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Kolumne: Zurück zur Natur mit einem Vorzeltteppich
Unser lieber Kollege Henning, seines Zeichens Blogger, Wohnmobilbewohner, Facebookgruppen-Aufmischer und bekennender Sarkastiker, wirft in unserer neuen Kolumne einen Blick auf Themen, die die Camperwelt bewegen.
Mit einem Augenzwinkern und dem einen oder anderen bissigen Kommentar analysiert er die oftmals hitzigen Social-Media-Diskussionen rund um Thermomix, Camperhunde, Dickschiffe, Grußverweigerer und Kuschelcamper. Viel Spaß beim Lesen und Bühne frei für Henning!
Bei manchen Diskussionen in den Foren und Gruppen kann man den Eindruck gewinnen, das mit weitem Abstand wichtigste Utensil wäre der Bodenbelag im Vorzelt. Da hat das neue Camping-Vehikel noch keine hundert Kilometer abgespult, schon stellt sich die drängende Frage, wie man den Boden im Vorzelt bedeckt.
Sollte das schöne Wort des Philosophen Jean-Jacques Rousseau „Zurück zur Natur“ auch ein Teil der Motivation zum Campen gewesen sein, ist das spätestens jetzt vergessen. Im Vorzelt ist nur Sand oder gar Rasen, da drin krabbeln vielleicht Käfer, nein so etwas geht gar nicht. Also schnell einen verrottungsfesten Teppich drauf auf die Natur. Nein, Halt, vorher noch eine Plastikfolie, damit die Feuchtigkeit nicht so durch kommt. Wird die Parzelle nach drei Wochen wieder geräumt, kann man jetzt auch sicher sein, dass da keine Natur mehr ist, zu der sich die Rückkehr im Sinne von Monsieur Rousseau lohnen könnte. Nur noch nackter Borden, der an den Schuhen klebt und sich beim leichtesten Regen in Schlamm verwandelt. So ist sichergestellt, dass auch der Nächste hier einen Vorzeltteppich braucht.
Auf manchen Plätzen ist genau darum ein Vorzeltteppich gar nicht erst erlaubt oder nur die atmungsaktive Variante. Spätestens jetzt schlägt in den Foren und Gruppen die Stunde der Bodenbelags-Spezialisten. Da wurde schon alles genannt: Holzpaletten als Unterbau, Fliesen für die Dauercamper oder auch Klick-Laminat. An der Stelle scrolle ich meistens etwas schneller weiter, denkbar wäre hier auch die sonst immer wieder gern gestellte Frage: „Ist das noch Camping?„.
Eigene Erfahrungen mit Vorzeltteppichen kann ich hier nicht zum Besten geben. Wie auch? Ich habe ja noch nicht mal ein Vorzelt, um einen Teppich hineinzulegen. Ich stehe zwar immer wieder tagelang auf einem Fleck herum, aber das Vorzelt aufzubauen, dazu hätte ich keine Lust, auch wenn ich ein Vorzelt hätte. Wenn das aber da wäre, wäre es so groß und so schwer, da will ich das auch nicht umsonst herumkutschiert haben und würde es wohl allein deshalb aufbauen, weil es eben da ist. Stünde es endlich, könnte ich mich nach getaner Aufbauarbeit hineinsetzen und mich von der Anstrengung bei Kaffee und Kuchen erholen. Ohne Vorzelt kann ich Kaffee und Kuchen ganz ohne vorherige Anstrengung einfach so zu mir nehmen. Allerdings kann ich so ein Vorzelt nicht so leicht vergessen, wie die Fußmatte.
Meine Zelt-Erfahrungen gehen über ein Steilwandzelt im elterlichen Garten kaum hinaus. Das hatte eine einhängbare Schlafkabine mit PVC-Boden und in der anderen Hälfte war der natürliche Untergrund, also Vaters gehegter und gepflegter Rasen. Um diesen Rasen nicht dauerhaft zu schädigen, durfte mein Zelt auch nie länger als zwei oder drei Tage stehen. Aber ein intakter Rasen als Untergrund ist gar nicht so schlecht, wer das hat, braucht wirklich keinen Teppich.
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Titelfoto: (c) Tanja Klose

Fährt seit 1992 mit Wohnmobilen in der Gegend herum. Zuerst im VW-Bus, dann im Sprinter-Kastenwagen und seit Sommer 2013 lebt er Vollzeit im Alkovenmobil.
Reisen, noch als braver Angestellter mit sechs Wochen Jahresurlaub, führten von Island bis zur Krim und vom Nordkap bis Gibraltar. Seit ein paar Jahren ist es mit dem Nine-to-Five-Brotjob vorbei und er tingelt als Privatier durch die Lande. Im Sommer in Deutschland, im Winter gerne auch mal in Italien und Portugal.
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