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Tiefschnee in Italien und Glücksmomente in Norwegen: Mit dem Tuckerbus durch Europa, Teil 2
Tani und Sarah vom Team Tuckerbus haben einen Traum: mit dem selbst umgebauten VW-Bus durch Europa. Im ersten Teil unseres Berichts waren sie auf der langen Suche nach dem passenden Gefährt(en), haderten mit dem Kauf und kämpften sich durch die Entkernung. Jetzt geht es an den Innenausbau von Björn dem Bus – und schließlich auch endlich auf Tour. Welche Orte die beiden am schönsten fanden, wie das mit dem Freistehen geklappt hat und welche Tipps sie für angehende Van-Umbauer haben, verraten sie im zweiten Teil unserer Story.
Vanlife sieht immer so gemütlich und simpel aus. Lichterketten an der Holzverkleidung, kuschelige Kissen aus Nepal, eine Schiefertafel mit schlauem Spruch im Hintergrund. Schlau ist man aber meist erst nach den ersten Gehversuchen. „Wir haben einfach mal keine Heizung eingebaut“, erklärt Tani fröhlich. „Denn wir hatten den Plan, den Sommer im Norden und den Winter weit im Süden zu verbringen.“ Sarah rollt mit den Augen und man ahnt es schon: „Das wir dann Anfang Januar bei minus 9 Grad und 30 Zentimetern Neuschnee in Süditalien stehen würden, hätten wir wirklich nicht gedacht. Das war ohne Heizung ziemlich heftig.“ Da halfen nur Kleiderschichten und dicke Schlafsäcke.
Zum Glück hatte das Tuckerbus-Team die Wasserversorgung besser durchdacht. „Wir haben immer ganz klar Trinkwasser und Nutzwasser getrennt“, berichtet Sarah. „Wir hatten 30 Liter Trinkwasser für Kaffee und Tee sowie zum Kochen und Abwaschen. Dazu dann 30 Liter Nutzwasser für Wäsche und die alltägliche Körperhygiene.“
Auf eine Pumpe haben sie verzichtet und einfache Wasserkanister eingebaut, die sie durch Schwerkraft ablassen konnten. „Da wir ausschließlich vollständig abbaubare, biologische Seifen nutzen, konnten wir das Abwasser bedenkenlos in die Natur geben.“
In Skandinavien haben Sarah und Tani oft frisches Quellwasser gezapft oder fuhren Campingplätze an. In den anderen Ländern nutzten sie Trinkwassersäulen.
42.000 Kilometer im VW-Bus durch Europa
Nach einem Jahr Planung und handwerklicher Ekstase ging es los. 42.000 Kilometer durch Europa. „Über die neusten Straßen und die größten Schotterpisten, die steilsten Berge hoch und runter, durch Sand und Schnee, über Felder und durch Wälder. Egal, wie bescheiden der Untergrund war, unser treuer Begleiter machte nicht schlapp“, lobt Tani den grünen VW T4, der auf den skandinavischen Namen Björn hört.
„Dank unseres genialen Orientierungssinns haben wir uns trotz Navi oft verfahren“, lobt Sarah das Team Tuckerbus weiter. „Dadurch sind wir aber oft an die tollsten Orte gekommen, die wir so niemals entdeckt hätten.“
„Einmal haben wir uns extrem in den Dolomiten verfahren und dadurch eine unglaublich schöne Panoramastraße gefunden“, erinnert sich Tani. „Der Weg ist das Ziel.“
21 Länder hat Team Tuckerbus auf seiner einjährigen Reise durchfahren. „Es gibt kein Land, das wir nie wieder bereisen würden. Aber natürlich gibt es ein paar absolute Favoriten: Großbritannien, Irland und Slowenien“, sind die beiden sich einig.
„Für mich war das Erreichen des Nordkaps ein ganz besonderer Moment.“ Tanis Augen strahlen, wenn er daran zurückdenkt. Der gelernte Krankenpfleger hatte den Traum von einer großen Reise schon seit er 13 Jahre alt war. Dokumentationen von Aussteigern, Hörbücher und Reisegeschichten begleiteten ihn täglich.
Die ersten Wochen der Langzeitreise für Team Tuckerbus
„Die ersten Wochen in Schweden haben sich für uns eher wie Kurzurlaub statt dem Beginn einer monatelangen Tour angefühlt“, berichtet Sarah und bestätigt damit, was viele andere Langzeitreisende erleben. „Erst am Nordkap, am nördlichsten Punkt, den wir mit unserem Björn erreichen konnten, kamen wir innerlich zur Ruhe. Während wir um Mitternacht im strahlenden Sonnenschein saßen, haben wir für uns begriffen, dass wir tatsächlich endlich unterwegs sind.“
Einen anderen, besonderen Ort fand Team Tuckerbus beim Old Man of Storr, einer Felsformation auf der Isle of Skye in Schottland. „Wir waren abseits der Touri-Massen und konnten dieses Fleckchen Erde ganz für uns allein genießen.“
Freistehen mit dem Camper in Europa: Erfahrungen von Team Tuckerbus
Apropos alleine: Am liebsten standen Sarah und Tani mit ihrem VW-Bus frei. Nur wenige Male zog es sie auf einen Campingplatz. Dann meist, um Wäsche zu waschen oder Trinkwasser aufzufüllen. „Unsere Stellplätze suchten wir anfangs noch nach dem Prinzip, die Augen offenzuhalten und Orte abzufahren.“ Tani denkt an die teils mühselige Suche zurück. „Ab Großbritannien haben wir dann eine App genutzt, um uns vorher über Orte zu informieren, an denen man freistehen konnte.“
Nicht jeder Übernachtungsort war besonders, doch die beiden fanden immer wieder Stellen mit toller Aussicht über Strände, Lichtungen oder Bergkuppen.
Aber Achtung! Freistehen ist nicht in jedem Land legal und es gibt wichtige Regeln. „Absolutes A und O war für uns: keinen Müll hinterlassen!“, weist Tani auf einen wesentlichen Grundsatz hin. „Im Gegenteil. Oft säuberten wir Übernachtungsstellen am nächsten Morgen gründlich und nahmen den Abfall dann natürlich mit zur nächsten Mülltonne.“
Auch sonst ist für Team Tuckerbus der respektvolle Umgang mit der Nachbarschaft beim Campen wichtig. „Es darf nichts zerstört werden und Verbotsschilder müssen jederzeit beachtet werden“, erklärt Tani.
„Wenn Anwohner in der Nähe waren, haben wir gefragt, ob das Freistehen unseres Campers für sie in Ordnung wäre. Außerdem haben wir immer auf unser Bauchgefühl gehört. Damit sind wir sehr gut gefahren und hatten keine Probleme.“
Vanlife in Europa: Ein Resumé
Was haben die beiden Abenteurer von ihrer Reise neben spannenden Erlebnissen und schönen Fotos mitgenommen? „Es gab zwei riesengroße Lerneffekte durch das Reisen und Leben im Van“, so Sarah. „Zum einen war es das Thema Minimalismus und zum anderen das Thema Nachhaltigkeit. Die Vanlife-Zeit hat uns in vielen Dingen sehr geprägt und wir sind stolz und froh, dass wir so viele positive Dinge noch für lange Zeit in uns tragen werden.“
„Es war die Freiheit und Zeit, zu tun und zu lassen, was man wollte. Wir waren in unserer Zielsetzung immer sehr spontan. Und das Schönste: Wir hatten unser Zuhause, unseren Björni, mit dabei.“
Vermisst haben die beiden zwischendurch immer wieder Familie und Freunde. „Aber an materiellen Dingen hat es uns nicht gefehlt.“
Sarah denkt kurz nach. „Nicht mal eine Toilette hat mir gefehlt. Das war vor der Reise meine größte Angst. Aber eigentlich gab es echt überall öffentliche Toiletten.“
Obwohl die beiden materiell nicht viel vermisst haben, erkannten sie doch, wie selbstverständliche Dinge auf einmal zum Luxusgut wurden. „Wir haben uns täglich mit kaltem Wasser gewaschen oder sind früh in eisige Seen gesprungen. Wenn wir dann ab und zu mal in den Genuss einer heißen Dusche kamen, war das ein unglaubliches Gefühl. Ich glaube, wir haben noch nie in unserem Leben so bewusst geduscht“, sagt Tani und lacht herzlich. Das sympathische Reisepaar war schon vor dem Trip pragmatisch und lebenslustig veranlagt. Das Leben im Van hat dies nur nochmals bekräftigt.
Nervige Momente und ein großes, kleines Zukunftsprojekt
Wirklich genervt hat manchmal nur die Entsorgung des Abfalls. „Kennt ihr das Gefühl, einen riesigen Schlafsack in eine viel zu kleine Tasche packen zu müssen?“, fragt Tani bedeutsam. „Ungefähr so ging es uns manchmal mit zwei Tage altem Abfall, wenn wir wieder einmal an einem Container waren, der nur eine winzige Öffnung hatte.“ Er denkt kurz nach. „Auch wenn es für Sarah immer ein Spaß war, mir dabei zuzusehen, wie ich versucht habe, den Beutel hineinzuquetschen.“
Momentan steht Björn in der Garage. Denn Sarah und Tani sind nach einer kurzen Auszeit vom Reisen und einigen Monaten Arbeit wieder unterwegs – dieses Mal mit dem Rucksack in Asien. „Wir haben aber einen Plan“, sagt Sarah und grinst breit. „Wir wollen Björn in der Zukunft wieder fit machen, eine Standheizung einbauen und dann am liebsten mit Nachwuchs noch einmal auf Europatour gehen.“
„Das wird dann unsere Elternzeit“, fügt Tani lächelnd hinzu.
Tipps für andere Reisende und Van-Umbauer
Aus ihren Erfahrungen haben Tani und Sarah vom Tuckerbus-Team viel gelernt und möchten ein paar Tipps an andere Camper und Abenteurer weitergeben.
„Eine Heizung“, fällt Tani direkt wieder ein. „Spart bloß nicht an einer Heizung, selbst wenn ihr denkt, dass ihr nur in den Süden fahrt. Wir haben zwar überlebt und unser Immunsystem hat jetzt superheldengleiche Kräfte, aber oft mussten wir uns nachts so dick anziehen, dass wir uns in unseren Schlafsäcken wie eingeschnürte Michelin Männchen gefühlt haben.“
Auch empfehlen die beiden, selbst mit kleinem Budget keine Abstriche bei der Qualität zu machen. „Ein Mal günstig gekauft ist, ist leider oft drei Mal neu gekauft“, erinnert sich Sarah schmerzhaft. „Gerade bei der Elektronik: Setzt auf Sicherheit und kauft nicht grundsätzlich das, was am billigsten ist. Für den Einbau unserer Zweitbatterie haben wir uns lange informiert, welche Geräte am besten sind, haben Preise verglichen und Erfahrungsberichte gelesen. Die meisten unserer Geräte waren wirklich preisintensiv. Dafür haben wir uns bis heute vollends darauf verlassen können und hatten nie Probleme.“
Und dann ist da noch der letzte und vielleicht wichtigste Tipp vom Team Tuckerbus. „Macht es! Macht es unbedingt und macht es selbst!“, raten Tani und Sarah beinahe unisono. „Durch den eigenständigen Umbau kennt man seinen Van.“ So könnt ihr zum Beispiel die Elektronik viel besser verstehen, wenn unterwegs einmal was kaputtgeht und gewechselt werden muss. „Und natürlich kann man alles individuell nach seinen Wünschen und Vorstellungen bauen.“
Macht es. Genau das haben Sarah und Tani getan. „Die beste Entscheidung unseres Lebens“, wie sie immer wieder strahlend bestätigen. Im ersten Teil unseres Berichts erfahrt ihr mehr über den Kauf und die ersten Schritte beim Ausbau von Björn.
Die Abenteuer des Paars könnt ihr auf dem Blog www.tuckerbus.com mitverfolgen.
Fotos (c): Tuckerbus

War schon immer eher Pippi Langstrumpf als Annika. Arbeitet als freie Texterin und Fotografin bei Zeilenaufbruch und liebt Roadtrips überall auf der Welt.
Lieblingsspots: USA und Südeuropa.
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