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Reiseziele: Spanien – Zaragoza

Nur 300 Kilometer von Madrid, Barcelona, Valencia und Bilbao entfernt liegt Zaragoza, die Hauptstadt von Aragón. Gegründet im Jahr 24 v. Chr. ist Zaragoza weit über die Grenzen Spaniens hinaus bekannt für die mächtige barocke Kathedrale, die Basílica del Pilar, die seit 2007 zu den „12 Schätzen Spaniens“ zählt.

Die Stadt selbst scheint auf den ersten Blick kein touristischer Hotspot zu sein – aber dieser Schein trügt! Das historische Zentrum ist voller zauberhafter kleiner Gassen, in denen ihr euch stundenlang verlieren könnt. Und verirren, wenn ihr keinen Stadtplan zur Hand habt, der euch – im Idealfall zusammen mit einem Kompass – zuverlässig durch die vielen schönen Ecken und Winkel leitet. Ihr seid gewarnt! :-)

Mit dem langgezogenen modernen Kai, der euch über altertümliche Brücken führt, einer Vielfalt an kulinarischen Angeboten, der nahegelegenen „Geisterstadt“ Belchite und vielen weiteren kleinen Überraschungen ist Zaragoza ein echtes Schmuckstück Spaniens.

Koordinaten: 41°39’28.2″N 0°52’53.5″W

Besucht im: September

Hotspots

  • Historisches Zentrum: Wer die spanische Lebensart mag, wird die verwinkelten Gassen des Zentrums lieben – hier ein Café, dort ein Restaurant mit köstlichen Tapas, an der Ecke eine Bar, in der ihr Calimocho oder einen regionalen Wein probieren könnt. Dazwischen wunderschöne alte Fassaden und kleine Lädchen, die gemeinsam mit Statuen und Skulpturen um eure Aufmerksamkeit buhlen. 
  • Belchite: Das „Alte Dorf Belchite“ liegt rund 50 Kilometer von Zaragoza entfernt und ist so beeindruckend, dass es eigentlich einen eigenen Beitrag in den Reisezielen verdienen würde. Wo Anfang der 30er Jahre fast 4.000 Menschen verschiedener Glaubensrichtung friedlich zusammenlebten, sind heute nur Ruinen geblieben – jede einzelne ein Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung. Belchite war aufgrund seiner strategischen Lage in der Vergangenheit mehrfach Schauplatz brutaler Gefechte und Schlachten. Im Jahr 1937, während des Spanischen Bürgerkriegs, wurde Belchite komplett verwüstet. Franco befahl nach Kriegsende, die Überlebenden in das nur wenige hundert Meter entfernte, von Strafgefangenen errichtete “Neue Dorf Belchite” umzusiedeln, um die Überreste des “Alten Dorfes” für die Nachwelt als Symbol der “Roten Barbarei” zu erhalten. Bis 2013 waren die Ruinen frei zugänglich. Da neben dem natürlichen Verfall jedoch auch der Vandalismus in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat, ist eine Besichtigung seit Kurzem nur noch im Rahmen einer Führung möglich, zu der man sich vorab im Tourismusbüro anmelden sollte. Ein absolutes Muss, wenn ihr die Region besucht! 
  • Landschaften: Die Region um Zaragoza ist spröde und karg – aber von besonderer Schönheit. Auf dem Weg zwischen Zaragoza und Belchite durchquert ihr auf kerzengeraden Straßen wüstenähnliche Landschaften mit nur spärlichem Pflanzenbewuchs. Die Farbpalette aus Ocker- und Erdtönen, am Horizont gesäumt von schroffen dunklen Bergketten, ist eine Wohltat für Augen und Seele.  

Tipps und Anmerkungen

  • Campingplätze: Die Stadt Zaragoza betreibt rund 7,5 Kilometer außerhalb des Zentrums einen gut ausgeschilderten kommunalen Campingplatz, der mit großzügigen Parzellen und einer Top-Ausstattung aufwartet. Wer mit Kindern unterwegs ist, wird den hauseigenen Swimmingpool mit Bar, Restaurant und Sonnenanbetern lieben. Wenn ihr mehr Ruhe sucht, fragt nach einem Stellplatz im hinteren Bereich, abseits des Trubels. Auch kleine Chalets können gemietet werden. Weitere Campingplätze in der Region Aragón findet ihr hier.
  • Verständigung: In Spanien sind neben der Amtssprache Spanisch (Castellano oder Kastilisch) weitere Sprachen verbreitet – Katalanisch, Baskisch, Galizisch sowie regionale Dialekte – die von den Bewohnern mit großem Stolz gepflegt werden. Die Mitarbeiter der Tourist-Infos wie auch viele Einheimische sprechen darüber hinaus häufig gutes bis sehr gutes Englisch
  • Währung: Euro (wie im übrigen Spanien)
  • Verkehr: Der Service im Öffentlichen Personennahverkehr wurde in der jüngsten Umfrage der Verbraucherorganisation OCU als schlechtester in ganz Spanien „ausgezeichnet“. Wer sich also unliebsame Überraschungen ersparen möchte, sollte eventuell aufs Fahrrad umsteigen
  • Fahrrad: Die Radwege sind in weiten Teilen der Innenstadt gut ausgebaut. Wenn ihr keine eigenen Fahrräder mitführt, könnt ihr z.B. bei La Cicleria welche mieten, um das Zentrum ohne Parkplatz- und ÖPNV-Frust zu erkunden. 
  • Klima: Zaragoza liegt in einer ariden (trockenen) Zone und ist perfekt, wenn man als Kaktus geboren wurde. Der Durchschnittsmensch jedoch kommt mit dem im Sommer extrem heißen und im Winter sehr kalten Klima nicht immer so gut zurecht. Auf unserer Reise im September lagen die Temperaturen tagsüber noch immer zwischen 30 und 40 Grad – und während wir mit heraushängender Zunge vor dem Ventilator saßen, waren die Einheimischen ganz glücklich darüber, dass es schon „viel kühler“ geworden sei. Deshalb: Immer ausreichend Wasser mitnehmen und, falls euer Wohnwagen oder Reisemobil nicht mit Klimaanlage ausgestattet ist, einen Ventilator einpacken, um einen Hitzekollaps zu vermeiden. Erinnert ihr euch noch an den oben beschriebenen Swimmingpool? Nichts wie rein! 
  • Gastronomie und Service: Die Universität von Zaragoza zählt mehr als 30.000 Studenten, von denen sich viele in den zahlreichen Cafés, Restaurants und Bars als Servicekräfte ein kleines Zubrot verdienen. Während die Spanier selbst meist nicht mehr als 5 Prozent des Rechnungsbetrages als Trinkgeld geben, haben wir uns meist bei etwa 10 Prozent eingependelt – denn die Kellner und Bedienungen waren überaus aufmerksam und hatten stets ein freundliches Lächeln für die Gäste übrig. Ihr dürft also ruhig auch ein bisschen großzügiger aufrunden… Das Trinkgeld wird in Spanien übrigens nicht direkt bei der Bezahlung aufgeschlagen, sondern auf dem Tisch hinterlassen.

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