Diese Zusammenfassung wurde von einer KI erstellt und kann daher kleine Unklarheiten oder Fehler enthalten. Es dient zum schnellen Nachschlagen der in der Episode besprochenen Themen. Anhand der Zeitstempel sind diese dann einfach im Podcast nachzuhören.
Sebastian [00:00:08]:
Herzlich willkommen bei Camperstyle, deinem Camping-Podcast. Ich bin Sebastian, ich bin heute ohne Nähle. Dafür habe ich mir wieder einen Gast ins virtuelle Podcaststudio eingeladen und zwar ist der Michael Windecker von Dekalin, ist so die die Marke, die man kennt, gemeinhin bei mir und wir haben ja schon letzte Folge über das Thema Kleben, Dichten und so weiter im Camper gesprochen Und bevor wir jetzt aber heute uns ans Kleben machen und dann ein bisschen tiefer rein tauchen, machen wir noch mal eine kurze Vorstellung für alle, die jetzt nur diese Folge hören. Herzlich willkommen Michael und stell dich doch unseren Hörerinnen und Hörern nochmal bitte vor.
Michael Windegger [00:00:50]:
Hallo Sebastian, vielen Dank für die Einladung und schön, dass ich bei euch sein darf. Leider heute ohne Nähler. Gute Besserung und an dieser Stelle dann mal gleich, wer wieder fit. Mein Name ist Michael Windegger, ich bin der Geschäftsführer der Deka Kleben und Dichten und verantwortlich für die Dekalin-Produkte. Du hast es schon so schön gerade gesagt, die Produkte Dekalin ist der reine Name. Die Firma hieß noch nie Dekalin. 1997 bei Gründung hieß die Deutsche Klebstoffwerte Rödegär in Hallau. Andi hat gesagt, wir machen das schon ein bisschen länger.
Michael Windegger [00:01:18]:
Ich selbst bin seit 28 Jahren in der Klebetechnik zu Hause, seit 25 Jahren auch im Fahrzeugbau aktiv, seit 20 Jahren im Ausstoss strukturelles Kleben beim Klebstoffverband für die Entwicklung von Klebstoffen und Strategien im Prinzip sehr schnittverantwortlich. Ich selbst bin European Active Specialist und habe in den letzten Jahren, ich würde sagen, irgendwo zwischen 3.000 bis 4.000 Klebeprojekte begleitet. Porsche Rennsportabteilung, ICE für Klebung, die Frontmaskenverklebung bis hin zum Sonderfahrzeugbau, Viele Fahrzeughersteller, die meisten Reisemobilhersteller sind unsere Kunden. Und aufgrund unserer Tätigkeiten, dass wir auch auf Messen etc. Überall mit Rat und Tat zur Verfügung stehen, also Profibedruckte und Profiwissen. Bei uns gibt es auch Wissen. Und so seid ihr auch vor einigen Jahren, ja, Neil und du bei uns am Stand aufgeschlagen.
Sebastian [00:02:09]:
Genau. Wir hatten Klebefragen, die ein oder andere, und sind dann relativ lange bei dir hängen geblieben und an deinen Lippen hängen geblieben. Genau, kleben geblieben. Genau. Im wahrsten Sinne des Wortes. Und jetzt haben wir es endlich geschafft, auch mal gemeinsam einen Podcast zu machen. Und heute wollen wir uns wirklich rein dem Thema Kleben widmen. Und in der nächsten Episode werden wir nochmal das Thema Dichten genauer angucken.
Sebastian [00:02:36]:
Letzte Episode haben wir darüber gesprochen, was wirklich so Grundlagen sind Richtung Oberflächenspannung, Benetzbarkeit, also das heißt wie gut Klebstoff und auch andere Stoffe an Materialien haften können, was sehr wichtig ist. Die Unterschiede beim Kleben von verschiedenen Klebern, auch was so Produkte aus dem Heimgebrauch vielleicht anders machen, warum sie das anders machen, was man wozu benutzt. Wir haben uns ein paar Mythen auch angeschaut und die wichtigste Erkenntnis eigentlich war, dass die meisten Fehler nicht am Produkt liegen, sondern halt an der Anwendung liegen und dass das auch gar nicht so einfach ist. Das ist natürlich für Laien, die das das erste Mal machen, immer eine Herausforderung ist. An der Stelle sei ein bisschen der Hinweis auf das Buch, was Michael geschrieben hat, zum Thema Kleben gesetzt. Da haben wir auch letzte Episode 3 Exemplare verlost. Da wir jetzt aufnehmen, bevor die Verlosung stattfindet, kann ich noch nichts zu den Gewinnern sagen, aber die werden wir auf jeden Fall dann per E-Mail benachrichtigen. Und falls ihr nicht gewonnen habt, könnt ihr das Buch auch kaufen.
Sebastian [00:03:39]:
Ich glaube, du hast gesagt, es kostet 25 Euro?
Michael Windegger [00:03:43]:
Nein, 1999. Ah, 1999. Nicht einmal 20. Nicht einmal 20 Euro.
Sebastian [00:03:47]:
Wo hab ich denn die 25 Euro her? 19, 99 und das gibt es bei euch auf der Webseite zu bestellen. Und das soll überhaupt keine Werbung sein, ihr müsst es überhaupt nicht kaufen, aber da hat Michael wirklich sein ganzes Wissen reingepackt und das ist ziemlich viel. Und auch ich habe, obwohl ich dachte, ich kann das ganz gut schon mit dem Kleben, doch noch die eine oder andere Sache mitgenommen, wo ich dachte, ja okay, hast du dir tatsächlich keine Gedanken drüber gemacht, hätte man auch sicherlich noch besser machen können. Es geht beim Kleben ja auch immer darum, wie lange so eine Klebeverbindung hält. Kann ein paar Jahre gut gehen, kann aber vielleicht dann im fünften oder sechsten Jahr nicht mehr gut gehen. Und deswegen ist es wichtig, da gut zu arbeiten. Ja, und da steigen wir heute ein. Wir gucken heute so ein bisschen auf typische Klebeanwendungen, was man selber machen kann, auch vielleicht so ein bisschen Notfallreparaturen, wir haben da ja auch letztes Episode schon ein bisschen drüber gesprochen.
Sebastian [00:04:39]:
Und ja, da gehen wir heute rein. Und Michael hatte beim letzten Mal von so einem Klebeplan gesprochen, den man quasi durchgehen muss, die perfekte Klebeverbindung hinzubekommen. Und da fangen wir jetzt mal quasi an. Das heißt, wir gucken uns mal an, über was müssen wir uns und sollten wir uns alles Gedanken machen und was sollten wir auch alles tun. Wir gehen vielleicht nicht immer super ins Detail, weil wir wollen keine 20-Stunden-Podcast machen, auch wenn das dem einen oder anderen da draußen sehr gefallen würde. Alles, was dann nochmal in die Tiefe geht, könnt ihr auf der Seite von Decalin oder entsprechend, also ich sage jetzt einfach mit Decalin, weil mit der Firmenname deutlich schwieriger über die Lippen kommt. Wir verlinken die Webseite auch nochmal in den Shownotes und verlinken auch nochmal das Buch und ihr könnt es auch da nachlesen und ihr könnt, wenn ihr noch Fragen habt, uns auch noch mal löchern, schickt uns das über die Kontaktdaten. So, jetzt habe ich aber genug geschwatzt.
Sebastian [00:05:38]:
Wenn Gäste da sind, sind die zum Reden da. Michael, lass uns doch mal so ein bisschen durch diesen Plan durchgehen. Wenn ich vorhabe, etwas per Kleben zu verbinden. Was sind so die einzelnen Schritte, die ich zum einen im Kopf und zum anderen dann auch in der Praxis so nach und nach durchführen muss? Und ich weiß, das ist relativ viel, aber lass uns mal am Anfang so ein bisschen da reingehen.
Michael Windegger [00:06:02]:
Also wie gesagt, lass uns noch 2 Kleinigkeiten austauschen, weil da bin ich so ein bisschen eigen. Das sind so selbe Dinge wie der Unterschied zwischen Kleber und Klebstoff. Viele sagen ja nach dem Motto, das war ein scheiß Kleber, der hat mich gehalten. Und dann sage ich immer, ja, das passt, weil Kleber ist der, der klebt und Klebstoff ist das, was klebt und wie gesagt, meistens liegt wie gesagt die Fehlerseite auf dem Weiten des Klebers und nicht auf Seiten des Klebstoffes und deswegen würde ich gerne bei dir das Wort Plan durch Prozess ersetzen, weil wenn man das versteht, dass es ein Prozess ist, wie ich von 1 Idee bis zu meinem Endprodukt komme, dann wird das im Prinzip relativ deutlich. Und das sind jetzt alles Sachen, die passieren auf keinem Papier noch, bevor ich überhaupt irgendeine Kartusche gekauft habe oder irgendwas anderes gekauft habe, sage ich, was für Teile habe ich und was wird das Produkt, wenn es fertig wird. Also das heißt, wenn ich so sage, okay, ich will das Radanlage aufkleben, dann ist die Idee dann, okay, da habe ich 2 Spoiler, die ich verkleben muss und ich habe eventuell eine Kabeltischführung, die ich verkleben muss und so weiter und so fort. Und dann haben wir ja die letzte Woche schon oder die letzte Podcast Folge schon ein bisschen über die Grundlage gesprochen. Nach dem Motto, was muss ich denn da beachten, was für Fügeteile habe ich denn eigentlich und wo möchte ich denn gleich nachher hinfahren.
Michael Windegger [00:07:10]:
Das sind so ein bisschen die Grundlagen und dann fange ich irgendwo so an mal die Klebung zu planen und dann fängt es mit den ersten 2 Sachen schon an, was für Werkstoffe habe ich denn eigentlich und was für Eigenschaften haben die. Also wenn ich jetzt 2 gleiche habe, dann ist es relativ einfach. Habe ich über 2 verschiedene, so der Klassiker, das Aludach und der Kunststoffspoiler von der Solaranlage. Ja Und wenn ich mir jetzt die Eigenschaften angucke, dann findet man das im Buch auch relativ schön nochmal dargestellt. Es gibt eine Art Längenausdehnung, die mit 1 Temperatur zusammenhängt. Und dann werde ich feststellen, dass Aluminium sich bei 60 Grad auf 1 Meter Länge vielleicht so 1, 4 Millimeter dehnt, aber so ein PA-Spoiler, so ein Kunststoff-Spoiler, Polyamid-Spoiler von der Sattensolaranlage, sich aber bis zu 5 Millimeter dehnt bei derselben Temperaturausdehnung. Und jetzt muss ich halt sagen, okay, Das muss ich einfach wissen. Und dann ist die nächste Frage auch schon so, was habe ich denn eigentlich vor? Und das sind so die Dinge, die ich meinen Werkstätten immer mitgebe, wo ich sage, da kommt Liesje Müller und du weißt, sie fährt an den Gardasee und dann bewegen wir uns im gemäßigsten Klima, dann passt das alle.
Michael Windegger [00:08:12]:
Aber jetzt kommt irgendeiner mit so einem großen Offroad-Mobil und Dann musst du halt höflich mal nachfragen, fährst du das jetzt nur wie Leute den Jeep in der Stadt fahren, der Deko willen, oder willst du auch wirklich dieses Mobil mal ausreizen und willst was, was ich Sahara, Tunesien, Marokko oder irgendwo hin. Und dann macht es halt schon einen Unterschied, was ich da tue. Das heißt, ich habe eventuell mal sehr wohl 60, 70, 80 Grad Unterschied bei der Temperaturausdehnung. Und dementsprechend muss ich halt auch wissen, was macht das auf meine Verklebung? Und wenn ich die das dann falsch auslege, weil ich sie zu dünn ausgelegt habe, dann reißt das Ganze. Also muss ich sie wesentlich dicker auslegen, meine Klebefuge, damit diese Ausdehnung mitgehen kann. Das kann ich theoretisch auch berechnen. Da gibt es auch Formeln zu. In einem Buch haben wir das ein bisschen angerissen und im Link noch gesetzt, wer das wirklich imitativ machen will.
Michael Windegger [00:08:58]:
Aber das muss ich halt einfach wissen. Was möchte ich mit dem Produkt nachher machen. Was für Temperaturen habe ich? Habe ich Vibrationen? Natürlich haben Gardasee andere als wenn ich in der Sahara die Düne hoch und runter fahren will. Dann sind das natürlich alles solche Dinge, die da im Prinzip, sage ich mal, dafür und die kommen im Vorfeld dazu. Das heißt, diese Belastung unbedingt mache ich mir im Vorfeld Gedanken, weil das natürlich dann nachher bei der Klebstoffauswahl auch wieder eine Rolle spielt. Welche Haltekraft hat der, welche Elastizität hat man Klebstoff, welche Dehnbarkeit hat man den Klebstoff, weil es gibt ja Klebstoffe, die sind extrem fest und absolut unelastisch dann, weil wenn ich die Festigkeit hochgehe, geht die Elastizität runter oder umgekehrt geht die Elastizität hoch, geht die Festigkeit runter. Also muss ich genau schauen, welchen Klebstoff ich auswähle, genau diese Anwältung, die meine Anforderungen erfüllt. Der nächste Punkt ist, nachdem ich den ausgewählt habe, ist okay, ich mache mir halt mal Gedanken, wie muss ich die Oberflächen vorbereiten.
Michael Windegger [00:09:55]:
Da haben wir letztes Mal relativ viel gesagt, indem wir gesagt haben, okay, staubfrei, fettfrei, trocken. Eventuell kann ich sie noch ein bisschen anrauen, dass ich die Klebefläche erhöhe. Das war so ein bisschen zum Thema Oberflächenbehandlung. Da gibt es ein Buch oder auch sonst generell kann man doch ein bisschen die Tiefe geben am Klebeprozess. Aber das sind so die Basics, die ich im Prinzip habe. Wenn ich dann weitere Gedanken habe, dann sage ich okay, das heißt in dem Prozess ganz schön Fertigung vorbereiten. Und das fängt halt mit so Kleinigkeiten an. Wenn du jetzt im Sommer nicht so das Problem, aber gerade so im Frühjahr oder im Herbst, das Fahrzeug steht draußen und du holst es morgens in die Halle.
Michael Windegger [00:10:33]:
In der Halle hast du 20 Grad, draußen hattest du, was weiß ich, 7, 8, 9, 10 Grad. Dann ist das Problem, du kannst nicht kleben, weil zum Beispiel diese Aluhaut sofort Feuchtigkeit zieht und kondensiert. Das heißt, du musst wirklich mehrere Stunden warten, bis das gleich warm ist, dass du auf dem Zeug überhaupt verkleben kannst. Das heißt, Klebung vorbereiten. Das heißt, ich muss mir vielleicht Gedanken machen, am Abend vor das Auto in die Garage oder die Halle zu fahren, dass das warm ist und nicht kalt ist. Oder ich habe die SAT-Anlage in der Garage liegen, wo es kalt ist. Das sind halt all solche Kleinigkeiten, muss ich sagen. Dann ist der Klebstoff kalt, dann sind die Fügeteile kalt, dann haben wir Feuchtigkeiten.
Michael Windegger [00:11:08]:
Und schon ist das Desaster eigentlich vorprogrammiert, weil du hast es so schön gesagt, naja, das soll ein bisschen halten. Wir gehen immer davon aus, dass wenn du das richtig machst, mit unseren richtigen Produkten machst und das auch ordnungsgemäß machst, hält das ein Fahrzeugleben lang. Also da rede ich mal so von 20 Jahren plus und nicht von 4, 5 Jahren. Also nach 4, 5 Jahren möchte ich nicht unbedingt die satten Solaranlage auf der Autobahn liegen haben, sondern ich möchte eigentlich, dass die, solange du das Fahrzeug bewegst, die da bleibt, wo sie sein sollte. Und so testen wir die auch. Also jeder Klebstoff und Fügeteil oder für industrielle Anwendungen machen wir auch hochwertige, langwierige Tests in der Klimakammer, wo wir genau so einen Klebstoff auf 10, 12, 15 Jahre altern und der darf dann keine große Abweichung zum Original halt haben.
Sebastian [00:11:53]:
Also ich sehe schon jetzt den ein oder anderen Hörer, die Hörerin, die da sitzt und sich jetzt denkt, oh ok, das sind aber schon, Also wir haben ja noch nicht mal geklebt, ja, wir sind noch in der Vorbereitung, in den ersten Gedanken im Prozess und das ist schon so viel, über was die meisten vermutlich nie nachdenken. Woher auch, ja, weil da kommt man ja erst drauf, wenn man sich im Detail so wie du mit den Dingen beschäftigt. Aber ich glaube, dass das jetzt schon… Also für mich war das schon super spannend, weil ich jetzt auch wieder ein paar Sachen gehört habe, wo ich dachte, ja, das ist völlig logisch, aber habe ich noch nicht drüber nachgedacht.
Michael Windegger [00:12:27]:
Und das ist eine der Nachteile bei der Klebetechnik. So toll, wie sie auf diversen Seiten ist, Weil du halt natürlich Dinge miteinander verbinden kannst, die unterschiedliche Eigenschaften haben, weil du Temperaturen, Vibrationen, Längendehnen ausgleichen kannst. Das kannst du nicht mehr mit dem Schrauben, das kannst du auch nicht mehr mit dem Lieten. Das geht nirgends, das geht wirklich nur mit Kleben. Der Nachteil ist, Kleben hat so ein paar Voraussetzungen, die du einfach erfüllen musst. Und wenn du die richtig machst, dann ist Kleben die geilste Fügetechnik, die es gibt. Aber der Nachteil ist halt, machst du einen Fehler, kann das dazu führen, dass das Ganze versagt. Deswegen sagen wir, du musst prozesssicher arbeiten und je besser du das machst und je mehr dir Gedanken du machst und je mehr achtsamer du halt auch arbeitest, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das nachher perfekt funktioniert.
Michael Windegger [00:13:15]:
Und wie gesagt, es ist jetzt keine Raketenwissenschaft, einen Karawaning-Mast zu kleben. Wie gesagt, Das hört sich vielleicht für den anderen so ein bisschen an, aber es ist keine Raketenwissenschaft. Wir müssen aber halt ein paar Sachen machen, wo ich sage, der Schraube ist das egal, ob der Untergrund fettig ist oder nicht. Das stört die überhaupt nicht. Und dem Lid stört das auch nicht. Ja, aber meinem Klebstoff stört es halt.
Sebastian [00:13:36]:
Na gut, bei der Schraube muss ich auch wieder auf andere Sachen achten. Genau. Nicht, weil ich es nicht halte. Also am Ende ist es ja immer so, dass wir bei ganz vielen Dingen, wenn wir in die Tiefe gehen, viel zu beachten haben. Das ist bei 1 elektrischen Verkabelung in Campersoho. Und es gibt einfach ein paar Punkte, da ist es nicht so wichtig, wenn ich jetzt meinen Mülleimer an die Türe kleben will. Da ist es jetzt nicht so wichtig, ob der jetzt 20 Jahre hält oder nicht, weil das ist nicht sicherheitsrelevant. Das einzige was passieren kann, fällt runter, Hund frisst den Inhalt.
Sebastian [00:14:02]:
Okay, ist blöd, aber wenn die Sattanlage bei 120 vom Dach gefegt wird und im nächsten die Windscheibe zerdonnert, das ist halt ein Thema. Und da muss man einfach ein bisschen gucken, wie sicherheitsrelevant ist die Geschichte und alles, was irgendwie am und auf dem Fahrzeug dran ist und schwer ist und runterfallen kann, dementsprechend da sollte man halt einfach dann deutlich mehr sich drüber Gedanken machen, als wenn ich im Inneren mal irgendwas gebe, wo wenn es runterfällt, ich mich ärgere, aber sonst nichts passiert.
Michael Windegger [00:14:30]:
Wenn ich vorkomme bei dir.
Sebastian [00:14:31]:
Also es geht kaputt, dann ist es natürlich auch sehr ärgerlich.
Michael Windegger [00:14:34]:
Das ist auch zum Beispiel eine dieser Mythen, die dann viele sagen, das kriege ich ja nie wieder ab. Eine Schraube und ein Need, löse ich die Schraube, dann ist das Ganze wieder demontiert. Beim Klebstoff ist es im ersten Moment, denkt jeder, das geht nicht wieder ab, das stimmt aber gar nicht. Man kann auch Klebstoffe demontieren. Ja, etwas mühsamer als die Schraube jetzt, da bin ich dabei, gebe ich ja zu, aber ich kann genauso nachher eine Dickschichtverklebung mit einem Schneidedraht vom Klasa, das ist nichts anderes als eine Angelschnur mit so ein bisschen Zähnchen dran, jederzeit wieder trennen und dann kann ich die auch von den Flügelteilen, bei uns in Hessen sagt man so abpitteln, abhulen, das heißt ich kann das mühsam schön abrubbeln, das funktioniert und das geht auch ohne, dass ich den Lack oder irgendwas kaputt mache. Also auch eine Klebung kann ich wieder ohne Problem demontieren. Ja, also das ist mal nur die Angst auch da zu nehmen, dass das so für immer ist. Ja, ich sage, es sollte für immer halten, aber wenn es sein muss, wenn was kaputt geht, wie du gerade gesagt hast, kriege ich das auch ausgetauscht und ich kriege es auch demontiert.
Sebastian [00:15:34]:
Das ist meist nur nervig.
Michael Windegger [00:15:36]:
Ja, da bin ich bei dir. Aber dafür hast du kein Loch in deinem Fahrzeug gebohrt oder sonstige Sachen gemacht. Du hast keine Dichtigkeitsprobleme. Du kannst Längen ausdehnen, Vibrationen, Schläge etc. Ausgleichen. Das geht mit nicht keinem anderen Flügeltechnik dieser Welt.
Sebastian [00:15:50]:
Und ja, und das Thema Loch, das kann man gar nicht oft genug beim Wohnmobil und Montage erwähnen, weil das ist, also eure Campingfahrzeuge bestehen im Inneren meist aus irgendwas mit Holz verbundenem und Holz und Wasser sind halt einfach keine Freunde, weil das Holz fängt dann an zu rotten und sich aufzulösen im Laufe der Zeit. Und deswegen möchte man alle Löcher so gut wie möglich in der Außenhaut vermeiden. Und das ist genau der Grund, warum wir überhaupt über das Kleben sprechen, weil das halt einfach dann ohne irgendwelche Löcher funktioniert. Natürlich könnte ich auch irgendwas schrauben und da Dichtmasse mit reinbringen und so eine Geschichten. Ich habe das aber schon gesehen bei einem Fahrzeug, was wir gekauft haben. Wenn man auch das nicht richtig macht und auch da gibt es wieder Abnutzung, Spröde, bla bla bla, dann habe ich da halt wieder ein Problem. Dann habe ich ein Loch, wo eben die Feuchtigkeit reinkommt. Und das ist für mich genau der Grund, warum wir viele Dinge lieber nicht schrauben.
Sebastian [00:16:46]:
Maximal eben Fenster und sowas, da haben wir beim letzten Mal schon gesprochen und sprechen wir in der nächsten Episode, aber warum es einfach sinnvoll ist, eine Dachdurchführung, eine Sattanlage, eine Solaranlage zu kleben, statt sie zu schrauben, weil ich mir diese Gefahr des Loches einfach spare Und das wird vielleicht nicht in ein oder 2 Jahren relevant mit dem Loch, aber irgendwann ist es ein Thema. Und dann ist es halt einverärgerlich. Ist dann vielleicht nicht mehr eures, okay, kann man egoistisch sein. Und sind vielleicht manche auch und es ist vielleicht auch okay, das muss jeder für sich selber entscheiden, aber deswegen noch mal für mich ist Kleben eben so ein Thema, weil ich da diese Löcher nicht habe.
Michael Windegger [00:17:23]:
Also wie gesagt, ich bin doch immer überrascht, wie viele Leute doch ihre Fahrzeuge relativ lang fahren und dann mittlerweile ist das Fahrzeug ein Teil der Familie ist und das Schätzchen, was dazugehört. Man sollte sich vorher Gedanken machen, was man machen soll und wie man es macht. Es ist nicht so schwer, es gibt eine Handvoll Sachen, die man beachten muss. Das eine ist der Klebeprozess und danach sind es die einzelnen Vorbereitungen. Wenn ich dann in die Tiefe gehe und mein Projekt beachte, ich habe meinen Klebstoff ausgewählt, ich weiß, es muss eine Dickschichtverklebung geben, weil die Materialien sich unterschiedlich ausdehnen. Ja, ich will auch mal in den Süden fahren, dann haben wir eine große Temperaturdifferenz. Ja, ich fahre vielleicht auch mal ein bisschen Offroad oder mal im Feld- und Waldweg und so weiter und so fort. Also habe ich auch noch Vibration und Schlagbelastung dabei.
Michael Windegger [00:18:08]:
Also ist ganz klar, ich brauche ein Dickschiffverklebung mit einem hochelastischen Klebstoff. Das habe ich dann gemacht und dann nachher geht es eigentlich nur noch die Arbeitsschritte, die ich einfach machen muss. Und da haben wir ja auch eigentlich so wieder so 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 so ein Buch wieder drin, wo man genau sagt, okay, was sind eigentlich meine Arbeitsschritte, wenn ich dann fertig bin? Mal gucken, vielleicht können wir euch das auch noch zur Verfügung stellen, mal als oder zumindest einen Link zu einem White Paper, wo man sagen kann, da kann der Podcasthörer sich dann auch noch zusätzlich was runterladen oder einfach sagen, okay, diese Arbeitsschritte kommen, wie gesagt, alle aus der Industrie, die kommen allen von geschulten Fachhändlern, die wir ja haben, die man bei uns auf der Homepage auch findet als zertifizierte Fachhändler. Und genau nach diesem System arbeiten wir und deswegen teilen wir ja auch, deswegen sagen wir ja auch Profi-Produkte mit Profi-Wissen. Das Wissen, das Sebastian und ich euch hier mitgeben, Das ist dasselbe Wissen, das wir in der Klebeschulung an unsere Händler weitergeben, an Hersteller weitergeben, an sonstige Sachen weitergeben. Also ihr kriegt dasselbe Input, den die Profis sonst auch bekommen.
Sebastian [00:19:15]:
Dann lasst uns mal wieder zurück zu unserem Klebeprozess, wie ich ja gelernt habe, gehen. Also wir haben ein bisschen Planung gehabt, wir haben uns die Werkstoffe und die Eigenschaften angeguckt. Wir haben, Susanne ist jetzt auch schon dabei gewesen, wir haben uns die, also ich habe ja so von Michael einen PDF bekommen mit genau diesem Prozess und den gehe ich jetzt gerade ein bisschen durch, weil ich habe das noch lange nicht im Kopf, weil in dem Detail höre ich das jetzt auch das erste Mal, ganz offen und ehrlich. Und ich habe auch ein, 2 Sachen in meinem Klebeprozess damals nicht mitgemacht, bin ich auch ganz offen und ehrlich. So, also wir haben die Klebung gestaltet, weil wir haben ja gerade schon vielleicht festgestellt, wir verkleben ein Aluminium mit einem Kunststoff, die dehnen sich unterschiedlich aus, wir brauchen also eine Dickschichtklebung. Was das bedeutet, ist vermutlich einfach, dass der Kleber eben nicht hauchdünn, wie man es vielleicht zu Hause macht, wenn man 2 Teile aufeinander klebt, sondern eben dick aufeinander ist. Da wäre jetzt gleich noch die Frage, woher weiß ich denn wie dick? Also gibt es da wieder Datenblätter, wo ich das lese?
Michael Windegger [00:20:13]:
Ja, Punkt 1 gibt es Datenblätter, aber ich gebe dir am Anfang mal so eine Faustformel mit, wo wir sagen, die Minimumgrenze nach unten wären 2 Die optimale Größe liegt zwischen 4 und 5 Und je größer diese Ausdehnungskoeffizient ist, desto dicker muss diese Verklebung sein, weil wie beim Gummiband, wenn ich das ganz kurz fasse, zerreißt es und wenn ich es länger fasse, dann dehnt es sich. Es muss also bei Futter etwas Material haben und die Obergrenze wären bei uns 9 Also ich möchte unter einem Zentimeter bleiben. Also 9 nach unten, 2 sind die Grenzen, optimal dazwischen liegt bei 4 und 5 und deswegen sind zum Beispiel bei unserem MS5, unserem Kraftkleber, der genau für solche strukturellen Verklebungen geeignet ist, auch schon so eine V-Naht eingeschnitten in die Kartuschenspitze, die dann dazu führt, Wenn du es im rechten Winkel fest aufsetzen und das Hautzeug von dir weg, dann erzeugst du immer eine 8 hohe Kleberaupe. Die ist 8 breit und 8 hoch und wenn du sie zusammendrückst, bleibt sie 8 breit und ist 4 hoch. Also die Düse ist immer auf die doppelte Höhe ausgeschnitten, wie nachher meine Klebedichte sein soll. Also je dicker ich die haben will, am Schluss, desto höher muss ich dieses Dreieck ausschneiden. Bei uns sind es ab 8 ausgeschnitten, das heißt, wenn du es zusammenfügst, kommst du automatisch auf 4 und du brauchst keinen Abstandshalter, du brauchst das nicht. Du darfst nur 1 machen, wie ich es immer wieder mal so in YouTube-Filmen sehe oder anderen, wo dann nachher die Solaranlagen mit Backsteinen am besten beschwert werden und so richtig die Zeug drauf kommt und so weiter und so fort.
Michael Windegger [00:21:41]:
Das will ich alles nicht, weil dann geht es auf 0, sondern ich möchte es einfach handfest andrücken und dann komme ich automatisch irgendwo bei 3-4 raus. Und das ist die optimale für die meisten Verklebungen, die optimale Dicke, die ich wirklich brauche.
Sebastian [00:21:54]:
Ich bin gerade happy, dass ich das intuitiv und ich glaube mit viel Recherche auch so gemacht habe, weil ich weiß, dass meine Klebekartusche keinen Aufsatz hatte, der v-förmig ausgeschnitten war. Ich musste das selber machen.
Michael Windegger [00:22:06]:
Ich habe
Sebastian [00:22:07]:
damals nicht gewusst, warum ich es tue, aber jetzt weiß ich, jetzt hügt sich sozusagen das Bild zusammen.
Michael Windegger [00:22:13]:
Also deswegen machen wir das ja. Deswegen machen wir das ja, euch das leichter zu machen.
Sebastian [00:22:17]:
Ja, das ist smart.
Michael Windegger [00:22:18]:
Wir arbeiten davor und sagen, alle Fehler, die wir für euch wegnehmen können, dass ihr sie erst gar nicht machen könnt, versuchen wir wegzunehmen. Und deswegen ist die so vorgefertigt, auch sowohl für meine Profis, wo ich sage, ihr braucht euch keine Gedanken machen, es ist eine optimale Dicke, ist eine optimale Höhe und wenn du das richtig machst und sie immer im 90 Grad Winkel fest aufsetzt, die Kartuschenspitze, dann sehen nachher deine Nähte aus wie vom Roboter gezogen. Die sind alle gleich hoch, immer gleich aussehend und du hast eigentlich sofort eine professionelle Fertigung erreicht. Auch als jemand, der es das erste Mal macht.
Sebastian [00:22:54]:
Ja, kann ich sagen, das ist sehr hilfreich. Ich erinnere mich noch, das war für das erste Mal gar nicht so einfach, so eine Kleberaupe zu ziehen, dass es auch gleichmäßig ist. Das war tatsächlich gar nicht so einfach beim letzten Mal. Okay, jetzt haben wir die Klebung gestellt, das heißt, wir haben uns Gedanken gemacht, wie dick. Jetzt müssen wir uns Gedanken machen, welchen Kleber brauchen wir?
Michael Windegger [00:23:16]:
Genau, Das war jetzt genau die Thematik. Wir bleiben bei unserem Beispiel. Wir verkleben die starre Solaranlage. Das heißt, wir haben 2 Spoiler, auf denen nachher die Platte verschraubt wird und wir haben eine Kabeldurchführung. Und haben dann gesagt, dadurch, dass wir Vibrationen haben, brauchen wir eine elastische Verklebung. Der MS5 hat eine hohe Elastizität von immer noch 250-300 Prozent, das ist ausreichend und er hat eine hohe Anfangshaftung von 28 Kilo, also wäre das jetzt für den Fall der richtige Klebstoff Und da haben wir auch gesagt, wunderbar, die Klebstoffdicke kriegen wir über die Kartusche hin. Also wäre das jetzt im Prinzip, sage ich mal, der Punkt 4 in dem Fall oder 5 eigentlich auch erledigt. Also Klebung geplant, Werkstoffeigenschaften beachtet, Klebung gestaltet und der richtige Klebstoff ausgewählt.
Michael Windegger [00:24:00]:
Und ja, jetzt würden wir uns nochmal halt Gedanken über die Oberfläche machen.
Sebastian [00:24:04]:
Ich bringe noch mal kurz vor zum Kleber. Ich könnte theoretisch, es mal gesagt zu haben, auch für die Dachdurchführung, das sind hier nur so kleine Plastikboxen, könnte ich theoretisch auch einen weniger starken Kleber nehmen. Was ja aber eigentlich Quatsch ist, weil dann habe ich 2 offene Kartuschen. Also wenn ich einen Kleber nehme, der etwas stärker ist, dann geht das ein bisschen vielleicht auf die Elastizität. Da muss ich also gucken. Aber ansonsten gilt halt gerade hier bei Solar eine Dachdurchführung und die Solaranlage selber. Das kann ich beides mit dem selben Kleber machen. Da muss ich auch nicht 2 verschiedene nehmen, damit das quasi perfekt ist.
Sebastian [00:24:36]:
Also für euch ist schön, ihr habt 2 Kartuschen verkauft, aber für den Kunden…
Michael Windegger [00:24:40]:
Nein, das ist okay. Wir raten das dann auch schon mit demselben zu machen. Aber genau von den Anforderungen, Da merke ich, dass du jetzt schon tief drin bist, weil du dir Gedanken gemacht hast. Klar, für die Anforderungen der Kabeldischführung habe ich andere Anforderungen als für den Halter des Moduls. Das stimmt, da bräuchte ich eigentlich keinen zu starken Klebstoff. Aber mit so einem MS5, eine Kartusche, kommst du ungefähr so 3, 3, 5 Meter bei der 8 Kleberaupe. Also langt das für diese 2 Füße im Normalfall plus deine Kabeldischung. Und wenn du Glück hast, hast du noch eine Kleinigkeit übrig, dann kannst du noch deinen Mülleimer dran kleben.
Michael Windegger [00:25:15]:
Dann fällt er auch nicht runter und dann ist dein Hund auch nicht der Müll.
Sebastian [00:25:19]:
Das war gerade nochmal ein guter Tipp, also das nochmal in Solaranlageoptik zu sagen, also das heißt wir kleben da mit der Menge, mit 1 Kartusche, was Michael gerade gesagt hat, eben ein Solarpanel plus die Dachdurchführung. Das heißt, wenn ihr 2 Paneele draufkleben wollt, dann müsst ihr auf jeden Fall daran denken, dass ihr unter Umständen 2 Kartuschen braucht, weil ihr mit 1 eben hier nicht weiterkommt. Also das ist jetzt vielleicht noch für die Planung wieder wichtig. Wir müssen uns auch ein bisschen über die Menge Gedanken machen. Das war, glaube ich, noch mal ein sehr guter Punkt, weil je größere Solaranlage wird, desto mehr Kartuschen braucht die auch. Das vielleicht nochmal auch ganz, ganz wichtig. Und was ich hier schon im Kopf habe, ja, weil ich, ich höre schon die Gedanken und die sind mir auch schon ganz oft begegnet. Viele denken jetzt, und das hast du auch die letzte Episode schon gesagt, aber ich möchte da nochmal drauf eingehen, das hält doch nicht, ich muss das doch schrauben, wie kann denn der Kleber halten? Also ich höre das schon, wie Leute das denken, und ich bin auch ganz offen, Ich habe da auch am Anfang ein bisschen gezweifelt, ob das wirklich funktioniert und ob ich das nicht schrauben muss.
Sebastian [00:26:21]:
Wie kann man die Leute mitnehmen und überzeugen?
Michael Windegger [00:26:23]:
Also ich nehme dir da nochmal die Angst. Jetzt mal ein Beispiel zu nennen, jetzt bleiben wir doch mal einfach bei unserem Sam-Modul oder wir gehen als zweites Beispiel, nämlich gerne die Markise. Also da ist das Geschrei meistens noch größer und da kommen dann so Aussagen, ihr seid mutig oder wirklich oder ihr traut euch sowas oder so Sachen. Jetzt bleiben wir doch einmal bei dem Muselammodul. Ich weiß jetzt nicht wie breit im Prinzip sage ich mal diese Module sind. Gefühlt hätte ich gesagt, irgendwo, was weiß ich. Machen wir es einfach zum Rechnen. Das sind 50 Zentimeter breit oder 60 Zentimeter.
Michael Windegger [00:26:56]:
60 Zentimeter breit. 60 ist realistisch, ja. Weil 60 und 60 sind 1, 20 Meter. Und dann haben wir die, was weiß ich, die sind nochmal 15 Zentimeter breit, also tief, sage ich mal, die Längsstellen. Machen wir es einfach, einfacher nachzurechnen zu können. Also wir hätten jetzt 60 und 60 und zwar mal 15, das sind 30, sind 1, 20 Meter und 30 sind 1, 50 Meter Klebefläche, die wir als laufende umlaufende Sachen haben. Das sind 150 Quadratzentimeter Klebefläche. 150 Quadratzentimeter Klebefläche mal 28 Kilo.
Michael Windegger [00:27:31]:
Vielleicht hast du gerade einen Taschenrechner. Also 150 mal 28.
Sebastian [00:27:38]:
Das sind 4200.
Michael Windegger [00:27:40]:
Okay. Das wären 4, 2 Tonnen, die du jetzt da dran hängen könntest. So und dann ist der Punkt, wo ich sage, okay, wir, also bleiben wir mal bei der Sattanlage. Eine Sattanlage wiegt 25 Kilo. Ein Quadratzentimeter Klebefläche hält 28. Rein rechnerisch würde ein daumennagelgroßer Klebepunkt langen, die SAT-Anlage zu halten, rein rechnerisch gesehen. Weil 28 Kilo, die hat nur 25 Kilo, also hält das Ganze. Nein, hält natürlich nicht, weil wir natürlich 1000 Belastungen haben, wie Bewegungen, Vibrationen, Schlagbelastung und so weiter.
Michael Windegger [00:28:17]:
Aber wir demontionieren mit der Klebetechnik die Werte so hoch, dass wir nie in den Grenzbereich kommen. Weil da wollen wir nicht hin. Wir wollen es einfach extremst überdosieren. Und ich habe jetzt gerade letztens eine Markise ausgelöst. Wir waren auf der Abenteuer Southside und da war ein Schweizer da, der das diskutieren wollte mit mir. Dann haben sie gesagt, guck mal, 4 Meter ist die Schiene lang, wie deine Markise auch. Dort kommen 5 Kleberauben drauf. Also sind das 2000, also 5 mal 400 sind das 2000 Quadratzentimeter Klebefläche.
Michael Windegger [00:28:48]:
Jetzt hast du ja deinen Taschenrechner da, 2000 mal 28, ich glaube das ist ein 50 Tonnen Bereich ungefähr. 56 Tonnen. Ja, so und jetzt sage ich, guck mal, jetzt das kann ich an deiner Ding und jetzt wird das nochmal, deine Markise wird doch wohl das ganze, ja Diese Halterung wird deine Markise halten. Weil bei 50 Tonnen so schwer wird deine Markise nie werden. Und das ist die Thematik, die wir einfach haben.
Sebastian [00:29:08]:
Und diese Klebekraft finde ich wiederum in den Datenblättern der Kleber. Genau. Okay, also genau das ist ein wichtiger Punkt. Jetzt hast du ja bei dem Solarmodul vielleicht auch das noch. Du bist jetzt davon ausgegangen, dass du das komplett rund umkleben oder nur an den Stirnseiten?
Michael Windegger [00:29:22]:
Ne, das ist ja so ein Solarfuß, wo du das Solarmodul nachher reinschraubst. Das starre Modul, da hast du so 2 Spoiler, wenn du so willst. Und jetzt wären die durchgehend, Aber die gehen einmal über die Querseite. Also so breit wie der Modul ist nicht wie die Längsseite. Genau, genau.
Sebastian [00:29:37]:
Alles klar.
Michael Windegger [00:29:38]:
Ungefähr 60 cm und dann ist das ja ein Rechteck, wenn du so willst. Du hast 2 Längsseiten bei den Spoilern und 2 kurze Seiten. Und Jetzt haben wir es ein bisschen aufgerundet. Ich weiß nicht, ob die nur vielleicht nur 5 Zentimeter oder 10 Zentimeter sind. Ich will das nur, weil wir
Sebastian [00:29:52]:
ja hier nur sprechen, ich will das immer noch mal versuchen in Bildern und so weiter auch klar zu machen. Also für alle, die noch nie eine Solaranlage geklebt haben, sind wahrscheinlich viele, man hat da sogenannte Spoiler. Das sind so Kunststoffteile, in die wird dieses Solarmodul quasi eingeschraubt wiederum und die werden dann eben aufs Dach geklebt und die haben eben genau den Vorteil, dass sie eine relativ große Klebefläche haben und die sind eben an den Stirnseiten, also an den schmaleren Seiten des Solarmoduls verbaut. Und dann gibt es welche, da kann ich eben auch 2 Module miteinander verbinden. Es gibt auch manchmal so kleine Eckverbinder, da müsst ihr dann halt gucken, die haben dann eine kleinere Klebefläche, da müsst ihr dann ein bisschen rechnen und einfach schauen, ob das trotzdem passen kann. Deswegen finde ich generell eigentlich immer diese Spoiler sinnvoll, weil die halt wirklich viel Klebefläche mit sich bringen. Die leiten halt auch den Wind besser drüber, wenn er sie entsprechend aufklebt. Ja, geräuschlich.
Sebastian [00:30:42]:
Und sind eigentlich halt genau der schlauere Weg letzten Endes. Damit habt ihr noch ein bisschen Solarkleberinformation mitgenommen.
Michael Windegger [00:30:50]:
Genau, also die Windgeräusche werden wesentlich weniger durch die Spoiler. Und es gibt jetzt auch schon Hersteller, die die Spoiler fest mit den Solarmodulen verbunden haben. Da brauchst du nicht mal schrauben, sondern die sind fest an dem Teil dran. Und da ist die Verkabelung auch schon alles dran. Also von der Seite her wird das immer eleganter. Ich habe es jetzt gerade bei den Half-Timer Klebetests gemacht. Die haben komplette Sachen. Da musst du nachher nur noch das komplette Modul ein bisschen kleben, draufsetzen und das ist voll verkabelt und Die Durchführung ist eigentlich auch schon dran.
Michael Windegger [00:31:17]:
Das heißt, man muss nur einfach mal 2 kleine Löchlein für die Kabel bohren und ansonsten ist es irre voll installiert und extrem easy zum Verarbeiten. Also da war ich jetzt auch positivst überrascht, wie viel die Hersteller von solchen Modulen sich heute schon Gedanken machen und einfach mitdenken und sagen, hey, guck mal, wir bereiten das alles vor und es ist nur noch draufmachen und fertig.
Sebastian [00:31:35]:
Ja, das ist natürlich wirklich einfach. Und für alle, die jetzt denken, warum klebe ich denn das Modul nicht einfach direkt drauf? Nehmen wir also zum einen mit den normalen Modulen würde ich das nicht machen, weil dann klebt ihr quasi auf eine sehr empfindliche Oberfläche, die da unten dran ist. Und wir haben ja vorhin schon darüber gesprochen, dass sich Fahrzeuge, dass sie vibrieren, dass sie sich bewegen, gegeneinander bewegen, sich auch verschränken, je nachdem wie ihr mal fahrt. Und das kann zu einem Bruch führen. Und noch viel wichtiger, Solarmodule müssen oder sollten unterlüftet werden, weil sie einfach kühler sind Und je kühler sie sind, desto mehr Strom können sie produzieren. Und deswegen macht man das im Allgemeinen nicht auf dem Dach. Es gibt zwar so flache Module zum Aufkleben, aber ich würde ehrlich gesagt immer mit 1 Hinterlüftung arbeiten, weil das einfach effizienter ist. Gerade wenn ihr nicht so viel Dachfläche habt, und das ist ja bei vielen Campingfahrzeugen Thema, vielleicht das auch noch so als Gedanke, auch wenn es ein bisschen weg vom Kleben ist.
Sebastian [00:32:27]:
Also wie
Michael Windegger [00:32:27]:
gesagt, von der Grundidee her, lass uns das ergänzen. Ich bin vollkommen bei dir. Wenn ich diese flexiblen Solarmodule nehme, muss ich mir wirklich Gedanken machen, wie kriege ich die Temperatur weg. Das heißt, wenn ich ein Fahrzeug habe, was ein Kunststoffdach hat, wie GFK oder andere, ist es halt immer problematisch, wenn ich jetzt ein Kastenwagen hätte mit einem Metalldach, Da ist es wieder einfacher. Das Metall führt mit der Wärme theoretisch schon den flexiblen Modul weg. Aber ich sollte, wenn ich vollkommen bei dir bin, mir Gedanken machen, muss es wirklich ein flexibles Modul sein. Da lasse ich wirklich auch nur die Höhenvorteile gänzen, wenn ich sage, okay mit dem anderen passe ich nicht mehr in die Garage, dann kann ich das verstehen. Aber ansonsten bin ich auch der absolute Freund von den starren, hinterlüfteten Modulen, weil meine Erfahrung festgestellt hat, wenn von diesen beiden Alternativen alles kaputt geht, gehen eher die flexiblen kaputt als die starren.
Michael Windegger [00:33:14]:
Und du kriegst sie auch nachhaltig, wie gesagt, leichter, wie gesagt, demontiert. Und von der Seite bin ich auch wie bei dir bei den bei den starken Modulen und auch bei den Spoilern, weil die Spoiler einfach halt die die Geräuschstimmung auch wegnehmen. Dann pfeift sich auf dem Dach ab 1 gewissen Geschwindigkeit. Und von der Seite ist das für mich auch so die Lösung oder Wahl Nummer 1, auch wenn ich mit Mosammodulen ja ansonsten nichts zu tun habe, außer dass wir sie verkleben.
Sebastian [00:33:39]:
Wie leiten denn eigentlich eure Klebertemperaturen? Also tun sie das überhaupt? Isolieren sie eher?
Michael Windegger [00:33:45]:
Also die sind eher im Prinzip sage ich mal ein bisschen isolierend. Es gibt elektrisch und auch andere leitfähige Klebstoffe. Unsere sind im Prinzip eher im isolierenden Bereich angesetzt, was natürlich auch den Vorteil hat. Aber das wird jetzt ein bisschen schämig, sage ich mal. Da haben wir irgendwann mal das siebte Klassiker gehabt, so Anodekathode und Opferung des Metalles und diese Bereiche, die wir da haben. Und das ist für mich so der Klassiker, wenn so Leute zu mir kommen und sagen, boah, ich habe Alufraß auf der Fläche. Und dann ist der erste Tipp von mir, wo ich sage, da hast du einen Wasserschaden drunter und dann gucken wir dich auch hin und sagen, wie kommst du auf die Idee? Sag ich, na ist ganz klar, wir haben irgendwo eine Schraube im Innenbereich, du hast eine Alu-Außenwand und wenn da kein Wasser dazwischen ist und das beide Sachen keinen direkten Kontakt miteinander haben, dann würde da nichts passieren. In dem Moment, wo du Wasserdrehen da hast, haben wir ein leitendes Medium und dann opfert sich das edlere Metall.
Michael Windegger [00:34:34]:
Das haben wir gesagt, das haben wir im Schuljahr gelernt, die spannungsfreie Metalle. Und deswegen hast du dann irgendwo einen Alufrass irgendwo drauf. Und wenn ich dann Klebstoff dazwischen habe, passiert das Ganze halt auch nicht, weil der würde genau da isolierend wirken zwischen diesen beiden Metallen.
Sebastian [00:34:49]:
Ich meinte vor allen Dingen aber auch die Temperaturleitfähigkeit, weil du ja gerade gesagt hast, wenn ich ein Metalldach habe, dann leitet mir das ein bisschen die Wärme weg. Aber es wird ja voraussetzen, dass der Kleber, der dazwischen ist, auch die Temperatur leitet.
Michael Windegger [00:35:01]:
Ja gut, bei den flexiblen Solarmodulen sind die ja relativ nah dran. Da passiert das schon
Sebastian [00:35:05]:
nicht mit
Michael Windegger [00:35:05]:
dem Klebstoff, sondern passiert einfach über die Fläche, dass die einfach dann das Metall erwärmen und das Metall es nach außen abgibt.
Sebastian [00:35:12]:
Gut, dann machen wir weiter. Wir haben jetzt den Klebstoff ausgewählt. Jetzt müssen wir uns mit unserer Oberfläche beschäftigen. Wir kleben ja am besten direkt auf Lack, oder? Und kann ich auf jeden Lack kleben?
Michael Windegger [00:35:28]:
Im Normalfall schon. Also wie gesagt, Es ist ja auch nicht nur der Lack. Es kann Metall sein, das kann Alu sein, das kann GFK sein, das kann 1000 verschiedene… Das kann Piratischer Holz sein. Also du kannst auf 1000 verschiedenen Oberflächen kleben. Und zwar eigentlich relativ problemlos. Und wenn ich Probleme habe oder wo ich etwas sorgsamer gucken muss, sind eigentlich immer die Kunststoffe. Das hat man in der ersten Folge ja schon.
Michael Windegger [00:35:52]:
Die haben in der Regel eine niedrige Oberflächenspannung und dementsprechend ziehen sie die Klebstoffe nicht so gut an. Und dementsprechend muss man da ein bisschen vorsichtiger sein. Eine Hausnummer zu nennen, Kunststoff liegen in der Oberflächenspannung irgendwo zwischen 40 bis 70, dann sind sie einigermaßen gut verklebbar. Alles was unter 40 ist mit der Oberflächenspannung, dann sind wir bei Teflon, Silikon, PE, PP. Das sind Stoffe, die in der Regel schlecht oder gar nicht zu verkleben sind. Dann kommen viele Kunststoffe, die wie gesagt zwischen 40 und 70 liegen, die sind eigentlich in der Regel ok verklebbar. Wenn ich jetzt aber vergleichen würde, Aluminium hätte eine Oberflächenspannung von 1500 und Stahl von 2500. Also wenn du mich jetzt bei deinem Projekt fragst, was würde ich nehmen, einen Kunststoff oder einen Aluminium Spoiler, was wäre jetzt deine Entscheidung
Sebastian [00:36:41]:
heute? Aluminium.
Michael Windegger [00:36:43]:
Aluminium Spoiler, ganz klar. Also ich würde dann sagen, okay, ich nehme Aluminiumspoiler, weil er halt besser verklebbar ist. Aber generell können wir fast alle Oberflächen miteinander verkleben.
Sebastian [00:36:53]:
Dann müssen wir aber auch immer ein bisschen uns darauf verlassen oder nachgucken, dass der Hersteller des Kunststoff Spoilers auch schlau genug war, vielleicht einen Kunststoff zu nehmen, der eben gut verklebbar ist und das wirklich das billigste vom billigsten ist, habt ihr sich vielleicht darüber gar keine Gedanken gemacht. Also es wird mir gerade so bewusst, da sollten wir dann auch noch mal drauf achten, wenn wir schon nicht den Metallspoiler nehmen.
Michael Windegger [00:37:15]:
Also wie gesagt, aber das Problem ist, es werden mehr Mischgranulate. Von der Seite her weiß der Hersteller auch gar nicht mehr, was er verarbeitet, weil er einfach aus der großen Industrie nur noch gemischte Granulate kriegt. Und das wird jetzt noch interessanter, weil wir haben ja den Queen Deal oder den Queen Illogical Deal, den im Prinzip die Frau Lallain gerade mit der EU durchsetzt. Und es wird noch spannender, weil in ganz naher Zukunft bis 2030 müssen diese Spoiler oder andere Kunststoffabteiler, Sachen bis zu 30 oder 40 Prozent mit recycelten Material hergestellt werden. Und dann wird das ganz spannend, weil dann weiß man noch viel weniger, was dort in diesen Sachen drin sein wird. Und das gilt auch für importierte Spoiler.
Sebastian [00:37:58]:
Und da merkt man auch ein bisschen, warum auch aber so eine Gesetzgebung gar nicht mal so einfach ist, weil es natürlich genau so eine Dachen gibt, die da auch immer wieder rein funken. Manchmal guckt man drauf, manchmal auch nicht und das ist ja jetzt nur wahrscheinlich 1 der Themen, die da irgendwie eine Rolle spielen. Und wahrscheinlich ist das Verkleben von Kunststoffteilen halt auch wirklich nur eine Randbedingung für die Produktion von Kunststoffen. Aber da sehen wir mal, wie eben Entscheidungen an ganz anderen Ecken, die wir gar nicht vorher oder wir Leinen nicht vorhersehen, auch wieder eine Auswirkung haben. Hätte ich auch nie darüber nachgedacht.
Michael Windegger [00:38:29]:
Deswegen, Das sind so Themen, die wir dann im Industrieverband haben, wo wir genau so sagen, okay, wir wissen, das kommt auf uns zu. Das ist der Grund, warum wir seit ungefähr 4, 5 Jahren Förderer des Kunststoffinstituts in Blüdenscheid sind, die Kunststoffforschung machen, genau solche Effekte mitzubekommen, zu gucken, an was forschen die und so weiter und so fort. Also ein Highlight, das wir bei dem letzten Meeting mit denen hatten, war die Firma Golden Toast, die vielleicht jeder ein oder andere aus dem Supermarkt kennt. Also die Toastbrot herstellen, die macht das viel mit Sonnenblumenkern. Diese Kerne haben die früher den Bauern gegeben, dann wurden die untergegraben auf dem Feld und als Düngemittel eigentlich benutzt. Und jetzt haben die mit dem Kunststoffinstitut ein Produkt entwickelt, dass man ein Spritzgussteil daraus machen kann. Das heißt, eigentlich reden wir davon, dass du eine Stoßstange produzieren kannst, die du nachher auf den Komposthaufen werfen kannst. Ist ein ganz interessantes Thema.
Michael Windegger [00:39:18]:
Macht das natürlich für uns Klebstoffhersteller auch relativ spannend, weil wir uns natürlich bis vor ein, 2 Jahren noch nie Gedanken gemacht haben, wie verkleben wir Sonnenblumenkerne. Aber das sind jetzt Dinge, die kommen auf uns zu. Deswegen machen wir genau solche Initiativen, wo wir sagen, okay, wir müssen uns heute schon Gedanken machen, wo das in 3, 4, 5 Jahren hingeht, weil das natürlich uns beeinflusst und auch logischerweise irgendwann auch euch als Endkunden beeinflusst. Und wir wollen natürlich, wenn das auf den Markt kommt oder das durchgesetzt wird, eigentlich am besten schon Lösungen für euch haben und sagen, guck mal, wir haben das auf der Uhr gehabt, wir haben uns da Gedanken drüber gemacht und das Produkt A, B oder C löst dieses Problem.
Sebastian [00:39:57]:
Okay, mir ist jetzt auch gerade bewusst geworden, warum so viele damals in meiner Recherche, ich erinnere mich noch dran, eben auch gerne auf Aluschienen zurückgegriffen haben. Also viele haben sich auch, haben nämlich die Spoiler gekauft, zum Teil aus Kostengründen, weil die waren damals extrem teuer in Relation, also 2 Spoiler haben fast so viel gekostet wie ein Solarmodul. Und viele sind dann auf Metall gegangen, zum Teil aus Kostengründen, aber ich erinnere mich auch zum Teil aus Klebegründen und jetzt habe ich gerade verstanden warum. Auch sehr interessant. Okay, Jetzt haben wir unsere Oberfläche unter Umständen behandelt. Wir haben geguckt, wir haben gereinigt. Ja, auf jeden Fall, da haben wir letzte Episode auch schon einiges zugesagt. Du hast auch ein bisschen gesagt, wie man idealerweise wischt, dass du ein schönes Bild verwendet.
Sebastian [00:40:43]:
Solltet ihr auf jeden Fall nochmal reinhören, wenn ihr das verpasst habt. Und jetzt klebe ich, bringe also jetzt so, wie ich das geplant habe, den Klebstoff, den ich auserkoren habe, in der Menge, wie ich es für richtig rausgesucht habe, auf, bringe das dann handfest an, also drücke das handfest fest und lasse es dann einfach aushärten. Dann gucke ich wahrscheinlich wieder ins Datenblatt, wie lange muss der unter welchen Umständen aushärten. Auch da ist ja wieder so ein Thema, Wohnmobil draußen stehen, Solaranlage kleben und es fängt an mit Regnen. Ist das generell ein Problem oder wirkt sich das nur auf die Dauer der Aushärtung aus zum Beispiel?
Michael Windegger [00:41:25]:
Okay, dann lassen Sie mal noch mal ganz kurz in den Prozess gehen, weil 1 haben wir in dem Moment jetzt übersprungen und zwar das Wort heißt Fertigung vorbereiten. Das heißt aber das passt jetzt auch wunderbar zusammen. Das heißt ich gucke erst einmal, habe ich einen am besten hellen durchlüfteten Raum und ich hätte gerne natürlich am liebsten eine Temperatur von mindestens plus 10 Grad, optimal 15 bis 25 Grad und genauso gerne hätte ich, brauche ich bei vielen unserer Klebesysteme oder auch bei unseren Wettbewerbern, das meist sind feuchtigkeitshärtende Systeme, eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 30 Prozent, optimal 40 bis 60 Prozent. Das heißt, erst einmal gucke ich, habe ich diese ganzen Sachen auch, aber das schließt sich der Kreis eigentlich so schön, weil wenn ich das habe, dann muss ich einfach sicherstellen, dass auch natürlich während der ganzen Aushärtung, und das kann bis zu 72 Stunden dauern, diese Bedingungen vorherrschen haben. Also das Schwierige ist gerade so im Frühjahr, wenn du dann sagst, ich mache das draußen, heute Mittag waren es 15-20 Grad oder 15 Grad. Und dann wird es aber trotzdem noch mal nachts, was weiß ich, rund Ostern doch mal sehr kalt, wo es dann auch mal 5 Grad oder 0 Grad oder sowas wird. Und ich sage, okay, das stört alles meinem Klebstoff bei der Aushärtung, weil der natürlich einfach schon gestresst ist durch die Temperatur und Ausdehnungskoeffizienten, die wir da haben. Das heißt, er hat einfach wahrscheinlich beim Aushärten schon lauter kleine Mikrorisse drin und so weiter und so fort.
Michael Windegger [00:42:45]:
Deswegen muss ich einfach gucken, dass ich möglichst diese Temperaturen konstant halte, dass ich die Luftfeuchtigkeit konstant halte. Beruhigen kann ich dich mit dem Thema Regen, wenn dich die Hausgebildet hat, so nach 10 Minuten, Viertelstunde, stört. Seitdem ist es jetzt der starke Gewitter, wo halt wirklich es so stark ist, dass es alles wegdrückt, wegschwimmt etc. Wenn es aber normaler Regen ist, stört es die Aushärtung eigentlich nicht mehr. Der Klebstoff härtet mit Feuchtigkeit aus, der hat also auch gar kein Problem damit, dass da ein bisschen Wasser dran kommt oder drauf kommt und das wissen auch die wenigsten unserer MS-Polymere kleben sogar unter Wasser. Also es gibt Bilder von Kunden, die dann ihren Pool einfach geflickt haben mit einem weiteren Flicken, den sie drüber von innen drüber geklebt haben unter Wasser. Also das funktioniert stressfrei. Das geht, das kriegen wir hin.
Michael Windegger [00:43:34]:
Aber die Temperatur zum Beispiel oder zu wenig Feuchtigkeit, das wären jetzt Dinge, die nicht so gemocht sind. Trockener Sommer.
Sebastian [00:43:45]:
Und ganz wichtig, denkt auch daran, dass Sonneneinstrahlung direkt da auf eure Klebefläche natürlich Temperaturen deutlich nach oben schießen lassen. Genau.
Michael Windegger [00:43:53]:
Und ja. So ein schattiges Plätzchen, glaube ich mal, auch gerade im Sommer. Ich meine, wer will denn bei 30, 35 Grad in der Sonne irgend so was montieren? Da gehst du ja selbst kaputt. Da klühen dir ja die Finger auf dem Dach oder so. Mein Prof hat immer gesagt bei solchen Sachen, wie hat er das da? Er hat ein Kürzelfür genannt. Aber das Kürzel kriege ich gerade nicht zusammen. Aber der Kern der Aussage war immer, das Allerwichtigste bei diesen ganzen Checklisten und Prozessen und so weiter ist, benutzt den gesunden Menschenverstand. Er sagt einfach, denkt einfach 2 Sekunden darüber nach, nutzt einen gesunden Menschenverstand.
Michael Windegger [00:44:27]:
Macht das jetzt gerade Sinn, was ich da vorhabe oder ist das vielleicht eine blöde Idee? Und das ist einfach so, wie gesagt, einfach kurz drüber nachdenken und sagen, okay, passt das oder passt das nicht. Und in dem Moment, wo ich mir die Finger verglühe auf dem Dach oben, weil es zu heiß ist, dann ist es mit meinem Klebstoff auch zu heiß.
Sebastian [00:44:43]:
Da kann ich noch einen Tipp mitgeben, sucht euch ansonsten noch einen zweiten Menschen und diskutiert das kurz, weil manchmal so ein zweites Gehirn guckt noch mal anders drauf. Man selber ist manchmal dann so ein bisschen eingefahren an der einen oder anderen Stelle, weil man ja einen Plan schon hat und da hilft manchmal einfach so, mein Entwickler nennt das immer rubber ducking, also das heißt man spricht einfach über irgendwas und dabei fallen dann Dinge auf und da hilft halt so ein zweiter Mensch einfach ungemein bei diesem Prozess. Also das kann ich euch als Tipp noch mitgeben.
Michael Windegger [00:45:10]:
Das stimmt, wenn du dem anderen das erklärst und er versteht es sofort, dann weißt du, okay, das habe ich wahrscheinlich richtig gemacht.
Sebastian [00:45:16]:
Ja, oder er sagt, bist du doof, das kannst du doch nicht so machen, dann weißt du auch, da denkst du nochmal drüber nach. Aber manchmal gelingt einem das selber nicht und da ist wirklich mein Tipp, nehmt euch einen zweiten Menschen dazu, das hilft auf jeden Fall. Okay, ich spicke wieder auf den Prozess. Aber du
Michael Windegger [00:45:33]:
hast alles gut gemacht, du hast es sauber aufgetragen, wir haben geguckt und wichtig ist, wir müssen einfach während der Aushärtungszeit, und ich möchte auch ein normales Fahrzeug in der Regel die nächsten 24 Stunden nicht bewegt haben, danach könnt ihr es bewegen, Aber die Endfristigkeit wird erreicht ungefähr nach 48 bis 72 Stunden. Das heißt auch nicht in die Waschanlage fahren vor 72 Stunden. Ganz ganz wichtig, wenn du dann sagst, ich habe ein paar Fettfinger noch oben auf dem Dach und paar Reste und paar das, paar jenes. Ich fahre jetzt in meinen Kassenwagen durch die Waschanlage, etc. Mit den großen Mobilen geht es ähnlich, aber ich möchte auch nicht mit der Bürste groß gewaschen haben danach, sondern warte einfach mal mindestens 72 Stunden, bevor er die Kiste dann einfach irgendwo mit irgendeinem Hochdruckreiniger oder 1 Bürste oder irgendwas anderes sauber macht, dass es ausgetrocknet ist.
Sebastian [00:46:19]:
Okay, guter Tipp. Ja, und am besten stehen lassen, dann geht der auf Nummer sicher.
Michael Windegger [00:46:24]:
Genau.
Sebastian [00:46:25]:
So, danach hängen wir ein Seil ran und ziehen richtig. Oder wie testen wir jetzt, ob das alles geklappt hat, was wir da gemacht haben?
Michael Windegger [00:46:32]:
Das ist eine super Frage. Mega. Diese Diskussion habe ich teilweise mit meinen Händlern und da gibt es dann oft, dass die Kunden sagen, boah, ich habe das ja gesehen, wenn sie das Heute Mittag kleben und dann kann ich morgen früher wegfahren aus der Werkstatt. Das ist so ganz bei der Klassiker, insbesondere wenn dann teilweise die Leute versuchen noch ein bisschen in der Werkstatt zu schlafen oder so Sachen, dass die dann schnell weg wollen. Und meinen Händlern gebe ich dann immer einen Tipp und sage, guck mal hier, wenn du irgendwo 2 ähnliche Teile hast von ähnlichen Materialien, dann kleb die auch mal zusammen und dann lass die einfach da liegen. Und wenn der Kunde am nächsten Tag sagt, nach nicht mal 12, 15 Stunden, er will nach Hause fahren, sag ich, dann nimmst du diese 2 Teile und lässt den Kunden diese 2 Teile auseinanderreißen. Ja, braucht er vielleicht mal schon ein bisschen Schraubenzieher, schon so ein bisschen angezogen hat. Aber er wird dann feststellen, dass die Verklebung oder der Klebstoff in der Mitte wirklich noch wie beim, ich sag mal, vergleich das mit diesem Nachtisch, dieser Lava Cake, dieser Schokokuchen mit dem flüssigen Kern.
Michael Windegger [00:47:33]:
So ähnlich sieht uns Verklebung nach 12 Stunden auch aus. Außen ist ein bisschen Haut drum herum und damit ist das Ganze doch flüssig. Deswegen kann er auch noch keine volle Kraft übertragen. Und jetzt kann ich natürlich genau nach 12, 24, 48 Stunden prüfen, indem ich diese Klebung zerstöre, kann ich sehen, wie weit der Klebstoff auf meinem Dach auch ausgehärtet ist. Das ist so eine Kontrollfunktion, weil das ist auch da der Nachteil beim Kleben. Wenn ich eine Schraube mache, kann ich das natürlich kontrollieren. Da nehme ich so einen Dremelchen, Schlüssel und dann kann ich kontrollieren, ist die Schraube fest angezogen. Bei 1 Schweißnaht könnte ich theoretisch Ultraschall oder Röntgen machen, da kann ich kontrollieren, ob die Schweißnaht richtig ist.
Michael Windegger [00:48:07]:
Beim Kleben geht es nicht. Beim Kleben muss ich im Prinzip die Klebung zerstören, festzustellen, ob sie richtig ist und dann nutzt es mir nichts mehr, weil ich nicht weiß, ob die nächste genauso funktioniert wie die erste, die ich gemacht habe. Also bin ich wieder da vorne. Und das ist auf eine witzige Weise, weil bei der letzten Folge haben wir über das Thema Klebenorm gesprochen und so weiter. Das ist zum Beispiel auch, was die DIN-Norm sagt, die ISO-Zertifizierung, die 9001 als Qualitätssicherung, die sagt, dadurch, es gibt Möglichkeiten, entweder kannst du deine Arbeit überprüfen, dann ist es okay, dann machst du deine Arbeit und prüfst es als Qualität und in dem Moment, wo du das nicht überprüfen kannst, dann ist dieses Ding, diese Herstellung ein spezieller Prozess und dann heißt, sagt die Norm eigentlich etwas ganz Witziges, Wenn du nicht prüfen kannst, ob du Fehler gemacht hast oder nicht, dann mach einfach keine Fehler. Ja, das ist relativ einfach. Die sagen, okay, du musst einfach die Produktion oder die Herstellung so gut herstellen und so gut machen und auch, was sie z.B. Die Leute dementsprechend ausbilden, dass sie einfach keine Fehler machen.
Michael Windegger [00:49:09]:
Und dasselbe trifft dann logischerweise für dich als Laie auch zu. Mach einfach keinen Fehler.
Sebastian [00:49:13]:
Okay und ja, also das heißt, okay, halt die Checklisten, die es dafür gibt, einfach alle Punkt für Punkt ganz genau durchlesen, verstehen, durchführen und ja, okay, verstehe ich.
Michael Windegger [00:49:27]:
Das war’s schon, Eik, wir sind eigentlich durch. Ja. Gut, Dann sind wir bei unserem fertigen Produkt.
Sebastian [00:49:34]:
Das war einfach. Also komplizierter, als ich anfangs dachte und es beim letzten Mal war. Also nicht komplizierter, aber umfangreicher, so ist es richtig. Weil ich müsste beim nächsten Mal ein bisschen mehr Dinge noch quasi beachten und mir überlegen vorab. Also ich habe tatsächlich erst den Kleber gekauft und dann die anderen Sachen gemacht. Ich hatte natürlich schon recherchiert. Und also ganz so ist es nicht. Es haben natürlich andere die Denkarbeit schon im Vorfeld gemacht, aber es war jetzt also nur ein Stück weit auch Glück dabei, dass alles so gepasst hat.
Sebastian [00:50:05]:
Man muss auch dazu sagen, hätte auch alles natürlich anders gehen können. Je nachdem, welche Quelle ich gehabt hätte, mit der ich recherchiert hätte, hätte es auch schlechter werden können. Von daher, Ich habe Glück gehabt, aber Glück ist nicht immer so das Beste, sich darauf zu verlassen. Das ist manchmal auch nicht da.
Michael Windegger [00:50:21]:
Aber wie du siehst, eigentlich haben wir uns jetzt nicht mal eine halbe Stunde, würde ich sagen, weil wir haben ja auch ein bisschen Gefachsimpel drumherum, nicht mal eine halbe Stunde mit dem Projekt beschäftigt, von der Idee bis zum Produkt und haben eigentlich alle Schwierigkeiten erkannt und eigentlich auch ausschließen können, ohne dass es ein großes Problem für uns oder für dich gewesen wäre, auch wenn du dir diese halbe Stunde Gedanken gemacht hast. Und ich denke halt einfach, diese halbe Stunde Gedanken machen Und das Thema Glück können wir halt jetzt hier ausschließen. Also in dem Moment, wo du bei uns auf der Homepage gibst, gibt es eine Decalin-Akademie, wo ich viel recherchieren kann. Es gibt immer wieder, wie gesagt, das Buch, wo alles drinsteht, was ich wissen muss. Und Das Wissen von dem Buch ist so gut, dass du die erste Stufe der Klebenorm überstehen würdest. Da brauchst du sonst eine Woche beim IFAM-Institut. Das kostet 2.500 Euro. Das ist auch der Wert des Buches.
Michael Windegger [00:51:11]:
Wenn du dir die Sachen nachguckst, dann hast du genau diese Recherchen. Das war auch mein Problem, warum ich mich vor 2 Jahren entschlossen habe, das Buch zu schreiben, weil ich nachher geguckt habe und habe, ähnlich wie du, als Profi einfach mal drauf geguckt und habe natürlich viele dieser Dinge aus einem anderen Blickwinkel gesehen. Und dann hat man gesagt, okay, nee, kannst du machen, aber es geht besser oder teilweise, nee, besser nicht, weil das geht schief, so wie du das machst. Und das ist ja ganz klar. Ich finde es halt immer auf der einen Seite mega toll, dass dann irgendwelche Leute, die das zum ersten Mal machen, so das junge Pärchen, die ihren VW-Bus ausgebaut haben. Das ist der Klassiker während der Corona-Zeit gewesen oder den alten Ford Transit oder so Sachen. Und dann gesagt haben, ach, guck mal, so geht das und und und und und haben einfach drauf losgearbeitet und dann sagst du nachher, ja, okay, hat natürlich noch Luft nach oben oder teilweise sogar ganz falsch und das war der Punkt, warum ich irgendwann gesagt habe, okay, ich muss einfach mal ein bisschen in ein Buch zusammenschreiben, wo du nachher weißt, das ist alles richtig, es sind keine Fähigkeiten, die du in dem Buch enthalten hast. Und alles, was da drinsteht, wenn du es genau nach dieser Checkliste machst, führt auf jeden Fall zum Erfolg.
Sebastian [00:52:12]:
Und das gab es alles damals noch nicht. Es gab zwar jede Menge Meinung und auch Wissen im Netz an ganz vielen Stellen verstreut. Es gab keine Akademie bei euch, es gab das Buch nicht. Ich kannte euch auch damals noch nicht, muss ich auch ganz offen gestehen. Und ich habe auch wochenlang zum Thema Solaranlage recherchiert. Also ich habe nicht einfach mal losgelegt, sondern ich habe wirklich Wochen gesessen, habe mir alles an Wissen angeeignet. Das ist so ein bisschen meine Eigenschaft. Wenn ich was machen will, versuche ich es richtig zu machen.
Sebastian [00:52:39]:
Ich glaube, deswegen ist es auch recht gut geworden. Aber ich habe wirklich lange gesessen, habe mir die Sachen angeguckt, habe ganz viele verschiedene Blickwinkel mir reingeholt, hab dann geguckt, was klingt eher wie Meinung und was klingt eher wie Fakt und was ist wohl richtig und bin dann sozusagen zu dem ganzen Punkt gekommen, hab dann meinen Kleber gekauft, hab dann meine Prozesse gemacht. Also das Buch hätte mir sehr viel Arbeit erspart, aber, also vielleicht das auch noch dazu, ich habe nicht einfach, bin nicht auf den Lust gegangen, habe aufs aufgeklebt, sondern da ist viel Recherche bei mir vorausgegangen. Und das war dann auch der Grund, warum ich das Ganze noch aufgeschrieben habe, weil ich mir dachte, okay, wenn jetzt der Nächste kommt und den kann ich ersparen, dass er irgendwie wochenlang recherchiert und habe dann quasi meinen ganzen Prozess mit allen einzelnen Schritten dokumentiert, das kann ich jetzt dann mit dem Wissen aus deinem Buch auch nochmal gegenchecken und ich glaube an der einen oder anderen Stelle noch ein bisschen detaillierter beschreiben. Aber was ich sagen kann, tatsächlich ist Kleben kein Hexenwerk. Es war für mich viel Aufwand. Mit dem Buch glaube ich, wenn man das durchliest, Das ist natürlich ein bisschen Zeit, die man investiert. Aber ist das aus meiner Sicht, wenn ich nicht 2 absolut linke Hände habe und irgendwie einen Schraubenzieher gerade halten kann und so ein bisschen Basics schon mal gemacht habe, ist es, glaube ich, möglich und machbar, auch eine Solaranlage auf dem Wohnmobil zu kleben und so, dass die auch hält.
Michael Windegger [00:54:03]:
Also kleben ist zumindest mal leichter als Schweißen. Ja, deswegen brauche ich ja bei den Profis einen Schweißschein, der auch über eine ganze Woche Ausbildung etc. Geht, bevor ich irgendein Schweißgeld anfassen darf, gerade wenn es strukturelle Schweißen geht. Kleben geht, ist hervorragend, Nachteil, Kleben kann jeder, weil das haben wir irgendwann im Kindergarten schon gelernt in dem Bereich. Und jetzt muss ich einfach nur noch ein paar Dinge richtig machen.
Sebastian [00:54:25]:
Ja, und genau, das war jetzt der erste Teil der Episode. Wir haben am Anfang gar nicht angeteast, dass es ein Gewinnspiel gibt. Das wollte ich eigentlich machen und ich habe es vor lauter Klebebegeisterung völlig vergessen. Anyway, alle die jetzt, also die uns jetzt hier so lange zugehört haben, es gibt gleich noch ein Gewinnspiel. Am Ende der Episode verlosen wir 3 Klebesets von Michael, die er zusammengestellt hat. Und ihr müsst wie beim letzten Mal eine Frage beantworten. Bleibt bis zum Schluss dran, dann geben wir euch das nochmal mit. Aber jetzt haben wir so ein bisschen so einen Klebeprozess durchgegangen, damit ihr ein Gefühl dafür bekommt, auf was ich da alles achten muss.
Sebastian [00:55:02]:
Jetzt würde ich nochmal so ein bisschen in die, also reingucken wollen, was sind denn so die typischen Sachen, wo ihr vielleicht auch wisst, dass da viele Kunden das gerne selber machen. Das können wir natürlich so ein bisschen Richtung Camping uns anschauen, Campingfahrzeuge. Hast du da Ideen, was viele oder wie viele, auf welche Art und Weise die Kunden, die ihr habt, das einsetzen und was sie so reparieren an ihren gerade Campingfahrzeugen?
Michael Windegger [00:55:31]:
Gut, also das ist unterschiedlichst, je nachdem, welche Zielgruppe du auch gerade anguckst. Das ist im Prinzip, sag ich mal, ich sag jetzt mal, das ist jetzt gleich mir negativ ausgelegt, Das ist so Liesel Müller, das ist so derjenige, der normal, was weiß ich, in irgendwo zwischen 20 und 50 ist und sich sein Reisemobil gekauft hat, entweder neu oder gebraucht. Und dann fängt es mit so Kleinigkeiten an. Also ich kann das jetzt aus meiner Geschichte erzählen, als wir das Wohnmobil vor weit über 10 Jahren angeschafft haben, dann kamen meine Mädels so nach der Mutter, boah, hier fehlt irgendwo so noch ein Haken. Also hier könnte man nochmal ein Haken machen für ein Handtuch oder für irgendwas anderes im Bad oder in der Küche oder das und jenes. Also Das war die erste Aktion. Und dann kam irgendwann nach der Mutter, naja, aber hier gibt es ja gar keinen Spiegel, in dem man sich nicht ganz sehen kann. Also haben wir dann 2 große Spiegel aufgeklebt auf die Toilettentür, wenn du die zumachst, dass du dich einmal im Gesamtsehen kannst.
Michael Windegger [00:56:27]:
Und dann würden wir uns gerne noch mal sehen, bevor wir das Wohnmobil lassen mit dem Spiegel. Also kam da ein Spiegel hin, Dann irgendwann ein halbes Jahr später war die erste Winteraktion, wo es hieß, boah, was machen wir denn eigentlich mit den Winterjacken? Können wir nicht da oben auch so eine Leiste aufkleben, wo wir die Winterjacken hinmachen können oder schrauben? Dann irgendwann kam der Wunsch nach dem Motto, wie sieht es denn mit DVPT aus, weil hier die SAT-Anlage nicht funktioniert hat. Dann hat es noch ein Jahr oder 2 gedauert, dann kam halt immer mehr das Thema, können wir nicht so ein Internetrouter am Fahrzeug noch ergänzen, dass wir dann auch da, wenn wir irgendwo sind, mal arbeiten können mit dem Laptop und dass wir da eine bessere Verbindung haben. So fängt es bei ganz, ganz, ganz, ganz vielen an. Und es gibt natürlich auch welche, so jetzt sage ich mal wie Nele oder ihr oder noch andere, die von vornherein sagen, ich möchte nicht so ein, wie gesagt auf der Adventure South Side waren viele Selbstausbauer, die dann gesagt haben, nach der Modernität, du bist ja Fraktion Weißware. Du hast ja diese fertige Kiste da stehen und du hast ja damit mit Selbstausbau gar nichts zu tun. Wobei ich gesagt habe, okay, da ist auch mittlerweile auch viel Selbstausgebaut und optimiert drin. Aber die dann sagen, ich mache das alles selbst.
Michael Windegger [00:57:34]:
Und da geht es dann natürlich komplett weiter. Da geht es dann von Möbel, Blenden, Solarmodule, Dachträger, Kabelkanäle, Isolierungen und so weiter und so fort. Also man kann das relativ auf die Spitze treiben. Man kann da extrem viel machen und man kann auch das meiste behaupten, ich selbst mache. Also dass, wenn ich so ein bisschen mit dem gesunden Vermenschenstand das einfach alles mache und wie du das auch gemacht so ein bisschen recherchiere und ein bisschen was gucke mal, was da so passiert, kann ich extrem viel selbst machen.
Sebastian [00:58:09]:
Und jetzt ist ja immer das Thema, also du hast es vorhin schon angesprochen, ich muss ja irgendwie rausfinden, welcher, welcher Klebstoff oder welcher, doch Klebstoff soll ich sagen, nicht Kleber, welcher Klebstoff eignet sich quasi für den Einsatz, den ich vorgesehen habe. Gibt es da irgendwie einen Produktfinder oder einen Kleberfinder oder eine Checkliste oder sowas, mich dem anzunähern? Also ich meine, für dich ist klar, du hast das vorhin so schön gesagt, alles klar, du willst eine Solaranlage kleben, dann nimmst du den MS5, glaube ich hast du gesagt. Jawohl, super. Und aber wenn ich davon jetzt keine Ahnung habe, wie kann ich denn da jetzt den richtigen Kleber finden? Den richtigen Klebstoff finden natürlich.
Michael Windegger [00:58:48]:
Wunderbar, also den Kleber hast du ja vor dir sitzen, das passt. Den Klebstoff finden wir auch. Wenn ich jetzt bei uns auf die Seite gehe, ist es relativ einfach, weil wir haben mittlerweile einen Chatbot auf KI-Basis, der mit unserem oder meinem Wissen gefüttert ist. Das heißt, der hat 97 Prozent meiner Leistungsfähigkeit, würde ich sagen. Ein paar exoten Sachen gerade noch nicht so ganz, aber 97 Prozent der Sachen erledigt er sehr, sehr gut und richtig. Auch da wieder gesunder Menschenverstand. Wenn mir die Antwort komisch vorkommt, frage ich nochmal nach. Dann gibt es auch eine Hotline, an der man von 12 bis 16 Uhr bei uns anrufen kann.
Michael Windegger [00:59:21]:
In dem Bereich aber mit dem Chatbot kann man fragen und ansonsten haben wir auch so ein schönes Reisemobil auf der Homepage, wo schon so ein paar Buttons drauf sind, farblich gesehen, wo ich weiß, okay, das wird eher gedichtet, das wird eher geklebt etc. Und bei den Klebstoffen gibt es dann ja auch nur 2, 3 verschiedene und dann steht dann da schon dran, die haftstarke Dichtmasse für kleine Verklebungen oder der Kraftkleber für strukturelles Kleben, das wäre dann der MS5. Also man kriegt das relativ einfach schon auf den Seiten und kann natürlich dann irgendwann theoretisch im Endeffekt auf die technischen Datenblätter gehen und kann dann dann so Werte wie Elastizität und Kraft vergleichen. Und dann waren wir ja wieder bei dem Anfang, wenn ich diesen Prozess gemacht habe, weiß ich, brauche ich eher etwas Elastisches oder brauche ich eher etwas Festes und dementsprechend würde die Wahl auf den einen oder anderen Klebstoff fallen. Aber im Prinzip von der Grundidee her bist du bei uns mit 4, 5 Produkten optimal eigentlich aufgehoben. Das ist so die 2 Dichtungsmaßen, wenn es ums Thema Dichten geht. Es sind 3 Klebstoffe, Da ist es der MS1 für elastische Verfugungen. Es ist der MS5 für Krabtschlüsselverfugungen.
Michael Windegger [01:00:23]:
Es ist der MS6 für schlecht verklebbare Kunststoffe und auch da für extrem elastische Anwendungen. Damit hast du schon die meisten Anwendungen eigentlich erschlagen.
Sebastian [01:00:32]:
Okay. Und also Jackpot werde ich nachher auf jeden Fall mal ausprobieren. Da bin ich sehr gespannt drauf. Okay, dann haben wir da jetzt ein paar Mittel und Wege, wie wir quasi das richtige Produkt, den richtigen Klebstoff quasi finden. Jetzt lass uns nochmal reingehen in das Thema Oberflächenvorbereitung und Reinigung, weil ich weiß, dass, also ja, wir können das Buch lesen, aber trotzdem würde ich da heute nochmal so ein paar Sachen hier aus deinem Kopf rausholen wollen. Du hast ja, da musst du mal ein bisschen lachen, in der letzten Episode hast du dieses schöne Bild, wenn wir auf der Toilette waren, wie wir dann mit dem Papier vorgehen, ja, dass wir nicht hin und her wischen, sondern in eine Richtung wischen und ein neues Blatt nehmen und solange bis nichts mehr da ist. Das hast du ja als Basic genommen, wie ich reinigen sollte und das fand ich ein sehr schönes Bild dafür. Gibt es noch anderes, zum Beispiel welches, welches, welches, wie nennt man das, Tuch oder Lappen nehme ich zum Reinigen, muss ich mein altes T-Shirt nehmen oder gibt es da auch fertige Klebesets? Wir verlosen ja welche, also es wird welche geben, wo sowas mit drin ist, was sollte ich auf keinen Fall benutzen? Also lass mal so ein bisschen in die Reinigung reingehen, Was ich da falsch und richtig machen kann.
Michael Windegger [01:01:49]:
Also das Set, was wir verlosen, ist ein Klebeset, das enthält ein Reinigungstuch, es enthält ein Aktivator mit einem Wollwischel oder in dem Fall mit einem Wollfilzapplikator. So heißt es, das Tauberwort wirklich richtig. Wir haben vor einigen Jahren mal einen Tag auf dem Karwarensalon gemacht und da war der Frank Stegmanns Mitarbeiter, der auch im Prüfungsausschuss sitzt für die Klebefachingenieure, und ich habe dann Wollwischel gesagt und er hat dann gesagt, Michael, du weißt doch, diengerecht heißt das Wollfilzapplikator. Und ich habe gesagt, wunderbar, jeder der das mitbekommen hat, ist natürlich auf dem Stammtisch der nächste König. Wenn 1 von einem Wollwischel oder von einem Filzwischel spricht, sagt er nein, das heißt Wollfilzapplikator und dann bist du der Star, weil es ist der diengerechte Ausdruck dafür. Also wie gesagt, da ist ein Aktivator dabei, da ist ein Klebepunkt dabei und natürlich auch das Produkt mit der vorausgeschnittenen Düse, so dass du eigentlich eine Sat- oder Solaranlage damit verkleben kannst und eine Kartusche lang dann für ein Modul oder für eine Sat-Anlage. Dasselbe brauche ich da. Warum ich das Problem mit einem T-Shirt habe, ist, weil ich nicht weiß, was da vorher mit passiert ist.
Michael Windegger [01:02:49]:
Ich bin auch bei meinen Händlern immer ganz, ganz kritisch, wenn du… Die haben dann so Handtücher, die sammeln die und waschen die dann nochmal. Und jetzt weißt du nicht, Wenn die zurückkommen aus der Wäsche, wie viele Reste von irgendeinem Fett, Silikonentfahner, Silikon oder irgendetwas doch dranbleiben an deinem Ding, an deinem Tuch. Und das ist das kritische für mich. Also ich hätte gern, dass du ein frisches, sauberes, trockenes Tuch nimmst. In dem Bereich, was mir ganz wichtig ist, es darf nicht flusen, also es darf nicht so fusseln oder so. Das ist ganz ganz wichtig. Da musst du dann schon gucken.
Michael Windegger [01:03:25]:
Das Teva ist so ein bisschen, ja, wenn es ein bisschen feuchter wird, dann fängt es an sich aufzulösen Und das wäre bei meiner Verklebung absolut kontraproduktiv. Ein flusenfreies, trockenes, sauberes Tuch. Und da gibt es, wie gesagt, du kannst auch den negelnagelneuen Mikrofaserlappen oder Tuch nehmen, den du danach für was anderes noch benutzt. Die kosten dir heute eigentlich auch kein Geld mehr. Die kriegst du irgendwo bei diesen Günstig-Anbietern für, ich glaube, einen Euro oder einen Eurofünfzigter Stück. Also das ist jetzt kein Rieseninvest mehr, das dazu nehmen. Es muss jetzt kein teurer von 1 Markenfirma sein. Da langt es.
Michael Windegger [01:04:03]:
Auch der günstige, weil du willst nachher schön sauber gemacht haben. Also das wären so meine Empfehlungen und kein gebrauchtes Tuch. Ja, dein T-Shirt mag, wie gesagt, jetzt noch einigermaßen gehen, je nachdem wie sehr du vor geschwitzt hast oder auch nicht. Aber ja, mir wäre so ein Tuch einfach lieber.
Sebastian [01:04:20]:
Also was unbenutztes und was sauberes und was nicht flusendes. Okay, ja da sind wahrscheinlich im Haus gebraucht die Mikrofasertücher, auch wenn sie jetzt Vergleichsweise teuer gegenüber vielleicht einem anderen Tuch sind aber wahrscheinlich so der beste Wahl, weil die, also zumindest wenn sie neu aus der Verpackung kommen, weil man da das relativ gut sicherstellen kann.
Michael Windegger [01:04:41]:
Ja, oder wie gesagt, du gehst in den Baumarkt, da gibt es ja auch diese Reinigungstücher oder da gibt es auch Papiertücher oder im Kfz-Bereich oder so. Also da kriegst du überall. Das ist jetzt nichts Besonderes.
Sebastian [01:04:53]:
Und es gibt ja auch dann so spezielle Reinigungstücher, die dann vielleicht mit Alkohol oder mit irgendwelchen Stoffen gedrängt sind. Kann ich da eigentlich immer sicher gehen, dass die nichts zurücklassen? Oder sollte ich da auch lieber einmal hingucken was da so drin ist?
Michael Windegger [01:05:06]:
Also da würde ich auf jeden Fall hingucken was es ist und gerade in der Kombination mit unseren Produkten sind natürlich Alkotrol gedrängt, also Isopropanol gedrängt, also das Tuch das du in einem Reinigungsset drin hast ist auch mit unserem Reiniger gedrängt schon Und dann kannst du das auch sicher benutzen. Also ich würde da schon gucken, was drin ist. Weil wenn du jetzt mal Wettbewerbern guckst, da steht das auch zum Beispiel dran, wenn du zum Beispiel unserem Reiniger an ein Wettbewerbsprodukt von Sika kommst, dann härtet das Produkt an dieser Stelle nicht mehr richtig aus. Weil die Probleme haben mit Alkohol an ihrer frischen Klebenart. Bei uns ist das kein Problem. Aber bei deren Aushaltungssystemen, die haben ein anderes Aushaltungssystem, eine andere Chemikalie, die dahinter steht, da wäre das Problem. Also nicht unseren Reiniger mit Zika-Produkten nehmen und auch nicht unbedingt den Zika-Reiniger. Unsere Produkte nehmen, bleibt im System, nimmt den passenden Reiniger zu dem passenden Produkt, hat auch jeder Hersteller.
Michael Windegger [01:05:52]:
Dann hast du auch die Sicherheit, was es ist. Und insbesondere, wenn du nachher Richtung Aktivator oder Primer gehst, die dürft ihr auf gar keinen Fall tauschen, weil die sind immer auf den Klebstoff abgestellt und da kannst du nicht herstellerübergreifend arbeiten. Bleibt im System, dann könnt ihr keine Fehler machen.
Sebastian [01:06:08]:
Ja, nochmal ganz guter und wichtiger Punkt, da nicht rumzumixen, weil bei dem einen der Aktivator ein Euro günstiger ist und bei dem anderen das Reinigungstuch kann man machen, bringt aber viel Scherereien dann ins Haus bis hin zu 1 nicht haltenden Klebestelle. Und das ist dann ein paar Euro Ersparnis eigentlich ganz schnell wieder aufgebraucht, wenn da wirklich was passiert.
Michael Windegger [01:06:30]:
Ja, weil es halt einfach komplett schief gehen kann. Es kann zum Totalversagen einfach führen. Das muss man sich einfach klar machen.
Sebastian [01:06:36]:
Okay. Wie wir kleben, das haben wir glaube ich so ganz gut besprochen. Du hast schon gesagt, welche Temperatur und welche Einflüsse eine Rolle spielen. Auch wie wir bestimmen, wie dick unsere Klebefläche sein soll, wie wir die Kleberaupen aufbringen. Vielleicht da noch ein Punkt, muss ich unbedingt ein elektrisches oder hydraulische Kartuschenpresser haben oder tut es auch die normale zum Pumpen und muss ich dabei irgendwas beachten? Also du hast ja vorhin schon, also ich kann es eigentlich selber beantworten, weil du hast ja gesagt, bei euch ist jetzt die Spitze vorne aufgeschnitten, wenn ich die im 90 Grad Winkel aufsetze, dann kann ich eigentlich nicht so viel falsch machen oder? Weil wenn ich zu viel Druck auf die Kartusche gebe…
Michael Windegger [01:07:20]:
Musst du einfach schneller ziehen zu dir.
Sebastian [01:07:22]:
Okay, also ich muss ein bisschen schon koordinieren quasi wie schnell ich die Kartusche bewege und wie sehr ich drücke. Also da könnten wir euch natürlich empfehlen vorher das einmal irgendwo zu üben. Das verschwendet natürlich Klebstoff. Aber wenn ihr das noch nie gemacht habt, also noch nie so eine Kartuschenspritze gemacht habt, macht es vielleicht Sinn, das mal ganz kurz an irgendeiner Stelle, die nicht zum Fahrzeug gehört, das einfach kurz zu probieren, was da passiert, damit ihr da ein Gefühl für habt. Das ist, glaube ich, ganz hilfreich, weil es ja doch die richtige Dicke und Verteilung eine durchaus wichtige Geschichte ist. Oder habt ihr da noch einen anderen Tipp?
Michael Windegger [01:07:57]:
Also fangen wir mal mit dem hinteren Ansatz an. Also in dem Moment, wo du merkst, dass das keine Raupe mehr ist, sondern es auf den Seiten einfach noch zu viel immer breiter wird, dann musst du einfach schneller zu dir ziehen. Also das ist relativ einfach. Oder du drückst oben ein bisschen weniger, also dann ziehst du einfach schneller zu dir, dann sind wir wieder in der Raupenstruktur, dann passt das ganze. Wir empfehlen so ein paar Tricks, die eigentlich relativ schön sind und zwar der MS5 oder auch die anderen Strukturkleber sind in der Regel relativ zäh. Das heißt, die sollten jetzt nicht irgendwo kalt in der Ecke liegen. Das heißt, im Winter lege ich die auf eine Heizung oder Im Sommer lege ich die ein bisschen in die Sonne oder vielleicht habe ich sogar eine Wärmetasche oder so Sachen. Also ich hätte gern, dass der, der kann auch ruhig 50 Grad, 60 Grad warm sein.
Michael Windegger [01:08:39]:
Das ist überhaupt gar kein Problem. Das ist so schön, er fließt so, dass der kommt da raus. 1 ist ganz wichtig, das hat ein Kunde uns auf der CMT im Januar erzählt. Er hat dann gesagt, dass der Euregatusche von Tagen ausgehaltet, nachdem ich die aufgemacht habe. Ich konnte sie gar nicht mehr benutzen und so weiter und so fort. Und er hat dann gesagt, ich habe sie sogar in einen Wassereimer gelegt, dass da kein Sauerstoff dran kommt. Okay, das Problem ist halt einfach, das Sauerstoff ist nicht das Problem, sondern das Wasser ist das Problem. Das ist ein feuchtigkeitserhärtendes System, das das Produkt dann schneller ausgehärtet hat, wird euch jetzt alle, glaube ich, zum schmunzeln selbst klar sein.
Michael Windegger [01:09:13]:
Also ich möchte das nicht in einem warmen Wasser einmal erwärmt haben, okay? Ich möchte es irgendwo, wo es trocken ist, erwärmt haben. Ja, also auf der Heizung oder in der Sonne oder keine Ahnung wie. Weil das macht es leichter. Und genauso macht es es leichter, wenn du jetzt nicht die 1, 99 Kartuschenpresse aus dem Baumarkt hast, weil wenn du Pech hast, ist es ein bisschen kälter das Produkt, dann wirst du die quer drücken. Dieses dünne Gestänge wird kaputt gehen, wird schiebigen. Deswegen sage ich immer, investiert einfach mal in eine übersetzte Pistole 1 zu 18, 1 zu 20, 1 zu 35, 1 zu 50. Das heißt, der Druck, den ihr vorne aushebt, wird durch ein Gewinde oder durch ein Getriebe verstärkt, sodass der 50, Faktor 50 oder Faktor 20 im Prinzip verstärkt wird. Es langt 15 bis 20 Verstärkungen, dann kannst du wunderbar machen.
Michael Windegger [01:09:59]:
Und so eine Kartuschenpistole kostet bei uns vielleicht 50, 60 Euro. Im Baumarkt gibt es vielleicht für 5 Euro weniger in dem Bereich. Aber das lohnt sich, weil die schaffst du an, die hält ein Leben lang. Und bei jedem Silikonbadefuge ziehen oder bei jedem anderen Sachen, die du machen wirst, wirst du sagen, das hat sich zehnmal gelohnt, dass ich mir die 50 Euro investiert habe. Deswegen das wäre so mein Tipp. Nein, du brauchst jetzt nicht für 700 die Einsteiger Elektrobistole oder für 1500 das Topmodell oder das Druckluftmodell. Das brauchst du nicht. Wobei, wer das öfters macht, dann macht es auch Spaß mit Profi-Werkzeug zu arbeiten.
Michael Windegger [01:10:36]:
Das macht dir das Leben, auch eine Elektro-Pistole macht dir das Leben halt schon leichter. Und wir haben eine für ein 2K-System, die kostet fast 1700, 1800 Euro. Und ich habe einen Selbstausbauer gehabt, der hat sich so ein Exploitationsmodell ausgebaut und hat gesagt, das kaufe ich und ich gebe so viel Geld für mein Mobil aus, das kostet 60, 70.000 Euro und jetzt kann ich viele Dinge alleine machen, weil ich mit dem 2K System eine noch höhere Standfestigkeit, eine bessere Aushaltung habe. Das rechnet sich trotzdem und im Worst Case verkaufe ich die Pistole nach 2 Jahren wieder für 500 Euro an der nächsten. Das geht auch. Also von der Seite her, das ist immer so eine Philosophiefrage, auch ein bisschen gemusst ist es nicht, Aber es macht das Leben natürlich leichter und es gibt Bilder bei uns auf der Homepage von meiner Tochter, damals 9 Jahre alt, wie sie mit der elektronischen, mit der Elektro-Kartuschenpresse Raupen zieht und dann sieht sie wirklich aus wie vom Profi gezogen. Und wie gesagt, da war die Neuen und mit der Pistole war das easy, easy, easy going und dann kriegt einem, wie gesagt, selbst auch ein Kind das ganze hin. Also es ist jetzt nicht so schwierig.
Sebastian [01:11:38]:
Okay, ja und wie gesagt, sonst kurz üben, so ein bisschen das Gefühl dafür kriegt, wenn ihr jetzt nicht die teure Elektro habt, ist glaube ich auch ganz hilfreich.
Michael Windegger [01:11:47]:
Ja, geht auch ohne.
Sebastian [01:11:48]:
Jetzt haben wir vorhin noch besprochen, hast du es kurz angesprochen, dass man eine Verkleberung ja wieder lösen kann. Also du hast gesagt, du nimmst so ein Schneiddraht, das ist das, womit auch der KFZ-Klaser ja die Fensterscheibe rausschneidet. Wo kriege ich den denn her? Also muss ich da zum Kfz-Klasse gehen oder wie kriege ich so ein Schneiddraht her?
Michael Windegger [01:12:08]:
Den kriegst du überall im Internet zu kaufen. Meistens sind die dann so 5 oder 10er Weise abgepackt. Ich sage immer, die Leute mich so direkt fragen, sag ich, du weißt ja was, wenn du eine Glase bei dir in der Nähe hast, geh vorbei und frag, ob du irgendwo 2 Euro in die Kaffeekasse werfen kannst, weil die richtig guten Glaser benutzen den Schneidetratt einmal. Da ist immer ein Schneidetratt bei jedem Klebeset dabei für die Autoverglasung. Das heißt, ihr benutzt den einmal und danach wirft ihr den weg, weil er sagt, okay, der ist dann einen Hauch stumpfer als der neue und ich benutze nur noch den neuen, der geht schneller und Zeit ist für mich Geld und Qualität. Und dementsprechend benutzen sie den einmal und dann werfen die den weg und dann lässt sie dir so 2 gebrauchte geben, weil für dich tut das noch langer. Ja, und dann lässt sie dir so 2 Stück geben von dem und dann ist es gut. Meistens wollte nicht mal Geld
Sebastian [01:12:52]:
haben. Und wie und dann schneide ich quasi die Klebefläche da also schneide das beides auseinander. Und wie kriege ich dann den Rest Kleber ab?
Michael Windegger [01:13:02]:
Hast du schon mal versucht Tesafilm abzureißen?
Sebastian [01:13:07]:
Ja. Wenn du
Michael Windegger [01:13:09]:
reißt geht es ganz gut und wie kriegst du den Tesafilm
Sebastian [01:13:12]:
richtig leicht ab? Das weiß ich nicht. Mit anderem Tesafilm draufkleben?
Michael Windegger [01:13:16]:
Ne, indem du einfach vorne an der Kante anfängst und fängst den ab so ganz leicht an der Kante zu lösen. Und dann das nächste Stück und das nächste Stück mit dem Fingernagel und so ähnlich kriegst du den Klebstoff auch weg. Weil das, das Zauberwort dort heißt Schälbelastung, Du belastest immer nur die erste Klebereihe, auch beim Klebeband. Weil ein Klebeband ist für uns auch ein flüssiger Klebstoff, ein sehr dickflüssiger Klebstoff. Im Englischen ist es deutlicher, da heißt es Pressure Sensitive Adhesives. Das heißt, er ist so dicker Klebefilm, durch Druck wird er aufeinander gedrückt und damit haftet auch Tesafilm oder andere Klebebinder. Aber eigentlich, wenn du dann ganz leicht an 1 Ecke anfängst und ein bisschen so ziehst, du genau so kriegst du unsere Klebstoffe auch weg, weil das eine Schälbelastung und da belastet man immer die erste Klebereihe und dann versagt die und dann die nächste, die nächste, die nächste. Und Klebstoffe generell mögen keine Schälbelastung.
Michael Windegger [01:14:05]:
Sie mögen Scheer und andere Belastungen, aber sie mögen keine Schälbelastung.
Sebastian [01:14:11]:
Okay, also abschälen sozusagen.
Michael Windegger [01:14:14]:
Abschälen, genau.
Sebastian [01:14:16]:
Und dann gibt es vermutlich auch noch für irgendwelche Reste so einen Klebstoffentferner?
Michael Windegger [01:14:21]:
Ja, da kannst du gucken, gibt es. Aber im Baumarkt, aber ich bin immer der Freund von möglichst viel mechanisch entfernen, weil alles was dort chemisch ist, musst du halt gucken, was für einen Untergrund du hast. Hast du ein Lack, ist es nicht ganz so schwierig, aber hast du jetzt irgendwo GFK oder hast du einen anderen Kunststoff oder hast du irgendwas, dann weißt du nie, was du da tust und dann sagst du, ich habe den Klebstoff weg, aber jetzt ist alles blind aufgeraut und blöd, blöd etc. Was meistens noch ganz gut hilft, die heißen Schmutzradierer. Die gehen eigentlich relativ gut. Damit kriege ich so kleine Klebereste eigentlich ganz gut weg, ohne dass ich der Oberfläche schade.
Sebastian [01:14:54]:
Okay. Ja, und rubbeln geht auch häufig ganz gut mit irgendwie dem Tuch oder so. Genau.
Michael Windegger [01:15:01]:
Ich würde möglichst wenig Chemie einsetzen, auch bei unseren Dichtungsmassen. Mit Lösemitteln, die bei den Dichtungsmassen ja nicht aushärten, machst du sie wieder auch so leicht und flüssig und dann ziehen die Fäden und dann wird es einfach eklig, das wegzukriegen. Das mechanische Entfahren ist bei Klebstoffen und Dichtungsmassen traditionell der beste Weg, egal bei welchem Hersteller.
Sebastian [01:15:22]:
Was sind denn so deine 2, 3 häufigsten Fehler, die du bei Campern immer wieder siehst, die sie rund ums Kleben machen? Gibt es da so Klassiker?
Michael Windegger [01:15:32]:
Naja, die 2 Klassiker haben wir schon gesagt. Das eine ist das nicht richtig reinigen. Das ist immer wieder dasselbe. Ich habe halt auch von Schadensfällen schon Bilder. Bei meinen Schulungen benutze ich das dann. Ich habe es sauber gemacht und dann fasse ich mit meinen fettigen Fingern in die Klebefläche, weil ich das Teil von A nach B hafte. Wenn du das dann nachher mal unter dem Mikroskop ziehst, dann wirst du erschrocken sein, wenn du dann nachher so eine Testzimte drauf machst oder den Wassertropfentest machst, wirst du feststellen, dass an der Stelle, wo dein Finger ist, kein Klebstoff mehr haftet. Also nicht richtig sauber machen bis hin zum Wiederanfassen.
Michael Windegger [01:16:08]:
Das ist ein Klassiker in dem Bereich. Und das zweite ist immer wieder dieses Beschweren von irgendwelchen Dingen.
Sebastian [01:16:18]:
Ich habe
Michael Windegger [01:16:18]:
es geklebt und dann wird da eine Zwinge angesetzt, dann werden 3 Backsteine draufgelegt oder diese Abstandhalter, die werden so reingeschoben in die Klebenaht, weil sie Angst haben, weil sie einen Klebstoff genommen haben, der zu dünnflüssig ist. Dann wissen sie, ich darf den nicht auf 0 drücken, das habe ich irgendwann mal beim Sebastian und bei Michael gehört, ja okay, ah dann lege ich doch 2 Unterlegscheiben oder hier vom Fliesenleger des Gitterkreuz oder so, das lege ich da so rein. Dann sage ich, ja aber das ist ja innen drin, Das stört mich ja auch schon wieder. Ich möchte das nicht in die Kleberaube eingebettet haben. Also wenn du schon sowas machst, dann mach es von mir links und rechts am Rand so ein kleines bisschen, dass du sie nachher wieder rausziehen kannst und schmierst dann ein bisschen Klebstoffdichtungsmasse einfach wieder drüber. Aber die Spitzungsspannen punktuell und so weiter und so fort. Die Distanzhalter stören, wie man mit Klebstoff arbeiten kann. Und deswegen mag ich die da auch nicht drin haben.
Michael Windegger [01:17:09]:
Weder eine Umlegscheibe noch einen Distanzhalter. Und wenn ich es normal richtig mache und den richtigen Klebstoff ausgewählt habe, brauche ich sie auch nicht. Aber das sind so die Klassiker, die ich halt immer wieder irgendwo sehe, wo ich sage, Freunde, warum habt ihr das gemacht? Was hat euch das gebracht? Ja, das soll ja fest dran sein. Sag ich, ja, aber jetzt ist die Klebung hauchdünn und es würde abreißen. Ja,
Sebastian [01:17:31]:
was ich den häufigsten Fehler, den ich tatsächlich gesehen habe, ist zusätzlich noch Schrauben, weil man einfach sich nicht damit beschäftigt hat und dem Kleben nicht vertraut.
Michael Windegger [01:17:39]:
Genau, und dann ziehst du auch fast auf 0. Wenn ich ja die Schraube möglichst fest anziehe, ziehe ich es
Sebastian [01:17:43]:
auf 0. Genau. Und dann hast du 2 Fehler gemacht. Zum einen das und zum anderen hast du noch ein Loch mit reingebracht, obwohl es nicht nötig gewesen wäre. Dann musst du dich da wieder ums Abdichten und so weiter und so fort. Das ist das, was ich tatsächlich häufig sehe. Selber auch betroffen war im Fahrzeug, was wir davor hatten, da war das genauso, dass der Vorbesitzer alles zusätzlich geschraubt hat. Und das waren genau die Stellen, wo das Wasser dann eingedrungen ist.
Sebastian [01:18:07]:
Und das ist halt mega ätzend beim Camper.
Michael Windegger [01:18:10]:
Ja, vor allem als es nicht sein muss.
Sebastian [01:18:12]:
Ja. Dann lass uns mal noch reingucken. Also vielleicht sagst du jetzt auch, nee, das ist Quatsch. Also ich würde jetzt erst mal die These aufstellen, wenn ich ein relativ neues Fahrzeug habe, muss ich mir vermutlich erst mal keinen Kleber als notfallmäßig mitnehmen, weil vermutlich passiert nichts. Bist du da d’accord oder sagt deine Erfahrung was anderes?
Michael Windegger [01:18:35]:
Die Frage ist generell immer, auf was möchte ich mich vorbereiten?
Sebastian [01:18:42]:
Wir reden vom Standardcamper, der 2, 3 mal im Jahr auf dem Campingplatz unterwegs ist. Also nichts Großes, wir fahren nicht in die Sahara und so weiter, sondern
Michael Windegger [01:18:49]:
sind auf dem Campingplatz. Also ich habe da alle Variationen schon erlebt.
Sebastian [01:18:53]:
Also ich
Michael Windegger [01:18:53]:
weiß zum Beispiel, 1 meiner Highlights war, der hat dieses Reparaturset, was wir ja in der letzten Folge verlosen wollen, wo mehrere Klebstoff- und Dichtungsmaßen in so einem kleinen Koffer sind, wie so ein Erste-Hilfe-Koffer für das Fahrzeug. Der hat sich den mitgenommen, weil er durch Amerika touren wollte und ist in Kanada von der Fähre in Halifax und hat sich tatsächlich an 1 Kante die Seite aufgerissen, so 10-15 cm. Und war eigentlich so weit, dass er gesagt hat, wunderbar, ich nehme die nächste Fähre nach Hause, ich fahre wieder nach Hause. Und hat ganz hektisch bei uns angerufen und war eigentlich den Tränen nah. Und dann hab ich gesagt, weißt du was, da ist ein MS5 in 1 100 Kartube, gehen in den Baumarkt, kaufen Blech, das minimal größer ist als dein Loch und dann klebt dann einfach ein Blech drüber, genießt deine 3 Monate Amerika Urlaub und den Rest machen wir zu Hause. Ja und dann war der ganz happy, weil seine Reise gerettet hat. Was ich immer mitnehmen würde ist halt unser Protyltape, so 3 Meter, das ist gegen alle Undichtigkeiten und ich kriege es nachher auch wieder weg. Da kann ich theoretisch eine Dachluge vor Ort austauschen.
Michael Windegger [01:19:53]:
Ich kann es auch drüber kleben und sage, okay ich klebe es einfach drüber und komme mit nach Hause. Wie gesagt, ich habe auch schon ein neues Fahrzeug gehabt und weil die Stoßstange im Prinzip, sage ich mal, geschraubt war und wir durch Bulgarien gefahren sind und die Schrauben sich losgerissen haben, aus der Verfugen rausgerissen und die Klebstoffe waren nicht geprimert und haben nicht richtig gehalten, dann hing die Stoßstange hinten, die Schürze halb auf das Amt-Leuchenträger, im Prinzip auf der Fahrbahn. Da war ich dann auch froh, dass ich das ganz klassische Gewebeband dabei hatten in größeren Mengen, so dass wir einfach mal 30 Meter Klebeband am Auto verarbeitet haben und ich wusste insofern als der nächste Händler, das waren doch 50, 70 Kilometer, den ich kenne und hab dem angerufen und hab gesagt, ich pass mal auf, morgen früh als erstes, ich bin bei dir in der Werkstatt, ich komm vorbei, wann hast du Zeit für mich? Deswegen sag ich so, das hat glaube ich auch jeder dabei. Das typische Gewebeband, Botyldichtmasse würde ich mitnehmen, also dein Band, dass ich sagen kann, ich kann das Dachfenster auch auf nassen Sachen abdichten etc. Das wären so die 2, 3 Kleinigkeiten oder wie gesagt das Repair Set gibt es leider nicht mehr im Handel, aber die, die wir für losen, die werden das mitnehmen, weil da ist alles dabei. Da ist Gewebeband dabei, da ist Dispothylteap dabei, da ist ein kleiner Dichtungsmaß und kleiner Klebstoff dabei. Damit kann ich mich eigentlich fast alle Invaliditäten auch beim neuen Fahrzeug erschlagen.
Sebastian [01:21:06]:
Deswegen habe ich dich gefragt, weil bei dir kommen ja deutlich mehr so Sachen eben schlagen auf. Wir kriegen das nicht immer so mit. Deswegen habe ich die Frage gestellt. Okay, also ja, und ich fälle mir jetzt gerade ein, wir haben auch Freunde, die haben sich einen neuen Camper gekauft und was die so an Problemen gerade haben, da ist tatsächlich so ein Notfallset wahrscheinlich ganz hilfreich. Und wir empfehlen ja immer die heilige Dreifaltigkeit des Campings, Gaffer Tape, Kabelbinder und WD40.
Michael Windegger [01:21:32]:
Ja, bin ich vollkommen bei dir. Ob das jetzt genau WD40 sein muss oder was anderes, was ähnliche Funktionen hat, ist kein Thema. Bin ich bei dir in dem Bereich und auch Kabelbinder. Das war auch die Hauptkritik. Wir hatten erst 25 Meter Gewebeband in dem Reparaturset drin und dann haben wir das vorgestellt auf der Messe, haben gefragt, was würdet ihr, haben am wenigsten die ersten 50 glaube ich verlost und haben dann gefragt, okay, wir hätten von euch gerne Feedback, was müssen wir ändern, passt das so und so weiter und so fort und dann waren 80 Prozent, haben gesagt, 25 Meter ist zu wenig, da müssen 50 Meter rein. Ja, also das war die Hauptkritik an unserem Reparaturset, da muss mehr Klebeband rein, weil Klebeband ist wichtig. Das war so ganz interessant, dass dann doch ja das Gaffer-Tape oder wie du es auch mal nennen magst, ist das Schraubenzieher des Campers.
Sebastian [01:22:18]:
Ja, oder Panzer-Tape, genau. Und was ich dann aus eigener Erfahrung auch mitgeben kann, je älter euer Fahrzeug ist und je mehr ihr auch unterwegs seid, desto mehr macht es auch Sinn, vielleicht die eine oder andere Kartusche tatsächlich auch Kleber und Butyldichtmasse dabei zu haben. Also das war bei uns auch. Wir hatten ein 26 Jahre altes Wohnmobil, waren dauerhaft unterwegs, also sind ja über 5 Jahre durch Europa getourt und da hatte ich immer einmal Kleber, so einen, der so, war ein Wettbewerbsprodukt, ich weiß nicht mehr genau welches, aber 1, der relativ gut so für Notfälle geeignet war. Ich habe eine Botyldüchtmasse, die mit sich selber abtufbar war, dabei gehabt und ich weiß gar nicht, es waren noch was, ich habe es gerade vergessen und eben auch eine Kartusche, also eine Pistole dabei für die Kartuschen zusätzlich zu den anderen Sachen. Das hat dann auf jeden Fall Sinn gemacht, weil es war dann doch eben nach den langen Jahren immer mal das ein oder andere was undicht war. Und ja, den an der Kante hängen geblieben ist mir auch schon passiert. Und auch da habe ich tatsächlich den Hotfix gemacht, mit mir ein bisschen Blech besorgt.
Sebastian [01:23:24]:
Ich glaube ich war in der Kfz-Werkstatt, habe die gefragt, hatte ein bisschen Blech besorgt. Und habe das dann halt auch aufgeklebt, weil da war es erstmal dicht und dann kann man sich, wenn man irgendwann wieder zu Hause ist, dann einfach drum kümmern. Jetzt ist mir das auch wieder eingefallen und ich bin auch schon mit meiner Solarschüssel an so 1 Kette, an so 1 Tankstelle hängen geblieben und habe mir die ein bisschen rausgerissen und auch da war der Hotfix dann wirklich Solarschlüssel runterschrauben und dann einfach dieses Loch, was da dann war, eben auch mit einem Kleber und ein bisschen Blech, was ich mir besorgt habe, erstmal zumachen, weil wir waren irgendwo in Frankreich und auf dem Weg nach Spanien und ich hatte keinen Bock wieder zurück nach Deutschland zu fahren. Und die nächste Werkstatt war auch weit weg. Und dafür war das super. Aber das, denk mal für einen normalen Urlauber ist das vielleicht ein bisschen viel. Aber so ein kleines Reparaturgit kann tatsächlich helfen. Und im Notfall ist ja auch der nächste Baumarkt oder auch Campinghandel nicht so weit entfernt.
Michael Windegger [01:24:17]:
Also von der Seite bin ich bei dir, wobei ich eine andere These ein bisschen habe. Es hängt für mich nicht bei neu oder alt bei den Reisemobilen, sondern es hängt einfach bei der Nutzung und so wie ihr das genutzt habt oder auch teilweise wir unseres nutzen, weil wir dann in spitzen Zeiten aufgrund der vielen Messen, auf denen wir waren. Ich kam auf über 200 Tage, leben im Reisemobil im Jahr. Wenn du dich mit den Herstellern unterhältst, sagen die natürlich ganz offen, dafür sind diese Fahrzeuge nicht gemacht. Die sind dafür gemacht, dass du zweimal im Jahr 2 Wochen Urlaub fährst und das war’s. Und für diese Dauerbelastung, so wie du oder wir sie teilweise nutzen, sagen die ganz offen, irgendwann beim dritten, vierten Bier am Arzt nicht. Aber beim dritten, vierten Bier sagt dann irgendeiner, ey, du nutzt das ja nicht so, wie du willst. Und das ist auch der Grund, warum es für Schausteller ganz andere Wohnwagen gibt als für normale Menschen, weil die dann sagen, das und das wissen wir funktioniert nicht, reißt das gleich raus, ihr baut das gar nicht ein in diesem Bereich.
Michael Windegger [01:25:08]:
Also ich denke, die Nutzung ist das Hauptthema in dem Bereich. Ja, das Alter spielt auch eine Rolle, aber ich glaube einfach, es ist die Nutzung, die da noch immer zu tun kann. Eingefallen habe ich, eine Bitte habe ich an euch, ich habe nichts gegen den Baumarkt, aber was ganz wichtig, bitte, bitte, bitte, kauft niemals ein Silikon. Nie, nie, nie, nie, nie. Okay, weil dieses Silikon euch selbst oder wenn ihr es in der Werkstatt machen lasst, der in der Werkstatt danach das Leben schwer macht. Dieses Silikon, dort wo ich Silikon einsetze, kann ich nachher nichts mehr lackieren, nichts mehr kleben, nichts mehr dichten. Das muss rückstandsfrei weg und das sind mehrere Stunden intensive Arbeit, das ganze zu reinigen und wieder weg zu bekommen. Deswegen geht lieber in den Campinghandel oder guckt, dass ihr euch was schicken lasst oder dann nehmt von mir das ruhigste, das was du gemacht hast dort.
Michael Windegger [01:25:55]:
Dann machst du halt 3 Lagen Panzer Tape darüber, bis du die Dachschüssel wieder abgedichtet hast in dem Moment. Aber bitte, bitte, bitte kein Silikon, das ist absolut kontraproduktiv.
Sebastian [01:26:06]:
Ja, guter wichtiger Punkt auf jeden Fall. Und ich lese das ganz oft, da schmierst du dir die Kronen dran. Das mag in dem Moment funktionieren, aber die Nacharbeit ist halt furchtbar. Ja. Ja, Das ist doch eigentlich ein schönes Abschlusswort. Bevor ich dich gleich frage, ob du, ob wir was vergessen haben, was wir noch mit ansprechen sollten, erstmal noch das Thema Gewinnspiel. Beantworte uns bitte die folgende Frage, gewinnen zu können. Und zwar, welcher Kleber von Decalin hält 28 kg je cm²? Schick uns die Antwort kurz in der E-Mail an podcast.camperstyle.de und nutze den betreffend Decalin Gewinnspiel bitte dafür, damit wir es zuordnen können.
Sebastian [01:26:48]:
Der Einsendeschluss ist der 23.8.23.59. Wir ziehen danach unter allen richtigen Einsendungen die 3 Gewinner oder Gewinnerinnen und benachrichtigen euch per E-Mail. Und dann braucht ihr uns nur noch eure Adresse schicken. Ihr müsst uns im Vorfeld nicht eure Adresse schicken. Rechtsweg ist ausgeschlossen. Ihr müsst mindestens 18 Jahre alt sein. So und ja, wir wünschen euch allen ganz viel Glück beim Gewinnspiel. Und ja, Michael, haben wir aus deiner Sicht jetzt beim Thema Kleben noch irgendwas vergessen? Müssen wir noch irgendwas erwähnen?
Michael Windegger [01:27:24]:
Ich denke, wir haben schon relativ viel gemacht, aber ich möchte dir noch ein Bild mitgeben. Und zwar stell dir doch mal so einen ganz klassischen Wasserhahn vor, wie er im Baumarkt zum Regal liegt. Nur dieser Wasserhahn, rein bildlich gesehen. Und da gibt es eine Geschichte dazu. Und zwar, als die, nach dem Zweiten Weltkrieg, die russischen Armeen Berlin besetzt haben, kamen da ganz viele Soldaten aus dem tiefsten Ural und sonstige Sachen. Die kannten eigentlich nur Wasser aus dem Brunnen holen und Baschen am See oder Wasser im Prinzip aus dem See holen. Und die waren natürlich ganz baff, dass sie in so eine Wohnung gekommen sind und haben den Hahn ausgedreht und das Wasser kam aus der Wand. Das war für die natürlich was ganz Neues und das fanden die ganz cool.
Michael Windegger [01:28:08]:
Und die fanden das so cool, dass die 1 gemacht haben und zwar haben die den Wasserhahn genommen, haben den rausgerissen und haben den mitgenommen. Ja, und haben den natürlich zu Hause auch in die Wand gesteckt. Die Teilnehmer können es jetzt nicht sehen, vielleicht aber hören, weil du hast gerade so schön gelacht. Die Teilnehmer werden auch lachen und sagen, okay, ja klar, wir wissen, dass du natürlich ein riesengroßes Netz brauchst und ganz viel versteckt in der Wand passiert, dass überhaupt das Wasser aus dieser Wand, aus diesem Wasserhahn herauskommen kann. Und genau das haben wir gerade gemacht, Sebastian. Wir haben jetzt die letzten 2 Folgen uns ganz massiv über den Wasserhahn unterhalten. Und alles, was bei der Klebetechnik so versteckt, noch dahinter funktioniert und passiert, Da haben wir gar keine Zeit für, weil das dann wären wir jetzt nicht 20 Stunden am Prinzip, sag ich mal, am Reden. Und genau das soll es mitgeben.
Michael Windegger [01:28:54]:
Nehmt den Wasserhahn. Wir haben euch jetzt den Wasserhahn gezeigt. Wir haben euch die wichtigsten Sachen gezeigt. Wenn ihr aber mehr wissen wollt, braucht ihr einen Online-Kurs bei uns oder ihr braucht das Buch Klebt nicht, gibt es nicht, weil da stehen natürlich die restlichen Geheimnisse einfach noch drin, wie das Ganze optimal funktioniert. Und ansonsten wie das letzte Mal auch, klebt euer Leben.
Sebastian [01:29:15]:
Schöner Spruch zum Abschied und nochmal ein schöner Hinweis, ein schönes Bild. Vielen Dank dafür. Vielen Dank für dein ganzes Wissen, was du mit uns geteilt hast. Ich hoffe, ihr da draußen konntet das eine oder andere oder auch mehr mitnehmen. Wenn ihr Fragen habt, schickt uns eine E-Mail an podcast.camperstyle.de oder nutzt den WhatsApp-Link unten in den Shownotes. Wir verlinken auch nochmal die Webseite, wir verlinken den Chatbot, wir verlinken das Buch auch nochmal. Wie gesagt, ihr müsst überhaupt nichts kaufen, aber wenn euch ihr das spannend findet, dann könnt ihr das gerne tun. Und ansonsten abonniert den Podcast, damit ihr die nächste Episode mit Michael nicht verpasst.
Sebastian [01:29:50]:
Da gucken wir uns dann das Thema Dichten an, mit genauso viel Tiefgang wie hier, denke ich. Und ich freue mich da schon sehr drauf. Vielen Dank, lieber Michael. Du hast das letzte Wort an unsere Hörer und Hörerin.
Michael Windegger [01:30:04]:
Ja gut, das passt eigentlich. Das hatte ich ja eben schon. Also von der Seite vielen, vielen Dank, dass ihr dabei seid. Vielen Dank, dass du mir die tollen Fragen gestellt hast, weil es war auch von meiner Seite hochinteressant. Und natürlich ganz klar, wer dieses Gespräch mit uns bekommen hat, wird feststellen, dass das schon mal eine Leidenschaft ist. Und ich hoffe, das ist eure zukünftig auch. Und es wird weniger geschraubt und mehr geklebt. Und ich freue mich auf die nächste Folge.
klasse