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Griechenland: Der Peloponnes

Eine Reise nach Griechenland ist etwas Besonders. Hier gibt es nämlich nicht nur besonders schöne Strände mit besonders klarem Wasser, sondern auch besonders gastfreundliche Menschen. Und weil dieses Land so viele schöne Seiten hat, reicht ein einziger Besuch gar nicht aus, um alles zu entdecken.

Ich bin seit mehreren Monaten auf dem Peloponnes, einer Halbinsel, die im Süden des griechischen Festlands liegt. Kulturinteressierte stolpern hier auf Schritt und Tritt über historische Überbleibsel. Wer es lieber sportlich mag, kann sich beim Schwimmen, Klettern, Tauchen oder Wandern vergnügen. Und wer Erholung sucht, ist hier sowieso richtig, denn die Griechen lieben es ganz entspannt.

Ihr Motto ist nicht ohne Grund: „Siga, siga“ (Immer mit der Ruhe). Wer sich hier nicht erholt, macht irgendwas falsch.

Tipp:

Wer auf dem Peloponnes überwintert, hat die gesamte Region für sich alleine. Zwar ist das Wetter etwas unbeständiger als in Südspanien, dafür bieten sich unzählige Möglichkeiten zum Freistehen an den wunderschönsten Orten.

Hotspots:

  • Die Ochsenbauchbucht
    Hinter diesem ungewöhnlichen Namen verbirgt sich einer der schönsten Sandstrände des Peloponnes. Während es an Stränden, die zum offenen Meer liegen, im Frühjahr noch frisch ist, sind die Temperaturen hier etwas wärmer. Das liegt daran, dass die kreisrunde Bucht nur eine kleine Öffnung zu Meer hat und ansonsten vollkommen geschützt liegt. Direkt nebenan befindet sich eine große Lagune, in der es an verschiedensten Vogelarten nur so wimmelt – ein großartiges Schauspiel! Neben Schwimmen und Entspannen lässt sich an der Ochsenbauchbucht auch noch eine kleine Wanderung zur Burgruine Paleo Kastro und der darunter liegenden Nestor-Höhle machen. 
  • Leonidio
    Leonidio, ein kleiner Ort an der Ostküste, ist in mehrfacher Hinsicht einen Besuch wert. Zum einen ist die Ostküste des Peloponnes touristisch weniger erschlossen als die Westküste. Hier trifft man deshalb noch auf ein sehr authentisches Griechenland. Zum anderen besticht Leonidio durch seine äußerst freundlichen Bewohner, die einen herzlich willkommen heißen. Der Ort selber liegt direkt am Meer, eingebettet in das faszinierende Parnon Gebirge. In den letzten Jahren erlangt Leonidio immer mehr Bekanntheit unter Kletterern, die sich ab den zahlreichen Felswänden austoben. Aber auch Wander- oder Wasserfans finden hier genügend Beschäftigungsmöglichkeiten.
    Tipp: In Leonidio wird, neben köstlichen Mandarinen und Orangen, die Tsakonische Aubergine angebaut. Diese herkunftsgeschützte Sorte ist lila mit hellen Streifen und hat einen süßeren Geschmack als herkömmliche Auberginen. Unbedingt sehenswert ist auch das Osterfest in Leonidio. In der Osternacht lassen die Bewohner hunderte bunte Ballons in den Himmel steigen, in denen sich brennende Tücher befinden. Begleitet wird das festliche Spektakel von einem Feuerwerk.
  • Die Mani-Region
    Der mittlere Finger des Peloponnes umfasst die imposante Mani-Region. Imposant deshalb, weil es hier ganz anders ist, als auf dem restlichen Peloponnes. Schroff, einsam und wild sind treffende Beschreibungen. Die Landschaft ist ziemlich steinig und karg. Mit dem Türkis und Blau des Meeres bieten sich dadurch wunderschöne Kontraste. Bekannt ist die Mani-Region unter anderem für Piraten, die bis vor hundert Jahren noch ihr Unwesen getrieben haben. Aber auch unter den Familien gab es blutige Auseinandersetzungen. Diese haben sich bis in die jüngere Vergangenheit von den vielen Wohntürmen bekämpft, die für die Gegend typisch sind. Inzwischen geht es in der Mani-Region friedlich zu, aber die Menschen sind dort etwas rauer. Eine Besonderheit stellt das köstliche Olivenöl dieser Gegend dar. 
  • Taygetos-Gebirge
    An Bergen mangelt es auf dem Peloponnes nicht. Mit dem pyramidenförmigen Gipfel Profitis Ilias befindet sich hier allerdings der höchste Berg des Peloponnes.
    Wer sich bei Wandern ausgiebig die Füße vertreten möchte, kann dem hier nachgehen. Zwei tolle Touren sind die Wanderungen durch die Viros- und die Ridomo-Schlucht, aber Achtung: In der Ridomo-Schlucht sollten unbedingt Helme getragen werden. Am besten ist es, sich einen ortskundigen Guide wie Yannis von 2407m.com zu buchen.
    Ein idealer Ausgangspunkt ist der idyllische Ort Kardamili, der direkt am Meer liegt.

Tipps und Anmerkungen

  • Meine Campingplatz-Tipps:
    • Camping Semeli
      Dieser kleine Platz in Leonidio überzeugt durch den aufmerksamen, freundlichen und jungen Betreiber. Wir haben uns von der ersten Minute an so wohl gefühlt, dass wir hier mehrfach zurückgekehrt sind. Der Platz Camping Semeli befindet sich direkt am Meer, ca. 4km außerhalb von Leonidio.
    • Camping Palouki
      Ein familiengeführter Campingplatz an der Westküste des Peloponnes. Die gesamte Familie ist darum bemüht, den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Durch die vielen hohen Bäume ist es hier auch in der heißen Jahreszeit gut auszuhalten.
    • Weitere aktuelle Infos zu Campingplätzen und dem Peloponnes gibt es hier.

Sonnenuntergang auf dem Peloponnes

  • Verständigung: Die meisten Griechen sprechen Englisch, sogar die älteren. Lediglich in den abgelegenen Bergdörfern wird es damit schwierig, aber mit Zeichensprache und gutem Willen kommt man hier auch weiter.
    Tipp: Wer die Griechen in ihrer Sprache und mit einem freundlichen Lächeln begrüßt, stößt meist auf sehr herzliche Reaktionen
    Kalimera = Guten Morgen
    Jassas = Hallo/Servus
    Efcharistó = Danke
    Parakaló = Bitte
  • Währung: Euro
  • Fahrrad: Der Peloponnes ist durch seine vielen Berge nicht das typische Radler-Land. Auch Mountainbiken ist schwierig, da es kaum Trails gibt. Natürlich lassen sich kurze Strecken mit dem Fahrrad zurücklegen, aber da es keine Radwege gibt, ist das nicht jedermanns Sache.

Fotos: (c) Nima Ashoff

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