Der neue Wohnwagen steht schon auf dem Hof, der Urlaub ist geplant – oder dein Caravan war länger abgemeldet und soll jetzt endlich wieder in Betrieb genommen werden. Bevor du jedoch losfahren kannst, steht noch ein wichtiger Schritt an: die Anmeldung bei der örtlichen Zulassungsstelle.
Ich zeige dir, welche Unterlagen du brauchst, worauf du achten solltest und wie du dich optimal auf die Zulassung vorbereitest – egal ob bei einem fabrikneuen, gebrauchten oder importierten Fahrzeug.
Inhaltsverzeichnis
Wo melde ich den Wohnwagen an?
Dein Wohnwagen muss, wie ein Pkw, bei der Zulassungsstelle deines Hauptwohnsitzes angemeldet werden – meist sitzt diese im Landratsamt oder in der Stadtverwaltung. Immer mehr Kommunen bieten inzwischen eine Online-Terminvergabe an. Manche ermöglichen sogar eine vollständige Online-Zulassung per eID.

Tipp

Ob dein Wohnort bereits die digitale Zulassung ermöglicht, findest du auf der Website deiner Stadt oder deines Landkreises unter dem Stichwort i-Kfz.
Weitere Infos rund um das Angebot von i-Kfz findest du beim Kraftfahrtbundesamt unter „Online-Fahrzeugzulassung“
Diese Unterlagen brauchst du für die Zulassung
Ein Wohnwagen zählt verkehrsrechtlich als Anhänger. Für die Anmeldung brauchst du folgende Unterlagen:
Allgemeine Dokumente
- Gültiger Personalausweis, alternativ: Reisepass mit aktueller Meldebestätigung
- Bei Zulassung fremder Fahrzeuge: Ausweis des Fahrzeug-Eigentümers plus Vollmacht
- Elektronische Versicherungsbestätigung (eVB-Nummer)
- SEPA-Lastschriftmandat für die Kfz-Steuer
- Kennzeichenschild (sofern Wunschkennzeichen reserviert wurde)
Fahrzeugspezifische Unterlagen
- Zulassungsbescheinigung Teil II (früher: Fahrzeugbrief)
- Zulassungsbescheinigung Teil I (früher: Fahrzeugschein – wird bei der Anmeldung neu ausgestellt)
- Nachweis der Hauptuntersuchung (HU) – bei gebrauchten bzw. länger abgemeldeten Wohnwagen erforderlich
- EU-Übereinstimmungsbescheinigung (CoC-Papiere) – bei Neufahrzeugen oder EU-Importen
- Bescheinigung für 100 km/h-Zulassung – falls du mit dem Gespann schneller unterwegs sein möchtest
- (Nachweis Gasprüfung – ist meines Wissens eher unüblich, wurde aber in unserer Zulassungsstelle verlangt)

achtung

Wichtig: Auch wenn der Wohnwagen bereits versichert ist, benötigst du eine gültige eVB-Nummer!
Kosten für die Wohnwagen-Zulassung
Die Kosten variieren je nach Zulassungsbezirk. Grob kannst du für die Anmeldung mit folgenden Gebühren rechnen:
- Grundgebühr: ca. 27–30 Euro
- Wunschkennzeichen (optional): ca. 10–15 Euro
- Vorabreservierung Kennzeichen (optional): ca. 2–3 Euro
- Nummernschilder: ca. 10–15 Euro
- Erstellung neuer Fahrzeugpapiere: bis ca. 15 Euro
Sonderregelungen für importierte Wohnwagen
Bei einem Wohnwagen-Import aus dem Ausland brauchst du je nach Herkunftsland zusätzliche Dokumente:
- Kaufvertrag / Rechnung
- Ausländische Fahrzeugpapiere
- CoC-Papiere oder technisches Gutachten nach § 21 StVZO
- Ggf. Zollunbedenklichkeitsbescheinigung (bei Import aus Nicht-EU-Staaten)
- Ggf. Bescheinigung vom KBA

Info

Detaillierte Infos rund um den Fahrzeugimport kannst du auf den Seiten des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) nachlesen.
Tempo-100-Zulassung für Wohnwagen
Möchtest du mit deinem Gespann schneller als 80 km/h fahren, brauchst du eine 100 km/h-Zulassung.
Unter anderem müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Das Masseverhältnis zwischen Wohnwagen und Zugfahrzeug muss passen.
- Die Reifen dürfen max. 6 Jahre alt sein und mindestens Geschwindigkeitsindex L (120 km/h) aufweisen.
- Das Zugfahrzeug muss mit einem Antiblockiersystem (ABS) ausgestattet sein.

Info

Was du noch alles beachten musst, erklären wir dir in unserem Artikel 100er-Zulassung für den Wohnwagen – Was du dazu wissen musst!
Online-Zulassung: Digitale Anmeldung mit eID
In vielen Bundesländern kannst du Wohnmobile oder Wohnwagen inzwischen online anmelden. Du brauchst dafür:
- Einen Personalausweis mit eID-Funktion
- Kartenlesegerät oder Ausweis-App
- Möglichkeit zur Online-Zahlung
Titelbild: © CamperStyle