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Verreisen mit Wohnmobil und Wohnwagen: Immer am schönsten Fleckchen Erde

Unter den Deutschen herrscht weitestgehend Einigkeit: Der Urlaub gehört zu einem Jahr wie Ostern und Weihnachten. Corona hat nicht nur uns Campern dieses Jahr zunächst einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht, doch so langsam eröffnen sich wieder neue Möglichkeiten in Deutschland und auch die Grenzschließungen werden nun nach und nach aufgehoben. Noch gelten vielerorts weiterhin strenge Kontakt- und Hygienevorschriften, aber gerade das Campen ist eine der Reiseformen, die unter diesen Bedingungen relativ problemlos möglich ist. Denn in deiner „rollenden Ferienwohnung“ kannst du Abstand zu anderen halten, hast meist sogar einen eigenen kleinen Sanitärbereich an Bord und auch fließendes Wasser fürs regelmäßige Händewaschen ist in den allermeisten Campingfahrzeugen vorhanden. Leider sind momentan viele Campingplätze ausgebucht, aber wenn du noch eine freie Parzelle findest, steht deinem Urlaubsvergnügen eigentlich kaum noch etwas im Wege!

Falls du für dieses Jahr einen Hotelurlaub geplant hattest, diesen aber stornieren musstest, könntest du versuchen, spontan noch ein Mietfahrzeug zu ergattern. Oder du planst schon mal ein bisschen vor – denn irgendwann wird die Coronakrise vorbei sein und du kannst dein Fernweh endlich wieder stillen. Träumen wird ja noch erlaubt sein!

Sobald weitere Grenzen öffnen und der Flugverkehr erneut ins Laufen kommt, kannst du sogar weltweit Wohnmobile mieten und bist damit nicht mehr auf das eigene Land beschränkt. Ob eine Tour durch das deutsche Mittelgebirge, die schwedischen Wälder, die kroatischen Inseln oder gar die amerikanischen Nationalparks: Mit einem Wohnmobil besuchst du flexibel und unabhängig die Urlaubsregion, die dir am besten gefällt: Mit ein wenig Vorbereitung und guter Beratung findest du das perfekte Reisegefährt für dich.

Optimal vorbereiten und Fehler vermeiden

Wenn du das erste Mal mit einem Wohnmobil unterwegs bist, solltest du einige Dinge beachten.

Die richtige Größe des Reisemobils wählen

Selbst typische Hoteltouristen, die einem Urlaub auf vier Rädern nicht viel abgewinnen können, sind oft erstaunt über die Dimensionen, die Wohnmobile und Wohnwagen annehmen können. Von der „kleinen gemütlichen Stube“ bis hin zu fast Truck-artig anmutenden Gefährten steht alles zur Verfügung. Und genau hierüber solltest du dir vor Reiseantritt auch klar sein: Wie lange bist du unterwegs? In welchen Regionen bewegst du dich? Und vor allem: wie viele Mitreisende sind dabei?

Versicherungen für Mietfahrzeuge und wichtige Kontaktdaten

Auch Fragen der Versicherung müssen vor Urlaubsbeginn geklärt sein, ebenso wie technische Angelegenheiten und mögliche Kontaktnummern, an die man sich im Notfall wenden kann. Gerade Neulinge des Wohnmobiltourismus sollten sich eingehend beraten lassen. Denn gerade in diesem Thema gilt das Motto: Es gibt keine dummen Fragen, nur schlecht vorbereitete Reisen. Und wenn diese vermieden werden, bedeutet ein Wohnmobil maximale Flexibilität und Freiheit. Und entsprechend gute Erholung.

Vorräte, Ausrüstung und Beladung

Grundsätzlich gilt bei Reisen mit Wohnmobil und Wohnwagen: Weniger ist mehr. Du solltest dich also nicht überausstatten, zumal die meisten Mietfahrzeuge zumindest mit einer Grundausrüstung (Ess- und Kochgeschirr, Campingmöbel, Kocher oder Herd etc.) aufwarten. Bei manchen Anbietern ist diese bereits im Preis enthalten, bei anderen kannst du sie dazubuchen. Lediglich Bettzeug und Handtücher musst du in vielen Fällen selbst mitbringen, erkundige dich hierzu bitte vor Reiseantritt bei deinem Vermieter.

Auch in punkto Vorräte ist etwas Zurückhaltung angesagt. Denn jede Konservendose und jeder Liter an Getränken belastet deine Zuladung, die bei vielen Wohnmobilen ohnehin schon etwas knapp bemessen ist. Allerdings kommt es auch hier sehr stark auf dein Reiseziel an: Willst du weitläufige Landstriche wie das albanische Hinterland oder die unendlichen Weiten Kanadas entdecken und dort auch viel freistehen, benötigst du natürlich deutlich mehr Proviant, Wasser und Sprit an Bord als in niederländischen oder französischen Touristenzentren.

Aber auch bei Reisen in Deutschland oder den Nachbarländern muss einiges beachtet werden: So ist unbedingt die richtige Beladung des Wohnmobils sicherzustellen. Ein ungünstiger Schwerpunkt macht das Fahren problematisch und kann im ungünstigsten Fall schwere Unfälle begünstigen. Noch kritischer ist es beim Wohnwagen, den dieser kann bei falscher Beladung gefährlich zu schlingern beginnen und das ganze Gespann mitsamt Zugfahrzeug von der Straße reißen.

Camping- und Stellplätze finden

Um ein schönes Plätzchen zum Verweilen zu finden, kannst du es mit gedruckten Campingführern in Buchform probieren, oder aber spontan unterwegs eine App mit Umkreis- oder Kategorien-Suchfunktion nutzen. Für Europa haben wir sehr gute Erfahrungen mit dem ADAC Camping- und Stellplatzführer, Campercontact, ACSI und Park4Night gemacht. Für Überseereisen gibt es ebenfalls viele regionale Apps und Portale, auf denen du dich umsehen kannst. Tipp: Mit Rabattkarten kannst du vor allem in der Nebensaison ordentlich Geld sparen!

Unterwegs

Bist du erst einmal auf Tour, kannst du mit einem Wohnmobil häufig sehr unkompliziert und spontan auch frei übernachten. Mit dem Wohnwagen bist du dagegen in den meisten Ländern auf Campingplätze oder für Wohnwagen genehmigte Stellplätze angewiesen.

Wildcamping
Das wilde Campen vor traumhaften Kulissen wird in Europa leider immer schwieriger. Gerade in Küstenregionen oder beliebten Touristenorten gelten mittlerweile strenge Bestimmungen. Weniger problematisch ist es häufig im weniger dicht besiedelten Hinterland. Alle Informationen zum Wildcampen in Europa findest du in diesem Artikel.

In Ländern wie den USA, Kanada oder Neuseeland, in denen es noch weitestgehend unberührte Landschaften gibt, ist die Lage etwas entspannter. Erkundige dich aber bitte rechtzeitig über die lokalen Vorschriften, damit du vor Ort keinen Ärger bekommst.

Ver- und Entsorgung

Zu den wenigen etwas umständlichen, gleichzeitig aber unvermeidlichen Facetten des Camperlebens gehören das Befüllen des Frischwasser- und das Entleeren der Abwasser- und Toilettentanks. Hier empfehlen wir dir, bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu ver- und entsorgen. Denn sonst kann es bei längeren Touren durch einsame Gebiete ganz schnell „knapp“ werden und du musst vielleicht einen traumhaften Stellplatz überstürzt verlassen.

Fazit

Ganz gleich, ob du noch in diesem Jahr zu deiner ersten Wohmobilreise in Deutschland und den Nachbarländern aufbrechen oder lieber noch etwas warten und dann ein Überseeziel erkunden möchtest: mit einem Campingfahrzeug, das zu dir und deinen Bedürfnissen passt, und der richtigen Vorbereitung wirst du trotz Corona einen unvergesslichen Urlaub erleben!

Titelbild: (c) tupungato / yayimages.com

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