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Camping-Waschmaschinen - Möglichkeiten und Alternativen

Camping-Waschmaschinen – Vorteile, Nachteile, Alternativen

Als Camper hat man die große Freiheit auf Reisen zu gehen und alle Konventionen hinter sich zu lassen. Aber manche praktischen Dinge von Zuhause vermissen wir dann doch. Die Waschmaschine zum Beispiel. Wer viele Wochen mit dem Camper unterwegs ist, oder Urlaub mit kleinen Kindern macht, weiß, was er an ihr hat. Angesichts der Wäscheberge kann man schon mal wehmütig an die Waschmaschine zu Hause denken, die schnell und effizient ihren Job macht.

Hier im Urlaub ist nun Handwäsche angesagt. Oder ist die Nutzung von Campingplatz-Waschmaschinen, der Gang in den Waschsalon oder gar der Kauf einer Camping-Waschmaschine eine Option? Ich habe sämtliche Alternativen auf ihre Vor- und Nachteile hin gecheckt.

Die Handwäsche: Einweichen, durchkneten, ausspülen, auswringen – fertig

Sicher die gängigste Variante, verschmutzte Wäsche im Urlaub zu waschen. Mit unserer eigenen Muskelkraft – per Handwäsche.

Pro:

  • Flexibilität: Per Hand kannst du deine Wäsche unabhängig von Ort, Zeit und auch Strom waschen. Alles, was du brauchst, sind einige Liter Wasser und natürlich ein Waschmittel oder Kernseife.
  • Preis, Platzbedarf und Gewicht: Das Equipment (Campingschüssel) kostet fast nichts, wiegt wenig und ist einfach zu verstauen.
  • Umweltfreundlichkeit: Du verbrauchst wenig Wasser und keinen Strom – und wenn du die Schüssel zum Einweichen in die pralle Sonne stellst, wird‘s sogar ein Heißwaschgang

Contra:

  • Zeit- und Kraftaufwand: Waschen per Hand ist mühsam und dauert.
  • Nicht textilschonend: Bei kraftvollem Auswringen kann die Kleidung leiden, T-Shirts leiern aus.
  • Schädlich für die Haut: Wenn du nur ein paar Mal zwischendurch zur Handwäsche übergehst, ist das sicherlich unproblematisch. Auf Dauer greifen die Lauge und das Scheuern der Wäsche jedoch die Haut an.

Foto: (c) TanyaLovus / Depositphotos.com

Waschen im Waschsalon: Perfekt für die große Wäsche

Waschsalons gehören vor allem in Touristenorten und Studentenstädten zum Standard. Wer den Weg nicht scheut, kann hier seine Wäsche zügig und effizient erledigen – und nebenbei noch nette Gespräche mit Einheimischen führen.

Pro:

  • Schnelligkeit: Der Favorit, wenn es darum geht, in kurzer Zeit eine große Menge an Klamotten zu reinigen und zu trocknen. Die Maschinen haben nicht nur größere Trommeln als herkömmliche Waschmaschinen, sondern brauchen auch weniger Zeit. Belegst du gleich zwei bis drei Maschinen auf einmal, ist selbst die große Wäsche ruckzuck erledigt.
  • Enorme Arbeitserleichterung: Nutzt du zusätzlich den Trockner, bleibt als Arbeitsgang nur das Falten und Verstauen der frischen Wäsche.

Contra:

  • Kosten für Waschen und Trocknen: Pro Waschgang musst du mit Kosten von 3,50 Euro rechnen, benutzt du einen Trockner, rund einen Euro mehr. Das macht rund 15 Euro für die große Wäsche mit 3 Maschinen und Waschpulver.
  • Hygiene: Öffentliche Waschcenter sind im Dauerbetrieb und haben ein bunt gemischtes Publikum. Wer empfindlich ist, wählt einen Waschgang bei 60 Grad, um möglichen Keimen deiner Vorgänger keine Chance zu geben. Leider verträgt nicht jedes Gewebe so hohe Temperaturen.
  • Nicht immer in Reichweite: Befindest du dich in einer größeren Stadt, ist ein Waschsalon kein Problem, auf dem Land dagegen oft Mangelware. Spontanes Waschen ist dann nicht möglich.

Waschmaschine auf dem Campingplatz nutzen

Fast jeder Campingplatz bietet eine, oft sogar mehrere Waschmaschinen, die von den Campern genutzt werden dürfen. Was spricht dafür, was dagegen?

Pro:

  • Komfort: Eine schnelle, unkomplizierte Möglichkeit zu waschen, wenn du sowieso als Gast auf dem Campingplatz bist.
  • Preis: Die Maschinen sind häufig günstiger als im Waschsalon – und du musst nicht zusätzlich noch Geld für Sprit und Parkgebühren ausgeben.

Contra:

  • Wartezeiten: Manchmal ähnelt das Warten auf eine freie Waschmaschine einer nervigen „Reise nach Jerusalem“. Kaum trittst du samt Wäschekorb und voller Tatendrang durch die Waschhaus-Tür, wurde gerade die letzte Maschine von einem Mitcamper in Beschlag genommen. Waschen zu untypischen Zeiten, zum Beispiel mittags, wenn alle am Strand sind, kann helfen.
  • Kosten: Auch wenn viele Campingplätze die Maschinen normalerweise relativ günstig zur Verfügung stellen, so sind es doch Kosten, die vom Urlaubsbudget abgehen – in der Regel 4 oder 5 Euro, in seltenen Fällen auch mal ein Euro mehr oder weniger.
  • Ungeduldige Mitcamper: Wenn du deine Wäsche nicht schnell genug ausräumst, erledigen deine Mitcamper das häufig, indem sie deine Unterhosen, Socken und Handtücher irgendwo auf oder neben die Maschinen werfen – manchmal wird die Wäsche sogar während laufender Wasch- oder Trockenprogramme herausgeholt. Andererseits passiert es auch häufig, dass du fünfmal zum Waschraum pilgern musst, bevor andere Urlauber sich bequemen, ihre längst fertige Wäsche endlich mal abzuholen.
  • Camping-Platz extra zum Waschen anfahren: Hättest du die Nacht lieber auf einem idyllischen freien Stellplatz verbracht, ist das ein klarer Minus-Punkt.

▸▸ Tipp: In der Marina in Nähe eines Yachthafens gibt es oft Waschmaschinen für Segler, die du vielleicht als Alternative nutzen kannst.

Foto: (c) PinkBadger / Depositphotos.com

Die eigene Camping-Waschmaschine mitnehmen

Es gibt viele verschiedene Arten von Camping-Waschmaschinen, die uns das Leben im Urlaub erleichtern und laut autobild.de optimale Begleiter für den Zelt- oder Campingurlaub sind. Das sind die Beliebtesten:

Das Scrubba Travel Bag

Nach Angaben des Herstellers ist das rund 50 Euro teure Scrubba Travel Bag die kleinste Waschmaschine der Welt. Dabei ist sie eher ein schlichter Waschbeutel, der wie ein Waschbrett funktioniert. In der Innenseite des Waschsacks sind kleine weiche Gummi-Noppen integriert, die bei Druck auf den Beutel die Wäsche weich massieren und so säubern. Dazu die Wäsche in den Beutel stopfen, bis zu 4 Liter Wasser und flüssiges Waschmittel einfüllen, den Beutel oben zu falten, die im Beutel eingefangene Luft über mehrere eingebaute Ventile herauslassen und dann den Beutel samt schmutziger Wäsche kräftig auf einer festen Unterlage für drei Minuten durchkneten. Das Waschwasser herauslassen, die Wäsche mit klarem Wasser erneut durchkneten, auswringen, fertig.

Pro:

  • Unabhängigkeit: Die Scrubba-Tasche ist komplett autark nutzbar, zum Betrieb ist kein Strom oder Ähnliches nötig.
  • Hautschonend: Anders als bei der Handwäsche bleiben die Hände trocken. Super also für Menschen, die eine sensible Haut haben oder ungern im Wasser herumplanschen. Und es besteht keine Gefahr, die komplette Umgebung unter Wasser zu setzen.
  • Gutes Waschergebnis: Nutzer der Scrubba Bag berichten, dass sie viel besser als eine Handwäsche funktionieren soll.
  • Handlich und platzsparend: Nach Gebrauch faltest du die Tasche einfach zusammen und verstaust sie in einer Schublade oder einem Fach.

Contra:

  • Nur für kleine Wäsche zwischendurch: Die Scrubba Travel Bag ist aufgrund ihres geringen Fassungsvermögens nicht für größere Teile oder einen Riesenberg Klamotten geeignet.

▸▸ Tipp: Nach Benutzung den Waschbeutel auf links drehen, dann trocknet er schneller.

Foto: (c) www.thescrubba.com


Jetzt geht’s rund – Camping-Waschmaschinen mit Handkurbel

Auch bei sogenannten Handkurbel-Waschmaschinen ist Muskelkraft gefragt. Der Körper des Waschmaschinenbehälters hängt wie ein kleines Fässchen in einem Gestell. Mittels einer seitlichen Handkurbel dreht sich der Behälter samt Wäsche und Lauge kopfüber. Derweil entwickelt sich im Inneren ein Druck, der das Waschmittel tiefer in das Gewebe eindringen lässt.

Schon nach zwei Minuten Kurbeln soll die Wäsche nach Angaben von Nutzern sauber sein. Das klingt zugegeben zu schön, um wahr zu sein. Aber wie immer kommt es hier auf die Ansprüche an. Das Schmutzwasser wird übrigens durch einen Ablaufschlauch entsorgt. Damit sich das Waschmittel innerhalb der sehr kurzen Waschzeit auflösen kann, unbedingt ein flüssiges Mittel benutzen.

Pro:

  • Unabhängigkeit: Kurbel-Waschmaschinen sind autark nutzbar, es wird kein Strom benötigt.
  • Spaßfaktor: Auch die Kids können mitkurbeln.

Contra:

  • Kein Schleudern: Die Wäsche muss von Hand ausgewrungen werden.
  • Geringes Fassungsvermögen: Die kleine Maschine kann nur bis circa 2 Kilo bewältigen.
  • Preis: Mit rund 80 Euro im Verhältnis zur viel komfortableren, strombetriebenen Reise-Waschmaschine relativ teuer.

Drumi: Die hübsche Camping-Waschmaschine mit Fußpedal

Die Camping-Waschmaschine Drumi hat schon ihre eigene Fangemeinde. Auch sie arbeitet mit Muskelkraft. Statt Kurbel kommt ein Fußpedal zum Einsatz, das für 3-5 Minuten getreten werden muss, um die Trommel zum Rotieren zu bringen. 6 bis 12 Liter Wasser und ein wenig Waschmittel reichen, um drei Kilo Wäsche zu reinigen.

Pro:

  • Unabhängigkeit: Die Drumi wäscht ohne Strom.
  • Solide Bauweise und hübsches Design: Die Maschine wirkt robust und sieht auch nett aus.
  • Schleudern möglich: Anders als bei Handwäsche und den „Kurbelmodellen“ kannst du hier deine Wäsche auch schleudern. Das mühsame Auswringen entfällt also.

Contra:

  • Preis: 319 US-Dollar inklusive Versand, das entspricht in etwa 285 Euro.

12-Volt-Camping-Waschmaschine

Aktuell ist uns keine 12-Volt-Waschmaschine bekannt. Vor Jahren gab es mit der Nova Miniwash super 2000 eine Reise-Waschmaschine, die auch als 12 Volt Variante verkauft wurde. Sehr, sehr selten taucht noch ein gebrauchtes Exemplar auf dem freien Markt auf.

Elektrisch betriebene Reise-Waschmaschinen

Strombetriebene Camping-Waschmaschinen können bis zu neun Kilo Wäsche bequem waschen. Ein echter Luxus beim Campen.

Camping-Waschmaschinen gibt es als Einkammer- und Zweikammer-Modelle. Letztere haben sowohl eine Waschtrommel als auch eine separate Trommel zum Schleudern. Bei Einkammer-Systemen mit Schleudermöglichkeit müssen sowohl Waschgang als auch Schleudergang in der gleichen Trommel stattfinden. Bekannte Hersteller sind OneConcept, TecTake oder auch Syntrox.

Natürlich sind die meist als Toplader angebotenen Waschmaschinen nicht mit unserer Waschmaschine zu Hause zu vergleichen. So läuft bis auf das Drehen der Trommel bei Wasch- und Schleudergang grundsätzlich nichts automatisch ab. Das Einfüllen des heißen Wassers samt Waschmittel, bis hin zum Ableiten des Schmutzwassers ist deine Aufgabe.

Anders schaut die Sache natürlich aus, wenn du eine der Waschmaschinen direkt in dein Wohnmobil verbaust. Einen guten Eindruck kannst du in diesem Video bekommen. Die „Chef Cleaner WM-400W-P“ der Marke Syntrox wurde sowohl an den Wasseranschluss des WoMos angeschlossen als auch an die Truma Heizung, das ist schon megakomfortabel.

Pro:

  • Gewicht: Aufgrund ihres Kunststoffgehäuses belastet diese Waschmaschine deine Zuladung nicht allzusehr.
  • Immer dabei: Du hast dein eigenes Gerät am Start und bist nicht auf das Angebot vor Ort angewiesen.
  • Automatischer Waschvorgang: Du musst nicht kurbeln oder walken und kannst entspannt ein Buch lesen, während die Maschine ihre Arbeit verrichtet.
  • Fassungsvermögen: Elektrische Camping-Waschmaschinen schaffen mehr Wäsche als alle oben genannten Alternativen.
  • Installation im Camper: Du kannst die Maschine bei Bedarf fest in Wohnmobil oder Caravan einzubauen und an Wasserkreislauf und Heizung anzuschließen.
  • Auch für Nicht-Camper interessant: Camping-Waschmaschinen sind eine gute Alternative für Single-Haushalte oder Studenten.

Contra:

  • Schleudern nicht immer möglich: Nicht jede Einkammer-Maschine besitzt eine Schleuderfunktion.
  • Kleine Schleudermenge: Die maximale Schleudermenge beträgt rund 3 Kilo und ist damit deutlich geringer, als das maximale Fassungsvermögen beim Waschen.
  • Abhängigkeit vom Stromnetz: Da die Maschinen elektrisch betrieben werden, benötigst du natürlich immer einen Stromanschluss – und es entstehen Kosten, wenn der Verbrauch nicht pauschal abgerechnet wird.

Fazit

Um auch unterwegs saubere Kleidung am Leib zu tragen, gibt es eine ganze Reihe an Alternativen. Für eine tiefenreine Wäsche eignen sich sicherlich am besten die professionellen Waschmaschinen, die du in Waschsalons oder auf vielen Campingplätzen vorfindest. Hier sind auch hohe Temperaturen waschen, was vor allem für Unterwäsche, Handtücher und Bettzeug wichtig ist.

Um mal eben ein T-Shirt oder die Badeklamotten sauber zu kriegen, reicht in der Regel eine Handwäsche – wer es bequemer möchte, kann auf eine einfache manuell betriebene Camping-Waschmaschine zurückgreifen.

Elektrisch betriebene Reisewaschmaschinen, die fest im Camper verbaut werden, sind aufgrund ihres Gewichts und Platzbedarfs in erster Linie für Vielreisende attraktiv. Hier bitte den Stromverbrauch im Auge behalten!

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Also meine eco egg leider schon Seltenheitswert macht alles bis auf schleudern selbst, sieht nize aus und wird auch privat genutzt ….. möchte das kolumbus ei nicht missen. Auch wenn nur 1kg füllmenge

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