Stylisch, massiv, verdammt heiß: Der Gozney Tread ist kein Pizzaofen wie jeder andere. Wir haben den Ofen in der auffälligen limitierten Matty-Matheson-Sonderedition auf Stein und Kruste getestet – mit Pizza, Pinsa und Pastaauflauf. Spoiler: Es wurde knusprig!
Doch hält das schmucke Designstück mit Gastro-Ambitionen wirklich, was es verspricht? Und vor allem: Ist es alltagstauglich fürs Camping und Vanlife? In diesem ausführlichen Testbericht habe ich alle meine Gedanken und Erkenntnisse niedergeschrieben.

Info

Die von uns getestete Matty-Matheson-Sonderedition ist ab dem 18. Juni 2025 erhältlich – jedoch nur für einen begrenzten Zeitraum. Alle Infos zur Aktion findest du unter de.gozney.com/collections/matty-tread

Inhaltsverzeichnis
Testbedingungen
- Testdauer: ca. 3 Wochen
- Einsatzorte: Naturcampingplatz, heimische Terrasse
- Wetter: 16 bis 24 °C, meist trocken, teils windig
- Zubehör im Einsatz: Gestell, Dachträger mit Servier-/Schneidebrett, Transporttasche, Pizzaschieber, Wendeheber, Pizzaschneider
- getestete Gerichte: Fertigpizza, selbstgemachte Pinsa, Nudelauflauf
- Der Ofen wurde uns vom Hersteller für den Test kostenlos zur Verfügung gestellt, eine monetäre Vergütung ist nicht geflossen. Wie bei all unseren Testberichten ist eine Einflussnahme des Herstellers auf unsere Testergebnisse und die redaktionellen Inhalte nicht möglich.
Produkt & Ausstattung
Der Tread ist ein gasbetriebener Outdoor-Pizzaofen mit massiver Bauweise und modularem Zubehörsystem. Die Verarbeitung ist erstklassig, der Look ein Mix aus Retro und Industrial – gerade in der orangen Matty-Matheson-Variante ein echter Eyecatcher, der komplett meinen persönlichen Geschmack trifft.
Feature | Details |
Abmessungen außen | 418 × 484 × 320 mm |
Gewicht (ohne Verpackung) | 13,5 kg |
Backfläche innen | 310 × 380 x 150 mm |
Durchmesser Pizzastein | 12 mm |
Material Pizzastein | Corderit |
Pizzagröße | bis Ø 30,5 cm (12 Zoll) |
Preis | 549,99 € (Sonderedition) 499,99 (regulär) zzgl. Zubehör |
Lieferumfang Standard
- Gozney Tread Pizzaofen mit integriertem Thermometer
- Gasschlauch incl. Druckminderer – besonders praktisch: Der Schlauch ist mit einer Schnellkupplung versehen, das lästige Festdrehen entfällt also
- kleines Booklet mit Tipps und Rezepten auf Englisch
Optionales Zubehör für unseren Test
- Tread Venture Bag (Transporttasche)
- Tread Venture Stand (stativartiges Gestell mit Kugelkopf-Drehgelenken für unebenen Boden)
- Tread Roof Rack (Dachträger mit Servierbrett)
- Venture Pizzaschieber
- Venture Wendeheber
- Pizza Rocker (Pizzaschneider)
- bebilderte Anleitungen auf Englisch

Erster Eindruck
Das Design ist ein absoluter Hingucker. Ich hatte mich schon in die Fotos schockverliebt, aber in echt ist das Teil noch viel hübscher: Retro-Aufmachung im 70er-Jahre-Style, modern interpretiert und extrem hochwertig verarbeitet. Die Matty-Matheson-Sonderedition bringt darüber hinaus noch Farbe, Leben und ein bisschen Wahnsinn mit – man erkennt sofort die Handschrift des etwas exzentrischen TV-Starkochs. Beim Test auf dem Campingplatz wurde ich mehrfach von neugierigen Nachbarn angesprochen – ein hoher Social-Faktor ist mit dem Teil also garantiert.






Alles am Gozney Tread ist fühlbar massiv – das betrifft sowohl den Ofen selbst als auch das Zubehör wie Gestell, Dachträger oder Rocker. Das hat allerdings auch seinen Preis – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn: Der Ofen ist vergleichsweise schwer und durch das sperrige Gestell nicht unbedingt ideal für den mobilen Einsatz mit begrenztem Stauraum. Besonders für Menschen mit weniger Kraft oder körperlichen Einschränkungen kann das Handling herausfordernd sein.
Außerdem ist der Ofen wie auch das Zubehör in puncto Anschaffungskosten schon im recht hohen Segment heimisch – also in erster Linie etwas für echte Pizza-Gourmets und leidenschaftliche Outdoorköche.
Aufbau
- Aufbauzeit: ca. 10 Minuten (Torx-Schlüssel liegt bei, ansonsten kein Werkzeug nötig)
- auch alleine montierbar
- Zubehör wie Gestell, Dachträger & Co. lässt sich weitestgehend, aber nicht vollständig intuitiv anbringen – gerade beim erstmaligen Aufbau ist etwas Aufmerksamkeit nötig
- Anleitung ist bebildert, aber ausschließlich auf Englisch – könnte Nutzerinnen und Nutzer ohne entsprechende Sprachkenntnisse abschrecken

Zubehör
Das Zubehörsystem ist äußerst umfangreich und bis ins Detail durchdacht. Je nach Anwendungsfall kannst du dein Kocherlebnis jederzeit modular erweitern.
- Das Venture Gestell überzeugt mit seiner massiven Ausführung und stabiler Vierbein-Konstruktion. Jedes Bein ist individuell teleskopierbar und besitzt einen 360-Grad-Kugelkopf – perfekt für unebenen Untergrund. Eine integrierte Wasserwaage hilft beim exakten Ausrichten.
- Interessantes Detail: Ist der Pizzaofen auf das Gestell aufgesetzt, lässt er sich um 360 Grad drehen. Das hat mich zunächst etwas verwirrt, konnte nach Rücksprache mit dem Hersteller aber schnell aufgeklärt werden: Diese Funktion wurde bewusst eingebaut, um den Ofen bei Bedarf aus dem Wind drehen zu können.
- In der Transporttasche lassen sich neben dem Ofen selbst auch der Dachträger sowie (zerlegt) der Pizzaschieber und der Wendeheber verstauen).
- Der Dachträger dient als Ablagefläche für dein Backwerkzeug, außerdem kannst du die Servierplatte dort auflegen. Praktisch: Die Platte erwärmt sich während des Backvorgangs – wenn du also mehrere Pizzen zubereitest, kannst du die ersten dort “zwischenparken”, damit sie nicht so schnell auskühlen.
- Sowohl der Pizzaschieber als auch der Wendeheber sind solide gebaut und überaus stabil. Der Umgang damit erfordert etwas Übung.









Standsicherheit
In all meinen Tests stand der Tread komplett wackelfrei und sicher. Er lässt sich sowohl als Tischgerät als auch mit dem Venture Gestell nutzen. Ich finde Letzteres praktischer, da man so die Gerichte bequem im Stehen zubereiten kann und keinen zusätzlichen Tisch benötigt.
Allerdings ist das Ausrichten des Gestells je nach Untergrund am Anfang etwas “fummelig”. Denn die Beine lassen sich zwar wie bei einem Fotostativ teleskopartig ausziehen und die Füßchen sind dank Kugelgelenk stufenlos dreh- und schwenkbar – es gibt jedoch keine Feinjustierungsmöglichkeit in der Höhe. Die Nivellierung erfolgt also rein durch ein Hin- und Herbewegen der bereits ausgefahrenen Teleskopbeine. Sobald man die ideale Position erreicht und den Pizzaofen aufgesetzt hat, hält alles bombenfest (auch bei Wind).
Praxistest: Wie schlägt sich der Gozney Tread beim Pizzabacken und Kochen?
Vorbemerkung:
Laut Hersteller muss der Ofen beim ersten Mal für mindestens 45 Minuten eingebrannt werden, bei den weiteren Einsätzen soll er in 15 Minuten aufgeheizt und einsatzbereit sein. Die Abkühlphase hat bei uns an den wärmeren Tagen deutlich länger als die angegebenen 20 Minuten gedauert, da der Ofen in der Sonne stand (was ja beim Camping ein durchaus realistisches Szenario ist). Die Zubereitung von Mahlzeiten mit dem Pizzaofen eignet sich also nicht für “mal eben schnell”, sondern sollte mit ausreichend Zeit und Muße zelebriert werden.
Versuch 1: Fertigpizza mit Upgrade – ein knuspriger Einstieg
Testbedingungen:
Ca. 16 Grad Außentemperatur, Sonne, leichter Wind
Versuchsaufbau:
Gestartet bin ich in meine Pizzabäcker-Karriere mit einer „Tradizionale Margherita“-Fertigpizza von Dr. Oetker, um das (menschliche) Fehlerpotenzial so gering wie möglich zu halten. Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, die sehr schlichte Variante kreativ mit Salami, Schinken, roten Zwiebeln, frischem Basilikum, extra Käse und einem gebührend bemehlten Boden zu veredeln. Quasi ein Gourmet-Upgrade für die Tiefkühltheke.

Die Aufheizfrage:
Zunächst bin ich auf 20 Minuten gegangen und habe dann aus Unsicherheit doch lieber nochmal 10 Minuten draufgelegt. Damit kam der Ofen auf fast 500 °C, hatte also ganz ordentlich Feuer unter der Haube. Vorab sei verraten: Das war zu viel.
Und dann ging alles ganz schnell:
Nachdem die Pizza mit dem knallroten Venture Pizzaschieber (der übrigens verdammt stylisch aussieht) in den Ofen bugsiert war, zischte es einmal laut und schon nach 30 Sekunden roch es… sagen wir mal… etwas streng. Die an der Flamme befindliche Seite war bereits ordentlich angekokelt, das Basilikum erinnerte an verbranntes Backpapier.
Hektisch griff ich zum Wendeheber (offiziell: Venture Drehheber), doch es war leider zu spät: Der Boden und ein Teil der Kruste auf einer Seite war nicht mehr zu retten, die andere Hälfte wurde in den übrigen 30 Sekunden zwar ebenfalls leicht “angebräunt”, aber schön knusprig, extrem lecker und problemlos genießbar. Außen Crunch, innen saftig – ein echtes Highlight, besonders für eine Fertigpizza.
Fazit des ersten Versuchs:
Ein gutes Ergebnis – trotz kleiner Opfer. Die Lernkurve ist steil, der Ofen aber auch gnadenlos direkt: Wer ihn auf „volle Pulle“ laufen lässt, bekommt in Rekordzeit entweder eine Premium-Pizza oder ein Stück Holzkohle. Merker fürs nächste Mal: Temperatur reduzieren, Pizza schneller drehen, Basilikumblätter lieber zum Schluss drauf.

Versuch 2: Nudelauflauf mit Käsekruste
Testbedingungen:
Sommerlich mild bei 23 Grad, windstill, perfektes Draußenwetter – also genau die Art von Tag, für die der Gozney Tread gemacht wurde.
Das Gericht:
Sahniger Nudelauflauf, mit Käse überbacken. Die Basis war simpel, aber effektiv: nach Anleitung vorgekochte Fusili, angeschwitzte Zwiebeln und Knoblauch, ein paar Extras für die Fleischfraktion (Räucherspeck), das Ganze abgeschmeckt mit Pfeffer und Salz, getoppt mit Käse „nach Gefühl“. Alles kam stilecht in die gusseiserne Pfanne – und ab damit in den vorgeheizten Ofen.

Gelernt aus Versuch Nummer 1:
Dieses Mal hatte ich die Temperatur von vorneherein auf etwas über 300 °C begrenzt. Eine deutlich sinnvollere Entscheidung – besonders bei Aufläufen, die keine 60-Sekunden-Hitzeorgie brauchen.
Das Ergebnis:
Nach ca. 5 Minuten war der Käse herrlich goldbraun, mit knuspriger Kruste und cremigem Inneren. Geschmacklich super und deutlich über dem Campingplatz-Standard.
Lediglich eine Seite des Auflaufs war minimal zu stark gebräunt – was vor allem daran lag, dass sich die Pfanne wegen ihres langen Stiels nicht im Ofen drehen ließ. Hier stößt das Konzept der Rotation eben an seine Grenzen – aber das ist Meckern auf hohem Niveau.
Fazit:
Der Tread kann definitiv mehr als Pizza. Solange man die Hitze im Blick behält und das Kochgeschirr clever auswählt, lassen sich darin auch Aufläufe und Gusseisen-Gerichte wunderbar zubereiten. Die Outdoor-Küche bekommt damit eine ganz neue kulinarische Dimension.

Versuch 3: Selbstgemachte Pinsa mit Langzeit-Teig
Testbedingungen:
Ca. 24 Grad Außentemperatur, Sonne, starker Wind
Das Gericht:
Dieses Mal ging’s ans Eingemachte – oder besser: an den Teig. Keine Fertigware, kein Auflauf, sondern selbstgemachte Pinsa, inspiriert vom 24h-Pizzateig-Rezept von Jose Mola. Zwar fehlte das heilige „Tipo 00“-Mehl, aber mit Type 550 und etwas Geduld beim Kneten und Gehenlassen wurde das Ergebnis mehr als vorzeigbar. Die Teigmenge wurde angepasst (160 g Mehl, 100–110 g Wasser) und in zwei Pinsen (wir einigen uns auf diesen Plural 😉) verwandelt.

Belag:
- Basis: Selbst gemachte Tomatensauce, Zwiebeln, frische Champignons
- Variante 2: Zusätzlich Salami & rote Jalapeños für die schärfere Hälfte des Hauses
- Finish: Mozzarella – natürlich.
Ofenarbeit:
Die Tread-Vorheizzeit betrug wieder ca. 30 Minuten auf „fast volle Pulle“, allerdings wurde die Flamme dieses Mal rechtzeitig reduziert. Und siehe da: kein verkohltes Fiasko, sondern goldene Prachtstücke!
Backzeit: etwa 3 Minuten pro Pinsa – etwas länger durch den etwas dickeren Teig. Dafür aber durchgegart, knusprig und saftig. Was will man mehr?
Learning of the Day:
Drehen, drehen, drehen! Laut Hersteller soll man alle 15–20 Sekunden rotieren – und tatsächlich: Wer das beherzigt, wird mit gleichmäßigem Bräunungsgrad und viel Pizza-Stolz belohnt. Merke: Bedienungsanleitungen können helfen. Man muss sie nur lesen.
Fazit:
Zwei rundum gelungene Pinsen mit knusprigem Boden, geschmolzenem Käse und fluffigem, saftigem Teig. Der Tread ist damit nicht nur Pizza-Profi, sondern auch Pinsa-tauglich – vorausgesetzt, man bringt ein wenig Aufmerksamkeit und Hitze-Kontrolle mit.


Tipp

Im beiliegenden Manual erwähnt Gozney übrigens auch, dass Steaks & Co. hervorragend in einer Gusseisenpfanne im Tread gelingen sollen. Da ich aber nur noch sehr selten Fleisch esse und der ortsansässige Bauer meines Vertrauens gerade nichts Passendes da hatte, konnte ich das bisher noch nicht testen. Fortsetzung folgt…
Backzeiten, Hitze & Rotation im Tread – unsere Learnings
Faktor | Meine Empfehlung | Kommentar |
Vorheizzeit | 20-25 min | kann je nach Außenbedingungen etwas variieren |
Starttemperatur | ca. 450–500 °C bei Pizza ca. 300–350 °C bei Auflauf | Pizza braucht Power – Aufläufe lieber etwas sanfter garen. |
Backzeit Pizza | 60–90 Sekunden | unbedingt mit Rotation! |
Backzeit Auflauf / Pinsa | 3–5 Minuten | Je nach Teigstärke und Belag. Bräunung etwas ungleichmäßig. |
Rotation | bei hoher Temperatur alle 15–20 Sekunden | Wichtig, damit nichts verbrennt |
Hitzeverteilung | einseitig stärker | Seitliche Flamme beachten. |
Meine persönlichen Tipps
- Nicht zu schnell das Backgut reinlegen: Ofen zunächst gut vorheizen und dann je nach Gericht auf ein angemessenes Maß herunterregeln
- Ausreichend Zeit fürs Vorheizen und Abkühlen einplanen – Pizza kannst du aber in Rekordzeit quasi am Fließband produzieren, auch für größere Gruppen.
- Rotation nicht vergessen – Backgut alle 15–20 Sekunden drehen!
- Gusseisen & Auflauf? Geht wunderbar.
- Genügend Platz und Zuladung vorsehen – der Gozney Tread ist in puncto Packmaß und Gewicht schon eher ein dickerer Brocken
Reinigung
Grobe Verschmutzungen auf dem Pizzastein lassen sich sehr gut durch eine Autolyse (Selbstreinigung) bei hohen Temperaturen beseitigen. Ich habe den Ofen dafür rund 20 Minuten auf 500 Grad laufen lassen. In dieser Zeit verbrannten gut zwei Drittel der schwarzen Flecken, Teigreste und sonstige Überbleibsel zu weißer Asche, die man anschließend einfach abkehren konnte.
Den Rest des Pizzasteins habe ich nach dem Abkühlen mit einem Ceranfeld-Schaber vorsichtig abgezogen und den Stein wie auch den Korpus mit einem feuchten Lappen ausgewischt.
Der Pizzastein kann auch herausgenommen werden, das war in meinen Tests bisher aber nicht nötig – richtig nass spülen darf man Pizzasteine meinen Informationen nach ohnehin nicht.

Mein Fazit: Eignet sich der Gozney Tread fürs Camping?
Gesamtbewertung
Kategorie | Punkte (0-10) | Bemerkungen |
Aufbau | 9 | Aufbau ist unkompliziert, einziger Minuspunkt: Anleitungen lagen bei mir nur auf Englisch bei |
Handling | 7 | Der Ofen ist für eine Person alleine etwas unhandlich und schwer, um ihn zu bewegen muss er immer vom Gestell abgenommen werden |
Backergebnis | 10 | Top – selbst Tiefkühlpizza wurde zum knusprigen Geschmackserlebnis |
Mobilität | 6 | Packmaß und Gewicht machen den Transport in kleinen Fahrzeugen und/oder bei eingeschränkter Zuladung schwierig |
Design & Verarbeitung | 10 | Die Optik natürlich Geschmackssache, aber ich finde den Ofen einfach nur wunderschön. Bei der Verarbeitung wurden keine Kompromisse eingegangen. |
Preis-Leistung | 9 | Der Verarbeitung und Qualität entsprechend handelt es sich um ein relativ teures Produkt, das Preis-Leistungsverhältnis stimmt aber absolut. Kleiner Punktabzug für die fehlende Abdeckhaube, die meines Erachtens absolut notwendig ist und für den Preis mitgeliefert werden sollte. |
Erweiterbarkeit & Zubehör | 10 | Sehr umfangreich, clever durchdacht und hochwertig ausgeführt |
Was ich mir noch gewünscht hätte
- Längerer Gasschlauch: Es ist super, dass der Lieferumfang alles enthält, um sofort loszulegen. Und grundsätzlich ist es auch sinnvoll, einen möglichst kurzen Gasschlauch zu verwenden. Ich persönlich habe hier aber lieber etwas mehr Spielraum, um den Grill mal einen halben Meter hin- und herzubewegen, ohne jedes Mal die Flasche mitschleppen zu müssen. Außerdem ist mir nie so 100% wohl, wenn die Gasquelle nicht direkt neben potenziellen Zündquellen steht.
- Abdeckhaube im Standard-Lieferumfang: Gozney bietet eine hochwertige Abdeckhaube als optionales Zubehör an. Ich finde aber, bei einem so hochpreisigen Produkt könnte man zumindest eine Basis-Abdeckung beilegen, um den wertvollen Ofen vor Wind und Wetter zu schützen. Denn er ist ja nicht so leicht und mobil, dass ich ihn wie einen kleinen Kocher nach jedem Gebrauch direkt mal schnell ins Fahrzeug stellen kann, wenn es zu regnen anfängt.
- Einseitige Flamme: Die sehr starke, einseitig brennende Flamme ist total ungewohnt und erfordert etwas Erfahrung und Übung beim Pizzabacken. Bei anderen Gerichten, z.B. aus der Pfanne, fand ich sie eher unpraktisch. Hier wäre es hilfreich, wenn der Hersteller in den Booklets Tipps zum Umgang mit dieser Besonderheit bei verschiedenen Speisen geben würde.
- Anleitungen auf Deutsch: Mein Englisch ist verhandlungssicher und die Sprache ist in meinem Alltag überall präsent. Trotzdem wäre mir eine deutsche Anleitung lieber gewesen, zumal es ja auch zum o. g. Missverständnis kam.
- Aufhängung für Schieber/Wender: Für das Zubehör wie Wendeheber und Pizzaschieber wäre eine Aufhängungsmöglichkeit, z.B. in Form von seitlich am Ofen angebrachten Haken, toll.
Abschließendes Testurteil
- Testnote Produkt: 9,6/10
- Testnote Handling & mobiler Einsatz: 6,5/10
- Gesamtnote: 8,7/10
Der Gozney Tread ist kein klassischer Camping-Ofen – er ist ein Statement. Hochwertig, perfekt durchdacht, aber auch relativ schwer und nicht gerade kompakt.
Grundsätzlich ist der robuste Pizzaofen perfekt für den Outdoor-Bereich und auch mobil nutzbar. Ich finde jedoch, dass er sich in erster Linie fürs Dauercamping bzw. für Langzeitaufenthalte und größere Fahrzeuge mit ausreichend Zuladung eignet. Im klassischen Vanlife oder bei sehr aktiven Reisenden, die beinahe täglich ihren Standort wechseln, sehe ich ihn eher nicht. Das Handling benötigt zudem etwas Kraft und ist zu zweit deutlich einfacher.
Die Preise für den Ofen und das Zubehör sind aufgrund der massiven Qualität durchaus gerechtfertigt, man sollte jedoch schon recht regelmäßig damit arbeiten, damit sich die Investition lohnt.
Wer jedoch kulinarisch ambitioniert ist, seine Pizza-Backkunst aufs nächste Level heben möchte und über ausreichend Platz, Zuladung und Budget verfügt, wird das tolle Teil definitiv lieben – ganz gleich, ob in der farbenprächtigen Matty-Matheson-Sonderedition oder in der etwas gedeckteren “normalen” Variante. Und wenn du neue Kontakte knüpfen willst: Die Campingplatznachbarn lassen sich sicherlich gerne zu einer echten italienischen Pizza einladen!
Weitere Infos zum Tread und allen anderen Pizzaöfen incl. Zubehör findest du auf der Website von Gozney.
