Ob auf dem Grill, Gasherd oder auf der Kochplatte: Der Omnia-Campingbackofen ist für viele Camper:innen als nützlicher Küchenhelfer unterwegs nicht mehr wegzudenken. Noch dazu ist er leicht – und genau hier liegt der Kritikpunkt. Der Omnia besteht aus Aluminium, und das hat zu Recht nicht den besten Ruf.
Das Leichtmetall kommt in sämtlichen Lebensbereichen vor und wir können uns leider nicht davor schützen, dass geringe Mengen in unsere Körper gelangen. Doch wie ist es beim Kochen mit Aluminiumtöpfen oder dem Omnia-Backofen, dessen Form aus Alu besteht?
Omnia-Backofen – Fragen und Antworten rund um die Aluminiumform
Warum besteht die Omnia-Backform aus Aluminium? Die Antwort darauf können wir nur aus unserer Camper-Sicht vermuten. Aluminium ist als Material bei Camping-Kochgeschirr im Allgemeinen sehr beliebt, denn es ist leicht, rostet nicht und gut wärmeleitend, sodass sich Töpfe, Pfannen & Co. schnell aufheizen.
Grundsätzlich ist auch nichts dagegen einzuwenden, allerdings ist bekannt, dass Aluminium mit Säuren und Salzen reagiert – und die sind nun einmal häufig in der Küche im Einsatz.
Was passiert, wenn der Omnia mit Säuren und Salzen in Verbindung kommt?
Rein chemisch: Aluminium ist unter dem Einfluss von Salzen und Säuren löslich. Verwendest du diese beim Kochen mit dem Omnia, reagiert das Alu und kann ausgelöst werden.
Was macht Aluminium im Körper?
Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist die akute Toxizität bei der Aufnahme über die Nahrung gering.1 Das gilt für gesunde Menschen, bei denen der größte Teil des aufgenommenen Aluminiums über die Nieren wieder ausgeschieden wird. Allerdings kann sich bei häufiger und regelmäßiger Aufnahme doch Aluminium im Körper, vor allem im Skelettsystem, den Muskeln, der Niere, der Leber und dem Gehirn, anreichern.
Ist es einmal im Körper abgelagert, wird es nur sehr langsam wieder ausgeschieden. Bei Menschen mit körperlichen Beschwerden wie etwa Nierenerkrankungen funktioniert der Ausscheidungsweg nicht ausreichend gut, sodass es zu Anreicherungen im Körper kommen kann.
Welche gesundheitlichen Risiken können bei der Aufnahme von Aluminium entstehen?
Aluminium steht immer wieder im Verdacht, gesundheitliche Risiken wie negative Wirkungen auf das Nervensystem, auf die geistige und motorische Entwicklung von Embryos und Föten sowie auf Nieren und Knochen.
Zudem soll es die Entstehung von einzelnen Krankheiten, darunter Krebserkrankungen und Demenz, begünstigen. Wissenschaftliche Studien und Belege gibt es aktuell nicht dazu.

Tipp

In dem folgenden Beitrag findest du Alternativen zum Omnia Backofen.
Welche Mengen sind für den Körper als unbedenklich eingestuft?
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat im Jahr 2008 eine duldbare wöchentliche Aufnahmemenge (TWI) von 1 Milligramm (mg) pro Kilogramm (kg) Körpergewicht und Woche abgeleitet. Die Grundlage war eine Studie zu Entwicklungsstörungen an jungen Ratten.2
Die JECFA (Gemeinsamer Sachverständigenausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der Vereinten Nationen) gibt im Jahr 2012 ebenfalls einen vorläufigen („provisionalen“) TWI von 2 mg pro kg Körpergewicht und Woche an.
Grundlage war eine aktuellere Studie aus dem Jahr 2011 zu Entwicklungsstörungen an jungen Ratten. Der TWI wird insbesondere zur Risikobewertung der Aufnahme über Lebensmittel verwendet und beschreibt die Menge an Aluminium, die wöchentlich ein Leben lang aufgenommen werden kann, ohne dass gesundheitliche Risiken damit verbunden wären.3
Gibt es einen Aluminium-Grenzwert für Kochutensilien wie Töpfe oder Geschirr?
Einen Grenzwert für das Vorhandensein von Aluminium in den entsprechenden Kochutensilien gibt es nicht, allerdings dafür, wie viel Alu aus Produkten in das Lebensmittel übergeht und damit vom Körper aufgenommen werden kann. Hierfür gibt es eine Resolution (Empfehlung) des Europarates, die für Aluminium einen Freisetzungsgrenzwert von 5 mg pro kg Lebensmittel vorsieht.4
Ebenfalls gibt es in der EU keinen verbindlichen, spezifischen Grenzwert, sondern für jedes Material eine Vorgabe der Verordnung (EG) Nr. 1935/2004 über „Materialien und Gegenstände, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen“.5
Diese besagt, dass Lebensmittelkontaktmaterialien keine Stoffe in Mengen an Lebensmittel abgeben dürfen, die geeignet wären, die menschliche Gesundheit zu beeinträchtigen. In Abwesenheit spezifischer Grenzwerte müsse eine toxikologische Einzelfallprüfung durchgeführt werden.

Info

Wir haben uns bei diesen Informationen unter anderem auf die Quelle des BfR gestützt. Wenn du selbst noch weitere Informationen zu Aluminium in Lebensmitteln und verbrauchernahen Produkten nachlesen möchtest, informiere dich gerne ebenfalls auf dieser Seite.

„Omnia und Aluminium“ – ein Statement des Herstellers
„Der Omnia Herd erfüllt die FDA-Norm (US Food and Drug Administration) sowie die LFGB-Norm (Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch). Aluminium hat neben seinem geringen Gewicht eine hervorragende Wärmeleitfähigkeit und eignet sich daher perfekt zum Kochen und Backen im Omnia. Wir verkaufen jedes Jahr Hunderttausende Omnia.
Hin und wieder erhalten wir die Frage nach Aluminium in Bezug auf die Gesundheit, insbesondere Demenz. Und wir haben versucht, den wissenschaftlichen Stand der Dinge zu erfassen. Wir haben herausgefunden, dass Menschen mit Nierenproblemen unter Demenz gelitten haben, wenn sie Dialysewasser mit hohem Aluminiumgehalt verwendet haben. In seltenen Fällen sind ähnliche Symptome aufgetreten, wenn Nierenpatienten aluminiumhaltige Medikamente in Kombination mit Zitronensäure eingenommen haben.
Die betroffenen Patienten wiesen in den meisten Fällen stark erhöhte Aluminiumwerte im Blut auf (im Durchschnitt mehr als das 50-fache des Normalwerts). Eine Expertengruppe der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) kam 2008 zu dem Schluss, dass Aluminium kein Risikofaktor für die Entwicklung von Alzheimer zu sein scheint. Im Jahr 2007 kam eine andere internationale Expertengruppe zu dem Schluss, dass die Beweise für einen Zusammenhang zwischen Aluminium und dem Ausbruch der Alzheimer-Krankheit dürftig sind.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Alzheimer-Gesellschaft. Wir empfehlen, keine Speisen mit hohem Säure- und/oder Salzgehalt in der Omnia-Pfanne zuzubereiten. Denjenigen, die sich Sorgen machen, empfehle ich, die Omnia-Pfanne mit keramischer Antihaftbeschichtung in Betracht zu ziehen.“ (Göran Lundén, Koala Marketing Company AB, Schweden)
Ohne Aluminiumform kochen: zusätzliche Einsätze für den Omnia-Backofen
Die Standard-Omnia-Backform ist aus Aluminium. Möchtest du auf das Kochen mit Alu verzichten und trotzdem den Omnia mit all seinen Vorteilen nutzen, gibt es aktuell zwei Alternativen auf dem Markt, um die Lebensmittel nicht direkt mit der Aluform in Kontakt bringen.
Zum einen die Backform mit keramischer Anti-Haftbeschichtung. Diese verhindert zudem das Anhaften von Speisen und lässt sich komfortabel reinigen, zudem ist sie PTFE-frei und bis zu 250 Grad Celsius hitzebeständig.
- Endlich kommt OMNIA mit einer neuen Form, innen mit Keramik beschichtet, 100% PTFE frei, Oberfläche…
- Die Omnia-Form ist eine extra harte Legierung, die eine gute Haftung für die Beschichtung bietet…
Die zweite Variante ist die Silikonform für den Omnia-Backofen. Sie bietet den Vorteil, dass nichts anbrennt und sie sich anschließend leicht reinigen lässt. Zudem ist sie lebensmittelecht und hitzebeständig bis zu 260 Grad Celsius. Jedoch ist auch Silikon als Material in Verbindung mit Lebensmitteln umstritten.
- Material: Silikon
- Maße (⌀ x H): 22, 5 × 6 cm
Fußnoten
- Aluminium und Lebensmittel – Knapp die Hälfte der Bevölkerung versucht, Aluminium im Alltag zu vermeiden | BfR ↩︎
- EFSA-Beratung zur Sicherheit von Aluminium in Lebensmitteln ↩︎
- Fragen und Antworten zu Aluminium in Lebensmitteln und verbrauchernahen Produkten | BfR ↩︎
- Aluminium in Lebensmitteln und Verpackungen weit verbreitet | Verbraucherzentrale ↩︎
- VERORDNUNG (EG) Nr. 1935/2004 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 27. Oktober 2004 | EUR-Lex ↩︎
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