bin ich als Solo-Reisender ganz zufrieden. Aber ehrlich gesagt, hätte ich tief in meinem Inneren auch gern ein Gegenstück zu mir auf meinen Reisen dabei. Das würde einiges erleichtern – und sind wir mal ehrlich: die Momente und die Freude werden doch umso schöner bzw. mehr, wenn man sie teilen kann!
CamperStyle: Wie müsste diese Person drauf sein?
Mogli: Sie sollte einfach so neugierig und lebenshungrig sein wie ich. Spontaneität wäre auch gut, denn ich entscheide oftmals aus dem Moment heraus, wo es als nächstes hin geht und werfe gern auch mal Pläne über den Haufen.
Aber eigentlich habe ich auch keine Ahnung… Wenn es passt, dann passt es einfach und man erlebt die geilste Zeit seines Lebens. Denn das ist das Wichtigste.
CamperStyle: Wie viele Länder hast du bisher bereist?
Mogli: Zum Zeitpunkt dieses Interviews darf ich mich glücklich schätzen, bereits 12% der Welt gesehen zu haben. Insgesamt 30 Länder, aber es folgen noch mindestens… GANZ VIELE! ;)
CamperStyle: Wo bist du gerade und wo geht es als nächstes hin?
Mogli: Aktuell bin ich an der Ostküste von Griechenland, auf dem Weg nach Thessaloniki, wo ich eine Woche in einem Flüchtlingscamp helfen werde, bevor es dann weiter über Bulgarien und Rumänien erst einmal zu einem kurzen Zwischenstopp nach Deutschland geht. Anfang 2017 fahre ich dann mit meinen Balu nach Skandinavien, denn die Nordlichter stehen ja auch noch auf der Bucket List. Oh wird das kalt…
CamperStyle: Was ist der wichtigste Gegenstand, der immer mit im Van ist?
Mogli: Da würde ja jeder direkt mal an das Duct Tape denken. Ich muss auch sagen, dass das wirklich nicht fehlen darf. Aber ich finde auch Feuchttücher extrem wichtig und für alles zu gebrauchen: Wenn man mal fünf Tage in der Wildnis ist und keine Dusche hat, wenn die Fenster mal wieder super verdreckt sind, oder einfach, um den Tisch kurz abzuwischen. Ein wirkliches Allzweck-Tuch für alle Notfälle, quasi wie das Duct Tape, nur eben kein Tape! (lacht)
CamperStyle: Dein Road-Trip-Lieblingsgericht?
Mogli: Da ich seit mehreren Jahren Veggie bin, ist es ganz klar die Gemüsepfanne. Geht schnell, ist super gesund und extrem variabel. Lokales Gemüse günstig gekauft, ab in die Pfanne mit leckeren Gewürzen (mal Curry, mal tomatig) und je nach Laune mit Nudeln, Bulgur oder Reis servieren. LECKAAA…
CamperStyle: Welche 5 Songs dürfen auf deiner Road-Trip-Playlist keinesfalls fehlen?
Mogli: Oh ha, ich und die Songs. Zum Glück habe ich mein Spotify… ;) Außerdem liebe ich viel zu viele Songs, die auf meinen endlos langsamen Fahrten mit meinem Balu, hoch und runter laufen, bestimmt schon zum tausendsten Mal.
Aber hier gibt es fünf meiner Lieblingssongs, quer durch alle Genres:
- Tanya Stephens – It’s a pitty
- The Beach Boys – Surfin’ USA
- Reggae Shark – The Key of Awesome
- AC/DC – Thunderstruck
- The Super Lounge Orchestra – Sing Sing Sing
CamperStyle: Und zu guter Letzt die Frage, die wahrscheinlich alle schon seit dem Beginn des Interviews erwarten – Warum „Mogli“ und „Balu“?
Mogli: Warum nicht!? (lacht)
Ich habe ja vorhin schon kurz von meinem ersten Blog erzählt. Damals, als ich in Costa Rica unterwegs war. Den habe ich, warum auch immer, ViajeroMogli genannt. ‚Viajero‘ bedeutet „Reisender“ in der spanischen Sprache und Mogli, der kommt aus dem Dschungelbuch. Eine Geschichte, die mich schon mein gesamtes Leben begleitet.
Naja, und als ich mir meinen VW-Bus gekauft habe, brauchte ich einen Namen. Dank meiner Leser ist es nun Balu, denn der passt so gut zu Mogli und zu meinem weißen Bär, der so untermotorisiert ist, dass ich die kleinste Steigung nur mit 20 oder 30 km/h hochschleichen kann. Eben ein großer langsamer Bär, der Mogli treu durch die Welt fährt. Ich liebe meinen Balu!
CamperStyle: Vielen Dank für die Einblicke in deine Welt. Wir freuen uns mega, dass wir dich mit an Bord haben!
Mogli: Euch auch vielen Dank – Peace & Love!
Hier geht’s zum ersten Artikel von Mogli über das wunderschöne Reiseziel Montenegro.
Und auf lifeofbalu.com erfahrt ihr mehr über Mogli und seinen gemächlichen weißen Reisegefährten!

Vermutlich der einzige Mexikaner auf deutschen Campingplätzen. Wurde schon als Kind im väterlichen Bulli mit dem Campingvirus infiziert. Kann (fast) alles mit Multitool, Panzertape und Kabelbindern reparieren.
Lieblingsspots: Mexiko, Norwegen & Südspanien
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