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Tipps für die richtige Campingausrüstung: Was du fürs Zeltcamping wirklich brauchst

Das Rascheln der Blätter, die frische Morgenluft und das Vogelgezwitscher zum Sonnenaufgang – bei einem Urlaub im Zelt kommst du der Natur besonders nah. Doch um deine kleinen Outdoor-Abenteuer wirklich genießen zu können, solltest du an die richtige Campingausrüstung denken. Welche Gerätschaften und Gadgets sind tatsächlich notwendig und welche kannst du getrost zu Hause lassen? Gar nicht so einfach, die optimale Balance zwischen möglichst minimalem Ballast und Komfort zu finden, ohne von der Masse an Angeboten überflutet zu werden.

Grundlegende Ausrüstung für ein komfortables Campingerlebnis

Bevor du dich auf den Weg zu deinem Campingziel machst, überlege, welche Dinge du wirklich brauchst. Zelte sind der offensichtlichste Beginn der Liste. Ein Zelt sollte strapazierfähig und leicht aufzubauen sein. Die Wahl reicht von Ein-Personen-Zelten bis hin zu geräumigen Familienzelten. Ein gut gewähltes Modell kann nicht nur Schutz bieten, sondern auch ein Gefühl Geborgenheit in der Wildnis vermitteln. Wichtig ist hierbei, dass du neben einer hochwertigen Verarbeitung auch auf die Wassersäule achtest – diese sollte meiner Erfahrung nach mindestens 3.000 mm betragen, damit du auch bei stärkerem oder dauerhaftem Regen nicht nass wirst.

Hinzu kommt der Schlafsack – ein unverzichtbares Accessoire, um nachts warm und wohlig zu ruhen. Die Wahl hängt vom Reiseziel und der Jahreszeit ab. Während für Sommernächte oft ein dünner Schlafsack ausreicht, sind für Winterabenteuer dickere, gut isolierte Modelle ratsam. Die Temperaturangaben geben Aufschluss darüber, für welche Jahreszeiten die verschiedenen Modelle geeignet sind. Mit einem sogenannten Inlett kannst du für zusätzliche Wärme und Gemütlichkeit sorgen. In puncto Material finde ich persönlich Schlafsäcke mit einem Baumwollfutter am angenehmsten, dieses fühlt sich angenehm auf der Haut an und verhindert nächtliches Schwitzen.

Als Unterlage benötigst du eine Isomatte oder – wenn du es noch bequemer möchtest – eine (selbst-)aufblasbare Schlafmatte. Sie minimieren den Kontakt zum kalten Boden minimiert und sorgen für eine erholsame Nachtruhe.

Und vergiss bitte nicht das Kissen! Im Camping-Fachhandel findest du eine breite Auswahl an verschiedenen Optionen – vom einfachen Reisekissen bis hin zu aufblasbaren oder befüllbaren Modellen. Letztere sind besonders praktisch, wenn du Gewicht und Platz sparen möchtest, du kannst nämlich einfach Handtücher oder Kleidungsstücke hineinstopfen.

Ein weiteres wichtiges Element ist das richtige Campingkoch-Set. Mit einem kleinen tragbaren Gaskartuschenkocher kannst du dir warme Mahlzeiten zubereiten. Wenn du es noch minimalistischer magst, ist ein Spirituskocher oder ein Hobokocher, der sich auch mit Holz befeuern lässt, eine schöne Alternative. Daneben brauchst du ein paar Kochutensilien wie Topf und Pfanne, Besteck, ein scharfes Messer und einen lebensmittelechten, langlebigen Wasserbehälter. Manchmal ist auch der einfache Luxus eines heißen Kaffees am Morgen von unschätzbarem Wert. In unserem Artikel „Kaffee kochen beim Camping“ findest du eine Reihe an Möglichkeiten, wie du das „schwarze Gold“ unterwegs brühen kannst.

Zeltbeleuchtung bei Nacht
© deyangeorgiev2 / Depositphotos.com

Licht und Beleuchtung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle im Campingleben. Von der Stimmungsbeleuchtung für mehr Behaglichkeit bis hin zu Taschenlampen und Stirnlampen für den nächtlichen Toilettengang, die Suche nach Utensilien im Rucksack oder beim Lesen vor dem Schlafengehen. Achte darauf, ausreichend Akkus oder Batterien mitzuführen.

Um Akkus oder elektronische Geräte wie Smartphone, Tablet oder deine Kamera aufzuladen, solltest du über die Anschaffung einer guten Powerbank nachdenken. Ich selbst besitze mehrere Exemplare – eine „größere“ mit 20.000 mAh und zwei kleinere, federleichte mit jeweils 10.000 mAh, die über verschiedene Anschlüsse verfügen.

Unerlässlich und doch häufig vernachlässigt, sind außerdem eine Reiseapotheke mit den wichtigsten Medikamenten sowie ein gut sortiertes Erste-Hilfe-Set. Bei unverhofften Krankheiten, Unfällen oder Verletzungen kannst du dich so erstmal selbst versorgen. Eine Einführung in die Grundlagen der Ersten Hilfe vor der Reise kann ebenfalls hilfreich sein, insbesondere wenn du mit anderen Personen unterwegs bist und ihr längere Trekkingtouren oder Wanderungen plant. Zusätzlichen Schutz bieten Insektenschutzmittel und handliches Hygieneequipment.

Und last, but not least benötigst du natürlich auch die passende Kleidung für deinen Trip. Wetterfeste Jacken und Hosen aus atmungsaktiven Materialien schützen vor wechselnden Wetterlagen und sorgen für Komfort beim Wandern oder Erholen. Bei T-Shirts und Unterwäsche sind Teile aus Merinowolle aus meiner Sicht nicht zu toppen, auch wenn sie aus Tierschutzgründen durchaus umstritten sind. Falls du darauf lieber verzichten möchtest, bieten sich Materialien wie Modal oder Tencel bzw. Lyocell an. Am besten nimmst du Kleidung mit, die sich nach dem Layer-Prinzip, also in mehreren Schichten, tragen lässt. Damit bleibst du maximal flexibel und die Schichten sorgen für einen guten Temperaturausgleich.

Wanderschuhe oder -stiefel mit gutem Grip und die richtige Kopfbedeckung runden deine Ausrüstung ab – die Schuhe solltest du aber auf jeden Fall rechtzeitig vorher gut einlaufen. Sonst kommen direkt die Blasenpflaster aus deiner Reiseapotheke zum Einsatz!

Campingmöbel und technische Gadgets für noch mehr Komfort

Campingmöbel sind zwar etwas sperrig und schaffen zusätzliches Gewicht. Wenn du aber nicht gerade eine lange Trekking- oder Fernwandertour planst, machen sie dein Campingerlebnis definitiv um ein Vielfaches gemütlicher. Schon ein kleiner Klapptisch und ein paar Faltstühle reichen aus, um entspannter deine Mahlzeiten einzunehmen oder abends zusammenzusitzen. Hier gibt es inzwischen eine gute Auswahl an sehr leichten und platzsparenden Modellen.

Technische Geräte, wie GPS oder ein robustes Smartphone, helfen bei der Orientierung auf unbekanntem Terrain. Es kann lohnend sein, ein Solarpanel für die Aufladung dieser Geräte mitzunehmen. Auch Powerbanks können schnell zur Wahl der Mittel werden, wenn die Energiereserven schwinden. Wer großzügig packt, sollte sich entsprechende Transportmittel, wie Rucksäcke mit gepolsterten Trägern und Belüftung, zu eigen machen, um das Tragen zu erleichtern. Die richtige Organisierung im Rucksack kann helfen, Gewicht zu verteilen und den Zugang zu wichtigen Gegenständen zu erleichtern.

Smartphone laden beim Camping
© Slafarif / Depositphotos.com

Campingplatz vs. Wildcamping

So verführerisch sich das Campen in freier Wildbahn anhört – überleg dir gut, ob du das wirklich möchtest und recherchiere, ob es an deinem Ziel erlaubt ist. Wenn offizielle Campingplätze nichts für dich sind, kannst du dich über verschiedene Apps und Portale auf Privatgrundstücken einbuchen. Das ist fast genauso romantisch, aber dir stehen gewisse Annehmlichkeiten wie Duschen oder Strom zur Verfügung. Solltest du trotzdem lieber im Wald oder an einem See dein Zelt aufschlagen, informiere dich über die lokalen Vorschriften. In vielen Ländern gilt das sogenannte „Jedermannsrecht“ oder eine ähnliche Regelung, die kurzfristige Übernachtungen unter bestimmten Bedingungen erlauben.

Packliste erstellen

Gerade wenn du zum ersten Mal mit dem Zelt losziehen möchtest, solltest du dir im Vorfeld genaue Gedanken machen, was du unbedingt mitnehmen musst. Eine gute Planung und Vorbereitung können den Unterschied zwischen einem stressigen und einem erholsamen Campingausflug ausmachen. Schreibe dir rechtzeitig alles auf, damit du bei der Abreise nichts vergisst. Als Basis kannst du gerne unsere kostenlose Packliste nutzen und nach deinen Bedürfnissen ergänzen. Nimm aber nicht zu viel Kram mit, denn jedes Teil belastet dein Reisegepäck. Unserer Erfahrung nach benötigt man meistens viel weniger als man braucht, deshalb hat sich unsere eigene Ausrüstung im Laufe der Jahre immer weiter minimiert. Und in den allermeisten Fällen kann man auch vor Ort noch dringend benötigte Sachen nachkaufen, sollte doch etwas fehlen.

Fazit

Camping, gerade im Zelt, ist ein Lebensgefühl, das dich die Kraft der Natur spüren lässt. Ob du die Abgeschiedenheit und Ruhe genießt, als Aktivcamper die sportliche Herausforderung suchst oder auf Entdeckungsreise in unwegsames Terrain gehst – mit der richtigen Ausrüstung wird dein Campingurlaub ganz sicher zu einem unvergesslichen Erlebnis und lässt dich den Alltagsstress komplett vergessen.

Titelbild: © RomanPashkovsky / Depositphotos.com

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Nele Landero Flores

Träumte seit ihrer Kindheit von einem Leben auf Rädern. Tourt jetzt mit Mann und Hund ganzjährig im Wohnwagen durch Europa und verbringt die kalten Wintermonate in Mexiko. Expertin für Caravan, Camping-Ausstattung, Reise-(Geheim)Tipps, Dauerreisen und Arbeiten unterwegs. Lieblingsspots: Andalusien, Baskenland, Albanien & Mexiko.

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