Bisher ging es bei der Maut in Österreich um die zulässige Gesamtmasse von Wohnmobilen – in Österreich „höchstzulässiges Gesamtgewicht“ genannt. Hier reichte in der Vergangenheit eine Vignette aus. Ab sofort zählt jedoch die maximale Last, die technisch erlaubt ist („technisch zulässige Gesamtmasse“)– und das macht einen großen Unterschied! Liegt diese über 3.500 kg, musst du jetzt vielleicht mehr bezahlen.
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Die neue Regelung einfach erklärt
Stell dir vor, dein Wohnmobil durfte bisher maximal 3,5 Tonnen wiegen, um mit einer einfachen Vignette unterwegs zu sein. Jetzt schaut der Staat aber nicht mehr darauf, was du maximal laden darfst, sondern darauf, was dein Wohnmobil technisch tragen könnte – auch wenn du es nie so schwer belädst oder dein Führerschein gar nicht für das Fahren schwererer Fahrzeuge ausgelegt ist. Für viele Camperinnen und Camper bedeutet das: Statt einer Vignette wird jetzt eine sogenannte GO-Box benötigt, die nach gefahrenen Kilometern abrechnet.
Betroffene Fahrzeuge
Die Anpassung der Mautregelungen in Österreich wird sich auf tausende Wohnmobile auswirken, wie der österreichische Campingclub mitteilt – von Campervans über teilintegrierte Wohnmobile bis hin zu Alkoven-Modellen und umgebauten Kastenwagen.
Ausnahmen und Übergangsregeln
Wenn du dein Wohnmobil schon vor dem 1. Dezember 2023 angemeldet und auf maximal 3,5 Tonnen abgelastet hast, kannst du erst mal aufatmen. Für dich bleibt bis Ende Januar 2029 alles beim Alten. Danach brauchst auch du die GO-Box. Hast du dein Wohnmobil nach diesem Stichtag angemeldet, greift die neue Regelung direkt.
Das kostet die neue Regelung
Durch die neue Regelung kann die Fahrt deutlich teurer werden. Für 500 Kilometer könnten, abhängig von der Schadstoffklasse, zwischen 107 und 135 Euro Mautkosten anfallen. Zum Vergleich die Vignettenpreise 2024 für Fahrzeuge bis 3,5 t:
- Jahresvignette: 96,40 Euro
- 2-Monats-Vignette: 28,90 Euro
- 10-Tages-Vignette: 11,50 E Euro
- 1-Tages-Vignette: 8,60 Euro
Quelle: www.oesterreich.gv.at
Das kannst du tun
Vielleicht lässt sich dein Wohnmobil so umbauen, dass die technisch zulässige Gesamtmasse verringert wird und damit unter der berühmt-berüchtigten 3,5-Tonnen-Grenze bleibt. Ob sich die damit verbundenen Kosten – auch bei regelmäßigeren Campingreisen durch Österreich – jedoch zur Vermeidung einer höheren Maut lohnen? Frag am besten mal beim Fachhändler oder einer Fachwerkstatt deines Vertrauens nach, was möglich und sinnvoll ist.
Hoffnung am Horizont?
Verbände wie der ÖAMTC und der ÖCC setzen sich dafür ein, dass Wohnmobile eine günstigere Maut zahlen können, um faire Bedingungen für alle Reisenden zu schaffen. Das könnte die Situation für viele verbessern und dem Tourismus dienlich sein. Ob und wann das kommt, steht aber noch in den Sternen.
Tipp: Wusstest du, dass du in Österreich mittlerweile auch eine Tagesvignette bekommen kannst?
Titelbild: © Kassandra2 – depositphotos.com