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Camper mieten: Diese Anfängerfehler solltest du vermeiden

Stell dir vor, du könntest einfach ein Wohnmobil mieten, deine Siebensachen einpacken, die Tür hinter dir zuschlagen und auf vier Rädern losfahren: einem neuen Abenteuer entgegen. Kein lästiges Kofferpacken und keine steifen Hotelbetten.

Beim Camper mieten wird dieser Traum Wirklichkeit! Du tauschst das GPS-Navi gegen die gute alte Landkarte, den Wecker gegen das Zwitschern der Vögel und das WLAN gegen…

Doch ganz so easy wie es klingt, ist es natürlich nicht. Beim ersten Mal Camper mieten, passieren viele Anfängerfehler. Welche das sind und wie du dich optimal auf den Urlaub im Miet-Caravan vorbereitest, erfährst du hier.

Ungeeignete Größe und Ausstattung

Camping-Anfänger haben oftmals unklare oder falsche Vorstellungen davon, wie groß das Wohnmobil sein sollte. Prüfe daher genau, welche Größe des Caravans zu deinen Bedürfnissen passt.

Seid ihr eine vierköpfige Familie und braucht nicht nur vier Schlafplätze, sondern auch einen Tisch mit vier Sitzgelegenheiten und entsprechend viel Stauraum? Oder seid ihr nur zu zweit und euch genügt ein kleiner, wendiger Camper?

Legt ihr Wert auf eine gehobene Ausstattung oder bist du eher der Typ fürs einfache Camping? Überlege dir also gut vorab, welche Anforderungen Wohnmobil erfüllen soll, damit du nicht im Nachhinein enttäuscht bist.

Falsche Einschätzung der Fahrkünste

Dass ein Wohnmobil kein Kleinwagen ist, sollte dir bewusst sein. Ein Camper ist deutlich größer und schwerer. Er reagiert auch anders auf die Lenkung, sodass zum Beispiel das Rückwärtsfahren und Rangieren eine besondere Herausforderung darstellt.

Aber auch das Abbiegen ist nicht ohne, da Camper naturgemäß einen höheren Kurvenradius besitzen. Viele Anfänger überschätzen ihre Fahrkünste, die das Fahren eines Wohnmobils mit sich bringt. Wenn du die Möglichkeit hast, dann solltest du das Fahren eines größeren Fahrzeugs vor deiner Reise üben. Es gibt auch Intensivkurse bei Fahrschulen, wo du dich entsprechend vorbereiten kannst.

Tempolimits und Verkehrsregeln nicht beachten

Mit einem Campingbus, Kastenwagen oder Wohnmobile bis 3,5 t darfst du in der Regel so schnell unterwegs sein wie mit einem normalen Pkw. Da du als Anfänger jedoch die Beschleunigung, das Bremsverhalten und die Kurvenlage noch nicht richtig einschätzen kannst, solltest du die maximal erlaubte Geschwindigkeit nicht ausreizen und lieber vorsichtig fahren.

Das gilt erst recht, wenn du mit einem Gespann unterwegs bist. Hier darfst du innerhalb Deutschlands außerhalb geschlossener Ortschaften maximal 80 km/h fahren. Auf deutschen Autobahnen und Schnellstraßen gilt für Wohnwagen mit einer 100er-Zulassung ein Tempolimit von 100 km/h.

Für RV über 3,5 t gelten die Geschwindigkeitsbegrenzungen wie für Lkw. Das bedeutet: Außerorts sind in Deutschland nicht mehr als 80 km/h drin. Mit einem Camper über 3,5 t musst du dich auch an die Lkw-Verkehrsregeln halten und gegebenenfalls Durchfahrverbote, Überholverbote oder Verbote für Fahrzeuge und Gespanne ab einer bestimmten Länge beachten. Das Sonntagsfahrverbot gilt jedoch nicht für Freizeitfahrzeuge.

Du musst davon ausgehen, dass du mit einem Camper im Vergleich zum Pkw etwa 30 bis 50 % mehr Fahrzeit benötigst. Denke auch immer an ausreichend Pause, da das Fahren eines Wohnmobils durchaus anstrengend ist.

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Ein Camper ist kein Pkw. Fahre vorsichtig und mache dich mit den Verkehrsregeln vertraut.

Wohnmobil zu spät buchen

Einer der häufigsten Fehler ist es, den Camper zu spät zu buchen. Besonders in der Hochsaison sind Wohnmobile schnell ausgebucht. Wenn du erst in letzter Minute buchst, riskierst du entweder höhere Preise oder dass gar kein Camper mehr verfügbar ist. Plane daher frühzeitig und sichere dir so den besten Camper zu einem fairen Preis.

Übersehen der Versicherungsdetails

Die Wohnmobil-Versicherung beim Camper mieten ist ein trockenes, aber wichtiges Thema. Lies die Versicherungsbedingungen sorgfältig durch und prüfe genau, was abgedeckt ist und was nicht. Viele Mieter übersehen den Selbstbehalt oder denken, dass sie für alle Schäden versichert sind. Hier solltest du nicht am falschen Ende sparen. Eine zusätzliche Versicherung oder eine Reduzierung des Selbstbehalts kann im Ernstfall viel Geld sparen.

Zu wenig Zeit für die Einweisung

Bei der Übernahme des Campers erhältst du eine Einweisung in die Bedienung und Funktionen des Fahrzeugs. Nimm dir dafür ausreichend Zeit und stelle sicher, dass du alle Fragen klärst. Viele Anfänger messen dieser Einweisung leider zu wenige Zeit und Aufmerksamkeit zu. Die Folge: Schon bald werden sie feststellen, dass sie nicht wissen, wie man das Gas anschließt oder die Toilette entleert.

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Einweisung und Überprüfung des Campers bei der Übergabe an der Mietstation

Dazu gehört auch, dass du das Fahrzeug bei der Übernahme gründlich überprüfen musst. Bevor du den Camper übernimmst, überprüfe ihn eingehend auf Schäden und dokumentiere diese. Achte auf Kratzer, Dellen und den Zustand der Reifen. Mache Fotos von allen bestehenden Schäden und lass dir diese vom Vermieter bestätigen. So vermeidest du Streitigkeiten bei der Rückgabe des Fahrzeugs.

Zu hohe Zuladung & zu viel Gepäck

Dass ein Camper nur begrenzten Stauraum hat, liegt in der Natur der Sache. „Travel light“ heißt es beim Urlaub im Wohnmobil aber auch wegen des zulässigen Gesamtgewichts.

Das Wiegen des Campers ist ein Muss, vor allem, um die Sicherheit auf der Straße zu gewährleisten und mögliche Risiken zu minimieren. Du kannst deinen Wohnwagen oder dein Wohnmobil an diversen ADAC-Stützpunkten, spezialisierten Werkstätten, öffentlichen Lkw-Waagen oder auch in Kieswerken, Schrottplätzen, Mülldeponien oder Steinbrüchen wiegen lassen.

Keine Packliste

Zur Vorbereitung gehört auch eine gut durchdachte Packliste. Schau genau, was in deinem Mietmobil bereits alles dabei ist und ergänze die wirklich notwendigen Sachen. Dabei spielt es auch eine Rolle, ob ihr nur zu zweit unterwegs seid oder einen Campingurlaub mit Kind plant. Dennoch solltest du beim Gepäck nicht übertreiben, da die Zuladung begrenzt ist.

Unzureichende oder zu ambitionierte Routenplanung

Spontanität ist eine wunderbare Sache. Als Wohnmobil-Anfänger solltest du dennoch einen guten Plan A (und Plan B!) haben. Berücksichtige dabei, dass du mit einem Camper nicht überall fahren oder parken kannst. Informiere dich vorab über Campingplätze, Stellplätze und Straßenverhältnisse. Eine gute Planung kann Stress und unerwartete Probleme unterwegs vermeiden.

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Eine gute und realistische Routenplanung vermeidet (Beziehungs-)Stress.

Außerdem solltest du dir bei den Tagesetappen realistische Ziel setzen. Denk immer daran, dass du mit einem Wohnmobil oder Gespann langsamer unterwegs bist als mit einem Pkw. Auch das Fahren mit einem Camper ist anstrengender, was regelmäßige Pausen erfordert.

Bei der Routenplanung nicht vernachlässigen solltest du, welcher Campingplatz zu dir passt. Mögt ihr es lieber klein und familiär? Oder sucht ihr nach einem Platz mit vielen Freizeitangeboten für die ganze Familie? Seid ihr eher naturnah unterwegs oder könnt ihr auch beim Campen auf Luxus nicht verzichten?

Die Kosten unterschätzen

Ein Urlaub im Miet-Wohnmobil kann teurer sein als gedacht. Neben den Mietkosten kommen noch Ausgaben für Kraftstoff, Campingplatzgebühren, Verpflegung und eventuell Mautgebühren hinzu. Erstelle vorab ein realistisches Budget und plane genügend Puffer für unvorhergesehene Ausgaben ein.

Wenn du die Möglichkeit hast, in der Nebensaison zu reisen, dann kannst du Wohnmobile deutlich günstiger mieten als in der Hauptsaison. Auch die Preise für viele Campingplätze sind außerhalb der Schulferien zumeist geringer. Außerdem sind Straßen und Campingplätze in der Nebensaison nicht überlaufen.

Wetterbedingungen ignorieren

Das Wetter kann deine Reisepläne erheblich beeinflussen. Informiere dich vorab über die Wetterbedingungen in den Regionen, die du besuchen möchtest und plane entsprechende Alternativen ein. Ein Plan B kann dir den Urlaub retten, wenn das Wetter nicht mitspielt.

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Wenn das Wetter nicht mitspielt…

Fehlende Vorbereitung auf Notfälle

Auch wenn man es nicht hofft: Notfälle können immer passieren. Sei es ein technischer Defekt, ein Unfall oder gesundheitliche Probleme: Eine gute Vorbereitung ist das A und O. Packe eine gut ausgestattete Erste-Hilfe-Ausrüstung ein, informiere dich über die Notrufnummern der Länder, die du bereist, und halte wichtige Dokumente und Telefonnummern griffbereit.

Die Umwelt außer Acht lassen

Camping und Natur gehören zusammen. Daher ist es wichtig, die Umwelt zu schützen und respektvoll mit ihr umzugehen. Hinterlasse keine Abfälle, halte dich an die Regeln der Campingplätze und nutze umweltfreundliche Produkte. So bleibt die Natur auch für zukünftige Generationen erhalten.

Titelbild & Beitragsbilder: erstellt mit DALL-E

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Sebastian Vogt

Ich bin der Nerd im Team. Ich habe 6 Jahre mit meiner Frau im Wohnmobil gelebt und bin damit durch Europa gereist. Dabei haben wir nach und nach unsere drei Hunde gerettet und mitgenommen. Ich liebe Technik, Gadgets und kümmere mich bei CamperStyle um genau diese Themen. Unseren Clouliner haben wir verkauft und derzeit sind wir eher Wochenendcamper. Als digitaler Nomade bin ich immer wieder auf Reisen. Lieblingsspots: Am Wasser.

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