Die kalte Jahreszeit hat unwiderruflich Einzug gehalten und hartgesottene Wintercamping-Fans bereiten sich auf gemütliche Touren mit Wohnmobil und Wohnwagen vor. Doch gerade jetzt reist immer auch ein unsichtbares Risiko mit: Kohlenstoffmonoxid, kurz Kohlenmonoxid oder CO.
Viele Camperinnen und Camper sind sich der Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung nicht bewusst. Dabei kann es schnell zu gefährlichen CO-Konzentrationen kommen, insbesondere wenn beispielsweise Heizungen, Öfen oder Herde nicht ordnungsgemäß gewartet oder die Campingfahrzeuge nicht ausreichend belüftet werden.
Kohlenmonoxid entsteht bei unvollständiger Verbrennung von Stoffen wie Propan, Benzin oder Holz/Holzkohle, bindet sich im Körper an die roten Blutkörperchen und verhindert so den Sauerstofftransport. Das geruch-, farb- und geschmacklose Gas ist heimtückisch, denn wir können es mit unseren entsprechenden Sinnen nicht wahrnehmen.
Die Symptome einer CO-Vergiftung reichen von Schwindel und Kopfschmerzen über Übelkeit, Sehstörungen und Verwirrung bis hin zu Bewusstlosigkeit. Wer dem Gas länger ausgesetzt ist, kann dauerhafte Hirnschäden davontragen oder sogar daran sterben. Immer wieder ist in den Medien von solchen Todesfällen zu lesen – und das nicht nur im Winter.
Um dich zu schützen, solltest du folgende Maßnahmen treffen:
- Zwangsbelüftungen kontrollieren: Alle Zwangsbelüftungen im Fahrzeug müssen frei sein und dürfen niemals verschlossen werden – auch wenn vielleicht der eine oder andere unangenehme Luftzug durchdringt!
- CO-Melder montieren: Ein batteriebetriebener Kohlenmonoxidwarner sollte in jedem Wohnwagen oder Wohnmobil installiert werden. Diese Geräte geben einen Alarmton aus, wenn die CO-Konzentration steigt.
- Gasprüfung durchführen: Alle gasbetriebenen Geräte und Heizungssysteme sollten regelmäßig – mindestens alle 2 Jahre – durch eine Fachwerkstatt geprüft und gewartet werden. So lässt sich sicherstellen, dass sie effizient und sicher funktionieren.
- Für ausreichend Belüftung sorgen: Während des Betriebs Heizungen und Kochgeräten sollte nach Möglichkeit immer ein zusätzlicher Lauftaustausch stattfinden, zum Beispiel über leicht geöffnete Fenster oder Dachhauben.
- Vorsicht bei tragbaren Verbrennungsgeräten: Mobile Heizgeräte dürfen nur im Fahrzeug verwendet werden, wenn sie vom Hersteller für die Nutzung in Innenräumen freigegeben sind. Generatoren haben im oder direkt am Wohnmobil nichts zu suchen.
- Auf Symptome achten: Schon bei ersten Anzeichen wie Kopfschmerzen oder Übelkeit bitte alle Geräte sofort ausschalten, die Gaszufuhr unterbrechen, kräftig lüften und das Fahrzeug verlassen. Bei starken Symptomen kann es ratsam sein, sich in medizinische Behandlung zu begeben, um mögliche Akut- und Langzeitfolgen zu verhindern.
Doch auch wenn sich das jetzt alles sehr gefährlich anhört: Übertriebene Angst vor dem Heizen und Kochen im Camper brauchst du nicht zu haben. Wenn du umsichtig mit Gas & Co. hantierst, die Geräte nur für den vorgesehenen Einsatzzweck verwendest und dich um einen regelmäßigen Wartungsturnus kümmerst, kannst du ganz entspannt in den Urlaub fahren. Bei uns selbst läuft in kalten Phasen beispielsweise auch nachts die Heizung auf kleiner Stufe – wenn du die oben genannten Vorkehrungen beherzigst, sollte das kein Problem darstellen. Schließlich sind Campingfahrzeuge und die darin verbauten Geräte ja dafür gemacht, auf Reisen genutzt zu werden.
Quellen:
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/203925/Diagnostik-und-Therapie-der-Kohlenmonoxidvergiftung (19.11.2024)
- https://register.awmf.org/assets/guidelines/040-012l_S2k_Diagnostik-Therapie-Kohlenmonoxidvergiftung_2021-11.pdf (17.11.2024)
- https://register.awmf.org/assets/guidelines/040_D_Interdisziplinaere_V_fuer_Intensiv-_und_Notfallmedizin/040-012ki_S2k_Diagnostik-Therapie-Kohlenmonoxidvergiftung_2023-01.pdf
- https://www.chemie.de/lexikon/Kohlenstoffmonoxid.html
Titelbild: © CamperStyle