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Camper-Vermietung in der Krise: FreewayCamper meldet Insolvenz an – was Kunden jetzt wissen müssen

Die Campingbranche gerät weiter unter Druck: Das Münchner Wohnmobil-Startup FreewayCamper hat nach Medienberichten am 6. März 2025 offiziell Insolvenz angemeldet.

Das Amtsgericht München ordnete die vorläufige Insolvenzverwaltung an und bestellte einen Insolvenzverwalter. Kunden, Partner und Angestellte sehen sich nun mit der Ungewissheit konfrontiert, wie es weitergehen wird.

FreewayCamper: Ein aufstrebendes Unternehmen in der Krise

FreewayCamper wurde seinerzeit mit der Idee gegründet, das Mieten von Wohnmobilen so einfach wie die Buchung eines Hotels zu machen. Das Startup wuchs schnell, expandierte in mehrere europäische Länder und sicherte sich 2022 eine Finanzierung von 30 Millionen Euro.

Doch hinter den Kulissen kriselte es offenbar schon länger. Laut internen Dokumenten hatte das Unternehmen bereits Ende letzter Woche seine Partner darüber informiert, dass eine Insolvenz drohen könnte. In einer E-Mail hieß es, man habe „bis zuletzt intensiv an einer Lösung gearbeitet“.

CEO Lukáš Janoušek ließ noch am Dienstag gegenüber „Gründerszene“ verlauten, FreewayCamper sei aktuell nicht insolvent – näher wollte er sich aber nicht zur Lage äußern. Nun folgte die offizielle Anmeldung beim Amtsgericht.

Was passiert jetzt?

Der vorläufige Insolvenzverwalter prüft nun die finanzielle Situation des Unternehmens. Ziel ist es, entweder eine Sanierung oder einen Verkauf zu ermöglichen. Gespräche mit potenziellen Investoren laufen bereits, um FreewayCamper eine Zukunftslösung zu ermöglichen. Die rund 30 Festangestellten erhalten ihre Löhne bis April durch das Insolvenzgeld.

Das Amtsgericht hat außerdem folgende Maßnahmen zur Sicherung der Insolvenzmasse angeordnet:

  • FreewayCamper darf nur noch mit Zustimmung des Insolvenzverwalters über sein Vermögen verfügen.
  • Forderungen werden ab sofort nur noch vom Insolvenzverwalter eingezogen.
  • Kundenzahlungen dürfen nicht mehr an FreewayCamper selbst geleistet werden, sondern müssen über den Insolvenzverwalter abgewickelt werden.

Was bedeutet das für Kunden?

Falls du bei FreewayCamper ein Wohnmobil gebucht hast oder bereits eine Kaution gezahlt hast, könnten sich Verzögerungen oder sogar finanzielle Verluste ergeben.

In ähnlichen Fällen wie bei Roadfans warteten Kunden Monate auf Rückerstattungen. FreewayCamper selbst hat sich bisher nicht konkret dazu geäußert, wie mit bestehenden Buchungen umgegangen wird.

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Tipp
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Unsere Tipps:
➡️ Nimm direkt Kontakt mit FreewayCamper auf, um den aktuellen Stand deiner Buchung zu klären.
➡️ Falls du bereits gezahlt hast, prüfe, ob du eine Rückerstattung über deine Bank oder Kreditkartenanbieter einfordern kannst.
➡️ Halte dich über offizielle Mitteilungen des Insolvenzverwalters auf dem Laufenden.

Branche unter Druck: Kein Einzelfall

FreewayCamper ist nicht das einzige Wohnmobil-Startup, das in den letzten Monaten in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist. Bereits 2024 meldeten mehrere Unternehmen Insolvenz an, darunter:

  • Plugvan (Berlin)
  • Off Campers (München, ehemals CamperBoys)
  • Roadfans (Mönchengladbach)

Hauptgründe für diese Entwicklungen sind die gestiegenen Einkaufspreise für Wohnmobile, hohe Finanzierungskosten und sinkende Restwerte. Die gesamte Branche befindet sich in einem Umbruch – und für Kunden bedeutet das eine wachsende Unsicherheit.

FAQs: Deine wichtigsten Fragen zur FreewayCamper-Insolvenz

Was passiert mit meiner bestehenden Buchung?

Aktuell gibt es keine offizielle Aussage dazu, wie FreewayCamper mit bestehenden Buchungen verfährt. Am besten kontaktierst du das Unternehmen direkt, um Klarheit zu erhalten.

Bekomme ich meine Kaution zurück?

Das ist ungewiss. Bei ähnlichen Insolvenzverfahren kam es zu langen Verzögerungen. Falls du über Kreditkarte gezahlt hast, lohnt es sich, eine Rückerstattung zu beantragen.

Gibt es Alternativen zu FreewayCamper?

Ja, es gibt zahlreiche etablierte Anbieter in Deutschland und Europa. Achte bei der Auswahl auf die finanzielle Stabilität und Kundenbewertungen, um eine sichere Buchung zu gewährleisten.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob FreewayCamper eine Zukunftslösung findet oder ob das Unternehmen endgültig vom Markt verschwindet. Für Camper bedeutet das einmal mehr: Gut informieren, bevor du buchst!

Quellen:

Titelbild: © Fraenks / Depositphotos.com

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. In meinen Augen ist es schon Betrug wenn der Camper komplett bei Buchung bezahlt werden muss. Mein Sohn hat seine erste Reise gebucht. Er bekommt keinen Camper und 2200 Euro sind weg. Eine riesen Frechheit. Ich verstehe hier den Staat nicht.

    Antworten
    • Hallo und vielen Dank für deinen Kommentar. Das ist ja eine stattliche Summe, die deinem Sohn da verlorgengegangen ist. Ich hoffe, dass er wenigstens einen Teil des Betrags aus der Insolvenzmasse zurückbekommt, aber da stehen die Chancen wahrscheinlich leider nicht so gut, oder? Viele Grüße, wir drücken die Daumen! Nele

      Antworten
    • Hi Benjamin, vielen Dank, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst. Das ist ja krass, tut mir sehr leid, dass euch das passiert ist. Ich hoffe, ihr könnt doch noch irgendwie was zurückbekommen. Falls es Neuigkeiten gibt, halt uns gerne auf dem Laufenden. Liebe Grüße, Nele

      Antworten

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Nele Landero Flores

Träumte seit ihrer Kindheit von einem Leben auf Rädern. Tourt jetzt mit Mann und Hund ganzjährig im Wohnwagen durch Europa und verbringt die kalten Wintermonate in Mexiko. Expertin für Caravan, Camping-Ausstattung, Reise-(Geheim)Tipps, Dauerreisen und Arbeiten unterwegs. Lieblingsspots: Andalusien, Baskenland, Albanien & Mexiko.

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