Wohl kein anderes Fahrzeug hat die Campingwelt so geprägt wie unser geliebter VW „Bulli“. Am 8. März 1950 lief der erste VW Transporter vom Band – damals noch als T1 bekannt. Was als einfaches Nutzfahrzeug begann, wurde zur Kult-Ikone, zum Symbol für Freiheit, Abenteuer und stille Rebellion. Heute, 75 Jahre später, feiert der Bulli sein verdientes Jubiläum – und mit ihm all jene, die mit diesem Fahrzeug unvergessliche Geschichten geschrieben haben.

Alle Bulli-Generationen auf einem Bild vereint. © Volkswagen Nutzfahrzeuge
Vom Transporter zur Kult-Ikone
Der T1 (1950–1967) wurde schnell zum Liebling von Handwerkern, Familien und Weltenbummlern. Die charakteristische geteilte Frontscheibe, liebevoll „Splittie“ genannt, machte ihn unverwechselbar. Er war kompakt, vielseitig und perfekt für den wirtschaftlichen Aufschwung der Nachkriegszeit. Schon früh gab es Varianten wie den Samba-Bus mit Panoramadach oder die ersten Camping-Ausführungen, die den Bulli zu einem Reisemobil machten.

Der T2 (1967–1979) brachte ein modernes Design mit größerer Frontscheibe und serienmäßiger Schiebetür. Vor allem in der Hippie-Bewegung wurde er zum Symbol des freien Lebensstils. Mit robustem Motor, verbesserten Bremsen und mehr Platz im Innenraum wurde er auch als Wohnmobil beliebter denn je. Der „Light Bus“, bemalt im Flower-Power-Stil, wurde zum weltberühmten Symbol von Woodstock.

Mit dem kantigen T3 (1979–1992) hielt erstmals ein wassergekühlter Motor Einzug. Die Karosserie wurde breiter, der Innenraum geräumiger. Der Multivan brachte den Komfort einer Großraumlimousine, während der California als vollwertiger Campervan mit Klappdach und Küche Campinggeschichte schrieb. Besonders begehrt war die syncro-Version mit Allradantrieb, die den Bulli noch geländegängiger machte. Meine Eltern hatten einen solchen Syncro in Kupfermetallic und ich denke noch heute mit ganz viel Liebe und Nostalgie an ihn und unsere gemeinsamen Touren zurück.

Der T4 (1990–2003) markierte mit seinem Frontmotor und Frontantrieb eine technische Revolution. Diese Änderung ermöglichte eine noch bessere Raumnutzung. Der Bus wurde länger, leistungsstärker und vielseitiger. Die Caravelle und der luxuriöse Multivan etablierten sich als komfortable Reise- und Shuttlefahrzeuge, während der California weiter als Camper-Ikone glänzte. Zudem hielt mit dem TDI-Dieselmotor die moderne Direkteinspritzung Einzug.

Der T5 (2003–2015) brachte ein noch kantigeres Design mit klaren Linien. Die Innenausstattung wurde luxuriöser, mit digitalen Anzeigen und verbesserten Assistenzsystemen. In dieser Generation wurden besonders die Sondermodelle, wie der Multivan Business oder der limitierte California NoLimit, zu begehrten Sammlerstücken.

Der T6 (seit 2015) rüstete die Bulli-Erfahrung mit modernster Technik auf. Mit der Version T6.1 (2019) wurde das Fahrzeug noch digitaler, mit einem virtuellen Cockpit und neuen Assistenzsystemen – für Puristen ein Tacken zu viel, für komfortbewusste Camper genau richtig. Die legendären Zweifarben-Lackierungen erinnern bis heute an den Geist des T1.

Seit 2022 bringt der vollelektrische ID. Buzz die Bulli-DNA in die Zukunft der Mobilität. Mit seinem charakteristischen Retro-Design und dem Elektroantrieb will er die Brücke zwischen gestern, heute und morgen schlagen.

Das Bulli-Jubiläum – ein Fest für Fans
Volkswagen feiert das Jubiläum mit einer groß angelegten Kampagne, TV-Spots und Social-Media-Aktionen. Doch das Highlight sind die zahlreichen Treffen von und mit den Fans:
- 24./25. Mai 2025: Wolfsburg (Autostadt)
- 1. Juni 2025: Hannover („VW Bus & Coffee“)
- 16.-18. Mai: Österreich (Salzburgring)
- 23.-25. Mai: Spanien und Tschechien (noch keine näheren Details bekannt)
Der Bulli lebt weiter
Von der Nachkriegszeit bis ins Elektrozeitalter – der Bulli hat sich immer wieder neu erfunden und bleibt doch seinem Wesen treu: ein zuverlässiger Begleiter für Arbeit, Familie und Abenteuer. Und wer weiß? Vielleicht werden künftige Generationen den ID. Buzz genauso innig lieben wie einst den legendären T1. Wir persönlich hätten uns bei der Elektrovariante ein Design gewünscht, das viel stärker an die Anfänge der ersten beiden Reihen angelehnt ist. Aber der kleine Stromer scheint ja auch so seine neuen Fans gefunden zu haben.
Titelbild: © CamperStyle
Fotos im Fließtext: © VW Nutzfahrzeuge