Camping auf dem Bauernhof ist vielerorts in Deutschland wie auch Europa möglich - sei es…

Schlafplätze: Eignet sich ein Wohnmobil für größere Familien?
Der Campingboom hält an und immer mehr Menschen machen sich mit ihrem eigenen Zuhause auf vier Rädern auf den Weg. Gerade auch für Familien ist das Reisen im Camper eine spannende Alternative. Je mehr Personen an Bord unterkommen, desto größer ist die Ersparnis, die beispielsweise gegenüber einem Hotel erzielt werden kann. Doch wie steht es um die Schlafplätze in den unterschiedlichen Fahrzeugtypen und Modellen? Und wie sieht es mit den zugelassenen Sitzplätzen aus – schließlich wollen ja auch alle Mitreisenden sicher transportiert werden. Wir werfen einen Blick auf die wichtigsten Punkte, die beim Kauf zu beachten sind.
Inhaltsverzeichnis
Campervans: Kompakte Begleiter mit begrenzten Kapazitäten
Die kompakteste Variante des Wohnmobils sind die immer beliebter werdenden Vans – angefangen mit dem einfachen, spartanisch ausgestatteten Campingbus bis hin zu mittlerweile sehr komfortabel ausgebauten Kastenwagen bieten sich vielfältige Möglichkeiten. Je nach Modell und Ausstattung können Busse oder Vans recht günstig erworben werden. Obwohl sie typischerweise eher für Paare geeignet sind, können sie mit etwas Organisation auch für kleinere Familien mit ein bis zwei Kindern sehr praktisch sein.
Beispielsweise durch ein Hubdach können weitere Schlafgelegenheiten geschaffen werden. Dieses wird bei Bedarf nach oben gestellt und bietet Platz für ein bis zwei Personen, während im Alltag die Fahrzeughöhe nur geringfügig beeinträchtigt wird. Der Zugang führt über eine klappbare Leiter im Inneren des Vans nach oben. Der Aufpreis für diesen Aufbau ist mit rund 6.000 bis 8.000 Euro nicht gerade niedrig.
Als günstigere Variante oder Ergänzung bietet sich ein klassisches Outdoor-Zelt an, das platzsparend auf der Reise mitgeführt werden kann und in dem – je nach Modell und Ausführung – weitere zwei bis sechs Personen Platz finden. Auf vielen Campingplätzen besteht die Möglichkeit, solche Zelte direkt neben dem Van aufzustellen. So lassen sich ganz einfach geräumige “Zweitwohnsitze” schaffen – eine große Auswahl findest du zum Beispiel hier.
Von Alkoven bis Vollintegriert – die verschiedenen Wohnmobiltypen
Einen hohen Marktanteil besitzen in Deutschland nach wie vor die Alkoven-Wohnmobile. Ihre Besonderheit liegt darin, dass sie Platz für gleich zwei Doppelbetten bieten. Das eine befindet sich typischerweise im Alkoven, der charakteristischen “Haube” über dem Fahrerhaus. Hier können zwei weitere Personen nächtigen, allerdings mit einer etwas geringeren Raumhöhe – was für Klaustrophobiker nicht so angenehm ist.
Alternativ steht bei größeren Fahrzeugen oft ein Heckbett zur Verfügung oder die Sitzgruppe kann zum Bett umgebaut werden. Bei manchen Alkoven-Mobilen gibt es sogar Schlafplätze für 6 oder 7 Personen.
Wenn du dich für ein Alkoven-Mobil interessierst, könnte dieser aktuelle Test des ADAC für dich spannend sein.
Doch nicht jeder ist dazu bereit, einen großen Teil des Innenraums für ein zweites Bett zur Verfügung zu stellen. Der Alkoven macht das Fahrzeug deutlich höher und das Fahrerhaus ist als Wohnfläche häufig nicht nutzbar. Gerade aus diesem Grund schätzen viele die Lösung, die in teilintegrierten Wohnmobilen angeboten wird. Wer sich hier optional für die Schlafplätze Nummer drei und vier entscheidet, erhält in der Regel ein Bett, das über dem Fahrer- bzw. Essbereich mit einem Seilzugystem oder elektrisch heruntergelassen werden kann – ein so genanntes Hubbett.
Diese Technik bietet den Vorteil, dass das zweite Bett verschwindet, wenn es gerade nicht benötigt wird. Die Deckenhöhe reduziert sich dank einer flachen Matratze und eines besonderen Lattenrosts nur um rund 20 Zentimeter. Bei Bedarf reichen wenige Handgriffe aus, um die zweite Liegewiese bereitzustellen. Sofern diese heruntergelassen ist, kann jedoch kaum mehr an eine andere Nutzung des Wohnraums gedacht werden. Vom Fahrerhaus bis hin zur Küche ist der gesamte Platz ausgefüllt. Teilweise befindet sich das Hubbett auch vor der Türe. Hier sollte man genau vergleichen.
Für größere Familien könnte ein vollintegriertes Wohnmobil neben dem Alkovenmobil eine gute Lösung sein. Mit einer Länge von mehr als sieben Metern werden sehr schnell üppige Dimensionen erreicht. Durch integrierte Stockbetten lässt sich bei einem minimalen Raumverlust ein weiteres Schlafgemach anbringen, welches den Insassen fortan zur Verfügung steht. Doch diesen Luxus lassen sich die Hersteller bezahlen. Fahrzeuge der Oberklasse kosten durchaus 60.000 Euro und mehr. Bei den noch größeren und teureren Linern beginnt der Spaß meist ab ca. 100.000 Euro bis 150.00 Euro – nach oben sind kaum Grenzen gesetzt.
Eine Übersicht über alle Fahrzeugtypen mit ihren Vor- und Nachteilen findest du in unserem Artikel “Wohnwagen, Wohnmobil, Kastenwagen oder Campingbus? Der große Vergleich”
Schlafplätze vs. Sitzplätze vs. eingetragene Sitzplätze
Zu den Sitzplätzen zählen zum einen die Vordersitze (Fahrer und Beifahrer) in der Kabine, die sich oftmals drehen lassen, um sie als Teil der Sitzgruppe zu nutzen, sowie die Plätze der Sitzgruppe selbst. Insgesamt können hier je nach Fahrzeugmodell und Ausstattung in der Regel vier bis sechs Personen bequem zusammensitzen.
Aber Achtung: Für den Personentransport sind nur die so genannten “eingetragenen Sitzplätze” zugelassen! Falls die Zahl dieser Sitzplätze für deine Familie nicht ausreicht, kannst du bei vielen Modellen auch Nachrüstungen vornehmen (lassen). Die Sitze müssen jedoch verschiedene Kriterien erfüllen – unter anderem müssen Sicherheitsgurte mit geeigneten Verankerungspunkten vorhanden sein. Darüber hinaus können abhängig vom Erstzulassungsjahr des Fahrzeugs weitere Regelungen gelten, die du am besten bei Prüfanstalten wie TÜV oder DEKRA abfragst.
Einen ersten Überblick zum Thema Sitzplätze erhältst du auf der Seite des TÜV Nord.
Und natürlich muss auch die Zuladung für die Beförderung der ganzen Mitreisenden ausreichend sein. Denn im Leergewicht, das du im Fahrzeugschein findest, wird nur der Fahrer mit 75 kg berücksichtigt! Weitere Infos zum Thema Beladung findest du hier.
Fazit
Während es für Paare und Kleinfamilien mit bis zu vier Personen relativ leicht ist, das passende Wohnmobil zu finden, ist das Angebot für Familien mit drei oder mehr Kindern oft mit Kompromissen verbunden. Solange die Kinder noch bereit sind, zwischen den Eltern zu schlafen, bieten sich etwas mehr Möglichkeiten – selbst größere Familien können auf diese Weise in einem Alkoven oder einem Teilintegrierten genügend Platz finden. Wer einen fünften und sechsten Schlafplatz benötigt, landet jedoch meist schnell bei größeren Fahrzeugen, die entsprechend teuer sind..
Größere Familien sollten sich daher vorher am besten verschiedene Fahrzeugtypen ansehen und auch einmal mieten um herauszufinden, welches Fahrzeug das richtige und für den eigenen Camping-Stil geeignet ist. Auch das Ziel der Reise spielt dabei eine Rolle. Ist dort überwiegend schönes Wetter, reicht ein kleineres Fahrzeug aus, denn das Leben spielt sich dann draußen ab. Ist eher schlechteres Wetter zu erwarten, ist mehr Platz durchaus angenehmer.
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Vermutlich der einzige Mexikaner auf deutschen Campingplätzen. Wurde schon als Kind im väterlichen Bulli mit dem Campingvirus infiziert. Kann (fast) alles mit Multitool, Panzertape und Kabelbindern reparieren.
Lieblingsspots: Mexiko, Norwegen & Südspanien
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