Entspannung pur für Erholungssuchende und Familien Den Campingbus im Schatten buschiger Olivenbäumchen parken, mit Meeresrauschen…

Camping im Schwarzwald: Natur und Kultur im größten Mittelgebirge Deutschlands
11.100 Quadratkilometer blühende Wiesentäler, wohlriechende Fichtenwälder, erfrischende Seen und weitreichende Ausblicke ziehen jedes Jahr Urlauber aus der ganzen Welt in den Schwarzwald. Die malerische Ferienregion an der Grenze zu Frankreich gilt als Deutschlands größtes Mittelgebirge und ist vor allem berühmt für ihre zahlreichen Heilbäder, dicht bewachsenen, immergrünen Wälder und charakteristischen Kuckucksuhren. Kaum ein Tourist, der später nicht zwischen all den sekündlichen „Tick-Tacks“ von stündlichen „Kuck-Kucks“ unterbrochen – und dadurch an seine Urlaubszeit im Schwarzwald erinnert wird. Sind die niedlichen Holzuhren doch ein besonders beliebtes Souvenir bei Groß und Klein. Über Geschmack lässt sich dabei streiten. Nicht jedoch über die Tatsache, dass die idyllische Region maßgeblich zur schönsten in Deutschland zählt. Viele märchenhafte Naturlandschaften und Kultur-Events warten quasi nur darauf, von dir besucht zu werden. Deshalb möchte ich dir im Folgenden ein paar wunderbare Ausflugsziele, Kulturveranstaltungen und Campingplätze im Schwarzwald empfehlen.
Inhaltsverzeichnis
Wo liegt der Schwarzwald?
Der Schwarzwald ist eine beliebte Anlaufstelle für alle Camper und jene, die es werden wollen. Die paradiesische Region liegt im Südwesten Baden-Württembergs und hat flächenmäßig einiges zu bieten. Vom Hochrhein im Süden ausgehend, dehnen sich die meist sehr dichten Wälder bis zum Kraichgau in den Norden aus. Westlich durch die Oberrheinische Tiefebene begrenzt, reicht er im Osten bis zum hügeligen Klettgau. Es erstreckt sich ein 150 Kilometer langer und bis zu 50 Kilometer breiter Naturraum mit vielen tollen Freizeitmöglichkeiten und abwechslungsreicher Flora wie auch Fauna. Spannend für alle, die natürliche Vielfalt schätzen.
Fotos: (c) Markus Geßner
Campingplätze im Schwarzwald von Nord nach Süd
Unterteilt wird der Schwarzwald in drei große Gebiete: den reich bewaldeten Nordschwarzwald, den von Tälern geprägten Mittleren Schwarzwald sowie den deutlich höher gelegenen Südschwarzwald. Ich habe dir in allen drei Gegenden jeweils drei tolle Campingplätze herausgesucht.
Nordschwarzwald
Lage: Im Enztal zwischen Bahn, Radweg, grünen Wäldern und dem Flüsschen Enz
ganzjährig geöffnet
Für Zelte, Wohnmobile und Wohnwagen
Mit eigenem Biergarten und Imbiss
teilweise barrierefrei
Hunde willkommen
Besondere Highlights: Yoga-Workshops, Panorama-Sauna
Adresse: Sägmühlenweg 10-1, 75339 Höfen
Höhen-Camping Langenbrand 4****
Lage: Am Waldrand des Luftkurortes Schömberg, zwischen zahlreichen Wäldern, Loipen, Wander- und Radwegen
ganzjährig geöffnet
Für Zelte, Wohnmobile und Wohnwagen
barrierefrei
Hunde willkommen
Besondere Highlights: Tischtennisraum, Solarium, Spielplatz, Ski- und Trockenraum
Adresse: Schömberger Straße 32, 75328 Schömberg-Langenbrand
Lage: In Enzklösterle an der großen Enz zwischen Wiesen und Wäldern
März-Oktober geöffnet
Für Zelte, Wohnmobile und Wohnwagen
Mietbare Hütten und Zelte
Hunde willkommen
Besondere Highlights: Spiel- und Badestelle am Hirschbach, Spielplatz und Kurpark in Fußreichweite, sehr kinderfreundlich
Adresse: Hirschtalstraße 3, 75337 Enzklösterle
Mittlerer Schwarzwald
Lage: In der Rheinebene mit Blick auf die Berge des mittleren Schwarzwalds, direkt am Achernsee
ganzjährig geöffnet
Für Zelte, Wohnmobile und Wohnwagen
Mit eigenem Restaurant und Kiosk
Hunde willkommen
Besondere Highlights: direkt am Badesee mit eigenem Strand, Angelmöglichkeit, Spielplatz
Adresse: Am Campingplatz 1, 77855 Achern
Lage: Terrassenförmiger Südhang oberhalb der Kinzig mit bewaldetem Panoramablick
April-Oktober geöffnet
Für Zelte, Wohnmobile und Wohnwagen
Mit eigenem Restaurant
Mietbare Trekkinghütten, Luxus-Wohnmobile und Mehrbettzimmer
Hunde willkommen
Besondere Highlights: Angelmöglichkeit, zahlreiche Rad- und Wanderwege
Adresse: Schiltacher Straße 80, 77709 Wolfach
Lage: 1000 Meter über dem Meeresspiegel im Kurort Schönwald, direkt an den Triberger Wasserfällen
ganzjährig geöffnet
Für Zelte, Wohnmobile und Wohnwagen
Hunde willkommen
Besondere Highlights: direkt an den Triberger Wasserfällen, Brötchenservice, Hängematten, Naturspielbereich
Adresse: Friedhofstraße 18, 78141 Schönwald
Südschwarzwald
Lage: Direkt am Titisee im Landschaftsschutzgebiet mit Blick auf See und Wälder
April bis Oktober geöffnet
Für Zelte, Wohnmobile und Wohnwagen
Mit eigenem Restaurant und Kiosk
Hunde willkommen
Besondere Highlights: Eigene Badestelle, Tretbootverleih, Tauchmöglichkeit, Seeterrasse
Adresse: Seerundweg 9, 79822 Titisee Hochschwarzwald
Lage: Direkt am Schluchsee mitten im Grünen
ganzjährig geöffnet
Für Zelte, Wohnmobile und Wohnwagen
Mit eigenem Restaurant
Hunde willkommen
Besondere Highlights: Eigene Badestelle, Seeterrasse, Spielzimmer, Kinderkino, Campingplatz-Clown, Grillstelle
Adresse: Gewann Zeltplatz 1, 79859 Schluchsee
Lage: Am Titisee zwischen Wäldern und Bergen, am Berghang gelegen
ganzjährig geöffnet
Für Zelte, Wohnmobile und Wohnwagen
Hunde willkommen (außer in den Miethütten)
Mietbare Schwarzwald-Hütten mit Seeblick
Besondere Highlights: Seeblick, Ganztagssonne, umgeben von zahlreichen Ausflugsmöglichkeiten
Adresse: Bühlhofweg 13, 79856 Hinterzarten
Fotos: (c) Nadine Zwingel
Ausflugsziele und Aktivitäten im Schwarzwald
Ob nun faul den Bauch in die Sonne recken bereits an Aktivität genug ist, oder aber sporteln, flanieren und kulturelles Weltspazieren auf dem Freizeitplan stehen – das Schöne am Schwarzwald ist: Jeder kommt auf seine Kosten. Egal ob Aktivist oder Prokrastinist, die Urlaubsregion ist mindestens ebenso facettenreich wie seine Besucher. Übrigens: Wer nicht genug bekommen kann von den vielen Ausflugsmöglichkeiten, für den bietet sich die SchwarzwaldCard an. Eine Eintrittskarte, die bis zu 180 Erlebnisse zu einem Preis ermöglicht.
Schwarzwälder Naturschutzgebiete
Vier verschiedene Großschutzgebiete – vier verschiedene Highlights rund um den Schwarzwald. In Deutschland gibt es keine andere Region, die eine so hohe Dichte an geschützten Naturflächen besitzt. Fast die gesamte Region wird abgedeckt von den zwei Naturparks, dem Nationalpark und dem Biosphärengebiet.
Mit den Worten „Eine Spur wilder“ präsentiert sich der Nationalpark zwischen Baden-Baden und Freudenstadt, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, der Natur ihren freien Lauf zu lassen. Neben Natur- und Wildnisbildung erwarten dich hier Einblicke in unberührte Tier- und Pflanzenreiche. Geführte Exkursionen von ausgebildeten Ranger*innen öffnen Entdeckertüren, die für normale Besucher*innen sonst geschlossen blieben. Aber auch eine Erkundungstour auf eigene Faust lohnt sich. Die einzigartige Kulisse aus Mooren, Grinden, Fichten-, Tannen-, und Buchenwäldern, aber auch ein vielfältiges Kulturprogramm laden zum Verweilen ein. Aktuelle Veranstaltungen findest du zudem auf der Website.
Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord
„Wo sich magische Urkraft und sanfter Zauber begegnen“ heißt es beim Naturpark Mitte/Nord. Gemeint sind damit die vielen Geschichten, die dortige Wiesen und Täler zu erzählen haben. Es wartet eine Landschaft voller Leben, an der vor allem Wander*innen und Mountainbiker*innen, aber auch Langläufer*innen und Schneeschuh-Tourer*innen ihre Freude haben werden. Mediterranes Klima in den badischen Weinbaugebieten und skandinavischer Nebelfrost liegen dabei nur zehn Fahrkilometer auseinander, dank der abwechslungsreichen Höhenlagen. Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, mit seinem touristischen Infozentrum in Bühlertal, bietet sich außerdem auch für Fans kulinarischer Traditionen an, denn zahlreiche Naturpark-Märkte, Bauernhofläden und Gasthäuser verkaufen dort ihre regionalen, handwerklich hergestellten Produkte und Gerichte.
Ebenso wie der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord hat auch der Naturpark Südschwarzwald mit seiner Geschäftsstelle in Feldberg viele inspirierende Landschaften und einen Reichtum an tierischer Artenvielfalt vorzuweisen. Der Erholungsraum hat sich vor allem den Einklang zwischen Ökologie, Wirtschaft und sozialen Faktoren auf die Fahne geschrieben. Nachhaltige Weiterentwicklung und „Schützen durch Nützen“ lauten die Eckpfeiler, auf die sich das Natur- und Landschaftsschutzgebiet stützt. Ob auf Schusters Rappen, mit dem Fahrrad, auf Langlaufskiern oder am Kletterseil – der Naturpark Südschwarzwald kann aus verschiedensten Blickwinkeln entdeckt und erforscht werden. Außerdem bietet er eine Vielzahl an Workshops, Kursen und Veranstaltungen an.
Das Biosphärengebiet Schwarzwald mit seiner Zentrale in Schönau fördert Naturlandschaften zu Tage, die ihresgleichen suchen. Nicht zuletzt auch deshalb wurde das Reservat von der UNESCO 2017 als solches ausgezeichnet. Wertvolle Lebensräume für Mensch, Tier und Pflanzenwelt finden hier eine Balance und lassen einen natürlichen Kreislauf zwischen Nutzung und Wertschöpfung entstehen. Du kannst tierischen Artenreichtum bewundern, Flüsse, Seen und Moore bestaunen oder Erholung und Entspannung in den Bergmischwäldern finden. Besonders die Weideflächen – sogenannte Allmendweiden – mit ihren auffälligen und teils bizarr geformten Weidbuchen stechen sofort ins Auge. Weltweit einmalig sind außerdem die sechs Gletscher, die hier vor langer Zeit aufeinander stießen und für die heutige wunderschöne Landschaft sorgten.
Fotos: I. (c) Nadine Zwingel | II. – IV. (c) Markus Geßner
Seen im Schwarzwald
Der Schwarzwald ist durchzogen von zahlreichen Flüssen, deren Ursprungsquellen dort häufig ihren Anfang finden. In Form von Wasserfällen bahnen sich ihre Wege aus dem Gebirge hinunter in die Täler und mäandern sich dann durch die grüne Landschaft, bevor sie bei dem ein oder anderen idyllischen See Zwischenstation machen. Ein paar der Seen möchte ich dir im Folgenden nahelegen.
Titisee
Im südlichen Schwarzwald ist beispielsweise der Titisee zu finden. Entstanden durch den Feldberg-Gletscher ist er heute ein beliebtes Erholungsgebiet für Einheimische wie Touristen. Gespeist wird er vom Seebach, der wiederum dem Feldsee entspringt. An seiner tiefsten Stelle misst der Titisee bis zu 20 Meter, weshalb er unter anderem auch den Heimatsee der Freiburger Rettungstauchergruppe „Pinguin“ darstellt.
Foto: (c) Nadine Zwingel
Mummelsee
Als meistbesuchter See gilt der Mummelsee am Berg Hornisgrinde, denn er liegt direkt an der Schwarzwaldhochstraße. Um ihn herum führt ein Rundweg, der seine Gäste mit modernen Kunstwerken empfängt. Außerdem ranken sich etliche Mythen und Sagen um den Mummelsee, die es zu ergründen gilt. Beispielsweise die Geschichte einer Nixe, die dort früher den Menschen nachts Hilfe leisten sollte und dabei für sie sang und tanzte.
Feldsee
Der Feldsee – oder auch Feldbergsee ist der höchstgelegene See in Deutschland außerhalb der Alpen. Bis zu 32 Meter tief und umgeben von bis zu 300 Meter hohen Steilwänden liefert er ein beeindruckendes Naturschauspiel. Zum Schutz des sehr seltenen, stachelsporigen Brachsenkrauts herrscht dort striktes Badeverbot. Es ist das älteste Naturschutzgebiet Baden-Württembergs. Strenge Ranger*innen achten vor Ort auf die Einhaltung der Regeln, was den Besuch des Sees allerdings nicht weniger lohnenswert macht – aufgrund seiner Schönheit und Idylle.
Schluchsee
Neben natürlich entstandenen Karseen gibt es auch allerhand Stauseen im Schwarzwald. So zum Beispiel der Schluchsee, der den größten See der Region ausmacht. In den sechziger Jahren diente er vor allem als Zufluss für ein Pumpspeicherkraftwerk. Heute wiederum bildet er ein vielfältiges Freizeitziel zum Entspannen und Sporteln für Einheimische wie Touristen. Vor allem Segler*innen und Schwimmer*innen haben hier ihre Freude, da das Wasser rundherum leicht zugänglich ist.
Fotos: (c) Schwarzwald Tourismus
Weitere Ausflugsziele im Schwarzwald
Dreiländer-Eck
Drei Länder auf einen Streich: Am Dreiländereck im südlichen Baden-Württemberg treffen Schwarzwald, Schweiz und der französische Elsass aufeinander. In kürzester Zeit können Besucher*innen hier also den Boden dreier Länder betreten und sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede kennenlernen. Das Rheintal bildet das Bindeglied und gleichzeitig die Grenze zwischen den nachbarschaftlichen Nationen. In meinen Augen ein wirklich sehr spannender Ort, den man am besten zu Wasser besucht. Beispielsweise bei einer Paddeltour.
Der im Nordschwarzwald in der Gemeinde Bad Wildbad gelegene Baumwipfelpfad liefert einen besonderen Ausblick auf die dauergrüne Landschaft. 1.250 Meter lang und um die 20 Meter hoch ist der hölzerne Pfad, der sich durch Tannen, Fichten und Buchen schlängelt. Auf dem Weg begegnest du verschiedenen Stationen mit allerlei Wissenswertem über die lokale Pflanzen- und Tierwelt. Am Ende der barrierefreien Wipfelwanderung erreichst du einen Aussichtsturm, der dich mit einem beeindruckenden 360-Grad-Blick belohnt.
Triberger Wasserfälle
Wer glaubt Deutschlands höchste Wasserfälle befänden sich in den Alpen liegt falsch. Stattdessen liegen sie nahe dem Städtchen Triberg im Mittleren Schwarzwald. Das Wasser der Gutach stürzt dort über sieben Fallstufen bis zu 160 Meter hinab in die Tiefe. Ein sehr beeindruckendes Naturschauspiel, das du Sommer wie Winter besichtigen kannst. Ein besonderes Highlight ist der Triberger Weihnachtszauber, bei dem sich das tosende Gefälle in eine romantisch beleuchtete Kulisse verwandelt. Das ganze Jahr über finden hier immer wieder allerlei Veranstaltungen statt.
Abwechslung für die Füße bietet dir der Barfußpfad in Bad Säckingen. Verschiedene Untergründe sorgen für eine Fußreflexzonenmassage der besonderen Art. Nicht zuletzt auch deshalb befindet sich wahrscheinlich in unmittelbarer Nähe eine Kneipp-Wassertretanlage. Während der Begehung sollen Körper und Geist, Koordination, Abwehrkräfte und Sinne gestärkt werden. Direkt daneben befindet sich außerdem ein Wildgehege, das du im Anschluss noch besichtigen kannst.
Fotos: (c) I. Erlebnis Akademie AG
Events und Kultur im Schwarzwald
Herrschte ein Jahr wie jedes andere, so wären die folgenden Punkte sicherlich ganz besonders spannend für den ein oder anderen Leser. Coronabedingt müssen jedoch leider auch im Schwarzwald viele Events und Kulturveranstaltungen abgesagt werden. Nichtsdestotrotz möchte ich dir ein paar der Festlichkeiten vorstellen. Denn auch in der Zukunft sind sie allemal eine Reise wert. Aufgeschoben ist schließlich nicht aufgehoben. Und so manches Event findet trotzdem statt.
Die Arbeit unter Tage können Interessierte im Besucherbergwerk Finstergrund erleben. Enge Gänge, Spalten und verschiedenste Gesteinsvorkommen liefern faszinierende Eindrücke in eine ganz andere Welt. Mit einer Grubenbahn geht die Fahrt los ins Innere des Stollens. Ich empfehle dir allerdings unbedingt warme Kleidung zu tragen. Denn auch im Hochsommer herrschen dort unter der Erde konstante acht Grad.
1.000 Uhren aus der ganzen Welt kannst du im Deutschen Uhrenmuseum in Furtwangen bestaunen. Die Sammlung, die seit 160 Jahren kontinuierlich erweitert wird, bildet nicht nur die Basis für viele Forschungen hinsichtlich unserer wertvollen Zeit, sondern zeigt über das Jahr verteilt auch viele Sonderausstellungen mit Skurrilitäten und Besonderheiten. Aktuell ist dort beispielsweise die Ausstellung „Tick Tack Trick – Schwarzwalduhren mit Figuren“ zu sehen.
Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof
Kulturinteressierte können im ältesten Freilichtmuseum Baden-Württembergs viel über das vergangene Leben im Schwarzwald erfahren. Bis zu 600 Jahre alte, geschichtsträchtige Höfe, Mühlen, Stuben und Scheunen liefern Aufschluss über den Alltag der vergangenen Tage. Originale Arbeitsgeräte aus der Zeit sind stumme Zeugen der damals noch sehr harten Handarbeit. An bestimmten Tagen können Besucher*innen außerdem Vorführungen erleben und dabei zusehen, wie die Geräte damals zum Einsatz kamen. Tradition und Brauchtum treffen auf neugierige und moderne Köpfe von heute. Zu finden ist das Freilichtmuseum in Gutach an der badischen Schwarzwaldbahn. Mit der SchwarzwaldCard erhältst du hier freien Eintritt.
Die geballte Power der eigenen Sinne erlebst du im Park der Sinne in Badenweiler. An 22 Stationen ist deine Geschicklichkeit anhand deiner Sinneswahrnehmung gefragt. Also quasi schmecken, riechen, hören, sehen und tasten. Das Erfahrungsfeld ist das ganze Jahr über geöffnet und kann kostenlos besucht werden. Geführte Begehungen und Vorträge kosten um die sieben Euro. Ein schönes Ausflugsziel, das vor allem auch Kindern viel Freude bereiten wird.
Wer an den Schwarzwald denkt, der hat sofort ein ganz bestimmtes Bild vor Augen: Frauen mit Hüten, auf denen riesige rote Kugeln – sogenannte Bollen – pranken. Der traditionelle Bollenhut ist das symbolische Markenzeichen der Region und fand seinen Ursprung im Kinzigtal. Dort wird er in den Gemeinden Gutach, Kirnbach und Reichenbach auch heute noch an kirchlichen Feiertagen oder Hochzeiten gern getragen. Erlaubt ist es jedoch nur den Einheimischen. Was es genau mit dem Hut auf sich hat sowie viele weitere historische Trachten aus dem Schwarzwald kannst du im Trachtenmuseum Haslach herausfinden. Über 100 Exemplare zählen inzwischen zur Sammlung des geschichtsträchtigen Museums.
Alle Jahre wieder findet in Höhenschwand die sogenannte „Schlemmermeile“ statt. Authentisch traditioneller Genuss badischer Leckereien steht dort auf dem Hauptprogramm. Währenddessen pulsiert der gesamte Kurort, denn zahlreiche Gäste lassen sich das Spektakel auf der Zunge zergehen. Livemusik sorgt für ein musikalisches Rahmenprogramm. Leider fällt das Fest 2020 aus gegebenem Anlass aus. Vielleicht aber ein Ziel für nächstes Jahr?
Seit 1949 gibt es die Staufener Musikwoche bereits. Ein Sommerfestival, das sich voll und ganz der Kammermusik verschrieben hat. Neben Kursen und ausgewählten Konzerten erleben Besucher*innen vor allem was es heißt, Klängen vergangener Zeiten zu lauschen. Jedes Jahr werden dazu hochkarätige Musiker*innen auf die Bühnen der Stadt eingeladen. Eine Kulturveranstaltung, die 2020 jedoch aus bekannten Gründen nicht stattfinden kann. Trotzdem: Es ist noch nicht aller Tage Abend und Fans klassischer Musik können aufs nächste Jahr hoffen.
Ein Mitmachtheater für Kinder und Familien ist die Erlebnisführung am Lautenbacher Hexensteig. Auf 15 Kilometern verläuft der besondere Wanderweg und führt dabei an sagenhaften Panoramen, einem Hexenhaus sowie einem riesigen Waldsofa mit Hexenbesen vorbei. Bei der geführten Wanderung wirst du begleitet von Hexen, die dir knifflige Rätsel stellen und Geschichten erzählen. Lustige Waldbewohner helfen dir außerdem, dem Geheimnis der Sohlberghexe auf die Schliche zu kommen.
Fotos: (c) Schwarzwald Tourismus
Radtouren und Wanderungen durch den Schwarzwald
Der Schwarzwald ist quasi wie das Eldorado für Wander*innen und Radfahrer*innen. Und das zu allen vier Jahreszeiten. Das Gebiet trumpft auf mit wildgebliebenen Landschaften, sonnigen Gipfeln, Weinbergen, Schluchten und Tälern – man kommt aus dem Staunen so gar nicht mehr heraus. Um die 24.000 Kilometer ausgeschilderte Wanderwege führen durch das paradiesische Erholungsgebiet. Ob Weinwanderwege, Tagestouren, Familienwanderungen oder Fernwanderwege. Sämtliche Touren durch den Schwarzwald sowie viele Geheimtipps findest du auf der Website von „Schwarzwald-Tourismus“. Wer lieber mit dem Rad unterwegs ist, findet dort auch vielfältige Radwege, Trails, E-Bike-Touren oder Fernradwege. Eine hilfreiche Handy-App sorgt für den Überblick, solltest du bei der Vielzahl an Möglichkeiten doch einmal die Orientierung verlieren.
Fotos: (c) Markus Geßner
Kuck kuck Schwarzwald, du bist so wunderwunderschön
Der Schwarzwald ist so vielseitig, dass es wahrscheinlich gleich mehrere Leben braucht, um sämtliche Winkel und Ecken zu ergründen. Mein diesjähriger Campingtrip am Titisee lieferte mir den Anreiz für diesen Artikel. Ein Tropfen auf dem heißen Stein, wie ich schnell bemerken musste – sind doch die schier unendlich vielen Möglichkeiten, die der Schwarzwald zu bieten hat, gar nicht alle zu erfassen. Nichtsdestotrotz ein Anstoß, sich die wohl idyllischste Region Deutschlands einmal zu Gemüte zu führen. Für mich war es der erste Besuch im „Ländle“. Warum ich jedoch so lange gebraucht habe, um der herrlichen Landschaft dort einmal meine Aufmerksamkeit zu schenken, ist mir heute ein großes Rätsel. Der Blick ins eigene wunderschöne Land lohnt sich definitiv.
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Titelbild: (c) Nina Riemichen / Karl-reist.de

Durfte als Kleinkind schon MB100 lenken und führte mit 16 die Motorradgang im Dorf an. Als Latent-Talent im Beweisen von Murphy’s Law gehen ihr nie die Geschichten aus. Dass man damit am besten Autorin wird, erkannte sie erst, als sie beim studentischen Modulgerangel in das Fach Text verbannt wurde. Thx Murphy! Heute ist sie froh darüber. Ach ja, einen Camper fährt sie natürlich auch!
Lieblingsspots: Da möchte sie sich nicht festlegen.
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