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Wohnwagen-Fahrsicherheitstraining

Fahrsicherheitstraining für den Wohnwagen – ein Selbstversuch

Rund 60.000 Wohnwagen-Kilometer haben wir schon unfallfrei hinter uns gebracht – aber auch mit viel Erfahrung können immer mal Situationen eintreten, auf die man nicht gefasst ist. Vor allem Bremsmanöver, Seitenwind oder ein plötzliches Hindernis auf der Spur führen oft zu falschen Reaktionen und können schlimme Unfälle nach sich ziehen. Deshalb haben wir uns für ein Fahrsicherheitstraining beim ADAC-Fahrsicherheitszentrum Rhein-Erft in Weilerswist angemeldet, um uns dort nochmal ein bisschen „Nachhilfe“ zu holen.

Ich durfte ans Steuer und Jalil hat mich mit der Kamera begleitet. Wie es gelaufen ist und was man da so alles lernt, seht ihr in diesem Video:

Wie läuft ein Fahrsicherheitstraining für Gespanne ab?

Das Fahrsicherheitstraining für Caravan-Gespanne startete mit einer ganz entspannten Theorie-Einheit, in der alle Teilnehmer*innen sich und ihre Gespanne kurz vorstellten. So konnte sich der Trainer einen Überblick über die bisherige Fahrpraxis verschaffen und erste Tipps zu Geschwindigkeiten, Beladung und Sicherung geben.

Danach ging es dann auf das Trainingsgelände. In manchen Trainings wird mit dem eigenen Gespann gefahren, in unserem Fall durften wir aber die Leihfahrzeuge des ADAC und die bereitgestellten Wohnwagen der Firma Fendt nutzen.

Zunächst drehten wir ein paar Runden mit den Zugfahrzeugen und absolvierten einige Grundübungen, um uns mit dem Parcours vertraut zu machen. Dann erklärte der Trainer, wie man einen Wohnwagen richtig ankuppelt und was vor der Abfahrt zu beachten ist: Staufächer und Schubladen schließen, Ladung sichern, Abreißseil anbringen, Zusatzspiegel befestigen.

Nach weiteren „Gewöhnungsrunden“, diesmal mit dem ganzen Gespann, wurde es ernst: Bremsmanöver aus unterschiedlichen Geschwindigkeiten standen an – und wie man im Video ja sehen kann, hatte ich einen Riesenspaß dabei!

Erkenntnis Nr. 1: Wenn man richtig reagiert und voll in die Eisen steigt, ist der Bremsweg deutlich kürzer als erwartet. Doch das muss man einfach mal gemacht haben, um sich das im Ernstfall auch zu trauen.

Zwischendurch machte uns der Trainer immer wieder darauf aufmerksam, wie wichtig eine korrekte Handhaltung am Lenkrad und gerade beim Abbiegen sorgfältige Blicke in den Spiegel sind. Außerdem zeigte er uns, wir wir auch engere Kurven ohne unerwünschtes Ausscheren oder „Bordsteinrasieren“ meistern können.


Erkenntnis Nr. 2: Meine lässige „Einhand-Haltung“, die sich sicherlich bei vielen Fahrern auf längeren Touren eingeschliffen hat, ist eine Todsünde, da man beim kleinsten Ruck die Kontrolle verlieren kann. Künftig werde ich versuchen, immer schön beide Hände am Steuer zu lassen.

Danach wurde es nochmal eine Stufe schwieriger: Nun mussten wir einem plötzlichen Hindernis ausweichen – Spurwechsel inklusive. Hier war ich ein paar Mal etwas voreilig, was dann dazu führte, dass der Wohnwagen nach dem Bremsen schief stand. Bei höherer Geschwindigkeit hätte er ins Schlingern kommen oder sich sich querstellen können.

Erkenntnis Nr. 3: Erst das Gespann gerade stellen, dann Bremsen. Gar nicht so einfach in einer realen Stresssituation!

Am Ende gab es dann noch wertvolle Tipps zum Rückwärtsfahren mit Anhänger. Darin habe ich naturgemäß zwar schon ziemlich viel Übung, aber bisher hatte ich bei meinen Rangiermanövern immer recht wenig Rücksicht auf die Kupplung des Zugfahrzeugs genommen.

Erkenntnis Nr. 4: Nach jedem Lenken einmal kurz anhalten, in den Spiegel schauen, korrigieren und dann erst wieder aufs Gas gehen wird hoffentlich dabei helfen, einen zu schnellen Kupplungsverschleiß zu vermeiden.

Mein Fazit

Ich würde jedem Einsteiger empfehlen, einmal ein solches Fahrsicherheitstraining zu absolvieren. Du bekommst dadurch ein wenig mehr Routine und kannst gefahrlos und ohne Angst vor Fehlern ausprobieren, wie ein Gespann in bestimmten Situationen reagiert. Aber auch wenn du wie ich ein selbstbewusster Fahrer bist und beim Fahren mit deinem Wohnwagen sicher fühlst, kannst du noch jede Menge Neues lernen.

Besonders hilfreich kann es sein, ein Training mit dem eigenen Gespann zu buchen, damit du ganz konkret für den Umgang damit geschult wirst.

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