Roadtrips mit dem Wohnmobil oder Campervan sind eine wunderbare Möglichkeit, die Welt flexibel und individuell zu erkunden. Doch statt vom Heimatland aus mit dem eigenen oder einem Mietfahrzeug zu starten, kann es praktischer und günstiger sein, vor Ort ein Reisemobil zu mieten. In diesem Artikel erfährst du, warum das Mieten eines Campers im Ausland eine schlaue Wahl sein kann und worauf du dabei achten solltest.
Inhaltsverzeichnis
Warum ein Campingfahrzeug im Ausland mieten?
Ein Wohnmobil im Ausland zu mieten kann viele Vorteile bieten. Hier sind einige der wichtigsten Gründe:
- Mehr Zeit für die eigentliche Reise: Statt mehrere Tage oder Wochen für die Hin- und Rückfahrt einzuplanen, kannst du direkt am Ziel starten und deinen Urlaub für Erkundungen nutzen.
- Weniger Kosten für Anfahrt und Transport: Bei Reisezielen, die weiter entfernt liegen, ist die Anreise mit dem eigenen Camper mitunter sehr teuer und zeitaufwendig – vor allem wenn du dein Fahrzeug für Ziele in Übersee (z. B. USA, Australien, Kanada, Neuseeland etc.) verschiffen müsstest.
- Bessere Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten: Je nachdem, wohin und wie du reisen möchtest, sind die Wohnmobile vor Ort unter Umständen besser für deine geplante Tour ausgestattet als dein eigenes oder ein Mietfahrzeug aus Deutschland – zum Beispiel, wenn es um Autarkie oder Offroad-Tauglichkeit geht.
- Weniger Verschleiß am eigenen Fahrzeug: Langstrecken belasten das eigene Wohnmobil stark. Ein Mietfahrzeug spart dir diese Abnutzung.
- Aushebeln von Kilometerbegrenzungen: Viele Vermieter limitieren die Anzahl der gefahrenen Kilometer (oder verlangen für zusätzliche Strecken eine Gebühr). Diese Begrenzungen behältst du durch den Verzicht auf eine lange Anreise einfacher im Griff.
Weitere Tipps und Infos sowie eine Checkliste zum Thema Camper mieten findest du in diesem Artikel.
Anreise planen: Flugzeug, Bahn oder eigenes Auto?
Je nach Reiseziel gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Anreise zu gestalten:
- Flugzeug: Für weit entfernte Ziele oder Destinationen in Übersee ist das Flugzeug die beste Wahl. Achte jedoch darauf, dass der Vermieter sich in erreichbarer Nähe deines Zielflughafens befindet, um keine unnötigen Kosten für den Transport zu verursachen.
- Bahn: Wenn du nachhaltiger reisen möchtest, kann die Anreise mit der Bahn eine gute Alternative sein. Vergewissere dich, ob es am Zielort gute Verbindungen zur Mietstation gibt.
- Eigenes Auto: Falls du deinen Camper in einem Nachbarland mieten möchtest, kannst du mit dem eigenen Pkw anreisen und diesen an einem nahegelegenen Flughafen, Parkplatz oder direkt beim Vermieter parken.
Tipp: Oftmals kannst du den Service „Parkplatz am Flughafen“ nutzen. Informiere dich vorab, um das beste Preis-Leistungsverhältnis bei Langzeitparkplätzen zu bekommen!
Wichtige Punkte beim Mieten eines Campers im Ausland
Damit dein Campingtrip problemlos verläuft, solltest du folgende Aspekte beachten:
- Versicherung: Die Regelungen und Leistungen bei den Versicherungen unterscheiden sich von Land zu Land. Eine Haftpflichtversicherung ist meist im Preis inbegriffen, aber bei Kaskoleistungen können zusätzliche Kosten auf dich zukommen. Überlege daher vorab, welche Absicherung du wirklich benötigst und welche Kosten im Schadenfall auf dich zukommen können. Prüfe außerdem, welche zusätzlichen Versicherungen (z.B. Inhaltsversicherung für dein persönliches Equipment oder eine Versicherung zur Reduzierung des Selbstbehalts) sinnvoll sein könnten. Halte Rücksprache mit dem Vermieter, was in puncto lokale Besonderheiten empfehlenswert ist (z.B. Ascheschäden in Gebieten mit Vulkanaktivitäten, Reifenschäden bei Offroad-Touren etc.).
- Mietbedingungen: Achte auf Kilometerbegrenzungen, Kautionen und eventuelle Zusatzkosten (z. B. für Zweitfahrer oder wichtige Campingausrüstung). Frag bei deinem Vermieter nach, was alles im Preis inkludiert ist, wie die Kaution hinterlegt und anschließend wieder ausgezahlt wird, ob es Einschränkungen bei grenzüberschreitenden Touren gibt und wie eventuelle Schäden abgewickelt werden.
- Führerschein-Anforderungen: Manche Länder verlangen einen internationalen Führerschein. Informiere dich frühzeitig über die jeweiligen Vorschriften.
- Maut- und Verkehrsregeln: In einigen Ländern gibt es Mautgebühren oder besondere Verkehrsregeln für Campingfahrzeuge. Recherchiere diese vor deiner Reise, damit es keine bösen Überraschungen gibt. Dasselbe gilt natürlich für die Vorschriften zum Wildcampen oder Freistehen oder das Thema Umweltzonen.
Unsere Informationen zu Mautvorschriften in Europa kannst du hier nachlesen: https://camperstyle.de/maut-und-vignetten-in-europa-regelungen-kosten/
So findest du einen zuverlässigen Vermieter
Einen zuverlässigen Wohmobil-Vermieter mit gutem Service zu finden, ist entscheidend für eine stressfreie Reise. Hier ein paar Tipps:
- Vergleichsportale und Vermietvermittlungsplattformen nutzen: Plattformen wie der ADAC, TUICamper oder CamperDays ermöglichen einen einfachen Preisvergleich und eine unkomplizierte Abwicklung weltweit.
- Erfahrungsberichte lesen: Kundenbewertungen und -kommentare geben wertvolle Einblicke in den Zustand der Fahrzeuge und den Service des Vermieters. Lies dich hier in Ruhe ein und entscheide, welche Aussagen für dich relevant sind.
- Lokale Anbieter suchen: Neben großen Mietfirmen findest du oft auch kleinere lokale Anbieter mit individuellen Fahrzeugen und persönlicher Betreuung. Es sollte sich aber idealerweise um registrierte Unternehmen mit einer zumindest kleinen Fahrzeugflotte handeln. Das gibt dir eine gewisse Sicherheit, dass alles korrekt abläuft.
- Keine „privaten Experimente“: Wie in Deutschland, besteht auch in anderen Ländern häufig die Möglichkeit, Campingfahrzeuge von privat zu mieten. Über eine entsprechende Plattform mit umfassenden Versicherungslösungen ist dies sicherlich kein Problem, wir raten aber dringend von anderweitigen Privatgeschäften (z.B. über Facebook Marketplace oder andere Kleinanzeigen) ab. Gerade wenn du die nationalen Vorschriften und Gegebenheiten nicht gut kennst, kann hier ein hohes Risiko für Betrugsdelikte oder großen Ärger im Schadenfall lauern.
Fazit: Camper-Miete im Ausland gut planen
Das Mieten eines Campers im Ausland bietet viele Vorteile, erfordert aber eine gute Planung. Von der richtigen Wahl des Fahrzeugs über die Anreise bis hin zu Versicherungen und Mietbedingungen gibt es einige Dinge zu beachten. Mit den richtigen Vorbereitungen steht deinem Camping-Abenteuer jedoch nichts mehr im Weg!
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Brauche ich einen internationalen Führerschein für die Camper-Miete im Ausland?
Das hängt vom Reiseland ab. In einigen Ländern außerhalb der EU ist ein internationaler Führerschein erforderlich. Innerhalb Europas reicht in der Regel der nationale Führerschein aus.
Gibt es eine Mindestmietdauer für Wohnmobile im Ausland?
Viele Vermieter setzen eine Mindestmietdauer von 3 bis 7 Tagen voraus. In der Hochsaison können längere Mindestmieten gelten.
Welche Versicherung brauche ich für einen Miet-Camper im Ausland?
Eine Haftpflichtversicherung ist meistens im Mietpreis inkludiert. Eine Vollkasko(ähnliche)-Versicherung mit geringer Selbstbeteiligung und/oder eine eigene Versicherung zur Reduzierung des Selbstbehalts ist empfehlenswert, um unerwartete Kosten zu vermeiden.
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