Ob im Frühjahr, zur Ferienzeit oder in den Wintermonaten: Mit dem Wohnmobil oder Caravan nach Spanien zu reisen, ist zu jeder Jahreszeit wunderbar. Damit bereits die Fahrt in den Urlaub entspannt wird und du die vielfältige Landschaft und faszinierenden Ausblicke genießen kannst, haben wir dir Infos, Tipps und Regeln zu Mautgebühren in Spanien zusammengestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Kurzüberblick
- Auf welchen Straßen gibt es eine Mautpflicht in Spanien?
- Welche Fahrzeuge sind mautpflichtig?
- Welche Mautarten und Vignetten gibt es?
- Wie wird die Maut in Spanien berechnet?
- Wie viel kostet die Maut in Spanien? – Preise für das Jahr 2025
- Welche Strafen und Bußgelder drohen, wenn man keine Maut bezahlt?
Kurzüberblick
- Mautpflicht für Campingfahrzeuge: ja
- Vignette(n): nein
- Mautbox(en): ja, für alle Fahrzeuge
- Digitale Maut und Vignette: ja, keine Vignette
- Besonderheiten: keine
Auf welchen Straßen gibt es eine Mautpflicht in Spanien?
Das spanische Autobahnnetz besteht sowohl aus staatlich betriebenen als auch privaten Streckenabschnitten. Die privaten Autobahnen, die Autopistas, sind in der Regel mautpflichtig, während du auf den Autobahnen der öffentlichen Hand, den Autovias, auf den Strecken auf den Balearen und Kanarischen Inseln sowie den Schnellstraßen kostenfrei unterwegs bist. Die gute Nachricht: Der größte Teil des spanischen Straßennetzes ist nicht von einer Mautgebühr betroffen. Schau dir vor deiner Reise auch die wichtigsten Verkehrsregeln in Spanien an, sowie alles was du über die Umweltzonen wissen solltest. Wenn du mit deinem Vierbeiner nach Spanien reist, dann schau dir auch die schönsten Hundestrände an.
Sind Straßenabschnitte von der Mautpflicht ausgenommen?
Stadtautobahnen und Umfahrungen in Großstädten wie Alicante, Barcelona, Bilbao, Madrid und Valencia sind größtenteils mautfrei befahrbar. Zudem sind folgende Streckenabschnitte in den vergangenen Jahren mautfrei geworden, da sie aus Privatbesitz (wieder) in die öffentliche Hand gefallen sind:
- AP-1 Burgos – Armiñón (Álava)
- AP-2 Zaragoza – Lleida
- AP-4 Sevilla – Cádiz
- AP-7 Alicante – Tarragona
- AP-7 Tarragona – La Jonquera (Grenzübergang Spanien Frankreich)
- AP-7 Montmeló – El Papiol
- C32 Barcelona – Lloret de Mar
- C33 Barcelona – Montmeló.
Welche Fahrzeuge sind mautpflichtig?
Generell sind alle zwei- und mehrachsigen Fahrzeuge mautpflichtig. Einachsige Anhänger ohne Zwillingsbereifung werden nicht gesondert bemautet, während Gespanne mit Zwillingsbereifung mit höheren Mautgebühren belastet werden. Folgende Fahrzeuge sind in Spanien von der Mautpflicht befreit: Kfz der zuständigen Mautbetreiber, Krankenwagen, Militärfahrzeuge, Autos der örtlichen Polizei.
Welche Mautarten und Vignetten gibt es?
Die Mautgebühren in Spanien für die gefahrenen Streckenabschnitte kannst du entweder an den einzelnen Mautstationen in bar oder mit Kreditkarte begleichen oder per automatischer Abrechnung über eine Mautbox. Die Höhe der Autobahnmaut richten sich hierbei nach den gefahrenen Kilometern. Auf einigen Abschnitten ist keine streckenabhängige, sondern eine Sondermaut fällig – das betrifft momentan die Tunnel de Vallvidrera, del Cadi und de Artxanda sowie wenige Streckenabschnitte auf Autobahnen. Mautsysteme in anderen Ländern in Europa sehen auch eine Vignette vor – das ist in Spanien nicht der Fall.
Folgende Fahrzeugklassen werden zur Berechnung der Autobahngebühren in Spanien zugrunde gelegt:
Ligeros | Motorräder ohne und mit Beiwagen Fahrzeuge bis 3 Achsen ohne Zwillingsbereifung (z.B. Pkw, Pkw mit Anhänger, Wohnmobile unter und über 3,5 t) |
Pesados 1 | Kfz bis 3 Achsen mit Zwillingsbereifung (z.B. Pkw mit zwillingsbereiftem Anhänger oder 2 Achsen, Kleinbusse, Wohnmobile mit Zwillingsbereifung) |
Pesados 2 | Kfz ab 4 Achsen (z.B. Fahrzeug mit mehrachsigem Anhänger mit mindestens einer Zwillingsbereifung wie Busse, Lkw) |
Welche Mautboxen können in Spanien genutzt werden?
Für Spanien stehen, wie für zahlreiche Länder Europas, verschiedene Mautboxen zur Auswahl:
- ADAC Mautbox (maut 1)
- ADAC Camper Mautbox
- Liber-t von bip&go
- Tolltickets Mautbox Iberia
Die ADAC Mautbox in Kooperation mit maut 1 kannst du in den Varianten über oder unter drei Metern Höhe bestellen und ist neben Spanien noch in den Ländern Italien, Frankreich, Portugal und teils Österreich und Kroatien gültig. Für Wohnmobile über 3,5 Tonnen gibt es die ADAC Camper Mautbox. Die Mautbox von bip&go mit dem Namen Liber-t verweist bereits im Namen auf die Herkunft: Der französische Anbieter stellt mit dieser die Möglichkeit einer Telemaut für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht neben Spanien auch für Frankreich, Italien und Portugal. Mit dieser Mautbox kannst du ebenfalls die Gebühren für bestimmte Parkplätzen und Fähren bezahlen. Mit der Mautbox Iberia von Tolltickets bezahlst du die Mautkosten bargeldlos und ohne Anzuhalten auf spanischen und portugiesischen Straßen. Die Mautbox funktioniert sowohl mit Privat- als auch mit Mietfahrzeugen und deckt alle mautpflichtigen Straßen innerhalb der elektronischen Mautbezahlungsnetze ViaVerde und VIA-T ab.
Free-Flow-System: Wohnmobil-Maut per automatischer Kennzeichenerfassung
Auf der Autobahn A-636 im Baskenland, die in öffentlicher Hand ist, wird auf einem 23 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Beasain und Bergara die Maut elektronisch mittels Kennzeichenerfassung erhoben. Wenn du diese Strecke fährst, musst du dein Autokennzeichen vorab registrieren und bei der Registrierung eine Bankkarte hinterlegt werden. Wenn du eine Mautbox besitzt, musst du dich um nichts zusätzlich kümmern – hier erfolgt die Abrechnung auch an dieser Mautstelle über den Transponder. Motorräder fahren auf dieser Strecke kostenfrei.
Welche Bezahlmöglichkeiten für Mautgebühren gibt es?
Die Bezahlung an einer Mautstation kannst du wie folgt vornehmen:
- Bargeld
- gängige internationale Kreditkarten (zum Beispiel Visa, Mastercard
- Mautboxen
Die verschiedenen Bezahlmöglichkeiten sind an den Mautstellen gekennzeichnet: Barzahlung auf der Spur mit der Beschriftung Manual oder einem grünen Punkt, die mit vias automáticas gekennzeichneten Spuren an den Mautstationen oder mit einer Bankkarte als Symbol sind für Bezahlung mit Kreditkarte reserviert, die mit Télépéaje, VIA-T oder T gekennzeichneten Zahlstellen sind für Fahrzeuge mit Mautboxen vorgesehen.
Wie wird die Maut in Spanien berechnet?
Wohnmobile < 3,5 Tonnen
Wohnmobile dieser Fahrzeugklasse werden auf den Mautstraßen in Spanien in die Kategorie Ligeros oder Pesados 1 eingeteilt, danach werden dann die Mautkosten erhoben.
Wohnmobile > 3,5 Tonnen
Da die Einteilung in die Mautklassen in Spanien nicht nach Gewicht, sondern nach Achsen passiert, gehören auch Reisemobile mit mehr als 3,5 Tonnen in die Klassen Ligeros oder Pesados 1.
Wohnwagengespanne
Je nach Größe des Caravans kommen bei der Einteilung alle drei Mautklassen in Frage.
Pkw
Autos zahlen Maut in der Kategorie Ligeros.
Wie viel kostet die Maut in Spanien? – Preise für das Jahr 2025
Die Mautpreise sind zusätzlich von Zeiten, zu denen du die Strecken befährst, abhängig – sowohl in den Uhrzeiten als auch dem Reisemonat und werden bei den Mautklassen auf einzelnen Streckenabschnitten zusätzlich in Normaltarif, Haupt- und Nebenverkehrszeiten unterteilt.
Beispiel für Normaltarife:
Streckenabschnitt | Ligeros | Pesados 1 | Pesados 2 |
AP-6: Villalba - Adanero | 14,60 Euro | 29,30 Euro | 32,85 Euro |
AP-61: San Rafael - Segovia | 2,80 Euro | 4,85 Euro | 5,90 Euro |
AP-68: Bilbao - Zaragoza | 37,25 Euro | 67,80 Euro | 78,60 Euro |
C-32: Castelldefels - El Vendrell | 6,18 Euro (Motorräder) / 12,86 Euro | 22,68 Euro | 27,82 Euro |
Aktuelle Preise vor deiner Reise kannst du auf der Website Autopistas abrufen. Hier sind detaillierte Tabellen hinterlegt, aus denen du die Gebühren für deine Durchfahrt durch Spanien exakt berechnen kannst.
Welche Strafen und Bußgelder drohen, wenn man keine Maut bezahlt?
In Spanien erfolgt die Kontrolle der Maut mittels Mautstationen und Kamerasystemen. Diese werden sowohl für die elektronische Maut zur Erfassung verwendet, gleichzeitig kann es zu manuellen Kontrollen durch die zuständigen Mautbehörden oder die örtliche Polizei kommen. Bezahlst du die Maut nicht (rechtzeitig), können Strafzahlungen in Form von Mahngebühren und Bußgeldern auf dich zukommen.
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