Im Jahr 2025 stehen für Autofahrerinnen und Autofahrer in Deutschland und Europa zahlreiche Änderungen an, die sowohl finanzielle als auch organisatorische Aspekte betreffen. Hier findest du einen Überblick über die wichtigsten Neuerungen.
Inhaltsverzeichnis
- Führerscheinumtausch
- Neue EU-Führerscheinrichtlinie
- CO₂-Steuer und Spritpreise
- Digitale Passbilder und Ausweisdokumente
- Vignettenpreise in Österreich
- Regionalklassen in der Kfz-Versicherung
- Abgasnorm Euro 6e
- Baustellen und Verkehrsbehinderungen
- Höhere Bußgelder im Ausland
- Einreisebestimmungen für Großbritannien
- Meldepflicht in Hotels entfällt – aber nur für Deutsche
- Unfallflucht: Meldung wird einfacher
- Scan-Cars: Automatisierte Parküberwachung in Diskussion
- Wohnwagen: Pflicht-Check für Gasanlagen
- Frankreich: KI-Blitzer erfassen mehrere Verstöße gleichzeitig
Führerscheinumtausch
Bis zum 19. Januar 2025 müssen alle Autofahrerinnen und Autofahrer, die ab 1971 geboren wurden und noch einen grauen oder rosa Papierführerschein besitzen, diesen in das aktuelle Scheckkartenformat umtauschen. Wer dieser Pflicht nicht nachkommt, riskiert ein Verwarnungsgeld von 10 EUR. Der Umtausch ist notwendig, um EU-weit einheitliche und fälschungssichere Führerscheine zu gewährleisten.
Neue EU-Führerscheinrichtlinie
Die geplante EU-Führerscheinrichtlinie, die seit zwei Jahren in Arbeit ist, bringt zahlreiche Neuerungen mit sich. Eine der zentralen Änderungen ist die Einführung des digitalen Führerscheins, der den klassischen Führerschein ergänzen und das Mitführen vereinfachen soll. Überdies werden Anpassungen beim Mindestalter für Lkw- und Busfahrerinnen und -fahrer erwartet, um den Berufszugang zu modernisieren.
Auch Fahranfängerinnen und -anfänger müssen sich auf Neuerungen einstellen: Geplant sind Änderungen in der Probezeit und eine Aktualisierung der Vorschriften für die theoretische Führerscheinprüfung, um diese zeitgemäßer und praxisnäher zu gestalten.

Einige ursprünglich diskutierte Maßnahmen, wie obligatorische Gesundheitsuntersuchungen oder kürzere Umtauschfristen für ältere Fahrerinnen und Fahrer, wurden jedoch gestrichen. Sobald die neue Richtlinie final beschlossen ist, muss Deutschland sie in nationales Recht umsetzen, bevor die Änderungen in Kraft treten können.
CO₂-Steuer und Spritpreise
Ab dem 1. Januar 2025 erhöht sich die CO₂-Abgabe von 45 auf 55 EUR pro Tonne. Dies führt zu einem Anstieg der Kraftstoffpreise um etwa 3 Cent pro Liter für Benzin und Diesel. Die Maßnahme soll einen Anreiz für umweltfreundlicheres Fahren schaffen.
Digitale Passbilder und Ausweisdokumente
Ab Mai 2025 wird es möglich sein, digitale Passfotos für Personalausweise und Reisepässe online einzureichen. Zudem können die fertigen Dokumente per Post zugestellt werden, was den Gang zur Behörde erspart.
Vignettenpreise in Österreich
Die Kosten für die Nutzung österreichischer Autobahnen steigen 2025 an. Die Jahresvignette für Pkw kostet nun 103,80 EUR, die 10-Tages-Vignette 12,40 EUR. Auch die 1-Tages-Vignette wird teurer und liegt bei 9,30 EUR.
Regionalklassen in der Kfz-Versicherung
Für 2025 ändern sich die Regionalklassen in 108 Zulassungsbezirken. In 49 Bezirken steigen die Klassen, was höhere Prämien zur Folge haben kann, während in 59 Bezirken eine günstigere Einstufung erfolgt. Die Regionalklasse beeinflusst maßgeblich die Höhe der Versicherungsprämie.
Abgasnorm Euro 6e
Seit September 2023 gilt für neue Fahrzeugtypen die Abgasnorm Euro 6e. Diese legt strengere Grenzwerte für Schadstoffemissionen fest und soll die Luftqualität verbessern. Autofahrer sollten beim Kauf eines Neuwagens auf die Einhaltung dieser Norm achten.
Baustellen und Verkehrsbehinderungen
Großbaustellen, insbesondere am Brenner, können 2025 zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führen. Reisende sollten sich vor Fahrtantritt über aktuelle Baustellen und mögliche Umleitungen informieren, um Verzögerungen zu vermeiden.
Höhere Bußgelder im Ausland
Länder wie Italien und Frankreich haben die Bußgelder für Verkehrsverstöße erhöht. Autofahrer sollten sich über die jeweiligen Verkehrsregeln im Ausland informieren, um Strafen zu vermeiden.
Einreisebestimmungen für Großbritannien
Ab 2025 ist für die Einreise nach Großbritannien eine elektronische Reisegenehmigung erforderlich. Autofahrer*innen sollten diese rechtzeitig vor Reiseantritt beantragen, um Verzögerungen an der Grenze zu vermeiden.
Meldepflicht in Hotels entfällt – aber nur für Deutsche
Ab dem 1. Januar 2025 entfällt für deutsche Urlauberinnen und Urlauber die Meldepflicht in Hotels innerhalb Deutschlands. Diese Änderung ist Teil des Bürokratieentlastungsgesetzes IV und soll die Abläufe vereinfachen. Ausländische Gäste sind jedoch weiterhin verpflichtet, einen Papiermeldeschein auszufüllen.
Unfallflucht: Meldung wird einfacher
Unfallflucht bleibt strafbar, doch es zeichnen sich Erleichterungen ab: Unfallverursacher müssen bei Sachschäden künftig nicht mehr zwingend lange am Unfallort auf den Geschädigten warten. Stattdessen sollen sie ihre Angaben bei einer Polizeiwache oder über eine neue digitale Meldestelle machen können. Ein Termin für diese Änderungen steht noch aus, könnte aber zeitnah umgesetzt werden.
Scan-Cars: Automatisierte Parküberwachung in Diskussion
Die Idee, sogenannte Scan-Cars zur Kontrolle von Falschparkerinnen und Falschparker einzusetzen, sorgt für Gesprächsstoff. Diese Fahrzeuge sollen mithilfe von Videosystemen geparkte Autos erfassen und prüfen, ob sie über gültige Parkberechtigungen verfügen. Bisher fehlt es jedoch an den notwendigen gesetzlichen Grundlagen. Ähnlich sieht es bei Handyblitzern aus, die zwar in Pilotprojekten getestet wurden, aber noch keine dauerhafte Zulassung haben.
Wohnwagen: Pflicht-Check für Gasanlagen
Ab dem 19. Juni 2025 wird es für alle Wohnwagen und Wohnmobile mit Flüssiggasanlagen ernst: Eine zweijährige Überprüfung durch einen Sachverständigen wird Pflicht. Für Neufahrzeuge ist diese Prüfung bereits vor der ersten Inbetriebnahme vorgeschrieben. Ziel ist es, Unfälle durch Defekte oder Undichtigkeiten in den Gasanlagen zu verhindern, die für Heizen, Kühlen und Kochen genutzt werden.
Frankreich: KI-Blitzer erfassen mehrere Verstöße gleichzeitig
In Frankreich werden Radarfallen smarter. Mithilfe künstlicher Intelligenz sollen neue Blitzer künftig nicht nur Geschwindigkeit messen, sondern auch Abstandsverstöße, das Nichtanlegen des Sicherheitsgurts und Handyverstöße am Steuer erkennen. Der Starttermin für diese sogenannten Superblitzer ist noch offen, doch die Pläne der französischen Regierung schreiten voran.
Diese Neuerungen bringen für Autofahrende und Reisende zahlreiche Veränderungen: Eine rechtzeitige Information hilft, sich darauf einzustellen.
Titelbild: (c) rachwal / Envato // Beitragsbild: (c) Hubert Hunscheidt