Auch und gerade im Urlaub ist erholsamer Schlaf wichtig. Schließlich willst du gut gelaunt und…

Ratgeber: Welcher Campingplatz passt zu mir?
Tolle Campingplätze gibt es in Deutschland und ganz Europa wie Sand am Meer: Von einfach bis luxuriös, von klein bis riesig, von ruhig bis aktiv und von naturnah bis topmodern. Doch wie finde ich einen Platz, der wirklich zu mir passt? Diese Frage bekommen wir gerade von Campinganfängern immer wieder gestellt. Deshalb haben wir mal alles gesammelt, was aus unserer Erfahrung heraus wichtig sein könnte – und hoffen, dass dir die Auswahl dann etwas leichter fällt.
Experten im Podcast zum Thema „Den richtigen Campingplatz finden“
Auch in unserem Podcast sprechen Nele und Sebastian allgemein über das Thema „Den richtigen Campingplatz finden“, geben Informationen und Tipps. Hör doch mal rein:
Wer reist (mit)?
Entscheidend für die Wahl des richtigen Campingplatzes ist, dass die Bedürfnisse jedes*r Mitreisenden erfüllt werden.
Solo-Reisende
Am einfachsten haben es sicherlich die Alleinreisenden unter uns. Wenn du solo unterwegs bist, suchst du dir deinen Platz nach deinem ganz persönlichen Geschmack aus: Luxus oder Minimalismus, Stadtnähe oder Abgeschiedenheit, Abschalten oder buntes Freizeitprogramm. Möchtest du im Urlaub gerne Kontakte knüpfen und Gleichgesinnte kennenlernen, wird dir das grundsätzlich auf jedem Platz gelingen – denn Camper sind an sich ein recht geselliges und aufgeschlossenes Völkchen. Verspürst du ein großes Bedürfnis nach Ruhe, sind kleinere naturnahe Plätze sicherlich geeigneter, da die Gäste dort in der Regel stärker außerhalb aktiv sind, zum Beispiel beim Wandern, Radfahren oder Sightseeing.
Paare
Für Paare gilt im Prinzip Ähnliches wie für Singles: Wenn du mit deinem Partner oder deiner Partnerin gerne etwas Action und Trubel hast, sind größere Plätze mit vielen Angeboten die richtige Wahl. Braucht ihr Ruhe, um euch vom stressigen Arbeitsalltag zu erholen, solltet ihr nicht unbedingt einen als besonders kinderfreundlich ausgewiesenen Platz aussuchen.
Camper mit Handicap
Leider hinkt der Campingsektor in punkto Barrierefreiheit etwas hinterher. Nicht jeder Platz, der sich selbst als „barrierefrei“ oder „behindertengerecht“ bezeichnet, ist es auch. Wir haben diesem Thema einen ausführlichen Artikel gewidmet, in dem wir viele Infos zu dieser Problematik gesammelt haben: Campingbranche, wir müssen reden – Lösungsansätze für mehr Barrierefreiheit Falls du oder eine*r deiner Mitreisenden also mit Rollstuhl, Gehhilfe oder anderen Einschränkungen unterwegs seid, solltet ihr euch unbedingt vorab ganz konkret und mit gezielten Nachfragen über die genauen Bedingungen vor Ort informieren.
Familien
Campingurlaub ist für Kinder ein großes Abenteuer. Sie verbringen den ganzen Tag an der frischen Luft, ihr habt viel Zeit füreinander und die Kleinen dürfen auch mal lachen und toben. Wenn du mit der Familie verreist, solltest du aber darauf achten, einen kinderfreundlichen Platz auszuwählen. Viele Plätze haben zum Beispiel tolle Angebote für die Kleinen: Ob Streichelzoo oder Indianercamp, Spielplatz oder Freizeitbad, kindgerechte Wanderungen oder abendliche Fackelzüge – du kennst deine Nachwuchscamper am besten und weißt, was ihnen gefällt. Manchmal gibt es auch eigene Sanitärräume für Kinder mit „tiefergelegten“ Waschbecken und Toiletten, Wickelräumen und Familienduschkabinen. Doch auch auf einfacheren Plätzen, die keine solchen speziellen Angebote vorhalten, muss keine Langeweile aufkommen. Denn meist finden die Kleinen schnell neue Freunde, mit denen sie tagsüber den Platz unsicher machen können. Und schließlich gibt es auch auf dem Campingplatz und in der Natur jede Menge zu entdecken!
Hunde
Der Vierbeiner gehört für viele Camper zur Familie und soll natürlich auch im Urlaub dabei sein. Auf vielen, wahrscheinlich sogar den meisten Plätzen sind Hunde erlaubt. Wie willkommen sie aber tatsächlich sind, lässt sich häufig am Preis ablesen. Wo für den Hund mehr bezahlt werden muss als für ein Kind, liegt die Vermutung nahe, dass die haarigen Gäste nicht unbedingt allzu gerne gesehen sind. Auf anderen Plätzen dagegen gibt es sogar eigene Angebote für Hunde – das reicht von Kotbeutelspendern über eingezäunte Freilaufwiesen bis hin zu Agility-Parcours, Hundetrainings oder regelmäßigen Tierartzvisiten. Hier kannst du davon ausgehen, dass auch deine vierbeinige Begleitung nicht nur geduldet, sondern mit offenen Armen empfangen wird. Grundsätzlich gilt aber natürlich immer:
- Rücksicht auf andere Gäste nehmen (Anspringen, Markieren oder Kläffen unterbinden)
- Leinenpflicht einhalten
- Hund nicht über Stunden alleine im Camper lassen
- Geschäft nicht auf dem Platz verrichten lassen (oder sofort wegräumen, wenn doch mal ein Unfall passiert)
- Hundezäune nur aufstellen, wenn es erlaubt ist
- Bei Anreise mit mehreren Hunden vorher nachfragen (oft gibt es eine „Obergrenze“)
Hundefreie Campingplätze
Ja, auch das gibt es: Plätze, auf denen Vierbeiner ausdrücklich nicht erlaubt sind. Gehörst du oder jemand der Mitreisenden zu den Menschen, die Angst vor Hunden, eine Allergie oder vielleicht einfach nur keine Lust auf mögliche Ruhestörung durch Gebell haben, bist du auf einem hundefreien Campingplatz gut aufgehoben. Alternativ bieten einige Plätze auch getrennte Bereiche für Gäste mit und solche ohne vierbeinige Begleitung an. Hier solltest du aber bei der Reservierung oder spätestens am Check-In explizit nach einer Parzelle abseits des Hundebereichs fragen. Foto: (c) Campingplatz Gitzenweiler Hof
Was sagen „Sterne-Bewertungen“ aus?
Wenn du dich im Internet, in Apps oder in gedruckten Führern auf die Suche nach einem Campingplatz machst, wirst du früher oder später auf Bewertungen stoßen, die dir die Auswahl erleichtern sollen. Doch was sagen diese „Sterne“ wirklich über die jeweiligen Plätze aus?
Offizielle Klassifizierung durch Verbände und Behörden
Aus dem Hotelgewerbe kennt fast jeder das „Sterne-System“, anhand dessen Ausstattung, Serviceangebote und Exklusivität der jeweiligen Unterkünfte beurteilt werden. Auch auf Campingplätzen gibt es eine solche Klassifizierung. Die Vergabe der Sterne ist von Land zu Land unterschiedlich, teils erfolgt sie durch Campingplatz- oder Tourismusverbände, teils durch Ministerien oder andere Behörden. In Deutschland ist dafür zum Beispiel der Bundesverband der Campingwirtschaft (BVCD) in Kooperation mit dem Deutschen Tourismusverband zuständig. Die Teilnahme ist freiwillig und kostenpflichtig, auch Campingplätze, die nicht im Verband organisiert sind, können sich klassifizieren lassen. Danach folgt alle drei Jahre eine erneute Inspektion. Die Kriterien hierfür gibt der BVCD auf seiner Webseite wie folgt an:
- Rezeption und Service: z. B. Größe, Erreichbarkeit, Infomaterial, Fremdsprachen, Beratung, Einlasskontrolle, Service, Gastronomie, Verkauf
- Sanitär: z. B. baulicher Zustand, Wände und Fußboden gefliest, Waschbecken, Duschen mit Warmwasser, WC-Ausstattung, Raumklima, Beleuchtung, Sauberkeit, Wäschetrockner, Waschmaschinen, Kochgelegenheit, Sanitäreinheit für Rollstuhlfahrer, Entsorgung
- Standplätze: z. B. verfügbare Gesamtfläche pro Standplatz, Stromanschluss, „Schnittstelle“ Frisch- und Abwasseranschlüsse für Caravans und Wohnmobile, Gliederung des Campingplatzes, Einordnung der Standplätze, Gruppen-Zeltwiese, Hauptwege, Gesamtzustand der Standplätze und Wege
In Dänemark kümmert sich ebenfalls ein Campingplatzverband um die Beurteilungen, in anderen Ländern übernehmen diese Aufgabe zum Beispiel das Tourismusministerium (Kroatien), die staatliche Tourismuszentrale (Frankreich), die einzelnen Provinzen (Italien) oder einen „Klassifizierungsrat“ (Schweden). Die Kriterien und Inspektionsintervalle unterscheiden sich von Land zu Land, teilweise sogar regional. Unserer Erfahrung nach wird – ähnlich wie in der Hotellerie – meist der „landestypische Standard“ zugrunde gelegt. Das bedeutet: Auf einem 4-Sterne-Platz in Spanien oder Mazedonien kannst du nicht zwangsläufig die gleiche Ausstattung erwarten wie auf gleichklassifizierten in Deutschland oder Skandinavien.
Klassifizierung durch Anbieter von Campingführern oder -Portalen
Viele Anbieter von Campingführern oder -Portalen (z.B. ADAC, ACSI) haben ihr eigenes Klassifikationssystem implementiert, das ebenfalls einer Vielzahl von Kriterien folgt. Uwe Frers von PiNCAMP, dem Campingportal des ADAC, erklärt die Vorgehensweise: „Die Gesamtbewertung zeigt das Angebotsniveau eines Platzes und setzt sich aus den 5 wichtigsten Leistungssegmenten Sanitärausstattung, Platzgelände, Versorgung, Freizeitangebote und Bademöglichkeiten mit unterschiedlicher Gewichtung zusammen. Die Klassifikation mit 5 möglichen Sternen ermöglicht Campern somit, verschiedene Campingplätze einfach miteinander zu vergleichen. Sie stellt eine ideale Orientierungshilfe dar und unterstützt Suchende dabei, eine erste Vorauswahl in der schier unendlichen Anzahl von Plätzen zu treffen. Am Ende entscheiden aber natürlich immer die eigenen Ansprüche und Anforderungen darüber, wie zufrieden man auf dem Platz auch wirklich ist.“ Die Verfahren hierzu sind standardisiert und die Bewertungen werden von Testern vor Ort nach einem vorgegebenen Kriterienkatalog vorgenommen. Konkret werden unter anderem folgende Punkte bewertet:
- Anzahl und Mindestgröße der Parzellen
- Größe, Gestaltung, Ausstattung und Öffnungszeiten der Rezeption
- Gestaltung und Sauberkeit der Anlage insgesamt
- Anzahl, Größe, Ausstattung und Modernität der Sanitäranlagen
- Nähe von Ver- und Entsorgungsstationen zur Parzelle
- Ausstattung der Standplätze mit jeweils eigenem Strom- und Wasseranschluss
- Umfang und Qualität gastronomischer Angebote
- Einkaufs- und Freizeitangebote auf dem Platz (Kiosk, Supermarkt, Schwimmbecken, Kinderspielplatz, Sporteinrichtungen, Fitness- und Wellnessräume etc.)
- Vorhandensein und Reichweite eines WLAN-Signals
- Zustand der Haupt-Zufahrtswege und Erreichbarkeit auch für große Gespanne
- Parkmöglichkeiten für Gäste und Tagesbesucher
- Zugang zu einem natürlichen Gewässer
- und viele weitere Details
Bewertungen durch andere Gäste (Userbewertungen)
Die Gäste selbst legen bei ihren Rezensionen häufig andere Maßstäbe an. Hier stehen neben Lage und Sauberkeit meistens die Freundlichkeit der Betreiber und die Freizeitmöglichkeiten im näheren Umfeld im Fokus. Am besten fährst du, wenn du die Userkommentare genau unter die Lupe nimmst und auch „Extrembewertungen“, also sehr gute und sehr schlechte, direkt vergleichst. So kannst du herausfinden, welche Kriterien für dich besonders wichtig sind und welche du nicht weiter beachten musst.
Ein paar Beispiele:
- Loben viele Gäste die wunderbare Ruhe, du möchtest aber mit deinen Kindern verreisen und diesen auch ein bisschen Action bieten, bist du wahrscheinlich auf diesem Platz nicht richtig.
- Oder umgekehrt: Eine Familie ärgert sich darüber, dass ein Platz nicht kinderfreundlich ist, du bist aber ohnehin alleine unterwegs und möchtest dich einfach nur erholen – dann könnte das ein passendes Angebot für dich sein.
- Wird bemängelt, dass die Sanitäranlagen nicht dem neuesten Standard entsprechen, kein Supermarkt oder Waschraum vorhanden ist oder die Parzellen etwas uneben sind, ist das für dich vielleicht unerheblich – zumindest wenn du gerne einen minimalistischen, möglichst naturnahen Urlaub verbringen möchtest.
- Beschreiben die User das Personal als unfreundlich, die Lage aber als großartig, kannst du womöglich darüber hinwegsehen, wenn du dafür mit dem Fahrrad zu deinem Städtetrip aufbrechen kannst oder der Platz unmittelbar an einem wunderschönen Sandstrand liegt. Und immer daran denken, dass es manchmal auch an den Gästen selbst liegt, wenn der Ton etwas rauer wird.
Insgesamt bedeutet eine geringere Klassifizierung oder weniger enthusiastische User-Bewertung also nicht, dass ein Platz „schlechter“ sein muss. Offizielle Inspektoren halten sich bei ihrer Beurteilung an einen vorgegebenen, objektiven Kriterienkatalog. Ein subjektives „Wohlfühlen“, das persönliche Faible für die umliegende Bergwelt oder die nette Bedienung im Restaurant spielen dabei keine Rolle. Andere Camper dagegen hatten vielleicht komplett andere Prioritäten als du oder wurden in ihren hoch gesteckten Erwartungen und Wünschen enttäuscht. Vielleicht hat zum Beispiel der schlecht bewertete Platz etwas kleinere Parzellen und bucklige Zufahrtswege, bietet dir dafür aber einen wunderbaren Blick, schattenspendende Bäume oder ein schönes Umfeld mit tollen Rad- und Wanderwegen. Oder der Wellnesstempel des 5-Sterne-Resorts ist dir gar nicht so wichtig, weil du deine Entspannung beim Kajakfahren findest. Wir haben jedenfalls schon die tollsten Aufenthalte auf kleinen, unscheinbaren und niedrig klassifizierten Plätzen verlebt – in sehr familiärer Atmosphäre mit großartigen Nachbarn und reizenden Betreibern. Deshalb raten wir immer dazu, sich ein eigenes Bild vor Ort zu machen, solange die Klassifizierungen und Gästebewertungen nicht durchweg katastrophal sind. Foto: (c) CamperStyle
Sollte ich meinen Wunschcampingplatz vorab buchen?
Die Frage nach Reservierung oder Buchung spaltet wie kaum eine andere die Campergemeinde. Während die einen – wie wir – am liebsten spontan losziehen und davon ausgehen, immer irgendwo ein Plätzchen zu finden, wünschen sich andere größtmögliche Sicherheit und Planbarkeit. Beide Sichtweisen haben ihre Berechtigung. Wenn du mit Kindern auf die Ferienzeiten angewiesen bist, einen kleinen Platz in einem überlaufenen Tourismus-Hotspot ansteuern oder du Silvester unbedingt ein paar Tage auf deinem absoluten Traumcampingplatz in einem beliebten Skigebiet verbringen möchtest, ist eine vorherige Reservierung sicherlich ratsam. Denn der aktuelle Campingboom hat eben auch den Nachteil, dass viele Plätze in den Hauptreisezeiten sehr voll sind und man kurzfristig kaum noch eine Chance hat. In der Nebensaison dagegen ist es deutlich einfacher, vor allem, wenn du bei der Platzwahl etwas flexibel bleibst. Wir reisen ja seit Jahren sowohl in der Haupt- als auch in der Nebensaison durch ganz Europa und haben ohne Reservierung bisher immer eine Unterkunft gefunden. Allerdings macht es uns auch nichts aus, mal etwas länger zu suchen oder im Fall der Fälle für ein paar Nächte auf Wohnmobilstellplätze auszuweichen. Bitte beachte hier aber, dass so ein Reiseverhalten z.B. für Kinder oder Haustiere sehr anstrengend sein kann. Wenn du mit deiner Familie schon eine sehr lange Anfahrt hinter dir hast und dann noch vor Ort zig Campingplätze abklappern musst, wird es sicher zu Quengeleien kommen – denn irgendwann ist die Geduld der Nachwuchscamper oder Vierbeiner dann auch mal überstrapaziert. Um unnötige Wege zu vermeiden und Zeit zu sparen, rufen wir manchmal ein, zwei Tage vorher oder von unterwegs auf dem ausgewählten Campingplatz an und fragen, wie es aktuell mit der Belegung aussieht. Die Betreiber können in der Regel gut einschätzen, ob sich ein Versuch lohnt. Diese Strategie hilft dir übrigens auch bei Campingplätzen weiter, die im Vorfeld keine Reservierungen annehmen.
Wie nehme ich Kontakt zum Campingplatz auf?
Um mit den Platzbetreibern Kontakt aufzunehmen, gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten. Viele haben eine eigene Internetseite, auf denen du Telefonnummern und E-Mail-Adressen, manchmal sogar ein Reservierungsformular findest. Aber auch über Campingplatz-Portale wie PiNCAMP, die klassischen gedruckten Campingführer oder GoogleMaps kommst du an Adresse und Kontaktdaten. Achtung: Solltest du eine Anfrage per Mail oder Buchungsformular direkt an den Platz versendet haben und innerhalb von ein paar Tagen keine Bestätigung erhalten, hake vorsichtshalber telefonisch nach. Manche Betreiber sind noch etwas „old school“ und checken nicht regelmäßig ihr Postfach! Foto: (c) dnaumoid / Depositphotos.com
Worauf muss ich achten, wenn ich eine Parzelle auswähle?
Jetzt hast du also schon mal einen Platz in die nähere Auswahl genommen oder bist vielleicht schon vor Ort – doch wie findest du nun die passende Parzelle? Auch hier gibt es einige Punkte, die für dich wichtig sein könnten:
Größe
Viele Campingplätze bieten unterschiedliche Parzellengrößen an. Hier kommt es nicht nur auf die Abmessungen deines Fahrzeugs oder Gespanns an, sondern auch darauf, was du sonst noch so aufbauen möchtest. Brauchst du zum Beispiel eine Markise oder ein Vorzelt als Wetterschutz oder Erweiterung des Wohnraums, solltest du das schon mit im Hinterkopf behalten. Auch das Aufstellen größerer Campingtische, zum Beispiel für eine Familie mit mehr als vier Personen, benötigt Platz. Und wenn du dein Zugfahrzeug direkt neben dem Wohnwagen auf der Parzelle parken möchtest, müssen natürlich auch hierfür noch zusätzliche Quadratmeter eingerechnet werden, damit es nicht plötzlich ungemütlich wird.
Entfernung zu den Sanitäranlagen
Camper, die ihre eigenen Nasszellen im Fahrzeug nicht oder nicht regelmäßig nutzen möchten, wünschen sich häufig eine Parzelle in der Nähe der Sanitäranlagen. Das ist nicht nur für nächtliche Toilettengänge bequemer, sondern auch wenn du nicht mehr so gut zu Fuß bist oder es dir ein besseres Gefühl gibt, um die Kinder auch mal alleine loszuschicken.
Wasser / Abwasserentsorgung an der Parzelle
Besonders komfortabel für Reisende mit kleinen Tanks sind Parzellen, an denen eine Wasser-Entnahmestelle oder sogar ein Abfluss fürs Grauwasser direkt angegliedert sind. Häufig finden sich diese auf den etwas teureren Plätzen, aber auch der eine oder andere kleine Platz bietet diese zusätzliche Ausstattung.
Strom
Auch die Lage der Stromkästen kann wichtig sein – denn die Kabel für Campingfahrzeuge dürfen aus Sicherheitsgründen nicht beliebig verlängert werden. Wenn dein Fahrzeug also nicht autark ist, solltest du auch hier ein Auge drauf werfen. Weitere Infos zum Thema Strom, Kabel und Adapter findest du in unserem Artikel „Landstrom – aber richtig“ .
Barrierefreiheit
Zum Thema Barrierefreiheit habe ich weiter oben ja schon etwas geschrieben. Bitte erkundige dich rechtzeitig nach den Gegebenheiten auf dem Platz und lasse dir Sanitäranlagen, Zufahrtswege, Zugang zur Rezeption und Parzellenbeschaffenheit bereits vor der Buchung genau beschreiben. So kannst du für deine persönliche Einschränkung entscheiden, ob der von dir ausgewählte Platz der richtige ist.
Hund
Wenn du mit Hund anreist, solltest du dies bei der Reservierung oder spätestens beim Check-In angeben. Auf manchen Plätzen sind nämlich die Zonen für Gäste mit und ohne Hund getrennt. Außerdem sind Parzellen in der Nähe der Ausgänge immer sehr hilfreich, um den Vierbeiner möglichst schnell vom Platz zu kriegen, sobald er sich meldet, und „Unfälle“ auf der Anlage zu vermeiden. Das ist dem harmonischen Zusammenleben auch mit Nicht-Hundefans extrem zuträglich. 😊
Privatbad
Einige Campingplätze, vor allem im höherpreisigen Segment, bieten Privatbäder an – oftmals sogar unmittelbar an der eigenen Parzelle. Für solche Bäder bekommst du einen Schlüssel und nur du bzw. deine Mitreisenden können sie nutzen. Das kann nicht nur für besonders komfortbewusste Camper interessant sein, sondern auch für Familien mit Kindern oder Menschen, die sich zum Beispiel aufgrund einer gesundheitlichen Beeinträchtigung mehr Privatsphäre wünschen. Außerdem hören wir immer wieder von Paaren, bei denen ein Teil noch nicht so richtig mit dieser Form des Urlaubens warm wird. Auch in dieser Konstellation ist ein solch eigenes Bad vielleicht eine gute Kompromisslösung für einen „sanften Einstieg“ ins Camperleben. Foto: (c) Campingplatz Südsee-Camp
Welche weiteren Angebote, Aktivitäten und Services sind für mich wichtig?
FKK
Wenn du zur Gruppe der Naturisten gehörst, die sich im Urlaub gerne hüllenlos bewegen, wirst du auf einem der vielen FKK-Campingplätze sicherlich eine wunderbare entspannte Zeit verbringen. Auch wir haben das schon getestet und waren aufrichtig begeistert! Diese Plätze findest du am einfachsten über die Filterfunktionen auf den einschlägigen Campingplatzportalen, aber auch in speziellen Facebookgruppen, eine Google-Suche oder in speziellen FKK-Führern. Viele weitere Infos zum Thema FKK haben wir in einer eigenen Rubrik gesammelt: CamperStyle.de – FKK
Rahmenprogramm und Animation
Für Kinder, aber auch für Erwachsene, wird auf vielen Campingplätzen ein mehr oder weniger umfangreiches Rahmenprogramm geboten. Die Palette reicht von offenen Grillabenden über Fußball-Public-Viewing oder Musikveranstaltungen über kleinere Unternehmungen für Kinder bis hin zu ausgeklügelten und anspruchsvollen Animationsprogrammen für Groß und Klein. Hier solltest du im Vorfeld entscheiden, ob solche Aktivitäten für dich und deine Familie attraktiv sind. Wenn nicht, such dir lieber einen anderen Platz aus – denn zum einen zahlst du sonst die nicht genutzten Angebote mit, zum anderen kann es natürlich auf solchen Plätzen bisweilen auch mal etwas wuseliger und lauter zugehen.
WLAN
Wer auch im Urlaub mal seine Mails checken, mit der Familie, Freunden oder Mitarbeitern in Kontakt bleiben, seine Lieblingsserien streamen möchte (oder mit Teenagern unterwegs ist), wird auf WLAN am Platz kaum verzichten wollen/können. Da es hier aber keinen einheitlichen „Standard“ gibt, solltest du vorher überlegen, was du brauchst und dann evtl. gezielt anfragen:
- Wo ist WLAN verfügbar – nur um die Rezeption herum oder auf dem ganzen Platz?
- Wie schnell sind die Upload- und Download-Raten?
- Wie viel kostet das WLAN pro Woche, Tag oder Stunde?
- Wie viele Geräte lassen sich mit einem Zugangscode verbinden?
- Ist die Verbindung offen oder gesichert?
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Preise kaum etwas über Empfangsqualität, Reichweite und Geschwindigkeit aussagen. Von kostenlos und superschnell bis sauteuer und praktisch unnutzbar hatten wir schon alles im Programm. Wenn guter Internetempfang für dich wichtig ist, besteht auch die Möglichkeit, dir über einen Router und eine lokale SIM-Karte einen eigenen Hotspot aufzuspannen. Infos dazu findest du in unserer Rubrik Internet unterwegs
Schwimmbad / Spa / Wellness
So mancher Campingplatz kann mit seinen Bädern und Wellness-Oasen durchaus mit teuren Hotels mithalten. Da gibt es Kinderrutschen, Erlebnisbäder und Planschbecken für die Kleinen, Dampfbäder, Massagen oder ganze Saunalandschaften für die Großen – häufig verpackt in wunderschönen Innen- und Außenanlagen. Das hat natürlich alles seinen Preis, aber gerade im Herbst und Winter kann man sich hier herrlich verwöhnen lassen. Doch auch hier gilt: Wenn du nicht vorhast, diese Angebote zu nutzen, solltest du dir überlegen, ob sich das Ganze preislich für dich lohnt.
Kiosk / Supermarkt / Restaurant
Für die Grundversorgung mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und manchmal sogar mit Campingzubehör wartet eine ganze Reihe Campingplätze mit kleinen Kiosks oder Supermärkten auf. Die Preise sind natürlich hier etwas höher als im örtlichen Supermarkt, aber wer nicht ständig vom Platz rollen möchte, findet dort in der Regel alles, was man im Alltag so braucht – vom Eis bis zum Baguette, vom Salz bis zur Butter und vom Toilettenpapier bis zum Deo. Sehr positive Überraschungen haben wir auch schon in campingplatzeigenen Restaurants gemacht. Anders als man vielleicht denken könnte, stehen nämlich häufig nicht nur Currywurst-Pommes und Schnitzel auf der Karte, sondern oftmals richtig hochwertige regionale und internationale Speisen.
Brötchenservice
Wenn du gerne morgens frische knusprige Brötchen, Croissants oder andere Leckereien auf dem Teller hast, kannst du mittlerweile auf vielen Campingplätzen den so genannten „Brötchenservice“ nutzen. Üblicherweise bestellst du dafür am Vortag bis zu einer bestimmten Uhrzeit und gegen Vorkasse die gewünschte Anzahl und Sorte im Kiosk oder an der Rezeption und kannst dein Frühstück am nächsten Morgen abholen. Auf einzelnen Plätzen haben wir es aber auch schon erlebt, dass die duftende Tüte sogar bis vor die Wohnwagentür geliefert wird!
Erweiterte Check-In- und Check-Out-Zeiten
Auf den allermeisten Campingplätzen musst du zu festgelegten Öffnungszeiten an- und abreisen. Unserer Erfahrung nach öffnen die Rezeptionen in der Regel irgendwann zwischen 7:30 und 9:00 Uhr und schließt irgendwann zwischen 18:00 und 22:00 Uhr, manchmal unterbrochen durch eine mehr oder weniger lange Mittagsruhe. Außerhalb dieser Zeiten und während der Mittagsruhe bleiben die Schranken (sofern vorhanden) geschlossen und man kommt entweder nicht oder nur mit einem Zugangscode, einem Schlüssel oder einer Karte auf den Platz bzw. wieder runter. Einige Plätze haben jedoch länger bzw. durchgehend geöffnet oder man zeigt sich, gerade bei familiengeführten Betrieben, kulant und lässt dich später anreisen. Wenn du also absehen kannst, dass du zum Beispiel aufgrund eines langen Staus oder anderer unvorhergesehener Ereignisse erst nach Rezeptionsschluss ankommen wirst, ruf einfach möglichst frühzeitig bei der Rezeption an und frage nach, ob man dich trotzdem noch auf den Platz lässt. Bitte achte dann aber sehr darauf, die anderen, vielleicht schon schlafenden Gäste nicht durch ewiges Motor-Laufen-Lassen, Herumrangieren oder Türenschlagen zu stören. Check-Out ist normalerweise um die Mittagszeit herum – auf manchem Plätzen schon um 11, auf anderen erst um 12 oder 13 Uhr. Möchtest du ein bisschen trödeln und dich gemütlich auf den Weg machen, ist dies in den meisten Fällen kein Problem, sofern deine Parzelle nicht schon für die nächsten Gäste reserviert ist. Dies solltest du rechtzeitig mit den Betreibern absprechen. Manche Plätze stellen dafür einen ganzen Tagessatz in Rechnung, andere wiederum setzen spezielle Pauschalen für eine verspätete Abreise an.
Freizeitaktivitäten in der Umgebung
Wenn du deine Freizeit nicht auf dem Campingplatz selbst, sondern mit Freizeitaktivitäten und Erkundungen außerhalb verbringen möchtest, schau bei der Auswahl deines Platzes darauf, dass es in der näheren Umgebung entsprechende Angebote gibt. Ein paar Tipps und Anregungen dazu haben wir hier zusammengestellt: Einsteiger-Tipps für alle, die beim Campen was erleben wollen Foto: (c) Campingplatz LuxOase
Wie viel kostet ein Campingplatz? – Hauptsaison, Nebensaison, Rabatte
Die Frage nach den Kosten ist wahrscheinlich die am schwierigsten zu beantwortende, da sie von so vielen Faktoren abhängt. Unter anderem können diese Punkte bei der Preisgestaltung eine Rolle spielen:
- In welchem Land und in welcher Region liegt der Platz? An touristischen Hotspots ist es natürlich teurer als irgendwo im Nirgendwo, in Norwegen zahlst du mehr als in Albanien, für Meeresblick musst du tiefer in die Tasche greifen als für die Aussicht auf die Durchgangsstraße.
- Wie viele Personen und Haustiere sind dabei? Für Kinder gilt aller Regel bis zu einem gewissen Alter ein ermäßigter Satz, für Hunde werden unserer Erfahrung nach zwischen 0 und 5, in Ausnahmefällen auch mal bis zu 8 Euro am Tag fällig.
- Reist du in der Haupt- oder Nebensaison? Wie allgemein im Tourismussektor üblich, schwanken die Preise zum Teil ganz erheblich.
- Wie viele Sterne hat der Campingplatz? Wie gut und modern ist er ausgestattet?
- Wie groß ist die Parzelle, wie schön ihre Lage?
- Will ich das Zugfahrzeug des Wohnwagens auf der Parzelle bzw. im Innenbereich des Campingplatzes parken? Viele Plätze erheben dafür eine Extra-Tagesgebühr.
- Brauche ich Strom? Falls ja: Wird dieser pauschal oder nach Kilowatt abgerechnet?
- Kostet Warmwasser (z.B. für Duschen und Geschirrspülen) extra?
- Werden Rabattkarten akzeptiert? Eine Übersicht über die gängigsten Karten und ihre Anwendungsmöglichkeiten findest du hier.
Grob lässt sich sagen, dass Camping meist kein „Billigurlaub“ ist. Denn neben der Unterkunft musst du ja auch noch die Anreisekosten wie Sprit und Maut mit einkalkulieren. Die Übernachtungspreise schwanken erheblich: Von 16 Euro für zwei Personen auf einem einfachen Platz in der Nebensaison bis knapp 100 Euro für eine kleine Familie mit Hund auf einem Komfortplatz mit Wellnessbereich ist alles drin. Das ist auch gleichzeitig die gute Nachricht: Denn aufgrund der fast unendlichen Auswahl an Plätzen aller Art wird es auch an deinem Wunschreiseziel (fast) immer einen geben, der zu deinen persönlichen Ansprüchen und deinem Budget passt. Wir wünschen dir auf jeden Fall eine tolle Zeit und hoffen, dass du deinen Traumcampingplatz findest!
Experten im Podcast zum Thema „Campingplatz vs. Stellplatz“
Auch in unserem Podcast sprechen Nele und Sebastian allgemein über das Thema „Campingplatz vs. Stellplatz„, geben Informationen und Tipps. Hör doch mal rein:
Titelbild: (c) Camping Los CantilesDas könnte dich auch interessieren
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Träumte seit ihrer Kindheit von einem Leben auf Rädern. Tourt jetzt mit Mann und Hund ganzjährig im Wohnwagen durch Europa.
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