Mit Corigon bringt die Erwin Hymer Group 2026 eine neue Marke auf den Markt, die das „Best-Price“-Segment unterhalb der 60.000-Euro-Marke bedienen soll und auf dem Caravan Salon 2025 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird. Geboten sind teilintegrierte Reisemobile und Camper Vans mit bewährter Technik, schlichten Grundrissen und einer Prise Hymer-DNA. Doch braucht es wirklich noch eine weitere Marke in diesem stark besetzten Segment?
Inhaltsverzeichnis
Positionierung zwischen Carado, Etrusco und Sunlight
Corigon reiht sich in das ohnehin schon recht dichte Markenportfolio der Erwin Hymer Group ein. Die Ausrichtung erinnert stark an Carado, Etrusco oder Sunlight – ebenfalls markeninterne Anbieter, die auf bezahlbare Freizeitfahrzeuge setzen. Corigon will dabei mit modernen Designs, familientauglichen Grundrissen und solide ausgestatteten Basisfahrzeugen punkten. Die Frage, ob hier wirklich ein neues Alleinstellungsmerkmal entsteht, bleibt bislang offen.
Modellvielfalt zum Start: Drei Teilintegrierten-Baureihen und CamperVan-Serie
Corigon startet mit insgesamt drei Linien im Teilintegrierten-Segment:
- Teilintegriert Pure (ab 59.999 Euro): Klassischer Grundriss mit Einzelbetten und Lounge-Sitzgruppe, GFK-Aufbau, Isofix, variabler Stauraumnutzung.
- Teilintegriert Slim (ab 57.999 Euro): Schmale Aufbauvariante auf Ford Transit mit knapp 2,14 m Breite und kompakten Grundrissen.
- Teilintegriert Advanced (ab 67.999 Euro): Komfort-Variante mit Queensbett, elektrisch verstellbaren Betten und besserer Heizung.
- Dazu kommt die Camper Van-Serie auf Fiat-Basis, beginnend mit dem kompakten CV 55 D bei 5,40 Metern Länge. Der Fokus liegt hier auf Alltagstauglichkeit, Schlafdach-Optionen und Allroundnutzen.





Ausstattung: Solide, aber ohne „Schnickschnack“
Die Ausstattung zeigt sich erwartungsgemäß funktional: Variobad, 135-Liter-Kühlschrank, Isofix, Coupé-Einstieg, GFK-Aufbau rundum. Einige Modelle bieten Lounge-Sitzgruppen, elektrische Hubbetten oder Queensbetten als Option. Komfortmerkmale wie Softclose-Schubladen, Fenster in der T-Haube oder ein erweiterbares Stauraumsystem sind ebenfalls erhältlich – aber eher als Optionen denn als Standard.
Positiv fällt auf, dass alle Modelle nach Angaben des Herstellers umfangreich getestet wurden: Die Entwicklung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Erwin Hymer Group Test Center in Höpfingen. Auch Lieferanten wie Truma bringen ihr Know-how mit ein. Das sorgt für ein solides Fundament – technische Innovationen oder konzeptionelle Alleinstellungsmerkmale bleiben jedoch aus.
Mein Eindruck: Eine Marke mit Potenzial – und einigen Fragezeichen
Mit Corigon zeigt die Erwin Hymer Group, dass sie ihr Portfolio weiter differenzieren will. Die Fahrzeuge scheinen stimmig konfiguriert, solide verarbeitet und auf ihre Zielgruppe zugeschnitten. Aber: Die Abgrenzung zu anderen Konzernmarken ist bisher schwer nachvollziehbar – es könnte sein, dass diese sich perspektivisch anderen Zielgruppen zuwenden wollen und Corigon dann diese Lücke schließen wird. Aktuell ist es eher ein weiteres Angebot im selben Segment – wer also zwischen Carado, Etrusco und Sunlight schwankt, bekommt mit Corigon nun noch eine Option mit ähnlichen Attributen.
Was ist neu beim Caravan Salon 2025?
Der diesjährige Caravan Salon kommt mit einigen organisatorischen Änderungen daher: Eine neue Hallenbelegung und vor allem eine verschärfte Anreise- und Parkplatzsituation am zweiten Wochenende machen eine gute Vorbereitung nötig. Was du dazu wissen musst, erfährst du in unserem Podcast:
Fotos: © Corigon / Erwin Hymer Group