Mitte April, Anfang Mai ist es wieder soweit: Die Apfel- und Birnenbäume im Lallinger Winkel…

Französische Inseln Île de Ré und Île d’Oléron: Kurs West-Süd-West und 1000 Kilometer geradeaus
Wenn du Lust auf Meer hast, weite Strände liebst und dir das mondäne Leben am Mittelmeer oder an der Adria auf die Nerven geht, solltest du dir mal die französische Atlantikküste ansehen. Vor La Rochelle, der Stadt, die während des zweiten Weltkriegs für viele deutsche U-Bootfahrer wie eine zweite Heimat war, liegen die Inseln Ré und Oléron. Hier hast du Inselidylle pur. Weder Hotelburgen noch Strandkörbe verschandeln das Bild. Und in Reih und Glied aufgestellte Liegestühle mit Sonnenschirmen wirst du auch vergeblich suchen. Auf den beiden Inseln leben die Menschen im Einklang mit Ebbe und Flut und von dem, was der fruchtbare Boden und das Meer zu bieten haben. Sonnige Sandstrände, schattige Pinien- und Kiefernwälder, Salzgärten und Dünen sowie kleine, heimelige Dörfer runden den anheimelnden Eindruck der Inseln ab. Und – typisch für den Atlantik – ist das Klima mild, aber manchmal auch ein wenig rau.
Zwei Perlen im Atlantik
Lass dich auf eine Entdeckungstour ein und erlebe die Inseln, die zum Departement Charente-Maritime gehören. Zwischen Bordeaux im Süden und Nantes im Norden, dort wo die Bretagne beginnt, soll dem Volksmund nach ein Erdbeben die mythisch römische Stadt Antioche verschlungen haben. Die beiden Inseln sind der Legende nach die beiden letzten Überbleibsel dieser Katastrophe.
Die Ile de Ré misst in der Länge etwa 30 Kilometer und in der Breite zwischen 70 Metern an der engsten und fünf Kilometern an der breitesten Stelle. Sie liegt eingebettet in den Meerengen Antioche und Breton. Mit ihren 85 Quadratkilometern ist sie die viertgrößte Insel Frankreichs. Auch die Ile d’Oléron ist nur etwas mehr als 30 Kilometer lang. Aber durch ihre Breite von 12 Kilometern ist sie mit einer Fläche von 174 Quadratkilometern nach Korsika die zweitgrößte europäische Insel der Franzosen. Zwischen den beiden Inseln und dem Festland liegt der Pertuis d’Antioche, ein Meeresabschnitt, der nicht nur bei Seglern einen Namen hat, sondern auch bei Gourmets aus aller Welt: Hier werden die wohl besten Austern gezüchtet und unter dem Herkunftsnamen Huitres Marennes-Oléron weltweit vermarktet. Beide Inseln sind über Brücken erreichbar: Auf die Ré führt die zweitlängste Brücke Frankreichs, die „Pont de l’île de Ré„. Für die knapp drei Kilometer lange Fahrt, die in einer Höhe von 42 Meter über das Meer führt, ist eine Ökomaut fällig, die bis zu 18 Euro beträgt (wer vor dem Preis zurückschreckt, möge bedenken, dass damit eine gezielte Aufklärungspolitik finanziert wird, die die biologische Vielfalt auf der Insel schützt).
Von ihrer geografischen Lage im Atlantischen Ozean und des Golfstroms profitieren beide Inseln. Das ganze Jahr hindurch ist das Klima gemäßigt. Eine sanfte Meeresbrise kühlt an heißen Sommertagen und die Wintermonate gelten als mild. Mit über 2.600 Sonnenstunden im Jahr konkurrieren die Inseln sogar mit dem weit im Süden liegenden Korsika. Nicht umsonst erblühen die Mimosen hier schon im Februar.
Auch ist den beiden gemein, dass sie für Besucher jede Menge Überraschungen parat haben. Mediterran anmutende Dörfer, riesige Leuchttürme, viel Kunst und Kultur inmitten unberührter und lebendiger Natur. Für Wanderer und Fahrradfahrer haben die beiden Eilande wunderschön angelegte und beschilderte Wege. Freunde kulinarischer Genüsse kommen bei der bodenständigen Küche, in der viel mit Fisch und Meeresfrüchten gearbeitet wird, auf ihre Kosten. Ob du als Alleinreisender, mit Familie oder mit deinem Hund (der hier auf leeren Stränden toben kann) unterwegs bist – für jeden Geschmack bieten sich hier vielfältige Möglichkeiten für Sport, Entspannung, Abenteuer und Entdeckungen.
[apn typ=“template“ template=“tpl-2″ asin=“B074MB7CY5″ tag=“cstra-0019-21″ tpl-infobox=“true“ tpl-buttontpl=“0″ false=““]Campers Lust
Wie könnte es in Frankreich anders sein, haben auch die Inseln eine hervorragende Infrastruktur für Camper geschaffen. Auf den geräumigen Campingplätzen entlang der Küste oder im Landesinneren fühlen sich Wohnmobilisten und Caravaner wohl. Zeltcamper finden ebenso flauschige Plätze wie Reisende ohne Dach über dem Kopf, haben doch fast alle Campingunternehmen einfache bis luxuriöse Mietunterkünfte eingerichtet. Die Anzahl der Reisemobilstellplätze (Aire de Camping Car) stagnierte in den vergangenen Jahren. Sie stehen aber auf beiden Inseln in ausreichender Menge zur Verfügung.
Ile de Ré la Blanche: Die Weiße an der Atlantikküste
Die Ile de Ré besteht aus Meerespanorama, Heiden, Dünen, Pinienwäldern, Salzgärten und langen Sandstränden. Aber auch aus 10 authentischen charmanten Dörfern. Hast du die Fahrt über die Brücke hinter dir, empfängt dich Rivedoux-Plage. Zwischen zwei langen Landzungen, die weißen Sandstrand bieten, liegt das heimelige Dorf. Auf dem Weg am Hafen entlang erreichst du die Hütten der Austernzüchter, wo du die frischen Muscheltiere in Begleitung eines trockenen Weißweins schlürfen, oder auch im Dutzend mitnehmen kannst.
In den blumengeschmückten Gassen stehen kleine weiße Häuser mit grün gestrichenen Fensterläden: So liegt Ars-en-Ré im Norden der Insel inmitten der Salzgärten. Dessen Kirche mit seinem 40 Meter hohen Glockenturm dient noch heute als Orientierungspunkt für die Schifffahrt. Die Salzgärten von Fier d’Ars werden von 60 Salzwerkern aus dem Dorf bewirtschaftet. Sie ernten das weiße Gold – das bei Feinschmeckern aus aller Welt begehrte Fleur de Sel.
In der Inselmitte macht La Couarde-sur-Mer seine Aufwartung. Der Ort prahlt mit einem kleinen Hafen, in dem Fischerboote und Yachten vor sich hindümpeln. Der Hafen konnte schon zahlreiche Maler und Fotografen zu Kunstwerken inspirieren. Ein fünf Kilometer langer Sandstrand gehört zum Ort und ist Ausgangspunkt für Entdeckungstouren mit dem Rad oder zu Fuß. Der nördlichste Punkt der Insel, Saint-Clément-des-Baleines, hat nicht nur den längsten und breitesten Strand der Insel zu bieten, sondern mit seinem Leuchtturm, dem „Phare des Baleine“, und seinen 257 Stufen auch einen außergewöhnlichen Blick über die gesamte Insel und die sie umgebenden Meerengen.
Mit dem Fahrrad ist Loix eine Erkundungstour wert: Zum einen fährst du auf dem Hafenradweg direkt am Meer entlang und zum anderen entdeckst du auf dem Salzweg, der dich durch Salzgärten und Olivenhaine führt, immer wieder neue Blickwinkel. Sainte-Marie-de-Ré schließlich zeigt sich als traditionelles Inseldorf. Zwischen Weinbaugebieten und Atlantik gelegen, ist der Ort mit seinem täglich stattfindenden Markt ein Anziehungspunkt für Einheimische und Gäste. In dem Ortsteil La Noué wartet ein acht Kilometer langer Lehrpfad auf dich, der dich auf eine Entdeckungsreise durch die verschiedenen natürlichen Lebensräume der Ré führt.
Zu einem der schönsten Dörfer Frankreichs zählt das historische La Flotte. Bemerkenswerte Architektur und enge, blumengeschmückte Gässchen, der mittelalterlich inspirierte Markt sowie der Charme seines Hafens tragen zu diesem Prädikat bei. Entlang der Hafenmole laden zahlreiche Restaurants, Bistros und Gästeterrassen zu einer Einkehr ein.
▶▶Mein besonderer Tipp: Auf dem Weg nach La Flotte kommst du an den Ruinen der L’Abbaye des Châteliers vorbei. Nütze die Gelegenheit für ein Fotoshooting, denn die Überreste des Klosters präsentieren sich stündlich in einem anderen Licht.
Sechs Kilometer Sandstrände und der weitläufige Kiefernwald direkt hinter den Dünen – so präsentiert sich Le Bois-Plage. Das Dorf hat nicht nur verschlungene Gässchen zu bieten, denn es hat eine lange Geschichte, die bis ins 15. Jahrhundert zurück reicht. In den Fenstern der Kirche Notre-Dame de Tous les Saints entdeckst du eingearbeitete Marinemotive und neben einem genossenschaftlichen Winzerkeller zieren alte Winzerhäuser das Ortsbild.
Die Hauptstadt der französischen Insel Ile de Ré ist Saint-Martin-de-Ré. Ihr wurde – wohl aus gutem Grund – das Prädikat UNESCO-Weltkulturerbe verliehen. Das kleine Städtchen ist um den Hafen herum angelegt. Hier erlebst du maritimen Charme in seiner reinsten Form. Außerdem ist die Stadt von einer gewaltigen Stadtmauer, einer 14 Kilometer langen Befestigungsanlage, umgeben. Und hier entdeckst du sie noch: Die berühmten Esel mit ihren gemusterten Beinkleidern. Was heute zum Lachen anregt, hatte bei der Salzgewinnung einen praktischen Nutzen, denn die Grautiere trugen die Hosen zum Schutz vor Insekten. Saint Martin war im Mittelalter ein belebter Handelsplatz von dem Wein und Salz exportiert wurden. Die Zitadelle, die von Marschall Vauban, dem berühmten Baumeister König Ludwig XIV. erbaut wurde, ist ein Meisterwerk der militärischen Architektur des 17. Jahrhunderts. Bei einem Rundgang über die Stadtmauer oder einem Besuch des Kirchturms, dem höchsten Punkt der Stadt, genießt du einen einmalig schönen Ausblick auf die Stadt und den Hafen.
Was das Herz begehrt
Die Ile de Ré wird jedem Anspruch gerecht. Hier kannst du deine Urlaubstage aktiv und sportlich gestalten oder am Strand liegen, um deine Seele baumeln zu lassen. Du kannst aber auch auf Entdeckungstouren gehen, um die vielfältigen Schätze der Insel zu entdecken. Und wem nach Fischspezialitäten und Meeresfrüchten sowie einem Glas Weißwein ist, der bekommt die Genüsse hier frisch serviert.
▶▶Mein besonderer Tipp: Ein Ausflug mit der Trottinette … Mit einem All-Terrain-Tretroller, der elektrische Unterstützung verspricht, wird der Ritt über die Dünen an den Strand oder die Fahrt zu einer der Sehenswürdigkeiten zu einem wahren kleinen Abenteuer, das in Erinnerung bleibt.
Über 110 Kilometer Fahrradwege sind auf der Ile de Ré angelegt. Und natürlich bietet eine Erkundung mit dem Fahrrad die besten Gelegenheiten, Land und Leute kennen zu lernen. Doch auch für Wanderer ist die Landschaft wie geschaffen. Weite Kiefern- und Pinienwälder, hohe Sanddünen und im Landesinnern Salzgärten, Heide und Weinbaugebiete, in der sich eine Vielzahl an Fauna und Flora findet. Auch die Dörfer und Städtchen bieten ideale Startpunkte für Spaziergänge und Wanderungen, bei denen man auf die kulturellen Schätze der Region stößt.
Strände auf der französischen Insel Ile de Ré
- Plage de Gros Joncs: Der Strand in Le Bois-Plage-en-Ré ist bei Wassersportlern aller Couleur beliebt.
- Plage Couarde-sur-Mer: An der Südküste der Insel lockt der lange Sandstrand ganzjährig Familien und Wassersportler mit seiner atemberaubenden Landschaft.
- Plage de la Conche des Baleines: Der äußerste Nordwesten der Île de Ré bietet wilde Natur und wunderschöne Ausblicke auf das Meer.
- Plage de Trousse-Chemise: Der Strand in einer Bucht im Norden der Insel gelegen, ist ideal für entspannende Stunden.
Ein Paradies für Segler, Surfer, Taucher und Wasserratten
Mit dem SUP oder Kajak bist du auf den Kanälen der Salzgärten unterwegs. Oder hast du eher Lust zum Wellenreiten, Windsurfen oder Segeln lernen? Auf der Ile de Ré findest du eine Menge Schulen, die dich mit deiner präferierten Sportart bekanntmachen.
In der Küche treffen sich Landwirtschaft und maritime Traditionen
Durch den Anbau von Wein und Kartoffeln, der Erzeugung und Ernte von Salz in den Salzgärten, der Austernzucht in den Austernbänken und Salzwiesen, wurde eine lebendige Landschaft geprägt. All das macht die Identität und Authentizität dieser Region aus. Und so einzigartig wie das Land ist, bieten auch die Lebensmittel ihren eigenen Geschmack und Charakter. Die Kartoffeln der Ré gelten als die besten, die es in Frankreich zu kaufen gibt. Der Pineau ist ein Cognac, der gerne als Aperitif genommen wird, und die Weißweine der Insel unterstreichen den Geschmack des Fischmenüs und zwischendurch trinkt man gerne das Bier, das hier nach alter Tradition gebraut wird. Nicht umsonst haben sich die Erzeuger der Ile de Ré unter der Charta „Saveurs en Ré“ zusammengeschlossen, um damit die Regionalität und Handarbeit bei der Produktion zu gewährleisten.
Nun zu einer kleinen Auswahl der Campingplätze auf der französischen Insel Ile de Ré, von denen die meisten von etwa von März/April bis September/Oktober geöffnet haben:
Campingplätze auf der Ile de Ré
Camping Ile de Ré Les Acacias
- Lage: Zwischen Dorf und Strand
- parkähnliche Anlage
- zahlreiche Mietunterkünfte
- Adresse: 17940 Rivedoux-Plage
- Lage: ruhig am Ortsrand
- schattige Stellplätze
- große Anzahl Mietunterkünfte
- Adresse: 17630 La Flotte en Ré
- Lage: im Schatten eines Pinienwaldes
- komfortable Stellplätze mit Ver- und Entsorgung
- verschiedene Mietunterkünfte
- Adresse: 17630 La Flotte en Ré
Camping Municipal Les Remparts
- Lage: ortsnah inmitten der Befestigungsanlagen
- große, parzellierte Stellplätze
- Mobilheime
- Adresse: 17410 Saint-Martin-de-Ré
Camping Campéole les Amis de la Plage
- Lage: im Wald direkt am Strand
- schattige Stellplätze
- verschieden Mietunterkünfte
- Adresse: 17580 Le Bois-Plage-en-Ré
- Lage: nur 200 m vom Strand entfernt
- schattige Stellplätze mit Ver- und Entsorgung
- Mietunterkünfte und beheiztes Schwimmbad
- Adresse: 17740 Sainte-Marie-de-Ré
- Lage: direkt am Meer
- meist sonnige Stellplätze
- Mietunterkünfte
- Adresse: 17740 Sainte-Marie-de-Ré
Ile d’Oléron: Willkommen auf der Insel des Lichts
Über die knapp drei Kilometer lange Brücke, das Viaduc d’Oléron, erreichst du von Rochefort kommend, die „Insel des Lichts“. Auf der dem Festland zugeneigten Seite entdeckst du Fort Louvois, eine kleine Festung aus dem Jahr 1694, das bei Ebbe zu Fuß und bei Flut mit einer kleinen Fähre erreichbar ist. Am südwestlichen Ende der Insel tauchen schließlich die ersten Eindrücke von Saint-Trojan-les-Bains auf. Der Badeort liegt in einem lichten Pinienwald, der bis zu den Sanddünen reicht. Weite feine Sandstrände machten den Ort schon Ende des 19. Jahrhunderts zu einem beliebten Badeort. Besonders sehenswert ist dort der Austernzuchthafen. Mit seinen bunt bemalten Hütten, in denen heute auch Künstler, Kunsthandwerker und Gastronomen beheimatet sind, lädt er zum Flanieren ein.
Gleich nebenan liegt Le Grand-Village-Plage. Auch hier möchte man im Pinienwald auf markierten Wegen wandern oder fahrradfahren. Die weiten Strände gelten als die schönsten der Insel. Hier sind bei Ebbe auch die Strandsegler „Oleron char a Voile“ unterwegs, wo du auch ein Board leihen kannst, um mit der Kraft des Windes über den Sandstrand zu donnern.
▶▶Mein besonderer Tipp: Ein Besuch des Salinenhafens vermittelt auf einem gemütlichen Spaziergang Kenntnisse über die Salzgewinnung und die Austernzucht. Neben Salinenführungen bietet das Museum für Hauben und Trachten Einblicke in die Fest- und Arbeitsbekleidung der Insulaner in frühen Jahren.
Schon von weitem siehst du die Zitadelle von Château-d’Oléron im Südosten der Insel. Kardinal Richelieu ließ das Wehrsystem im 17. Jahrhundert während der Religionskriege erbauen. Von dort hast du einen wunderschönen Ausblick auf den berühmten Austernhafen und die Bucht von La Rochelle. In den Markthallen der kleinen Stadt werden landestypische Spezialitäten feilgeboten. Diese solltest du dir ebenso ansehen wie den Hafen mit seinen bunten Hütten.
Auf dem Weg Richtung Dolus d’Oléron kommst du über Ors. Hier gibt es nicht viel zu sehen, aber der Betrieb in der schmalen Fahrrinne durch die Austernzüchter ist bei einsetzender Ebbe ein echtes Spektakel, wenn sie zu ihren Austernbänken im Watt auslaufen. Im Westen von Dolus liegen dir mit Vert-Bois und La Remigeasse zwei der schönsten Strände zu Füßen.
▶▶Mein besonderer Tipp: Wenn du mit dem Wohnmobil auf Entdeckungstour bist, lass dein Fahrzeug auf dem Camping- oder Stellplatz stehen und nimm das Fahrrad: Mittlerweile sind vor allen Strandparkplätzen 2-Meter-Schranken errichtet.
Auf dem Weg Richtung Norden erreichen wir schließlich Saint-Pierre-d’Oléron, den Hauptort der Insel. Das Wirtschafts- und Handelszentrum der Insel hat einen sechskantigen Kirchturm zu bieten. Noch heute dient er als Navigationsseezeichen für die Schifffahrt. Als Besucher, der die Stufen erklommen hat, hast du einen prächtigen Weitblick über das Eiland.
Im Westen von Saint-Pierre erreichst du den bedeutendsten Fischereihafen der Charente-Maritime, La Cotinière. Beim Anlanden der Fänge entsteht immer wieder ein Spektakel, wenn Seebarsche, Seezungen, Langusten und Schollen in der großen Markthalle versteigert werden. Den Charme eines hübschen kleinen Fischerdorfes hat der Ort behalten, auch, wenn er heute touristisch aufgemacht ist.
Auf dem weiteren Weg Richtung Norden kommst du über Saint-Georges d’Oléron, das einen 16 Kilometer langen Strand zu bieten hat, nach La Brée les Bains. In dem hübschen Badeort lohnt sich ein Abstecher zu der Windmühle aus dem 15. Jahrhundert. Leider kann sie nicht von innen besichtigt werden, weil sie in Privatbesitz ist. Aber ein beeindruckendes Fotomotiv ist sie allemal. Bei der Weiterfahrt nach Saint-Denis-d’Oléron kommst du an Salinen vorbei und siehst bei Ebbe die Fischschleusen, in denen Fische seit Jahrhunderten mühelos durch die Gezeiten gefangen werden können.
Die nördlichste Gemeinde Saint-Denis d’Oléron ist der älteste Badeort der Insel. Neben niedrigen weißen Häusern, die mit grünen oder blauen Fensterläden ein nettes Fotomotiv abgeben, gehört auch der größte Leuchtturm auf der Ile d’Oléron zum Ort. Chassiron bietet dir den mächtigen Leuchtturm mit einem beeindruckenden Blick auf die Meeresenge vor La Rochelle aus 46 Metern Höhe. Auf der westlichen, dem Atlantik zugeneigten Seite kannst du weit über ein Steilufer aus Kalkfelsenwänden zur nächsten Ansiedlung Les Huttes wandern.
▶▶Mein besonderer Tipp: Einen Sonnenuntergang auf Chassiron wirst du niemals vergessen.
Die Strände der Ile d’Oléron
An der Ostküste ist das Meer ruhig. Dort befinden sich lange feinsandige Strände, die ideal für Ferien mit Kindern oder Hunden sind. An der Westküste rollen die Wellen des Atlantiks an. Dort ist es etwas wilder, dafür gibt es bei Ebbe feinen Sandstrand soweit das Auge reicht, hohe Dünen und Kiefernwälder. Hier ist auch das Reich der Surfer, denen du, wenn du nicht selbst auf ein Board steigst, bei ihrem waghalsigen Ritt über die Wellen zuschauen kannst.
Die Wälder auf der Insel
Spaziergänge auf den markierten Wegen im Schatten der Wälder rund um Saint Trojan, Les Saumonards, Domino oder Les-Sables-Vigniers sind ein Erlebnis: Die angenehme Meeresluft mischt sich mit dem Duft von Seekiefern und Steineichen. Ob in den Wäldern oder in den Feuchtgebieten der Insel, die heute für Salzgewinnung und Austernzucht genutzt werden, begegnet der Naturfreund über 250 verschiedenen Vogelarten und mehr als 140 Blumenarten.
Grenzenlose sportliche Aktivitäten
An erster Stelle der Sportarten liegt der Wassersport: Segeln, Surfen, Kanu- oder Kajakfahren, Stand-Up-Paddling, Schwimmen, Tauchen, Schnorcheln. Für alle Aktivitäten findest du auf der Ile d’Oléron Ansprechpartner vor Ort.
Beim Wandern oder Radeln kannst du die entlegensten Winkel der Insel erkunden und Land und Leute am besten kennenlernen. Markierte Wander- und Radwege findest du auf dem gesamten Eiland.
Esskultur par excellence
Die Austern der Marennes-Oléronne gelten als die besten der Welt. Sie ist die einzige französische Auster, die das rote Gütesiegel tragen darf. Daneben sind die Miesmuscheln hoch geschätzt. Frisch angeboten werden die Spezialitäten in den Restaurants, aber auch auf den Märkten, die fast täglich in jedem Ort zu finden sind. Daneben ist Fisch in allen Variationen, das Fleisch der Lämmer von den Salzwiesen und Obst und Gemüse aus der regionalen Landwirtschaft empfehlenswert. All das harmoniert mit den Weinen der Oléron, die in weiß und rosé erhältlich sind.
▶▶Mein besonderer Tipp: Manche Austernzüchter veranstalten das sogenannte L’Églades. Dabei werden Miesmuscheln auf Steinen ausgebreitet und mit Kiefernnadeln bedeckt und in Brand gesteckt. Die durch das offene Feuer gegarten Muscheln, liefern ein einmaliges Geschmackserlebnis.
Hier folgt eine kleine Auswahl von Campingplätze auf der französischen Insel Ile d’Oléron, von denen die meisten von etwa März/April bis September/Oktober geöffnet haben:
Ile d’Oléron Campingplätze an der Ostküste
- Lage: nur 50 m vom Strand entfernts
- schattige Stellplätze mit Ver- und Entsorgung
- zahlreiche Mietunterkünfte
- Adresse: 17480, Le Château-d’Oléron
- Lage: 5-Sterne-Platz direkt am Meer
- große Badelandschaft
- exklusive Mietunterkünfte
- Adresse: 17480, Le Château-d’Oléron
- Lage: zwischen Feuchtgebiet und Strand
- schattige Stellplätze
- außergewöhnliche Mietunterkünfte
- Adresse: 17190, Saint-Georges-d’Oléron
Campingclub de France – La Gautrelle
- Lage: direkt am Meer
- Stellplätze für Wohnwagen, Reisemobile und Zelte
- Mietunterkünfte, u.a. Matratzenlager
- Adresse: 17190, Saint-Georges-d’Oléron
- Lage: nur 100 m zum Strand
- parzellierte Stellplätze, durch Hecken getrennt
- Mobilheime als Mietunterkünfte
- Adresse: 17650, Saint-Denis-d’Oléron
Ile d’Oléron Campingplätze an der Westküste
- Lage: direkt in den Dünen
- geräumige Stellplätze
- Mobilheime
- Poollandschaft
- Adresse: 17650 Saint-Denis-d’Oléron
- Lage: zwischen Dünen und Wald
- schattige Stellplätze
- Logdges und Mobilheime als Mietunterkünfte
- Adresse: 17190 Saint-Georges-d’Oléron
- Lage zwischen Dünen und Wald, strandnah
- unter den „Top 100“ der beliebtesten französischen Campingplätze
- 5-Sterne-Infrastruktur
- Adresse: 17190 Saint-Georges-d’Oléron
- Lage: nördlich des Fischereihafens La Cotinière
- schattige bis halbschattige Stellplätze
- parkähnliches Gelände
- Adresse: 17310 Saint-Pierre-d’Oléron
- Lage: am Rand von Salzwiesen
- schattige, geräumige Stellplätze
- verschiedene Mietunterkünfte
- Adresse: 17370 Le-Grand-Village-Plage
- Lage: Zwischen Dorf und Strand
- schattige Plätze im Kiefernwald
- unterschiedliche Mietunterkünfte
- Adresse: 17370 Le-Grand-Village-Plage
Was gibt es sonst noch auf oder von den französischen Inseln aus?
Der Vorteil von Inseln, die über eine Brücke mit dem Festland verbunden sind, ist der, dass man die Insel für Ausflugsfahrten problemlos verlassen kann. Die Küste um Marennes hat nämlich einiges zu bieten:
So ist eine Entdeckungstour nach Hiers-Brouage zu empfehlen. Zunächst führt die Fahrt durch sehenswertes Marschland. Brouage selbst ist eine ehemalige Hafenstadt aus dem 11. Jahrhundert. Der Ort kam durch den lebhaften Salzhandel während des 16. Jahrhunderts zu einer wirtschaftlichen Blüte. Dass der Ort vollständig nach ursprünglichen Plänen neu erbaut wurde, macht ihn interessant und sehenswert. Umschlossen von einem fast quadratischen Verteidigungswall und rechtwinklig verlaufenden Straßen, finden sich heute vorwiegend Kunsthandwerker, die hier ihren Geschäften nachgehen.
Ebenfalls einen Ausflug ist die Hafenstadt La Rochelle wert. Die Hauptstadt des Départements ist seit dem 12. Jahrhundert ein Fischerei- und Handelszentrum mit langer Seefahrtstradition. Neben dem alten Hafen, dem Vieux Port, ist auch die Altstadt mit mittelalterlichen Fachwerkshäusern und Renaissance-Bauten ein viel begehrter Anziehungspunkt.
Und wenn man schon auf dem Festland ist, wäre auch zu einem Besuch eines der meistbesuchten zoologischen Gärten Frankreichs geraten: Der Zoo de la Palmyre beherbergt mehr als 1.600 Tiere und 115 Arten auf einem attraktiv gestalteten Areal von 18 Hektar.
[apn typ=“template“ template=“tpl-2″ asin=“3492277381″ tag=“cstra-0019-21″ tpl-infobox=“true“ tpl-buttontpl=“0″ false=““]Fazit zu den französischen Inseln Ile de Ré und Île d’Oléron
Während der Hauptreisezeit im Juli und August (Ferienzeit der Franzosen) sind die französischen Inseln extrem stark frequentiert. Auch an den Wochenenden während des Jahres kann es mal etwas voller werden. Aber wenn du die Reise in der Vor- oder Nachsaison antrittst, erlebst du leere Strände, findest du überall einen Parkplatz und kannst auch besichtigen, ohne in einen Pulk von Menschen zu geraten. Darüber hinaus findest du Wohnmobilstell- und Campingplätze, die jedem Geschmack und Geldbeutel gerecht werden. Also genieße die Zeit, das Meer, das Land, die Menschen und ihr Essen.
In diesem Sinne: Bon Voyage und viel Spaß.
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Fotos: © Hubert Hunscheidt

Den Umstieg auf den Endlostrip hat er noch nicht geschafft. Aber er ist unterwegs, wann immer es seine Zeit und der Geldbeutel erlauben.
Lieblingspot: Französische Atlantikküste von Nord nach Süd – und retour.
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