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Erkunde Helsinki, Tallinn, Riga und kleinere Ostseeperlen mit dem Camper – mit Tipps für Stell- und Campingplätze

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Drei Länder, drei Hauptstädte. Entlang Finnlands Südküste und der Westküste der baltischen Staaten erstrecken sich der Finnische sowie der Rigaische Meerbusen mit den Hauptstädten Helsinki, Tallinn und Riga in direkter Küstenlage. Jede der drei ist auf ihre Art sehenswert, besonders und einzigartig.

Während Helsinki durch seine Lebendigkeit und einen breiten Architektur-Mix besticht, findest du im Baltikum zahlreiche Gebäude, die eher an das Zarenreich erinnern. Zwischendurch hast du die Möglichkeit, kleinere Küstenorte zu besuchen, die wieder ihren ganz eigenen Charme besitzen und zum Sightseeing, Flanieren und einen Abstecher ins Café oder Restaurant einladen. 

Vorab-Anmerkung in eigener Sache zu den Stell- und Campingplatztipps: Diese stellen keine eindeutige Empfehlung dar, sondern einen Tipp für mögliche Stell- und Campingplätze auf der Route. Eine kurze, objektive Beschreibung ist jeweils mit angefügt. Ob diese Plätze für dich geeignet sind und deinen Anforderungen, musst du bitte selbst abwägen.

Hauptstadt Nummer 1 auf der Tour: Helsinki, Finnland

An der Südküste Finnlands liegt Helsinki, Hauptstadt und gleichzeitig größte Stadt des Landes, mit knapp 650.000 Einwohner:innen. Wie im gesamten Süden Finnlands ist auch die Hauptstadt offiziell zweisprachig mit Finnisch und Schwedisch. Das Zentrum der lebendigen, internationalen Stadt kannst du gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden. Was du anschauen möchtest, ist wie bei jedem Städtetrip sehr individuell planbar.

Reise Know-How CityTrip Helsinki
  • Dörenmeier, Lars(Autor)

Ich kann dir empfehlen, bei einem Rundgang oder einer Rundfahrt den interessanten Architektur-Mix auf dich wirken zu lassen – hier findest du moderne Gebäude wie im Frankfurter Finanzviertel neben Bauten, die eher an Italiens Hauptstadt Rom erinnern, und daneben stehen funktionale Industriebauten. An dem großen, belebten Hafen mitten in der Innenstadt ist ein guter Platz, mit einem Kaffee in der Hand dazusitzen, das Treiben zu beobachten und den Flair der Stadt aufzusaugen. Empfehlenswert ist auch ein Besuch der direkt am Hafen gelegenen Markthalle. 

Dom Helsinki

Wenn du in Helsinki am Hafen bist, wirst du zahlreiche Fähren sehen, die auf die gegenüber der Stadt liegenden Festungsinseln Suomenlinna pendeln. Dieser Ausflug lohnt sich allemal, tauchst du so in ein Stück Geschichte von Helsinki ein, zudem hast du während der knapp fünfzehnminütigen Überfahrt einen wunderbaren Blick auf die Stadt.

Die Festung wurde im 18. Jahrhundert errichtet, bis in die 1970er Jahre militärisch genutzt und wird heute überwiegend als Museum gepflegt. Einige Häuser sind zudem Wohnsitz von knapp 850 Finnen und Finninnen.

Suomenlinna steht auf der Liste des UNESCO-Welterbes. Da die Fähre regelmäßig verkehrt, kannst du in aller Ruhe die Inseln erkunden. Ein Wanderweg (auch als Radweg nutzbar) führt um die Hauptinsel und bietet immer wieder schöne Ausblicke auf das Meer, auf Helsinki und die Festungsanlagen. Im Sommer haben dort auch Cafés und Restaurants geöffnet.

Blick auf einen Teil der Festungsinseln Suomenlinna.
Blick auf einen Teil der Festungsinseln Suomenlinna.

Tipp Campingplatz:
Rastila Camping, Karavaanikatu 4, 00980 Helsinki
Ein typischer Stadtcampingplatz: groß, teuer, aber zentral gelegen. Trotzdem bietet dieser Platz sogar einen schönen Badestrand. Umfassende Infrastruktur, Ver- und Entsorgung. Guter Ausgangspunkt für Sightseeing in der Hauptstadt drei Minuten fußläufig befindet sich die Metrostation Rastila.(Tagesticket Metro: 8 Euro, Stand: Sommer 2022). Es ist ratsam, vor allem in der Hauptsaison vor Anreise auf dem Campingplatz zu reservieren.

Du suchst nach privaten Übernachtungsmöglichkeiten für Camper? In diesem Beitrag findest du Infos zu Landvergnügen & Co.

Abstecher in die Küstenstadt Porvoo 

Wenn du genug vom trubeligen Hauptstadtleben hast und dir noch eine kleinere, beschauliche Stadt im Süden Finnlands anschauen möchtest, kann ich dir den Abstecher nach Porvoo empfehlen. Knapp 50 Kilometer östlich von Helsinki liegt die Stadt mit ihren bunten Holzhäusern und engen Gassen und sie ist komfortabel über die Europastraße 18 erreichbar.

Benannt ist der Ort mit seinen 50.000 Einwohner:innen nach dem Fluss Porvoonjoki, der maßgeblich den Flair der Stadt prägt. Entlang des Flusses wirst du nette Restaurants, gemütliche Bistros und einladende Cafés entdecken. Porvoo ist zwar kleiner als Helsinki, doch in seiner Lebendigkeit steht es kaum hintenan.

Beschaulich, aber lebendig: Porvoo ist ein sehenswertes Küstenstädtchen.
Beschaulich, aber lebendig: Porvoo ist ein sehenswertes Küstenstädtchen.

Tipp Stellplatz:
Matkaparkki Stellplatz, Uddaksentie, 06100 Porvoo
Dieser Stellplatz ist einer von etwa 140 Plätzen von Matkaparkki – einem Unternehmen, das seit dem Jahr 2021 Stellplätze in ganz Finnland aufbaut. Es sind allesamt Drive-in-Plätze (Stand: Sommer 2022), die Bezahlung erfolgt ausschließlich digital über die Matkaparkki-App. Wenn du Matkaparkki nutzen möchtest, musst du dich registrieren. Dort siehst du auch, welche Services die Plätze bieten. Eine gute, oftmals günstige Alternative zu Campingplätzen.

Die zweite Hauptstadt: Tallinn, Estland

Nur zwei Stunden Fährüberfahrt von Helsinki – schon bist du in Estland, dem nördlichsten der Baltik-Staaten, und landest direkt im Hafen der Hauptstadt Tallinn. Mit 430.000 Einwohner:innen ist Tallinn ebenfalls die größte Stadt des Landes – und eine lebendige, mit bunten Häusern und verwinkelten Gassen, ebenso gemütliche Stadt, in der du vom leckeren Eis über ein ausgiebiges Abendessen bis zum Kaffee oder Cappuccino auch kulinarisch auf deine Kosten kommen wirst. Ein Pluspunkt: Für uns Reisende, die aus Deutschland kommen, ist das für wirklich kleines Geld zu haben – ein To-Go-Kaffee etwa für einen Euro zu finden ist keine Seltenheit (Stand: Sommer 2022).

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Auch in Tallinn gilt natürlich: Schau dir an, was dir gefällt. Ein Highlight, was ich dir gerne empfehlen möchte, ist die mittelalterliche Altstadt. Sie ist eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Altstädte Europas, da die Stadtmauern, die auch heute noch zu sehen sind, diese vor Zerstörung bewahrten. Im Jahr 1997 wurde Tallinn zum UNESCO-Weltkulturerbe erhoben als „außergewöhnlich vollständiges und gut erhaltenes Beispiel einer mittelalterlichen nordeuropäischen Handelsstadt”. Auch einen Spaziergang auf dem Domberg kann ich dir empfehlen – von hier aus hast du einen wunderbaren Blick über die Dächer der Stadt.

Der Rathausplatz von Tallinn.
Der Rathausplatz von Tallinn.

Tipp Campingplatz:
Vanamõisa Caravan Park, 18 Vabaôhukeskuse tee, 76507 Vanamõisa
Dieser gepflegte Campingplatz bietet eine Rundumversorgung und liegt trotz guter Verkehrsanbindung relativ ruhig. Zu Fuß oder per Fahrrad erreichst du in kurzer Zeit den Bahnhof Saue, von wo aus du bequem mit der Bahn nach Tallinn fahren kannst. Die Fahrzeit beträgt etwa 45 Minuten. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind hier sehr günstig (7 Euro für zwei Personen inkl. Fahrräder, Stand: Sommer 2022).

Weiter an der Küste entlang: Von Haapsalu über die Insel Saaremaa bis Pärnu

Die Westküste Estlands bietet steile Küstenabschnitte, vielfältige Landschaften und kleine Küstenorte. Auf einer Rundtour von knapp 400 Kilometern kannst du das Küstenstädtchen Haapsalu besuchen, die Insel Saaremaa mit einer Bischofsburg in Kuressaare (deutscher Name: Arensburg) und die sicherlich nach Tallinn bekannteste Stadt Estlands: Pärnu, eine Hafenstadt mit gut 50.000 Einwohner:innen.

Durch seine Lage herrscht in Haapsalu, ebenso wie in Pärnu, relativ mildes Klima, und aufgrund der vielen Wasserläufe erhielt die Stadt den Beinamen „Venedig des Nordens“. Auf der größten estnischen Insel, Saaremaa, hast du die Möglichkeit, die Stadt Kuressaare (deutsch auch: Arensburg) zu besuchen. Sie liegt an der Südküste der Insel und beherbergt die Bischofsburg, eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Burgen im Baltikum – heute Museum zur Geschichte der Insel Saareema. 

Auf der Route befinden sich einige Abschnitte mit Steilküsten, entlang dieser bieten sich auch einige Möglichkeiten zum Wandern.
Auf der Route befinden sich einige Abschnitte mit Steilküsten, entlang dieser bieten sich auch einige Möglichkeiten zum Wandern.

Riga, Lettland: Hauptstadt Nummer 3

Von Pärnu aus sind es nur knapp 200 Kilometer bis in die Hauptstadt des Nachbarlandes Lettland. Eine Tour ist somit auch gut als Tagesausflug machbar. Überraschen werden dich vielleicht die breiten, wunderschönen Sandstrände an der Westküste Lettlands, die auf dem Weg in die Hauptstadt allemal einen Stopp wert sind.

Entlang der Westküste Lettlands wirst du auf feinsandige, breite Strände treffen.
Entlang der Westküste Lettlands wirst du auf feinsandige, breite Strände treffen.

Die Hauptstadt Riga mit ihren knapp 600.000 Einwohner:innen ist als alte Hansestadt bekannt für die gut erhaltene Altstadt, die Jugendstilbauten und den an allen Ecken spürbaren hanseatischen Flair. Im Sommer wirst du auf den zahlreichen Plätzen und in den Gassen viele Straßenmusiker:innen antreffen, die zusätzlich zum besonderen Flair in der Stadt beitragen. Das Stadtzentrum von Riga ist gut zu Fuß zu erkunden, die Sehenswürdigkeiten sind zudem bestens ausgeschildert.

Ein Muss beim Stadtrundgang: die „Drei Brüder” – das älteste Wohngebäude-Ensemble in Riga in der Mazā Pils iela.
Ein Muss beim Stadtrundgang: die „Drei Brüder” – das älteste Wohngebäude-Ensemble in Riga in der Mazā Pils iela.

Was dir bei deiner Tour durch die Stadt sicher öfter begegnen wird, ist eine (meist) schwarze Katze. Überall in der Stadt findest du dieses Symbol in Form von Statuen, auf Schildern oder in Zeichnungen. Auch gibt es eine bekannte Sehenswürdigkeit, die nur dieser gewidmet ist: das Katzenhaus. Die Geschichte dahinter? Ein reicher Kaufmann wurde von den anderen Kaufleuten nicht in die Gilde aufgenommen. Als er das heutige Katzenhaus errichten ließ, veranlasste er, dass die Katzen an den Ecken so gedreht werden, dass der Hintern jeweils in Richtung der anderen Kaufleute zeigte, um sie damit zu denunzieren.

Das Symbol in Riga, das dir bei einem Stadtrundgang öfter begegnen wird.
Das Symbol in Riga, das dir bei einem Stadtrundgang öfter begegnen wird.

Sehr mittig in der Stadt liegt der Zentralmarkt Riga. Er ist der größte Lebensmittel­markt Lettlands, mit immerhin 5,7 Hektar Fläche, knapp ein Drittel davon überdacht. In fünf Markthallen, ehemaligen Luftschiffhallen, und auf dem Außengelände findest du alles von Brot und Gemüse über Fisch und Fleisch bis zu Obst – und noch viel mehr. Und auch hier sind die Preise, verglichen mit unseren Lebensmittelpreisen in Deutschland, unbeschreiblich günstig (Stand: Sommer 2022) und es lohnt sich, hier frische Lebensmittel zu kaufen.

Blick auf den Zentralmarkt in Riga, den größten Lebensmittelmarkt Lettlands.
Blick auf den Zentralmarkt in Riga, den größten Lebensmittelmarkt Lettlands.

Tipp Stellplatz:
Camping & Yachts, 7a Matrožu iela, 1048 Riga
Dieser Stadt-Stellplatz liegt sehr zentral, gegenüber der Innenstadt am Fluss Daugava (deutsch: Düna). Von hier aus kannst du zu Fuß ins Zentrum laufen (circa 20 Minuten) oder mit dem Fahrrad fahren (circa 5 Minuten). Umfassende Ver- und Entsorgung möglich. Der Platz liegt stadtnah, also nicht sehr ruhig, aber vollkommen in Ordnung für eine Nacht und zudem preislich fair.

Wenn du dich fragst, ob und wo man in Europa wild campen darf, dann schau dir diesen Beitrag an.

Blick vom Stadt-Stellplatz auf die Skyline von Riga am Abend.
Blick vom Stadt-Stellplatz auf die Skyline von Riga am Abend.

An dieser Stelle endet die Städtetour entlang des Finnischen und Rigaischen Meerbusens. Den Unterschied zwischen den Hauptstädten habe ich als nicht so gravierend empfunden, dabei sind die Gegensätze zwischen der Südküste des skandinavischen Finnlands und den baltischen Staaten, sowohl kulturell als auch gesellschaftlich und politisch, sehr groß. Als Camper:in wirst du es etwa an so alltäglichen Dingen wie dem Fahrverhalten auf den Straßen spüren: Von Sekunde eins an ist beim Anlegen in Estland die Hektik des Festlands zu spüren. Doch mach dir selbst ein Bild und entdecke diese pulsierenden Metropolen ebenso wie die kleinen Städtchen!

Höre dir jetzt die passende Podcastfolge „Baltikum Tour mit dem Wohnwagen“ an und hole dir weitere Inpirationen

Fotos im gesamten Artikel: © Katja Scholz

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Katja Scholz

Freie Journalistin, freie Lektorin und freiheitsliebende Camperin. Als ausgebildete Technikjournalistin und Langzeitreisende kennt Katja Theorie und Praxis und erklärt unseren Leser:innen leicht verständlich die Welt der Technik im Wohnmobil und rund um den Wohnwagen. Mindestens genauso gerne aber schreibt sie über Produkte und Zubehör für das Camperleben und unterschiedliche Reiseziele – in ihrem Herzensland Norwegen sowie in Schweden, Finnland und Südfrankreich kennt sie sich dabei besonders gut aus.

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