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Die Travel Machine von Tipoon ist ein wahres Platzwunder. (c) Tipoon / Foto im Archiv bei CS

Caravan mit Ausblick: KABE Tower ist größter Wohnwagen der Welt

Von der Lounge mit dem niedrigen Glastisch und den cremefarbenen Ledersesseln geht es direkt hinaus auf den weitläufigen Balkon mit dem warmen Holzfußboden. Weiß strahlt die Verkleidung, die stählerne Brüstung glänzt in der Abendsonne. Was nach einem Penthouse oder einer Yacht klingt, ist allerdings ein Luxus-Caravan. Der zweistöckige KABE Tower lässt mit seiner Ausstattung und Größe das Champagner-Eis gefrieren. Ärgerlich nur, dass man damit schon mal unter der ein oder anderen Brücke hängenbleiben kann, während der Hummer serviert wird.

Das schwedische Caravan-Unternehmen KABE hat bislang drei Mal einen solchen „Tower“ entworfen und gebaut. Zum ersten Mal 1970, dann 2007 zum 50-jährigen Firmenjubiläum und 2017 zum 60-jährigen. Hier wird geklotzt, statt Kuchen gebacken! Jedes Mal wurden Technik und Ausstattung aufwendiger und moderner. Das aktuellste Modell, der KABE Tower 880, besteht in der unteren Etage aus der großen und eleganten Küche, dem Schlafzimmer mit extra großen Betten, einem geräumigen Bad mit Dusche und einer Ledersitzgruppe. In wenigen Schritten ist man über die Wendeltreppe im Obergeschoss mit Wohnzimmer und Dachterrasse.

Surround-Sound und Spülmaschine im KABE Tower

10 Meter lang und 4,5 Meter hoch sind die KABE Tower von 2007 und 2017. Im Inneren 26 m² groß. Da wird mancher Großstadtbewohner in seinem überteuerten Ein-Zimmer-Appartement blass. Wobei der KABE Tower 880 auch mal eben 150.000 Euro kostet. Champagner nicht inklusive. Dafür aber unter anderem eine Klimaanlage mit Fernsteuerung, eine Alde-WW-Heizung (Gas und Strom) mit Fußbodenheizung, Backofen, Spülmaschine, Kühl- und Gefrierschrank, ein winterfester Frisch- und Abwassertank, ein Zentralstaubsauger, ein Surround-Soundsystem sowie ein Plasma-Fernseher. Davon abgesehen bestehen alle Sitzmöbel natürlich aus komfortablem Leder und das Bad hat mehr Esprit als ein Spa.

Die Nachteile des größten Caravans der Welt

„Einige unserer größten Lieferanten haben mit ihren neuesten und exklusivsten Produkten zum KABE Tower beigetragen“, erklärt Jonas Svensson, Entwicklungsleiter für Wohnwagen bei KABE. Dann muss er allerdings auch zugeben, dass nicht alle schwedischen Brücken hoch genug seien, um den zweistöckigen Caravan unversehrt hindurchzulassen. Ich bezweifele, dass das ein schwedisches Problem ist. Obwohl das Fahrzeug grundsätzlich dazu geeignet ist, durch die Gegend gezogen zu werden wie ein normaler, kleinerer Wohnwagen. Doch selbst ein durchschnittlicher SUV scheint nicht genug Zugkraft zu haben, um das Gefährt wirklich voranzubringen. Vielleicht sind die KABE Tower also eher eine Art Tiny House, das nur gelegentlich mal umzieht?
Ein weiteres Problem ist, dass die KABE Tower aktuell nicht mehr gebaut werden. Der neueste zweistöckige Caravan aus dem Jahr 2017 ging gar nicht erst in Serie.

Über 60 Jahre ist es nun her, dass Kurt Blomqvist seinen ersten Wohnwagen in Småland Tenhult gebaut hat und damit den Grundstein des Wohnwagenbauers KABE gelegt hat. Das Unternehmen möchte das Campingleben bequemer und angenehmer gestalten. Neben Wohnwagen baut KABE auch Wohnmobile – bis zu 400 Stück im Jahr.
Die KABE Tower gelten bis heute als größte Caravans der Welt. Fehlt eigentlich nur noch ein Pool auf der Dachterrasse – und ein bisschen mehr Alltagstauglichkeit.

Fotos (c): KABE

Dieser Beitrag hat 9 Kommentare

  1. Alles toll, aber wenn man darin länger wohnen will, ist er unpraktisch. Man braucht zwei Schlafzimmer , damit sich jeder zurück ziehen kann, oder man die Kinder mal aus der Hand hat. Und dann nicht zu vergessen: Das Zugfahrzeug! Wenn ich immer einen LKW mieten muss, dann macht es auch keinen Sinn. ich weiß nicht was der Wagen kostet, aber nur weil der eine Dachterrasse hat, die man eigentlich nicht wirklich braucht, muss so ein Wagen schon im bezahlbaren Rahmen bleiben. Und noch eine Überlegung. So ein Teil ruft die Neider auf den Plan, kann nicht ganz ungefährlich werden. In den jetzigen Zeiten muss man mit allem rechnen – leider. Von den Brücken ect. brauchen wir erst nicht zu reden. Aber schön ist er schon. Aber wir suchen einen mit zwei Schlafzimmern. Angebote nehme ich gerne an.

  2. Die Idee und auch die Ausführung finde ich genial. Die Höhe leider sehr unpraktikabel wenn man bedenkt das die meisten Brücken nur 4,00 Meter hoch sind wird die Anreise zum Standort schwierig und wenn doch möglich gibt es wenig Optionen ihn wieder weg zu bekommen. Aber als dauerhafte Wohneinheit an einem schönen Platz sicher nice. Ich habe einen Tabbert Grande Puccini und ein passendes Zugfahrzeug. Lg w…

  3. Die Höhe ist schon einmal das wichtigste Problem – mehr als 4 Meter dürfen es nicht sein. Ein Absenkbares Geländer reicht da nicht, zumal es wohl unterhalb dieser Grenze sein dürfte. Ein Absenkbares Dach um 0,5 Meter würde dem Höhenproblem zwar Rechnung tragen, aber damit ergibt sich ein anderes Problem – Was macht man mit der Fronttüre? Soviel zu dem Problem. Jetzt das Gewicht; das dürfte schon ohne die Absenkung über 3,5 Tonnen liegen, was selbst die ganz großen SUV nicht mehr schaffen. Also benötigt man schon einen kleinen LKW um das Gerät wegzuziehen – Im Urlaub dürfte der aber unpraktisch sein, um Ausflüge damit zu machen.
    Jetzt mal zum Rest. Natürlich wäre man „der King“ auf jedem Platz, sofern die Höhe keine Probleme macht. Ich stelle es mir schon gediegen vor, wenn man von seiner Privatterrasse den Sonnenuntergang mit einem schönen Cocktail genießen kann; wahlweise natürlich auch das Frühstück… Die Treppe ist wie schon mal erwähnt ein wenig unglückich platziert, lässt sich aber wohl kaum anderweitig anbringen… Die Frontküche ist für mich bisher ungewohnt, jedoch gefällt mir die offen Aufteilung. Die Sitzecke scheint mit sehr bequem für schöne Abende mit Familie oder Freunden.
    Alles in allem eine nette Idee, die sich aber nicht wirklich so umsetzen lässt, dass eine Serienproduktion sinnvoll werden würde.

  4. Ich finde den Kabe-Tower eigentlich grandios, leider hat er meiner Meinung nach einen großen Fehler bei der Einrichtung. Bei einem derartig riesengroßen Wohnwagen sollte das Schlafzimmer so konzipiert ein, daß man es mittels einer Schiebeltür abtrennen können sollte. Was nützt mir der größte Wohnwagen, wenn ich mich nicht mal alleine für mich zurückziehen kann? Die Treppe in die obere Etage ist also sehr ungünstig plaziert, das müßte man doch besser hinbekommen! Dann frage ich mich, warum man bei diesem Wohnwagen noch eine Frühstücksecke braucht? Ich habe ein Hobby Landhaus und finde diese Frühstücksecke total überflüssig, da die Rundsitzecke doch wirklich total ausreichen ist und man die Frühstücksecke doch nur „vollmüllt“. Das sind nur ein paar persönliche Gedanken, das sieht bestimmt mancher ganz anders, ich würde ich für mich ganz anders bauen lassen, wenn ich das Geld hätte……

    1. Vielen Dank für deine ausführlichen Gedanken – das finde ich wirklich spannend. Wenn wir das nötige Kleingeld hätten, würden wir uns sicherlich auch etwas Maßgeschneidertes bauen lassen. Auf jeden Fall mit klimatisierter Hundebox, Schnarcherecke (für Jalil), einer Wasseraufbereitungsanlage und einer riesigen Kühl-Gefrierkombi. Ich merke schon, ich drifte ab… 🙂 Aber ich sehe das ähnlich wie du – lieber etwas mehr freien Raum als noch eine Sitzecke. Mal schauen, was Kabe in den nächsten Jahren noch so alles auf den Markt bringt…
      Liebe Grüße!
      Nele

  5. Ich werde es nie verstehen; warum bauen die hersteller sowas nicht einmal in einer realistischen ausgabe? Das geländer absenkbar, unter vier meter höhe, 6 statt 10 meter lang, leichter und für ca 60’000.-? So ein teil würde sich millionen mal verkaufen.

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