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Vogelgrippe: Ansteckungsgefahr bei Haustieren – müssen Camper sich Sorgen machen?

Die aktuelle Vogelgrippewelle mit dem H5N1-Stamm hat in den letzten Monaten für Schlagzeilen gesorgt. Am gestrigen Freitag war in den Medien zu lesen, dass in den USA neben Vögeln und „Nutztieren“ nun auch erste Fälle bei Haustieren, insbesondere Katzen und Hunden, registriert wurden. Das sorgt bei vielen Tierhaltern für Unsicherheit – vor allem bei jenen, die mit ihren Vierbeinern unterwegs sind. Doch wie groß ist das Risiko wirklich, gibt es solche Ansteckungen auch schon in Europa und was kannst du tun, um dein Tier zu schützen?

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Die Informationen in diesem Text basieren auf dem Erkenntnisstand am Tag der Publikation (14.3.2025). Das Infektionsgeschehen bei einem hochansteckenden Virus wie H5N1 kann sich sprunghaft verändern und erste Wissenschaftler sprechen bereits von einer möglichen neuen Pandemie. Deshalb informiere dich bitte bei geplanten Reisen über die aktuelle Situation an deinem Zielort. Entsprechende Links findest du am Ende des Textes.

H5N1-Infektionen bei Haustieren: Das wissen wir bisher

Bisher galt die Vogelgrippe (aviäre Influenza) – wie der Name vermuten lässt – hauptsächlich als Bedrohung für Vögel. Doch es gibt, primär in den USA Nachweise der Infektion bei derzeit knapp 70 Menschen und zahlreichen Säugetieren – darunter Milchkühe, Füchse, Nerze und nun eben auch bei Hunden und insbesondere Katzen. In den USA wurden bereits mehrere Katzen positiv getestet, und es gibt Berichte über schwere Verläufe bis hin zum Tod der Tiere.

Wie sieht die Lage in Europa aus?

Bisher wurden in Europa keine H5N1-Fälle bei Haustieren wie Hunden oder Katzen gemeldet. Die Infektionen betreffen hauptsächlich Wildvögel und Geflügelbestände. Im Dezember 2024 wurden in Deutschland 6 H5N1-Ausbrüche bei Geflügel festgestellt. In Rumänien hatte sich bereits im Oktober 2024 ein privater Geflügelbestand mit mehreren Dutzend Tieren angesteckt. In England wurde im Januar 2025 der zweite symptomatische menschliche Fall des H5N1-Virus registriert, der durch Kontakt mit infizierten Vögeln entstanden war.

Diese Fälle unterstreichen die Notwendigkeit, weiterhin sogenannte Biosicherheitsmaßnahmen in Geflügelhaltungen aufrechtzuerhalten und den Kontakt von Haustieren mit „Nutzgeflügel“ und Wildvögeln zu minimieren, um das Risiko einer Übertragung zu verringern.​

Wie stecken sich Hunde und Katzen an?

  • Der hauptsächliche Infektionsweg ist der Kontakt mit infizierten Wildvögeln oder deren Exkrementen.
  • Besonders riskant ist es, wenn Tiere kranke oder tote Vögel fressen.
  • Auch kontaminiertes Futter oder infizierte Milchprodukte können möglicherweise ein Risiko darstellen.
  • Eine Übertragung von Haustier zu Haustier ist bislang extrem selten.

Müssen Camper mit Hund oder Katze sich Sorgen machen?

Für Reisende mit Haustieren in gibt es in Europa aktuell es keinen Grund zur Panik, aber es ist nicht auszuschließen, dass die Vogelgrippewelle auch hierher „schwappt“. Daher ist etwas Vorsicht durchaus nicht verkehrt.

Wenn du auf Folgendes achtest, bleibt das Risiko einer Ansteckung bislang sehr gering:

  • Kein Kontakt zu Wildvögeln: Vermeide es, deinen Hund oder deine Katze unbeaufsichtigt in Gebieten mit vielen Wildvögeln herumlaufen zu lassen.
  • Keine toten Vögel anfassen: Falls du auf Kadaver triffst, halte dein Tier fern und melde den Fund ggf. den zuständigen Behörden.
  • Kein rohes Geflügelfleisch füttern: Auch wenn das Risiko einer Übertragung hier gering ist, solltest du auf Rohfütterung verzichten.
  • Aktuelle Lage im Blick behalten: Vor Reisen ins Ausland oder in bestimmte Regionen informiere dich über die dortige Vogelgrippe-Situation.
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Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass sich Menschen leicht durch Hunde oder Katzen mit H5N1 anstecken können. Sollte dein Tier grippeartige Symptome zeigen, ist dennoch ein Besuch beim Tierarzt und in der Folge ggf. bei deinem Hausarzt ratsam.

Symptome einer Vogelgrippe-Infektion bei Haustieren

Falls du auf Reisen bist und dein Tier eines oder mehrere der folgenden Symptome zeigt, solltest du es einem Tierarzt vorstellen:

  • Appetitlosigkeit
  • Teilnahmslosigkeit
  • Fieber
  • Atemprobleme oder Husten
  • Nasenausfluss oder Augenausfluss
  • Durchfall
  • Neurologische Auffälligkeiten (z. B. unsicherer Gang, Zittern)

Wurde die Infektion bestätigt, sollten infizierte Tiere isoliert werden. Gegenstände wie Näpfe und Schlafplätze sollten gründlich desinfiziert werden.

Fazit: Ruhe bewahren und gut vorbereitet reisen

Die Vogelgrippe ist für Haustiere eine potenzielle Gefahr, aber bislang kein Grund, auf Campingtrips mit Hund oder Katze zu verzichten. Mit einfachen Schutzmaßnahmen kannst du das Risiko deutlich minimieren. Indem du Wildvögel meidest, auf Hygiene achtest und die aktuelle Lage beobachtest, kannst du beruhigt mit deinem Vierbeiner unterwegs sein.

Hier kannst du dich immer aktuell zur Lageentwicklung und Risikoeinschätzung informieren:


Häufige Fragen zur Vogelgrippe bei Haustieren

1. Kann ich mich durch mein Haustier mit H5N1 anstecken? Bisher gibt es keine Beweise für eine Übertragung von Hund oder Katze auf den Menschen. Theoretisch ist es nicht ausgeschlossen, gilt aber als sehr unwahrscheinlich.

2. Sollte ich meinen Hund oder meine Katze wegen der Vogelgrippe impfen lassen? Derzeit gibt es keine zugelassene Impfung gegen H5N1 für Haustiere.

3. Kann mein Hund sich durch das Trinken von Wasser aus Seen oder Pfützen anstecken? Das Risiko ist extrem gering, da nach derzeitigem Wissensstand eine hohe Viruslast notwendig wäre. Dennoch ist es generell besser, sauberes Trinkwasser anzubieten.

Quellen:

Titelbild: © ivonnewierink / Depositphotos.com

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Nele Landero Flores

Träumte seit ihrer Kindheit von einem Leben auf Rädern. Tourt jetzt mit Mann und Hund ganzjährig im Wohnwagen durch Europa und verbringt die kalten Wintermonate in Mexiko. Expertin für Caravan, Camping-Ausstattung, Reise-(Geheim)Tipps, Dauerreisen und Arbeiten unterwegs. Lieblingsspots: Andalusien, Baskenland, Albanien & Mexiko.

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