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Camping an der Mosel

Camping an der Mosel: Tipps für schöne Wohnmobiltouren zum Nachfahren

Die Mosel zählt zu den beliebtesten Reisezielen von Wohnmobilisten, Wanderern, Genussmenschen und Outdoorfreaks. Ganz einfach deshalb, weil du hier von allem etwas haben kannst: Gemütliches Umherschaukeln an einem langen, ruhigen Fluss genauso wie Nervenkitzel und Abenteuer. Du entdeckst pittoreske Orte und berühmte Burgen, kannst wandern oder Rad fahren oder dich einfach nur gutem Essen und exzellentem Wein widmen. Meine liebste Reisezeit ist das Frühjahr, wenn alles blüht. Oder der Herbst, wenn die Weinberge in allen Farbfacetten leuchten – und der erste Federweißer lockt.

Leider hat die Mosellandschaft mit vielen Vorurteilen zu kämpfen: Als Urlaubsregion für Rentner gebrandmarkt und kulinarisch irgendwo in den 1970er Jahren hängengeblieben deklariert. Das ist sehr schade! Die Landschaft und die Orte sind einfach zu schön, um sie nicht vor der Rente zu besuchen. Und der Wein schmeckt sowieso, auch wenn du noch nicht Ü50 bist. Trotzdem, die Lust auf eine kleine Zeitreise sollte bei dir vorhanden sein, die Freude über weitergegebene und gelebte Traditionen auch. Wenn du unschlüssig bist, lass dich von einer der vielen Webcams an der Mosel überzeugen. Oder suche deine Inspiration in „Glücksorten an der Mosel“. Mein Tipp: Lies einfach hier weiter und lass dir Vorfreude auf die Mosel machen!

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Anreise an die Mosel

Wir starten unsere Tour in Moselkern, das du bequem von der A 48 oder A 61 erreichst. Der Winzerort besticht mit hübschen Fachwerkbauten und Bruchsteinhäusern. Du bist noch fit und ausgeruht? Dann unternimm eine Wanderung zur Burg Eltz. Genau so sollte eine Ritterburg aussehen! Deine erste Übernachtungsstation ist der Campingplatz Burg Eltz, bevor du dich am nächsten Tag moselaufwärts begibst.

Lecker essen? Dann fahre noch ein Stück in die Eifel rein, bis zum Landgasthof Pyrmonter Mühle in Roes. Hier erwarten dich eine traumhafte Außenterrasse – und eine leckere, traditionelle Küche mit modernen Interpretationen und regionalen Zutaten. Auch als Vegetarier*in musst du hier nicht verhungern. Eine Reservierung ist erforderlich. Von hier aus kannst du den Pyrmonter Felsensteig erwandern (11,5 Kilometer, die 2015 zu Deutschlands schönstem Wanderweg gewählt wurden) oder die Burg erkunden.

Foto: (c) Gerhard Eisenschink / Mosellandtouristik GmbH

Von Moselkern nach Bernkastel-Kues mit Abstecher zur Geierlay

Dieser Abschnitt der Mosel ist einfach gigantisch! Die Hänge sind steil, die Aussichten atemberaubend. Die Winzerdörfer und Städte entlang des Flusses allesamt sehenswert. Auch wenn die 129 Kilometer durchaus für eine Tagestour geschaffen sind, wie immer der Rat: Lass es ruhiger und langsamer angehen, hechle nicht von einem Ort zum nächsten oder bleibe nur kurz für ein geniales Selfie. Sondern atme die Landschaft, nimm dir Zeit zum Schauen, Staunen, Schmecken. Ich würde zwei, besser drei Tage für diesen Streckenabschnitt einplanen.

Wenn du nur zu einem (verlängerten) Wochenendtrip an die Mosel fährst, empfehle ich dir diesen Streckenabschnitt an der Mittelmosel. Er ist landschaftlich spektakulär und die vielen Dörfer und Städtchen sind für mich der Inbegriff deutscher Winzerorte.

Deine Highlights an der Mittelmosel

Cochem solltest du dir in jedem Fall ansehen, schon allein der Altstadt und der 1000-jährigen Reichsburg wegen. Zu einem der schönsten Aussichtspunkte übers Tal musst du hier nicht laufen: Ein Sessellift bringt dich hin.

Ein bisschen Nervenkitzel gefällig? Dann plane einen Abstecher zur Hängeseilbrücke Geierlay auf dem Hunsrück mit ein. Mit 360 Metern Länge und rund 100 Metern über Grund zählt sie zu den längsten Hängeseilbrücken Europas. Schwindelfrei solltest du auf jeden Fall sein!

Nach deinem Abenteuer fährst du an die Mosel zurück und erkundest Beilstein. Dieser eher kleine Ort ist genau so, wie du dir ein deutsches Winzerstädtchen vorstellst, mit engen Gassen, weinbewachsenen urigen Häusern, hübschen Restaurants. Wenn es dir nach Aussicht ist, kannst du zur Ruine Metternich wandern.

Mosel = Moselschleife! Selbst wenn du noch nie an der Mosel warst, Bilder der Moselschleife hast du bestimmt schon gesehen. Deshalb ist der Spot auch alles andere als ein Geheimtipp :-O Trotzdem solltest du da rauf. Am besten zu Fuß ab Bremm über den Calmont Klettersteig. Der Calmont ist Europas steilster Weinberg, also solltest du den Aufstieg sportlich nehmen. Dafür wirst du immer wieder mit phantastischen Aussichten belohnt. Nach drei wirklich schweißtreibenden Kilometern hast du das auf 400 Meter Höhe liegende Gipfelkreuz (mit Weinschänke) erreicht. Wirklich gefährlich ist der Aufstieg nicht – schwindelfrei und trittsicher solltest du aber sein. Auch das Örtchen Bremm ist wirklich sehenswert und mit seinen vielen Fachwerkhäusern ein Fotomotiv zum Verlieben.

Foto: I. (c) Mosellandtouristik GmbH / Christiane Heinen | II. (c) Mosellandtouristik GmbH / Thorsten Stürmer

Die Schwarze Katz ist das Wahrzeichen von Zell an der Mosel. Dahinter verbirgt sich eine der bekanntesten Weinlagen Deutschlands – und mit 4 Millionen Weinreben zugleich eine der größten. Also: decke dich mit Wein ein, bummel ein bisschen durch die Innenstadt, bezwinge den Collis Steilpfad zum gleichnamigen Turm oder genieße die Aussicht von der Marienburg.

Traben-Trarbach ist für mich wegen der Jugendstilvillen ein Pflichtstopp. Traben-Trarbach war um 1900 der zweitwichtigste Weinumschlagplatz in Europa – direkt nach Bordeaux. Deshalb sind große Teile der Innenstadt unterkellert. Die Unterwelt kannst du auf einer Führung inklusive einem Glas Wein kennenlernen. Interessant fand ich zudem das Mittelmoselmuseum und das Buddha-Museum.

Der kleine Ort Ürzig ist sicher nicht die spektakulärste Adresse, aber schon allein der Ürziger Gewürzgarten lohnt einen Halt. Hier wachsen über 10.000 Stauden, viele einheimische Sträucher, traditionelle Heilpflanzen und Wildrosen. Ein Fest für deine Sinne. Lecker essen? Olivers Restaurant im Hotel Moselschild in Ürzig bietet dir frische, regional-saisonale Küche mit einem kreativen Einschlag.

Bernkastel-Kues ist eine wahre Märchenstadt mit unglaublich romantischen und fotogenen Gassen und Häusern. Lass dir den Marktplatz mit seinen Fachwerkhäusern und das berühmte Spitzhäuschen nicht entgehen. Am besten besuchst du die Innenstadt vormittags, denn mittlerweile strömen rund zwei Millionen Tagesgäste durch die pittoresken Gassen. Ein Abstecher lohnt auf die Burgruine Landshut. Wenn du nicht laufen möchtest, fährt dich der Landhuts-Express zur Festungsanlage.

Foto: (c) Mosellandtouristik GmbH

▶▶ Wandern: Wanderfreudigen LeserInnen empfehle ich (immer wieder gerne) den Rother WanderführerMosel Traumpfade und Seitensprünge“:

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Lecker Essen? Die Moselländer können nicht nur Wein, sondern auch Bier! Das Brauhaus im Bahnhof Cues tritt mit dem Cusanus-Bräu den Beweis an. Im Restaurant kannst du dir eine deftige Grundlage für das süffige Handwerksbier schaffen.

Stellplätze und Camping

  • Im Winzerdorf Bremm kannst du direkt auf dem Weingut Oster-Franzen einen Stellplatz ergattern und an einer Weinprobe teilnehmen.
  • Bei Traben-Trarbach kannst du den Moselcampingplatz in Rißbach ansteuern oder auf den vom Campingplatz betreuten Wohnmobilstellplatz an der Mosel stehen bleiben.
  • In Ürzig gibt es einen Wohnmobilstellplatz an der Mosel, der von der Gemeinde unterhalten wird.
  • Top-Tipp: Wenn du mit Hund unterwegs bist, empfehle ich dir den Campingplatz im Ortsteil Erden. Der hat sich viel für seine vierpfotigen Gäste einfallen lassen und offeriert deiner Lakratiznase einen Auslauf mit Agilityplatz. Der Platz hat 113 Plätze und extra Wohnmobilstellplätze. Behindertengerechte Sanitäranlagen, ein kleines Restaurant und Shop ergänzen das Angebot.
  • In Bernkastel-Kues darfst du mit dem Wohnmobil den Stellplatz in Kues, Nikolausufer (Einfahrt gegenüber Blumen-Bach) nutzen – aber nur tagsüber (von 10 bis 22 Uhr)! Der schöne Stellplatz im drei Kilometer entfernten Graach an der Mosel ist zur Zeit leider geschlossen. Alternativ kannst du auf dem kleinen Stellplatz auf dem Weingut Studert-Prüm residieren.

Von Bernkastel-Kues bis Trier

Rund 70 Kilometer trennen Bernkastel-Kues und Trier, immer der Mosel entlang. Kurvig schlängelt sich der Fluss hier durch eine mediterran anmutende Landschaft. Ein Teil dieses Streckenabschnitts wird auch mit „Römische Weinstraße“ beworben. Hier kannst du einiges über die Römer und natürlich den Wein lernen. Plane für die Fahrt und für die Stadtbesichtigung von Trier je einen Tag ein.

Deine Highlights an Mittelmosel und Römischer Moselweinstraße

Aber zuerst machen wir einen Stopp in Brauneberg. Der kleine Ort hat zwar keine ausgesprochenen Sehenswürdigkeiten zu bieten, ein Rundgang lohnt wegen der vielen alten Türen, von denen jede eine Geschichte zu erzählen weiß. Mediterranes Flair verströmen die 300 Jahre alten Nussbäume, die das Moselufer säumen. Das Franziskanerkloster im Ortsteil Filzen ist eines der ältesten christlichen Bauten im Moseltal. Der Glockenturm „Andreasturm“ stammt sogar aus dem 11. Jahrhundert. Der Kulturweg „Grafen, Gold und Schwarzer Peter“ bringt dir das Leben des Räubers Johann Peter Petri nahe. Er soll ein Spießgeselle des berühmten Schinderhannes gewesen sein und dem Kartenspiel seinen Namen gegeben haben. Lecker essen? Dann kehre im Restaurant Juffer Flair des Weinguts Steinmetz in Brauneberg ein. Du sitzt wunderbar lauschig und genießt zum Moselblick den hauseigenen Wein. Die Karte ist klein, aber fein, auch vegetarische Gerichte befinden sich darauf. Du solltest allerdings unbedingt reservieren.

Bereits die Römer siedelten in Piesport und bauten dort Wein an. Heute ist die Gemeinde der größte Weinanbauort an der Mosel. In Piesport befindet sich die größte römische Weinkelteranlage nördlich der Alpen. Weitere römische Zeitzeugen und andere Baudenkmäler kannst du auf der Kulturroute entdecken.

Neumagen-Drohn nennt sich stolz „ältester Weinort Deutschlands“, denn auch hier findest du überall Spuren der Römer. Unter anderem wurde hier ein römisches Weinschiff gefunden. Mit Hilfe einer App kannst du den Spuren der Römer durch den Ort folgen. Bei einer Fahrt mit einem Nachbau des Weinschiffes erschließt du dir die Mosel auf eine neue Art, Weinprobe inklusive. Lecker Essen? Das Dorfcafé in Neumagen-Drohn verführt dich mit den leckersten Kuchen und Torten, die jede Kaloriensünde wert sind. Regionale und saisonale Küche mit mediterranem Einschlag kredenzt dir das Wein- und Tafelhaus in Trittenheim. Dem Guide Michelin war das einen Stern wert.

Jetzt befindest du dich mitten auf der Römischen Weinstraße. Rechts und links der Mosel, überall gibt es Hinterlassenschaften der Römer zu entdecken, wie etwa die römische Wasserleitung in Pölich, die römische Villa Rustica in Mehringoder Villa Urbana in Longuich. Longuich ist zudem einen längeren Stopp wert, der kulturhistorische Rundgang offenbart dir alte Bauernhäuser und -gärten und kulturhistorisch bedeutende Bauten der Stadt.

Foto: (c) Mosellandtouristik GmbH

Alle Wege führen zu den Römern – vor allem in Trier. Mit dieser Stadt lassen sich Reiseführer füllen. Die Porta Nigra ist dir sicherlich ein Begriff. Gesehen haben solltest du zudem die Kaiserthermen, das Amphitheater, die Barbarathermen und die Thermen am Viehmarkt. Die römischen Bauten in Trier zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe. Einen Überblick bekommst du auf der Webseite „Zentrum der Antike“. Auch die Konstantin-Basilika sowie der Trierer Dom und die Liebfrauenkirche haben römische Ursprünge und sind absolut sehenswert, genauso wie die Innenstadt mit dem Hauptmarkt.

▶▶ Extra-Tipp: Karl Marx ist ein berühmter Sohn der Stadt, er wurde hier geboren und hat die ersten 17 Jahre seines Lebens in der Stadt an der Mosel verbracht. Du kannst den Philosophen in Trier neu entdecken. Ein etwas anderer Reiseführer verfolgt die Spuren der Revolutionäre Marx und Engels:

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Lecker essen? Mein jüngerer Bruder lebt eine gefühlte Ewigkeit in Trier und hier kommen seine drei Tipps für dich, mit Restaurants, die authentische Küche der Stadt servieren. Das Aom Ecken befindet sich in der Maarstraße und kredenzt dir regionale Küche; Gerichte für Vegetarierer und Veganer sind ebenfalls im Angebot. Das Wirtshaus Alt Zalawen wird von den Einheimischen auch „bei Elke“ genannt und gilt als der Treffpunkt der Insider. Du findest es direkt an der Mosel am Zurlaubener Ufer mit seinen urigen Fischerhäuschen. Eines der Lieblingsrestaurants meines Bruders ist die Weinstube Kesselstatt, direkt gegenüber von Liebfrauenkirche und Dom. Hier wählst du von einer saisonalen Speisekarte mit raffinierten und herzhaften Gerichten. Vegetarische Speisen und Fisch sind ebenfalls zu haben.

Fotos: I. (c) ttm GmbH / Christian Millen | II. (c) Mosellandtouristik GmbH / Dr. Annekathrin Korde

Camping und Stellplätze

  • In Brauneberg gibt es einen Wohnmobilstellplatz, den du auch mit einem großen Mobil über acht Meter Länge benutzen kannst.
  • Auf der Hälfte deiner Route kannst du auf dem Campingplatz Trittenheim direkt an der Mosel residieren. Der Platz ist sehr familiär und verfügt über circa 40 Plätze. Vor allem der alte Baumbestand und die direkten Moselzugänge machen den Platz zum Hit für Naturliebhaber. Auch dein Hund ist hier willkommen und die Brötchen kommen jeden Morgen frisch vom Bäcker. WLAN gibt es gratis obendrauf.
  • In Trier befindet sich in fußläufiger Entfernung (circa 1,5 Kilometer) zur Altstadt bei der Messe ein großer Wohnmobilstellplatz. Direkt daneben gibt es auch einen Campingplatz vom selben Betreiber. Der Campingplatz hat 100 Plätze, von denen der Großteil parzelliert ist. Dein Hund ist willkommen und es gibt Sanitäranlagen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Der zum Platz gehörende Biergarten bleibt 2020 leider geschlossen. Auf dem gesamten Platz ist WLAN vorhanden.

▶ Der coole Abstecher: Mache einen Ausflug zu den Irreler Wasserfällen und wandere durch die Teufelsschlucht mit ihren bizarren Felsformationen. Wenn du mit Kindern reist, freuen die sich zudem über einen Besuch im Dinopark Teufelsschlucht. Von hier aus könntest du weiter in die Eifel fahren, in diesem Beitrag von Nima bekommst du alle Informationen für deinen Camping-Urlaub. Oder du folgst der Mosel weiter bis ins Dreiländereck bei Schengen.

Obermosel von Trier nach Schengen

Rund 50 Kilometer sind es von Trier bis Schengen, das dem europäischen Raum seinen Namen gab. Das Dreiländereck ist Klein-Europa schlechthin, die Menschen hüben wie drüben haben die Grenzen weitgehend aus ihren Köpfen verbannt.

Deine Highlights an der Obermosel

In acht Museen kannst du dich umfassend über die Geschichte der Region informieren. Besonders spannend finde ich das Freilichtmuseum Roscheider Hof bei Konz. Es entführt dich in das ländliche Leben in alter Zeit an der Mosel. In Wiltingen und Konz kannst du Bunker des Westwalls bestaunen. Und auch die Römer verfolgen dich weiter: Zum Beispiel in der Tempelanlage und der Römischen Straßensiedlung in Tawern.

Fotos: (c) Saar-Obermosel Touristik e.V. / H.P. Merten  

In Konz vereinigen sich Saar und Mosel. Die Stadt lädt dich zudem zu einem Stadtbummel ein. Im weiteren Verlauf wird die Mosel zum Grenzfluss zwischen Luxemburg und Deutschland. Lust auf einen kleinen Grenzverkehr? Dann mach doch einfach einen Schlenker nach drüben, denn auch in Luxemburg wird feiner Riesling angebaut, der hervorragend zur lokalen Küche mundet. Die Stadt Luxemburg lädt zudem zum Shoppen und Bummeln ein.

Zudem empfehle ich dir einen kurzen Abstecher nach Saarburg. Das bringt dir zwar rund weitere 30 Kilometer auf deinen Tacho für Hin- und Rückfahrt, aber die Stadt ist wirklich eine einzige Sehenswürdigkeit. Sensationell ist der rund 20 Meter hohe Wasserfall, der sich zwischen Ober- und Unterstadt in die Tiefe stürzt. Dazu gibt es zwei ehemaligen Mühlen am Fluss. Die Saarburg gilt als eine der ältesten Höhenburgen im Südwesten Deutschlands. Von hier aus hast du einen fantastischen Blick über das Saartal. Pittoresk ist die Altstadt, die von Schiffern und Fischern geprägt wurde.

Zurück an der Mosel lockt Nittel mit Straußwirtschaften und einem interessanten Weinlehrpfad. Lohnend ist es, auf einem der Wanderwege durch die Natur zu streifen. Sieben gut ausgeschilderte Wanderwege hat der kleine Ort. Im Sommer kannst du sogar Orchideen entdecken!

Lecker Essen? Im Weingut Zilliken in Nittel vereinen sich Winzer- und Kochkunst. Die Küche ist bodenständig, die Zutaten kommen von ausgewählten Erzeugern aus der Region. Vegetarier*innen müssen in der Sektscheune nicht verhungern. Dazu passt einer der Weine des Guts, etwa ein Elbling, Auxerrois oder Grauburgunder.

In der Ortsmitte von Wincheringen thront die Ruine der ehemaligen Wasserburg. Heute noch erhalten sind der Wehrturm und das Herrenhaus, sowie Reste des nördlichen Mauerrings mit zwei Wirtschaftsgebäuden. Auch im weiteren Verlauf kannst du Burgruinen oberhalb der Mosel entdecken. Unternehme zum Beispiel einen Ausflug zur Ruine Freudenburg zwischen Mosel und Saar. Die imposante gotische Burganlage ist frei zugänglich. Ein historischer Rundgang vermittelt dir die Geschichte von Burg und gleichnamigem Ort.

Das Schloss Thorn in Palzem ist das älteste Schlossweingut an der Mosel. In der Probierstube „Vinaria“ locken die Weine des Baron von Hobe-Gelting deinen Gaumen. Außerdem kannst du in Palzem, der südlichsten Moselgemeinde in Rheinland-Pfalz, weitere Sehenswürdigkeiten erkunden, etwa den Helfanter Dom oder die Kapelle der Schmerzhaften Muttergottes. Oder probiere mal Barfuß-Wasserski aus, Palzem gilt als Wiege dieser außergewöhnlichen Sportart.

Du liebst moderne Architektur und Kunst? Dann ist ein Ausflug ins luxemburgische Remerschen zur Valentiny Foundation genau richtig. In dem ästhetischen Gebäude des mehrfach ausgezeichneten Architekten François Valentiny sind wechselnde Ausstellungen und architektonische und künstlerische Kreationen des Architekten selbst zu sehen. Als Naturliebhaber solltest du dem Haff Réimech gleich nebenan einen Besuch abstatten. Das Naturschutzzentrum Biodiversum bringt dir unter anderem die Tier- und Pflanzenwelt der Region nahe. Tiefer eintauchen in die Thematik kannst du bei einem Spaziergang durchs Naturreservat, das für seine Vielfalt an unterschiedlichen Vogelarten berühmt ist.

Lecker essen? Auch für den südlichsten Punkt deiner Reise hat mein Bruder den ultimativen Tipp für dich:Le Bistro Gourmand” in Remerschen. Nicolas, der Besitzer, hat das alte Dorfrestaurant wiederbelebt. Dich erwartet eine sehr gute, aber einfache Küche zu bezahlbaren Preisen. Selbst aus Luxemburg-Stadt kommen die Schleckermäuler an die Mosel gereist, um hier zu speisen.

Fotos: (c) Mosellandtouristik GmbH / Christiane Heinen

Stellplätze und Camping an der Obermosel

Camping Mosella lädt direkt am Fluss und einem ehemaligen Zollhäuschen in Perl zum Verweilen ein. Der Platz wird familiengeführt und bietet 140 Stellplätze, davon 60 für Touristen. Dein Hund ist willkommen und WLAN ist vorhanden. Der Platz liegt strategisch günstig, um die Umgebung zu erkunden.

Äddi (tschüss)!

Leider ist unsere Tour hier schon vorbei. Oder du folgst dem Fluss weiter in seinen französischen Ursprung. Über die nahegelegene Autobahn A8 kannst du deine Heimreise antreten.

Und – wie hat es dir an der Mosel gefallen?

Die Mosel ist 544 Kilometer lang und der zweitlängste Nebenfluss des Rhein. Sie ist ein europäischer Fluss: Ihren Ursprung hat sie in den Vogesen (Frankreich) und durchströmt Lothringen. Anschließend bildet sie ein Stück lang die Grenze zwischen Luxemburg und Deutschland. In den Rhein mündet sie bei Koblenz.

Titelbild: (c) Mosellandtouristik GmbH / Heinz Peierl

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