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Podcast: 10 Jahre Camping: Was sich wirklich verändert hat – mit Jenny & Lukas von der Camping-App

Wir nehmen dich mit auf eine Zeitreise: Von unseren ersten, herrlich chaotischen Camping-Schritten bis zu den Trends von heute – gemeinsam mit Jenny und Lukas von der Camping‑App plaudern wir über Erfolge, Fails, Freiheiten und die großen Fragen: Buchen oder treiben lassen? Stellplatz, Campingplatz oder irgendwas dazwischen? Und warum uns Camping als Menschen verändert hat.

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Kurzzusammenfassung

  • 10 Jahre CamperStyle & 10+ Jahre Camping-App: Wie zwei Projekte „gemeinsam groß geworden“ sind – inkl. Blick hinter die Kulissen ihrer neuen Features wie Community & Spezial-Apps.
  • Erste Campingjahre: spontane Trips ab Frankfurt, Masuren-Roadtrip, dann 8 Wochen Norwegen – mit Haustieren im Camper und vielen Learnings.
  • Anfänger-Fails zum Schmunzeln (und Lernen): fehlende Adapter, kaputter Frostwächter, lausiger Wasserschlauch, Überladung, teure Gasfüllungen im Winter. Camping-Tipps: wie man es heute besser macht.
  • Stellplatzsuche früher vs. heute: Von gedruckten Führern zur App – warum spontane Übernachtungen schwieriger wurden und wie Buchungen helfen (oder nerven).
  • Entwicklung der Stellplatzlandschaft: mehr Vielfalt, aber auch mehr Schranken/App-Zugang. Camping-Car Park zwischen Rettungsanker und Monopolisierung – Pro & Contra aus der Praxis.
  • Markttrend „Alles wird feiner ausdifferenziert“: Luxusliner & Komfort auf der einen Seite, Minimalismus, Zelt, Hochdachkombi, Bikepacking auf der anderen. Vanlife wird durchlässiger.
  • Tourismus & Politik: Warum viele Regionen Camping erst jetzt als Tourismus begreifen – gute Beispiele u. a. Fränkische Schweiz und Halle (Saale).
  • Technik & Ausbauten: Boom der kleinen Ausbauer/Manufakturen; Qualität statt Billigkauf. Trockentrenntoiletten & Entsorgung – Pragmatismus statt Verbote.
  • Mit Tieren unterwegs: Katzen & Hunde im Camper – Gewöhnung, Routinen, Stressreduktion.
  • Persönlichkeits-Upgrade durch Camping: Weniger Konsum, kleinerer Raum genügt, mehr Offenheit, Community-Momente – und diese herrliche Unabhängigkeit.
  • Traumrouten: Amerikas, Zentralafrika, Mongolei, Russland (irgendwann), längere Reisen ohne Arbeitsdruck – und was Haustiere dabei bedeuten.
  • Ausblick: Wir sehen uns auf den Messen (Leipzig, CMT) – und bald gibt’s unsere gemeinsame Skandinavien-Folge zu Overtourism & Saisontrends.

Links & Ressourcen

Wie blickst du auf 10 Jahre Camping zurück – eher „Buchungsfuchs“ oder „Spontan-Nomade“? Erzähl uns von deinen größten Anfänger-Fails, deinen Stellplatz-Geheimtipps oder deinem Traumziel für die nächste große Tour.

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Das Transkript der Folge

Diese Zusammenfassung wurde von einer KI erstellt und kann daher kleine Unklarheiten oder Fehler enthalten. Es dient zum schnellen Nachschlagen der in der Episode besprochenen Themen. Anhand der Zeitstempel sind diese dann einfach im Podcast nachzuhören.

Nele [00:00:09]:
Hallo und herzlich willkommen zu Camperstyle, deinem Camping-Podcast. Ich bin Nele.

Sebastian [00:00:13]:
Und ich bin Sebastian. Und heute gucken wir mal zurück auf 10 Jahre Camping.

Nele [00:00:19]:
Und das tun wir nicht alleine, sondern mit unseren lieben Kollegen und ich würde auch sagen mittlerweile Freunden Jenny und Lukas von der Camping App. Wir hatten die beiden ja schon öfter zu Gast bei uns. Viele von euch dürften sie also bereits kennen. Und wir wollen heute mal ein bisschen plaudern. Heute haben wir uns gar kein festes Thema gesetzt, sondern wir wollen einfach mal schauen, was hat sich bei uns so getan in den letzten 10 Jahren. Sowohl die Camping-App als auch Camperstyle gibt es jetzt genau 10 Jahre bzw. 10 und ein halb Jahre. Wir sind also fast ein bisschen gemeinsam groß geworden.

Nele [00:00:55]:
Und ja, wollen mal schauen, was ist so unser Blick aufs Camping? Wie ist unsere Geschichte mit dem Camping? Wie hat sich das vielleicht auch alles verändert? Und wie ist so heute unsere Campingphilosophie? Aber bevor wir da einsteigen, stellt euch doch bitte noch mal kurz vor und erzählt mal den Hörerinnen und Hörern, die euch noch nicht kennen, was ihr alles macht. Das ist ja mittlerweile sehr viel. Und wo man euch findet.

Jenny [00:01:19]:
Hallo ihr beiden, schön, dass wir hier sein dürfen.

Lukas [00:01:22]:
Hallo.

Jenny [00:01:24]:
Ja krass, 10 Jahre, ist schon echt eine lange Zeit. Für die, also ich bin Jenny.

Lukas [00:01:29]:
Ich bin Lukas.

Jenny [00:01:30]:
Und für die, die uns noch nicht kennen, wir machen seit jetzt ja über 10 Jahren die Camping-App. Damals hieß sie noch WUMMO-Stellplatz-EU, jetzt Camping-App-EU. Und wie du schon gesagt hast, Nele, mittlerweile ist das ein bisschen mehr noch sogar, was wir machen. Ursprünglich eine einfache Stellplatz-Camping-Platz-App, die wir entwickelt haben aus Eigenbedarf damals. Mittlerweile haben wir ein eigenes kleines soziales Netzwerk für Camper integriert, die Camping-App Social. Und wir haben noch 2 weitere Apps, über die wir auch schon gesprochen haben. Die Nordcamp-App, ein Reiseführer mit Stellplatzführer für den nordischen Raum, also Skandinavien plus. Und noch die Wellness Camp.

Jenny [00:02:07]:
Das ist eine einfachen Termenführer mit Stellplätzen in Deutschland.

Nele [00:02:12]:
Da fällt mir gerade ein, die Wellness App, die die könnten wir uns jetzt, wo wir den Winter über hier sind, auch mal holen und ausprobieren. Das war ja bisher nie so unser Thema, aber das grade mal so, hab ich gedacht, das wär eigentlich eine gute Idee. Ähm Wer die Folge zum Thema Geheimtipps Norwegen mit euch gehört hat, weiß ja, dass ihr mittlerweile in Norwegen auch lebt. Aber das war ja nicht immer so, sondern ihr habt ja in Deutschland bzw. In Europa auch mit dem Campen angefangen, glaube ich. Wie lange ist das jetzt her?

Lukas [00:02:47]:
Ja, angefangen haben wir, ich glaube, 2013. So was.

Nele [00:02:52]:
So wie wir.

Lukas [00:02:55]:
Da haben wir in Frankfurt gewohnt und wollten, also so klassisch, glaube ich, auch mal aus der Stadt raus und haben uns einen alten Camper gekauft. Also ich meine, wir waren nur ein paar Jahre zuvor Zelten. Also das war, wo wir wirklich so ganz ursprünglich angefangen haben. Naja, aber Zelten ist halt Zelten. Und deswegen haben wir uns einfach mal

Sebastian [00:03:16]:
einen alten Camper gekauft.

Lukas [00:03:19]:
Aus Frankfurt heraus haben wir dann angefangen, Deutschland erst mal zu erkunden. Und ein paar europäische Länder, Nachbarländer.

Nele [00:03:28]:
Dann haben wir auch das Campen mit Fahrzeug zeitgleich angefangen. Wir haben nämlich 2013 unseren ersten Wohnwagen bekommen, damals von meinen Eltern. Das war ja unser Hochzeitsgeschenk und das haben wir netterweise nicht erst im Dezember bekommen, als die Hochzeit anstand, sondern schon ein halbes Jahr vorher. Meine Eltern haben da sehr darauf vertraut, dass wir auch tatsächlich heiraten werden. Und da sind wir dann auch direkt losgestartet. Da kommen wir gleich auch so dazu, wie unsere ersten Campingerlebnisse überhaupt waren und haben dann ja im nächsten Jahr 2014 direkt ein halbjähriges Sabbatical genommen, dann auch richtig reisen zu können mit dem Wohnwagen unter anderem. Und bei dir, Sebastian, wann habt ihr noch mal gestartet? Ich weiß es nicht mehr.

Sebastian [00:04:13]:
Also, mit dem Wohnmobilthema ging es 2016, 17 los. Ich bin gerade nicht ganz, ganz sicher. Und davor waren wir auch eher Festivalzelter, würde ich sagen. Also primär haben wir eben auf Festivals gezeltet. Ich glaube, Ich war mit meiner Frau auch einmal an der Ostsee auf dem Campingplatz. Und ich war mit Kumpels mal irgendwie zelten, kann ich mich dunkel erinnern. Aber ja, so tatsächlich so das richtige, ich weiß gar nicht, Campinglegen war es auch nicht, sondern eher so im Wohnmobilleben. Das ging, glaube ich, 2016, so 2017 die Gegend los.

Sebastian [00:04:51]:
Also du

Nele [00:04:52]:
bist ein Nachzügler hier in der Runde.

Sebastian [00:04:54]:
Ich bin das Küken, was sozusagen Dauer- oder lange Camping angeht, ja.

Nele [00:05:00]:
Jetzt ist ja ein großer Sprung zwischen, ja, wir gehen mal campen und finden das irgendwie ganz gut, es ist so cool, dass wir das Ganze auch beruflich machen wollen. Wie war das bei euch? Wann war so euer, sag ich mal, Schlüsselmoment, wo ihr gedacht habt, ja, okay, eigentlich ist das so auch das Leben, was wir gerne führen möchten.

Jenny [00:05:23]:
Ich glaube so richtig diesen Moment gab es gar nicht. Wir sind da irgendwie so über die Zeit reingerutscht, würde ich sagen. Wir hatten uns eben diesen alten Camper gekauft und sind dann damit losgefahren, weil wir dachten irgendwie so völlig naiv, alles was man zum Campen braucht ist ein Camper und dann läuft das von. Und das war halt nicht so, weil wir waren da eben noch berufstätig in Frankfurt, wir hatten unseren Coworking Space und sind dann halt klassischerweise freitagsabends losgekommen. Und dann fahr mal freitagsabends irgendwo auf einen Stellplatz, der von Frankfurt aus zu erreichen ist an einem Abend. Dann stellst du eben fest, dass alles einfach voll ist, weil die Rentner schon am Mittwoch hinfahren konnten oder am Donnerstag und die anderen natürlich auch Bescheid wussten, wie es geht und Campingplätze schon zu haben die Uhrzeit. Also das war einfach überhaupt gar nicht so leicht. Und dann haben wir auch gedacht, dass es so unpraktisch ist.

Jenny [00:06:10]:
Ich meine, das kann man sich zwar vorstellen, aber damals war das meiste einfach in Buchform und mit Karten noch vorhanden.

Lukas [00:06:17]:
So als

Jenny [00:06:17]:
Zürcher hat man da wild rumgeblättert, hat festgestellt, dass man doch mal in Erdkondensate aufpassen soll, weil man gar keine Ahnung hatte, wo die ganzen Orte überhaupt liegen. Hat sich da wild orientiert, aber irgendwie war das alles nicht so gut.

Nele [00:06:30]:
Ja, und dann kommt ja dazu, dass tatsächlich, als wir angefangen haben, die allermeisten Campingplätze entweder gar keine Website hatten oder auch bei Google oder ähnlichem gar nicht irgendwo auffindbar waren. Und wir haben uns auch am Anfang noch mit den gedruckten Führern rumgeschlagen. Ich weiß, dass es viele Leute gibt, die da immer noch drauf schwören. Aber ich muss ehrlich sagen, für mich ist es gar nix. Für mich ist es überhaupt nicht intuitiv. Weil ich immer nie das finde, was ich brauche. Und das, was man ja beim spontanen Campen eigentlich am meisten braucht, ist zu sagen, ja, ich bin jetzt hier und ich möchte hier in der Nähe irgendwie mich für eine Nacht oder für länger hinstellen. Und das hast du halt mit den gedruckten Sachen gar nicht, weil da musste man teilweise nach den Städten Namen suchen.

Lukas [00:07:17]:
Ja, das ist ja zum Teil in der Postleitzahlen sortiert.

Nele [00:07:20]:
Wollte ich gerade sagen, oder nach Postleitzahlen.

Sebastian [00:07:24]:
Das ist ja total absurd. Ich glaube,

Lukas [00:07:25]:
es kommt ein bisschen darauf an, wie man reist. Also wenn man tatsächlich den Jahresurlaub plant und sagt, ich fahre jetzt vielleicht 2 Campingplätze an den 3 Wochen, die ich habe. Oder ich mache halt eine kleine Tour 3 Wochen und mache 3 Aufenthalte an 3 Orten. Kann das funktionieren? Durchaus. Man weiß, wo man hinfährt, man hat einen festen Plan. Aber sobald man ein bisschen davon abrückt und so ein bisschen spontaner fahren will, also für uns hat das überhaupt nicht funktioniert.

Nele [00:07:54]:
Ja, für uns auch nicht. Wir waren da teilweise, ehrlich gesagt, ziemlich verzweifelt.

Jenny [00:07:59]:
Ja, genau. Und So kamen wir halt dann dazu, weil Lukas eben programmieren kann. Und wir dann irgendwie gedacht haben, es muss ja irgendwie besser gehen im Zeitalter. Vor 10 Jahren gab es auch Google schon und es gab auch schon das Internet ziemlich gut ausgebaut, sodass es irgendwie für uns naheliegend war, da zu gucken, ob man das verbessern kann. Und so hat Lukas sich irgendwann nach so einem frustrierenden Wochenendtrip, wo wir, glaube ich, in der Pfalz waren, ich weiß gar nicht mehr genau, ich glaube, da wollten wir auf ein Weingut oder so fahren, kam mit zurück und er meinte dieses, ich setze mich jetzt dahin und versuche das irgendwie mal selber zu machen.

Lukas [00:08:27]:
Und

Jenny [00:08:28]:
so sind wir dann irgendwie Schritt für Schritt da so reingerutscht, als wir dann die App das erste Mal im Store hatten, was jetzt vor zehneinhalb Jahren war, haben wir festgestellt, dass irgendwie andere Leute das auch gut finden. Und so war dann irgendwie so, ja, der schrittweise Weg in Camping, die Camping-App als unser Beruf. Aber das war nie so ein Moment, wo wir gesagt haben, jetzt machen wir das ganz und voll und nur noch das.

Lukas [00:08:54]:
Aber, ja, nee, also Aber es ist witzig, weil man konnte damals eine Camping-App in den Store stellen mit irgendwie 600, 700 Plätzen drin. Und die Leute haben das jetzt runtergeladen und fanden’s geil. Also das war’s von heute. Unter 60.000 geht gar nichts.

Jenny [00:09:11]:
Aber was ich, glaub ich, noch mal sagen würde bei uns ist, dass parallel zu diesem beruflich hineinwachsen sind wir auch als Camper da mehr reingewachsen. Weil das kam dann schon, dass man, also das eine hat das andere irgendwie befruchtet. Also das mehr Spaß am Campen zu haben, als wir dann gelernt hatten, wie das halt geht und dass man eben nicht einfach nur losfahren muss immer, sondern irgendwie so ein bisschen auch einen Überblick haben muss, wie das funktioniert und wo man noch hin kann, zu welchen Tages- und Nachtzeiten. Das hat dann mehr Spaß gemacht und dann wurden auch mehr Trips zu Recherche-Trips. Also das hat sich dann auch kombiniert und hat man gedacht, man fährt mal in die Gegend. Oder man hat über die Recherche zu Plätzen rausgefunden, dass es eine schöne Gegend gibt, in die man jetzt mal fährt. Dann wurden wir halt auch mehr zu so intensiveren Campern, wo das nicht nur so ein Jahresurlaub oder Wochenend war, sondern eigentlich jede Gelegenheit hat sich dann geboten. Dann haben wir auch aufgehört, andere Arten von Urlaub zu machen.

Jenny [00:10:02]:
Oder Urlaub, ich weiß gar nicht, was Urlaub ist, aber so Reisen.

Nele [00:10:07]:
Ja. Ja, also wir sind richtig voll reingestartet. Also bei uns gab’s die Übergangsphase nicht so wirklich. Wir haben den Wohnwagen bekommen, sind dann auch direkt vom Händler sozusagen auf den Campingplatz gefahren. Da habe ich ja schon mal in unserer Anfänger-Fehlerfolge ausführlich darüber berichtet, was da alles nicht geklappt hat und was wir alles nicht dabei hatten. Und dann hat uns das wirklich auch gar nicht mehr losgelassen. Also das war dann so, dass wir gesagt haben, ja, das ist eigentlich die Urlaubsform oder die Reiseform, die wir haben möchten, weil wir nie so richtig Hotel- oder Hosteltypen waren. Das haben wir dann auch später noch mal bestätigt bekommen bei 1 dreimonatigen Rucksackreise durch Mexiko, wo wir uns dann teilweise auch hätten Zimmer mit Menschen teilen müssen, mit fremden Menschen.

Nele [00:11:02]:
Und das ist für mich halt wirklich Ich glaub, mein Mann könnte das noch eher, aber für mich ist das gar nix. Das fand ich immer so schön am Wohnwagen oder Wohnmobilen, dass du halt einfach deinen eigenen Bereich, deine Privatsphäre bis zu einem gewissen Punkt hast. Dass du deine eigenen Sachen hast, dass du nicht dann in irgendwelchen fragwürdigen Betten schlafen musst, wo entweder Plastik-Bettlaken drauf sind oder wo sonst was Hinterlassenschaften noch von irgendwelchen Vormietern sozusagen, sondern wo du halt einfach in deinem eigenen Bett und in deinem eigenen Bad lebst.

Lukas [00:11:39]:
Ja, ich finde für uns ging noch, wir haben dann mit Eltern und so weiter Reisen mit so Ferienwohnungen gemacht. Das finde ich echt noch okay. Also das könnten wir noch. Und wir machen halt wenig Urlaub. Aber ansonsten, das wäre schon eine Form, die ich mir immer noch vorstellen könnte. Aber mit anderen Leuten im Zimmer,

Sebastian [00:11:58]:
da bin ich

Jenny [00:11:58]:
so alt für. Aber Mir ist da gerade eingefallen, Nela, als du das erzählt hast, ich glaube für mich war so ein bisschen der Schlüsselmoment und ich glaube auch danach haben wir tatsächlich angefangen, nach einem Wohnmobil zu suchen. Wir waren in Südtirol zum Snowboardfahren und wir waren in einem wirklich schnuckligen Hotel und da war Frühstück inklusive und wir sind morgens ans Frühstücksbuffet und wir sind schon nicht so die Frühaufsteher, waren aber relativ früh dran, weil wir wollten snowboarden. Und also da war einfach so eine Truppe von jungen Männern, würde ich jetzt mal sagen, die einfach das Buffet überfallen haben in 1 Lautstärke und Art und Weise und wir so vorm ersten Kaffee. Das war so, also das war so alles andere als Urlaub. Dass wir irgendwie gesagt haben, okay, das ist irgendwie Die Idee, so im Hotel zu übernachten, ist ganz toll. Aber irgendwie so richtig ist es nicht unseres. Und ach, wie wär’s denn mit einem Wohnmobil? Ich glaube, das war so ein Schlüsselmoment für mich, wo ich auch gesagt hab, so eigentlich ein bisschen weniger Menschen morgens und abends mich rum ist auch

Lukas [00:12:53]:
nicht schlecht.

Nele [00:12:54]:
Ja, und auch, dass man nicht schon drüber nachdenken muss, was zieh ich denn jetzt schon wieder an, irgendwie zum Frühstück zu gehen und nicht eine Spende in meinen Kaffeebecher geworfen zu bekommen. Und das finde ich halt so schön, dass auf dem Campingplatz ist es einfach Wurscht. Da stehst du halt auf und gehst auch mal ungeduscht irgendwie an den Frühstückstisch.

Lukas [00:13:15]:
Ja, ja, klar. Oder du hast halt alles dabei. Du bist, also musst ja gar nicht mehr aus dem Auto raus, wenn du nicht willst.

Nele [00:13:22]:
Und natürlich, was ich auch total wichtig finde, wir hatten euch ja auch schon in 1 Podcast-Folge zum Thema Camping mit Katzen. Ihr habt ja auch genauso wie wir alle Anhang dabei, der in Hotels auch nicht immer so gerne gesehen ist bzw. Manchmal auch sehr viel extra kostet. Das spielt ja auch noch ne Rolle, dass man beim Camping halt die Tierchen einfach mitnehmen kann.

Jenny [00:13:44]:
Ja, die Pixie stippt dir grad zu, die quiekt hier.

Nele [00:13:46]:
Ja, ich höre es.

Jenny [00:13:49]:
Ja, auf jeden Fall. Und vor allem bei Katzen ist es nochmal das Spezielle, selbst wenn du es dürftest, also es gibt wenig Hotels, die überhaupt das explizit erwähnen oder anbieten. Aber für so eine Katze ist so für ein, 2 Nächte so ein Raumwechsel auch eher stressig. Also das ist da nicht so, die mag das dann nicht so. Also das würde schon gehen. Aber es ist immer entspannter, im Wohnmobil zu bleiben, weil das ist ihr Zuhause. Das kennt sie, da weißt du, wo was ist. Und da sind auch wir.

Jenny [00:14:15]:
Und Das würden wir auch nicht antun wollen, gerade weil wir eben selten länger an einem Ort bleiben. Wenn man dann alle 2 Tage woanders ist, dann sind das halt sehr, sehr viele Ortswechsel. Und das muss man dem Tierchen ja nicht antun.

Sebastian [00:14:26]:
Ja, das stresst auch Hunde genauso. Also da ist das nicht für anders. Ich glaube, die sind noch ein bisschen entspannter, weil die mehr menschenbezogen sind. Es gibt auch Katzen, die sehr menschenbezogen sind, aber bei Hunden ist es meistens noch ein bisschen mehr. Damit kommen die noch ein wenig besser klar. Aber nichtsdestotrotz stresst sie das genauso. Bei uns ist der Hund erst danach eingezogen. Die Hunde haben wir eher erst aufgelesen, als wir dann unterwegs waren.

Sebastian [00:14:51]:
Gestartet sind wir irgendwann mal ohne Haustiere. Bzw. Haben wir halt gewartet, bis unsere Katzen gestorben sind. Das klingt ein bisschen falsch, aber die waren einfach alt. Und es ist halt leider irgendwann so der Punkt. Und als die dann quasi gestorben sind, war das ja für uns so der Punkt des Aufbruchs. Wir haben dann gesagt, okay, jetzt haben wir eben nichts mehr, was uns hier an die Wohnung bindet und sind dann halt losgezogen.

Lukas [00:15:15]:
Ja, wir hatten ja das Glück, dass wir unsere, oder Glück, wir haben die halt von vornherein gleich mitgenommen. Und für die, also als die ganz klein waren, als wir sie bekommen haben. Und das war die Hölle. Aber die haben sich dann gewöhnt. Sie haben sich, ja, also ganz junge Katzen. Das ist, also da muss man wirklich viel, viel Leid erst mal ertragen. Ein paar Monate lang. Aber dann, es lohnt sich auf jeden Fall.

Lukas [00:15:38]:
Also für uns hat es sich auf jeden Fall gelohnt.

Nele [00:15:40]:
Also ich kann dir sagen, Welpen wahren auf 5 Quadratmetern ist jetzt auch nicht vergnügungssteuerpflichtig. Das war auch teilweise ein bisschen schwierig. Und dann hast du ja auch diese Temperaturschwankungen. Dann musst du auch immer gucken, ist dem Tier nicht zu kalt, ist dem Tier nicht zu warm und so weiter. Das machen wir natürlich immer noch, aber es ist was anderes bei einem Jungtier, was ja auch noch nicht sein Immunsystem voll ausgebildet hat und so weiter. Das war auch teilweise so, dass wir gesagt haben, hoffentlich ist jetzt bald diese sensible Phase vorbei, dass man dann zumindest in die Pubertät starten kann. Aber es geht alles. Und wenn man die Tiere rechtzeitig dran gewöhnt, dann machen die das ja auch meistens mit.

Jenny [00:16:25]:
Ja, zum Glück.

Sebastian [00:16:29]:
Ich merke die ganze Zeit auch, dass ich ja mit meiner Frau gar nicht so die Camper waren und dass wir das eigentlich auch nie so richtig als Camping bezeichnet haben, sondern wir haben halt ja irgendwann aus Versehen das Wohnmobil gekauft und sind halt einfach eingezogen, sind halt damit rumgereist. Und Für uns war das eher so Mittel und Zweck, Mittel zum Zweck damals. Aber was mich noch interessieren würde, wo ihr denn so unterwegs seid oder wo ihr am Anfang unterwegs wart? Also bei dir, Nille, weiß ich es ja, aber vielleicht die Zuhörer nicht. Das können wir gleich nochmal erzählen. Aber wie habt ihr angefangen? Also ihr habt ja schon gesagt, auf dem Stellplatz wart ihr am Anfang. Seid ihr eher auf Stellplätzen, eher auf Campingplätzen, eher ganz woanders oder kommt das immer ganz drauf an?

Jenny [00:17:13]:
Ja, also wir haben angefangen tatsächlich mit so kurzen Trips. Wir haben sogar mal so nur einen Tagestrip gemacht an den Main einfach von Frankfurt aus. Und haben uns da so ein bisschen ran getastet, auch so ein bisschen zu gucken, wie das so ist, was kann man damit so machen. Und dann waren wir aber schnell, Also einmal waren wir auf einem Campingplatz und haben festgestellt, dass wir wirklich gar keine Ahnung haben, da wir kamen.

Lukas [00:17:35]:
Das war wirklich 1 der ganz, also der aller, ich glaube, das war sogar der erste Trip oder so. Also da hatten wir ja nicht mal Kabel dabei.

Jenny [00:17:42]:
Ja genau, also wir sind da hingefahren und die Schranke war natürlich zu und dann haben wir gedacht, Strom gibt’s schon irgendwie, hatten aber keinen Adapter und kein Kabel und sind dann da irgendwie so in die Rezeption so, hallo, bitte, ja, da ist man natürlich besonders hilfreich, das war dann auch schon so eine nette Erfahrung.

Lukas [00:17:55]:
Aber die hatten Kabel dabei, also die hatten Adapter, die konnten die uns geben, da hat sich wahrscheinlich gedacht, man, was für Idioten, aber es hat geklappt. Genau, es

Jenny [00:18:02]:
hat geklappt Und dann waren wir relativ schnell, ja, das war sogar im ersten Jahr, dann haben wir einen längeren Trip nach Polen gemacht, mit meinem Vater sogar, den haben wir mitgenommen. Ja, Masuren. Das war dramatisch sogar noch, weil kurz davor sind die Kätzchen bei uns eingezogen. Wir hatten das alles eigentlich so geplant, dass das hinhauen würde. Wir haben dann festgestellt, dass es genau mit der Tollwutimpfung bei Jungkatzen nicht ging, dass wir über die Grenze durften. Dann habe ich in Tränen, stand ich dann zu Hause und hab dann zum Glück eine Nachbarin gefunden, haben wir gefunden, die dann auf die Katzen aufgepasst hat. Aber das war schon fies, 3 Wochen, Katzen neu, durften nicht mit. Wir hatten eigentlich gedacht, dass es geht, aber wir haben uns da ein paar Tage verrechnet, weil wir auch nicht wussten, wann die Katzen geboren wurden.

Jenny [00:18:48]:
Genau, aber dann haben wir diesen dreiwöchigen Trip nach Masuren gemacht. Und ja, das war super. Also, das war schon sehr Das hat einfach noch mal bestätigt, wie cool diese Urlaubsform für uns ist, dass das genau unsere Geschwindigkeit ist des Reisens, das naturnahe, dass man aber auch die Möglichkeit hat, in die Städte zu fahren und also einfach diese Flexibilität eben nicht planen zu müssen, mit Laune und Wetter zu fahren und das war einfach also super. Ja, da

Lukas [00:19:15]:
hatten wir auch glaube ich viel Glück, weil es war schon September, meine ich, oder Anfang September. Wir hatten aber ein Megawetter und damals war das ja auch noch nicht so Turbo wie heute. Und man konnte wirklich auf kleinen Höfen dann einfach irgendwo alleine auf 1 Wiese stehen, irgendwo am Fluss.

Jenny [00:19:39]:
Mit einem Pferd.

Lukas [00:19:40]:
Mit einem Pferd, die uns permanent uns herumgelaufen. Süß. Also das war schon uns ja eben auch die Möglichkeit, dann auch mal in der Stadt zu fahren. Und wir sind halt gerne in Städten und gucken uns gerne Städte an. Und da hat einfach alles gepasst. Und ich glaube, das hat uns dann wirklich, das war so der Trip, wo wir so ein bisschen angefixt wurden und gesagt haben, das ist einfach geil.

Jenny [00:20:05]:
Und das hat uns auch den Mut gemacht, irgendwie längere Reisen zu machen. Also von diesen Wochen oder mal vielleicht eine Woche länger zu fahren. Wir waren dann im Sommer drauf, waren wir zum ersten Mal in Norwegen. Und ich meine, da waren wir sogar schon gleich 8 Wochen da. Krass. Da hatten wir, eine unserer Coworker hat den Coworking-Space für uns gemanagt in der Sommerzeit. Da ist ja durch die Sommerferien ein bisschen weniger los gewesen, auch so mit Veranstaltungen und so. Und ich hab da schon nebenher promoviert und hatte eben auch dann über den Sommer viel zu tun, also lesen und schreiben und so.

Jenny [00:20:36]:
Und da war das eigentlich total gut. Und dann sind wir einfach losgefahren und waren noch nie mit dem Wohnmobil in Skandinavien gewesen und sind einfach losgefahren ohne Plan.

Lukas [00:20:46]:
Ja, und so war es ziemlich weit in den Norden.

Jenny [00:20:47]:
Ziemlich weit in den Norden, genau. Und ja, haben dann so eine Mischung aus Arbeiten und Reisen schon gemacht und dann halt eben über 2 Monate.

Lukas [00:20:55]:
Ja, cool.

Nele [00:20:59]:
Das war, glaube ich, auch die Reise, wo ihr euch dann in Norwegen verliebt habt, ne?

Lukas [00:21:03]:
Ja, das war in Sicherheit nicht so… Also, ja, eine der Reisen definitiv.

Jenny [00:21:09]:
Wir kamen dann ja wieder und haben uns dann eben auch entschieden, die Sprache zu lernen und haben uns dann eben als Gastführer eingeschrieben an der Uni und haben dann einen Sprachkurs gemacht. Damals aber wirklich nicht mit der Absicht auszuwandern, sondern nur, weil wir gedacht haben, das ist so ein schönes Land, das hat uns so gut gefallen, da werden wir sicherlich weiter hinfahren. Dann war das einfach auch für uns beide was Schönes, nebenher zu tun, so als Hobby. Wir hatten andere Hobbys außer essen und trinken, gehen und reisen. Ähm, und da war das einfach auch eine schöne Beschäftigung. Und dann hat sich das irgendwie alles so ergeben. Und wir sind

Sebastian [00:21:39]:
ja dann jedes

Jenny [00:21:39]:
Jahr nach Norwegen gefahren.

Nele [00:21:41]:
Ja. Also da verlinken wir euch die Folge auch noch mal in den Shownotes, die wir da mal zusammen aufgenommen hatten, hier bei uns zu Hause am Esstisch. Das war so interessant, was ihr da alles erzählt habt, weil ihr natürlich da die ganzen Insider-Infos uns gegeben habt. Aber Mich würde jetzt noch mal interessieren, so ganz klassisch, ihr habt ja vorhin schon gesagt, ihr hattet nicht mal ein Kabel, und bei uns war es ähnlich. Wenn man sich heute anschaut, wie die meisten Leute gut vorbereitet sind, da hätten wir uns ja wirklich eine Scheibe abschneiden können. Wir waren auch ähnlich wie ihr halt so völlig, wir haben uns beim Händler noch eine sauteure Kabeltrommel aufschwatzen lassen. Ich glaube nicht, dass sie so viel Geld hätte kosten müssen, auch wenn das natürlich der richtige Kabelquerschnitt war. Aber ich glaube, wir haben damals schon vor 12 Jahren irgendwie 140 Euro oder so dafür berappt.

Nele [00:22:36]:
Das war schon ordentlich. Was, wie war das denn bei euch so? Wie seid ihr gestartet? Was waren so eure größten Fails, die ersten Male, also die so aufgetreten sind. Und wer war vor allem verantwortlich für die meisten Anfängerfehler bei euch? Da möchte sich keiner äußern. Niemand.

Lukas [00:23:00]:
Ja, dann fangen wir mal an. Also ja, wir haben erstmal, wie gesagt, uns hat die Ausstattung gefehlt. Also wir hatten eine Kabeldrommel, wir hatten aber keinen Adapter.

Jenny [00:23:09]:
Wir hatten einen richtig schlechten Wasserschlauch.

Lukas [00:23:12]:
Ja, und vom Truman dieser Frostwächter war kaputt. Das haben wir auch erst festgestellt, als wir einen Campingplatz standen und da Wasser eingefüllt haben. Das ging dann einfach nicht. Der ging immer auf einfach. Den mussten wir dann noch mal neu bestellen. Aber das war ein altes Ding, das war damals schon, ach, das war Baujahr 94, so ein alter Hüma.

Jenny [00:23:34]:
Ja, schon 20 Jahre alt, ja.

Lukas [00:23:36]:
Ja. Aber ansonsten, ja, ich bin ein paar Mal rückwärts vorher an welche Dinge gefahren, weil wir zum Buch waren, eine Kamera einzubauen.

Nele [00:23:45]:
Natürlich, weil die Jenny dich nicht richtig eingewiesen hat.

Jenny [00:23:48]:
Das hab ich gar nicht versucht.

Lukas [00:23:52]:
Nee, wir saßen beide im Auto und dann so einparken, aber nie schlimm. Aber halt so beim Rangieren auf dem Campingplatz, Das war schon so eine Tradition quasi. Und ja.

Jenny [00:24:04]:
Ich glaub, ein Fail, der uns aber erst viele Jahre später aufgefallen ist, ich glaub, wir waren von Anfang an einfach fundamental überladen. Ja, hier auch. Weil Das Auto war auch schon schwer. Also, das war noch so Das war supergut. Also, die Schränke, das war alles noch original, aber das sind die schwere Holz Wir hatten eine Dachbox obendrauf, die wir dann abgemacht haben später. Und wir hatten das Auto natürlich auch Das war unheimlich viel Stauraum in den Sitzen und so, und hier und da. Dann hat man auch ganz viele Sachen dabei. Wir haben uns nie gewogen.

Jenny [00:24:35]:
Aber ich weiß, als wir das Auto verkauft haben und ausgeräumt haben, dass uns aufgefallen ist, dass da doch eine ganze Menge Zeug drin ist, die der wahrscheinlich uns leicht über die zulässige Gewichtsgrenze gebracht hat. Und das ist natürlich schon so ein Fail. Da sollte man dran denken. Ich glaube, das ist auch heute nicht besser geworden mit den Fahrzeugen, die so wenig Zuladung haben teilweise. Dann fängt man das ganze Zubehör noch aufgeschwatzt oder hat noch eigene Sachen. Am Ende kommen die Tiere mit rein und man selber. Also auf jeden Fall, ich glaube, das war so ein Fail, der wirklich nicht uns bewusst war, aber das hätte natürlich auch mal zu Problemen führen können. Hat es glücklicherweise nicht, aber ja das war schon.

Jenny [00:25:12]:
Sonst so richtige Sachen, da bei uns eher tatsächlich das Thema so Stellplatz suchen würde ich sagen, weil wir da einfach so blauäugig rangegangen sind. Und ich weiß nicht, wie oft wir 23 Uhr noch 7 Stellplätze angefahren sind, weil alles halt voll war, weil man gedacht hat, ach, guck mal, der schöne, idyllische Stellplatz bei einem Weingut, Da ist bestimmt noch Platz für uns. Die haben bestimmt auf uns gewartet. Dem war natürlich nie so. Das ist uns häufiger passiert. Aber ansonsten so beim Campen selber Ich weiß, wir hatten so ein Vorzelt noch mit dabei, dass man in die Marquise so einfahren, einschieben konnte. Das hatten wir vom Vorbesitzer mitgenommen und waren dann wirklich, es war saukalt in Südtirol, haben das dann irgendwie so aufgebaut. Und also, dümmer hätte man sich, glaube ich, nicht anstellen können.

Jenny [00:25:58]:
Wir haben das auch nur einmal gemacht und es dann verkauft.

Lukas [00:26:00]:
Ja, aber wir hatten auch keine Anleitung. Das war, Also was da nicht so smart war, da war es wirklich kalt. Also sogar für Südtiroler Verhältnisse würde ich sagen, es waren bestimmt minus 8, minus 10 Grad immer nachts. Und dann haben wir festgestellt, dass so eine Gasflasche, wenn man heizt und es schön warm im Auto haben will, nur 2 Tage.

Nele [00:26:22]:
Ja, genau. Und dass die

Jenny [00:26:23]:
sehr teuer sind in so touristischen Gegenden.

Sebastian [00:26:26]:
Damals,

Lukas [00:26:26]:
keine Ahnung, über 10 Jahren hat die dann so 40 Euro gekostet auf dem Campingplatz einmal füllen. Und ja, seitdem haben wir Heizlüfter gelernt. Genau.

Nele [00:26:37]:
Also zum Vergleich, wenn ich mich richtig erinnere, war damals die Füllung so der Normalpreis irgendwas die 18, 20 Euro. Also die haben euch dann eben mal das Doppelte aus den Rippen gelatzt.

Lukas [00:26:49]:
Ja, ich glaube, es war noch weniger damals.

Nele [00:26:51]:
Noch weniger?

Lukas [00:26:52]:
Ja, auch Abschleppung

Sebastian [00:26:53]:
auf jeden Fall.

Nele [00:26:54]:
Ist gerade so ein bisschen wie Oma und Opa erzählen vor dem Krieg. Ja, damals, da hat die Gasflasche nur 18 Euro gekostet.

Lukas [00:27:01]:
Ja, genau.

Nele [00:27:03]:
Und wir hatten ja wirklich nichts. Wir hatten ja auch wirklich keine Informationen, was ihr gerade angesprochen hattet mit Überladensein und so weiter. Das war ja bei uns auch total krass. Das habe ich schon mehrfach erzählt hier, glaube ich, aber wir sind ja 14.000 Kilometer durch Europa mit 150 Kilo Stützlast gewackelt, weil wir es halt nicht besser wussten. Also zum Vergleich, wir durften 80. Und die Überladung, die war auch krass. Das erinnere ich jetzt nicht mehr genau, wie viel das war damals. Aber weil es halt damals diese ganzen Infoportale, wozu wir uns ja auch zählen, einfach noch nicht gab, wo man mal schnell sich einen Überblick verschaffen konnte, welche Regelungen gelten, worauf muss ich achten? Auch schon vielleicht beim Kauf 1 Fahrzeugs.

Nele [00:27:53]:
Sebastian hat hier ja auch schon oft die Geschichte gebracht, wie Sie aus Versehen zu Ihrem ersten Wohnmobil gekommen sind. Und Bei uns war es auch so, ich hatte mir ausgemalt, wie der Grundriss sein soll. Dann wurde das Fahrzeug, wie ich es wollte, irgendwann angeboten. Dann habe ich meinen Mann morgens 7 vom Ruhrgebiet nach Hannover gehetzt, den Wohnwagen zu kaufen. Den haben wir direkt mitgenommen ohne irgendwas. Das war irgendwie ganz anders. Ich habe das Gefühl, auch durch die vielen Blogs und Magazine und auch YouTube-Videos und Podcasts und so weiter, sind die Leute viel, viel besser vorbereitet. Gott sei Dank, weil das ist ja auch gefährlich, wenn man da irgendwie so Mist baut.

Jenny [00:28:33]:
Ja, auf jeden Fall. Wobei heute ist, glaube ich, das Problem ein anderes, dass man eben, deshalb ist es so gut, dass es euch gibt. Wir empfehlen euch deswegen auch so gerne, aber es gibt einfach so viele Informationen, die einfach auch nicht mehr stimmen oder veraltet sind. Oder die Länder haben unterschiedliche Regelungen und dann gilt das eine hier und das andere da. Und dann ist man, ich meine, das kennen wir auch hier, man ist schrubbdiwupp mal irgendwie über eine Landesgrenze gefahren und dann gelten auf einmal andere Regelungen und so. Das ist schon wichtig, da sich schlau zu machen. Das ist halt auch teuer und gefährlich natürlich.

Lukas [00:29:01]:
Ja, Und es gibt auch viele Informationen mittlerweile. Das macht es ja an manchen Stellen auch nicht einfacher.

Nele [00:29:09]:
Ja, und was auch ein Thema ist, dass natürlich auch das ganze Thema Camping immer komplexer wird. Also die Technik wird immer komplexer. Es gibt immer mehr und feiner ausdifferenzierte Fahrzeugtypen, Grundrisse, Ausstattungsmerkmale, Zubehör und so weiter. Und das ist ja für uns schon manchmal, obwohl wir jetzt, wie gesagt, das Ganze seit 10 Jahren machen und auch in der Branche wirklich genauso wie ihr gut vernetzt sind, ist es manchmal echt schwer, den Überblick zu behalten. Und da denke ich immer, wie soll das ein Einsteiger leisten? Wenn ich manchmal mich mit mit Anfängern so im Bekanntenkreis unterhalte, die mich halt dann fragen, weil die wissen, was ich beruflich mache. Ich möchte mir ein Campingfahrzeug kaufen, worauf muss ich da achten usw. Dann merke ich manchmal, dass sie nach dem 1. Gespräch eigentlich so weit sind, dass sie sagen, nee, ich hab keinen Bock mehr.

Nele [00:29:59]:
Ich möchte eigentlich nichts mehr machen mit Camping.

Jenny [00:30:01]:
Ferienwohnungen. Das stimmt schon. Ich weiß nicht, ob das so eine Wahrnehmungssache aber ist. Also was ich so gemerkt habe, ist irgendwie geht das ja alles so ein bisschen in Zyklen. Also ich glaube, als wir angefangen haben, haben wir eben gesagt, Das ist alles ganz einfach. Dann kam irgendwie so ein Camping-Boom. Schon mal so ein erster oder so ein bisschen, dass es zugenommen hat. Hatte auch damals was, glaube ich, mit den Preisen zu tun.

Jenny [00:30:25]:
Es wurde auf einmal irgendwie bezahlbarer. Eine Zeit lang, das kann man sich gar nicht vorstellen, aber vor Corona gab es ja unheimlich viel auf dem Gebrauchtmarkt auch. Wo man eben als Einsteiger relativ leicht dazu kam, so wie wir ja auch.

Lukas [00:30:36]:
Wir haben ja 10.000 Euro für das Ding bezahlt. Der war ja top in Ordnung. Also wirklich, der war alt, aber sehr, sehr gepflegt und war ein Top-Auto. Also ein Von-Al-Koven-Teil, der hatte einen schwachen Motor so ein bisschen, aber er war top, für 10.000.

Jenny [00:30:50]:
Ich glaube 15 haben wir bezahlt, wir haben für 10 dann noch verkauft, ein paar Jahre später. Aber auf jeden Fall war der Einstieg dann einfacher, finanziell gesehen. Und viele Leute, die vielleicht auch das Dauercampen oder so was kannten, von den Großeltern dann gesagt haben, das war ja immer gar nicht so schlecht, ich versuch das mal. Und dann haben das mehr Leute gemacht. Und dann haben sich auf einmal ganz viele Sachen auch entwickelt. Also unsere App, euer camperstyle.de und so weiter. Es kamen ja dann viele Sachen, die versucht haben, das Camperleben wieder ein bisschen einfacher zu machen, auch was Zubehör angeht und so. Und dann aber irgendwann durch den großen Boom hab ich das Gefühl, wurde es dann wieder so wahnsinnig komplex.

Jenny [00:31:28]:
Und jetzt aktuell aber hab ich ein bisschen den Eindruck, dass man das zwar versucht, irgendwie spannend zu halten, aber dass es irgendwie auch ein bisschen einfacher wieder geworden ist. Ich weiß nicht, ich finde auf dem Markt, wenn man guckt, nicht nur, was Fahrzeuge angeht, aber auch so Zubehör und so, dass doch viele Sachen irgendwie wieder so ein bisschen einen Schritt zurückgehen. Also man findet immer noch irgendwelche Hightech-Sachen, irgendwelche tollen Gadgets, irgendwelche fancy Dinge am Fahrzeugbau oder so. Aber es gibt halt auch wieder Sachen, die ein bisschen ursprünglicher vielleicht sind, wo man tatsächlich nur losfahren muss und campen kann. Ich weiß es nicht. Ich habe das Gefühl, das ist eine Parallelentwicklung. Das sehe ich zumindest auch bei den Nutzern von unserer App. Du hast natürlich da wirklich die Leute, die 100.000, 150.000 Euro in ihr Fahrzeug stecken.

Jenny [00:32:15]:
Aber du hast eben auch ganz viele, die wirklich sich wieder was Gebrauchtes kaufen, weil es die jetzt auch wieder gibt. Vor allem halt das Mietfahrzeug dann übernehmen und so und das irgendwie so ein bisschen lockerer wieder angehen. Ich finde das eigentlich ganz spannend.

Nele [00:32:28]:
Also ich nehme eine zunehmende Ausdifferenzierung wahr auf dem Markt. Also dass es sowohl immer weiter sich in den Luxusbereich verästelt, auch selbst bei normalen Fahrzeugen, also bei, ich sag jetzt mal, ganz normalen Wohnwagen, Wohnmobilen, nicht jetzt nur im Luxusliner-Bereich. Und auf der anderen Seite auch, dass es halt wieder diese Entwicklung hin zur Einfachheit gibt. Also mit Dachzelt, mit ausgebauten Caddies, also VW Caddy oder ähnliche Hochdachkombis, wo die Leute wirklich unter sehr einfachen Bedingungen campen. Ich bin nur immer nicht so ganz sicher, auch bei dem, was auf dem Markt angeboten wird zurzeit, ob diese Vereinfachung wirklich dem Trend geschuldet ist oder ob die da nicht ein bisschen aus der Not eine Tugend machen, weil die auch Geld sparen wollen. Also dass dann halt auch Fahrzeuge angeboten werden, in denen nicht viel drin ist. Und es wird einem dann so verkauft in Richtung Ja, und wir wollen hier wieder back to the roots und so weiter. Und eigentlich ist es aber eher ein Kostenthema vielleicht.

Nele [00:33:30]:
Das ist jetzt aber nur meine Spekulation.

Lukas [00:33:32]:
Also vermutlich, ich glaube schon, wir hatten ja vor ein paar Jahren einen extremen Preisanstieg. Und ich glaube, das hat schon viele Leute dazu bewogen, auch einfach zu sagen, okay, Mikro-Kamper oder irgendwas ganz einfach ausgebautes. Ich glaube schon, dass das ein Teil ist. Auf der anderen Seite muss man auch sagen, dass sich zum Beispiel die Stellplatzlandschaft in die entgegengesetzte Richtung entwickelt. Das ist unser Gefühl. Es wird alles ein bisschen fancier. Also das ist, krasseste Beispiel ist wahrscheinlich die Entwicklung in Frankreich, wo man ganz einfache Camping-Municipal hatte und einen ganz einfachen Stellplatz mit 1 VE-Station. Und heute vieles halt von Camping-Car-Parks zum Beispiel übernommen wird, wo dann auch man nur mit 1 App draufkommt und eine Schranke und keine Ahnung.

Lukas [00:34:22]:
Alles Hightech, mehr Ausstattung. Also ich habe das Gefühl, im Stellplatzbereich hat sich da mehr, also das entwickelt sich eher zum Komplexeren. Das Schöne ist, dass es viel mehr Arten von Steppegrätzen gibt als vor 10 Jahren noch. Also das ist ein Wahnsinn, was sich da gekamen hat. Und bei Fahrzeugen ja vermutlich auch aus der Not heraus zum Teil auch einfacher geworden ist. Das stimmt.

Jenny [00:34:45]:
Aber ich glaube, was du gesagt hast, Nele, eben mit dieser Vielfalt, das ist schon auch nochmal eine Sache, die, glaube ich, aus verschiedenen Richtungen kommt. Also wir haben ja zum Beispiel, wir sind ja eine der wenigen Ärzte, die sich auch explizit an Zelter richtet. Ja, und also zum Beispiel die Zunahme an Fahrrad- und Motorradzeltern. Ich glaube, die ist nicht nur finanziell in der Situation geschuldet, sondern einfach auch, weil das eben wieder das Naturnahere ist. Gerade auch zum Beispiel in Skandinavien die Motorradfahrer mitzelten, die dann zur Not, wenn das Wetter richtig fies ist, in eine Hütte gehen oder so. Das ist einfach auch ein Lebensgefühl. Das ist nicht nur so, weil das billiger ist, als ein Wohnmobil zu kaufen, sondern weil man eben anders reist. Genauso mit den Radzeltern zum Beispiel.

Jenny [00:35:24]:
In Holland sind unfassbar viele ältere Pärchen, die sich einfach ein ziemlich cooles Zelt gekauft haben und dann eben wirklich damit durch die Gegend fahren. Haben wir schon in Schweden und Norwegen auch gesehen. Ich glaube auch nicht, dass es da immer nur so ein wirtschaftliches Thema ist, sondern ich glaube, das sind eben diese verschiedenen Richtungen. Also wirklich die naturnahen, vielleicht das Aktivsein kombinieren mit dem Hobby Camping. Und natürlich, was ihr gesagt habt, ja beide jetzt auch dieses Luxussegment oder dieses höherer Standard und so, dass das so eine Parallelentwicklung ist. Und da fand ich zum Beispiel ganz interessant, ich hatte mich jetzt auf 1 Messe unterhalten mit einem Stellplatzbetreiber aus den Niederlanden. Und die haben gerade unheimlich viel Geld in Privatbäder investiert. Und dann habe ich mal so gefragt, ist das wirklich die Nachfrage? Und der hat gemeint, nein, aber bei uns ist es einfach so, Wir haben viele Leute, die mindestens eine Woche bleiben.

Jenny [00:36:17]:
Wenn wir ein Privatbad vermieten gegen kleinen Aufpreis, haben wir viel weniger Reinigungskosten.

Nele [00:36:23]:
Krass, weil die dann besser aufpassen. Ja, weil

Jenny [00:36:25]:
die besser aufpassen, weil es eher sichtbar ist, wer das ist und weil jemand, der sein Privatbad hat, nicht erwartet, dass da jeden Tag dreimal gereinigt wird. Im Hotelzimmer auch, wo man sagt, aus Nachhaltigkeitsgründen, dass man nicht immer sauber macht. Die meinten, mittlerweile gibt es gute Dusch- und WC-Sanitär-Container. Da kriegst du 12 Stück in einen Container. Dann ist das gar nicht mehr so eine große Investition. Und nachher spart man über die Jahre halt extrem viel Geld in Reinigungskosten. Da habe ich überhaupt nicht drüber nachgedacht. Interessant.

Jenny [00:36:56]:
Aber wie du gesagt hattest davor, ist auch so kostengetrieben so ein bisschen.

Sebastian [00:37:01]:
Ja, und es sind ja auch immer so Wellen. Ich beobachte gerade, mag zwar daran liegen, dass ich auch so ein bisschen in der Bubble bin, dass Bikepacking halt gerade ein großes Thema ist. Dass ganz viele, auch gerade junge Menschen, Bikepacken gehen und dann natürlich auch auf Campingplätzen landen und nicht nur irgendwo in der freien Natur unterwegs sind. Und das ist gefühlt gerade ein Trend. Und der war aber vor 2 Jahren noch nicht da. Und der wird wahrscheinlich auch in 2 Jahren vielleicht wieder ein bisschen abgenommen haben. Dann hast du wieder weniger. Und so hast du ja auch so die Wellen.

Sebastian [00:37:30]:
Es gab gefühlt irgendwie die große Vanlife-Welle. Ich weiß nicht, ob die noch so stark ist. Es gibt sicherlich noch ganz viele Leute, die das irgendwie leben wollen und leben. Und wir beobachten aber zum Beispiel auch alle Menschen, die damals mit uns so die Zeit ins Wohnmobil gezogen sind und unterwegs waren. Da sind jetzt heute gerade die letzten, haben wir gesehen bei Facebook, die in Camper verkaufen, beziehungsweise ein Pärchen ist noch unterwegs. Und wirklich schon immer gefühlt. Und alle anderen haben das eine Weile gemacht, so wie wir auch. Und irgendwann ist die Reise müde, irgendwann willst du halt eine Base haben.

Sebastian [00:38:07]:
Und mittlerweile wohnen sie alle zumindest auf ihren Grundstücken, auf ihren Campern oder auch wieder im Haus, so

Lukas [00:38:12]:
wie wir.

Sebastian [00:38:13]:
Und das sind ja alles immer so Trends und Wellen, die sicherlich auch nicht immer genau so synchron verlaufen. Da gibt es sicherlich auch mal wieder kleinere, größere Vanlife-Fällen, die wir auch gar nicht mitbekommen, weil wir nicht so drin sind. Und ich glaube, so ist das immer mit allen Sachen auf und ab. Und Corona war halt ein sehr hohes Auf, nochmal, weil Hotel irgendwie schwierig war und weg von Menschen und so. Und da war halt Camping ganz klar ein Thema. Und dann sind aber auch wieder die abgesprungen, für die das dann doch nicht so geil war, diese Geschichte. Aber ich beobachte trotzdem, dass auch viele Menschen jetzt noch ins Camping starten, weil sie einfach diese Unabhängigkeit trotz alledem mögen, obwohl du ja gar nicht so unabhängig bist, weil du hast ja schon gesagt, selbst vor 10 Jahren war es schon ein Thema, manchmal freie Stellplätze zu finden Und demzufolge bist du ja, du musst vorbuchen, dies, das, jenes. Aber das ist halt einfach irgendwie anders, ne?

Lukas [00:39:09]:
Also so dieses Vorbuchen ist ja auch so ein Thema, was sehr groß geworden ist, weil früher waren Buchungen gar nicht mal so relevant. Mittlerweile muss man das einfach machen, schlicht weil es einfach so viele Leute gibt. Und dazu kommt noch, wir hatten ein paar Jahre, in denen Freistehen gut ging. Das ist ja mittlerweile, ist das ja, also es ist noch viel Wunschdenken, dass das noch geht. Aber die Realität ist eigentlich, dass man es eigentlich vergessen kann in den allermeisten Ländern. Es gibt noch ein paar Länder, die werden dann aber auch so schnell überlaufen, dass sich das auch wieder schnell erledigt. Also ja. Und ja.

Jenny [00:39:47]:
Ich glaube aber auch, also zusätzlich zu diesem, sowieso schon diesen Wellen, ich glaube, dass auch der Camper im Schnitt vielleicht einfach auch so einen persönlichen Wandel durchlebt. Also diese Freiheit, und ich meine, wir wissen, dass wir alle, die sehr viel Zeit in den Camper verbringen, Auch wenn jetzt aktuell zumindest keiner von uns im Camper lebt, Vollzeit. Ist halt auch nicht nur geil. Ich glaube, das ist auch ehrlicher geworden, so ein bisschen, wie das gezeigt wird. Was da halt so die Einschränkungen sind, die Probleme. Nach Corona wurden natürlich insbesondere auch in Deutschland wieder die Arbeitgeber etwas strenger mit, wo man denn ist, wenn man arbeitet. Dann viele Leute haben vielleicht Kinder, die jetzt schulpflichtig geworden sind oder haben überhaupt Kinder. Und das ist dann spätestens beim zweiten im Camper dann auch interessant.

Jenny [00:40:28]:
Wenn man dann noch Tiere dabei hat, dann ist das auch wieder was anderes. Dann tut es der kleine Kastenwagen vielleicht auch nicht mehr auf Dauer. Dann wird man älter und hat vielleicht auch ein paar Wehwehchen und will dann doch seinen festen Arzt oder Standort haben. Oder die Eltern sind älter geworden. Es gibt auf jeden Fall unzählige Dinge, die ja auch einfach im Leben so eine Entwicklung bedeuten, dass das vielleicht für eine Zeit immer ganz gut passend ist, viel unterwegs zu sein und viel zu campen, aber halt irgendwann vielleicht nicht mehr. Und wir fanden es jetzt ganz witzig, wir waren ja wieder auf dem Vanlife Europolis dieses Jahr, Da sind wir jetzt seit einigen Jahren regelmäßig vor Ort. Und noch als wir zum ersten Mal da waren, waren es eigentlich nur selbst ausgebaute Vans, die da standen. Und das war so ein Riesending und das war auch sehr beeindruckend, was da Privatleute, die jetzt nicht unbedingt die handwerklichen Fachkünste hatten, Sachen gebaut haben und Innovationen betrieben haben, das für ihre Zwecke eben auszubauen.

Jenny [00:41:23]:
Und dieses Jahr war es wirklich so, dass da ziemlich viele Standardfahrzeuge standen. Also schon so Kastenwägen natürlich auch, aber auch viel Weißware und so.

Nele [00:41:32]:
Ach, tatsächlich. Und auch dort

Jenny [00:41:33]:
das Publikum ziemlich gewandelt hat. Es gibt immer noch die abgefahrenen Dinge, aber es ist viel mehr so.

Lukas [00:41:39]:
Es ist viel, und das ist genau dieses Vanlife-Thema, hat sich ja sehr verwässert. Also,

Sebastian [00:41:45]:
es gibt halt

Lukas [00:41:45]:
einfach Leute, die fahren halt einen Kastenwagen und machen trotzdem Vanlife in ihren Püssel oder so. Und man muss nicht irgendwie was selbst gezimmert haben, sich zumindest, es gibt ja auch Leute, die machen Teilzeit-Vanlife, das gibt’s auch. Und mittlerweile ist das alles so ein bisschen durchlässiger geworden. Ich glaube, man macht, also es gibt wirklich wenig Leute, die wir kennen, die auch totale Vanlifer sind, die mittlerweile, die jetzt sagen würden, so, oh, der fährt dieses oder jenes Fahrzeug, Das hat mit Vanlife nichts zu tun. Also es hat sich sehr, sehr gewandelt, finde ich, zum Posi-Ki.

Nele [00:42:21]:
Ich finde das auch. Und ich erinnere mich noch an ein Gespräch, was ich hatte beziehungsweise auch mitbekommen habe, weil ich habe mich dann aus dem ausgeklingt, weil es mir zu dumm war, einfach, auf einem Leben im Wohnmobil treffen, wo dann Menschen ernsthaft darüber diskutiert haben, ob man wirklich auch quasi würdiges Wohnmobilleben führt, weil man noch einen Lagerraum hat, wo noch ein paar Sachen stehen. Und das ist halt, das hat mich total überrascht, dass gerade die Menschen, die sehr für sich beanspruchen und zu denen wir ja auch gehören, sehr viel persönliche Freiheit zu haben und sehr weltoffen zu sein, dass die dann doch wieder das Bedürfnis haben, so stark in Schubladen zu denken. Also hier, das sind die weißware Leute. Und das sind die coolen Vanlifer. Und das führt ja teilweise auch zu so absurden Situationen bei so Blogger-Treffen auf irgendwelchen Messen, dass sofort die Vanlifer sich separieren und eine kleine Gruppe bilden, obwohl man ja Kollegen, also es sind ja alles Kollegen. Die wollen da nicht mit den weißbaren Leuten sitzen. Ja.

Lukas [00:43:25]:
Also aus meiner Sicht zumindest, aus unserer Erfahrung, hat sich das echt gewandelt so ein bisschen. Finde ich cool, weil am Ende sind wir alle Camper. Ob man das will oder nicht, also man sich als Camper bezeichnen will oder nicht, man ist es.

Sebastian [00:43:40]:
Ja, ich

Jenny [00:43:40]:
finde halt auch, dass das viel stärker an das gebunden ist, was man gerade macht. Also wenn ich jetzt mit meinem, Wir haben ja auch einen selbst ausgebauten Van momentan. Wenn wir damit auf einem Campingplatz stehen, dann ist das eher klassisch Camping. Wenn wir damit auf einem Übernachtungsplatz stehen und da arbeiten, dann ist es gerade irgendwie Vanlife mit Arbeit. Also, ich mein, das ist halt auch nicht so Das lässt sich eben nicht so schön sauber in so eine Schublade packen, weil es halt total unterschiedlich ist und abhängig ist von der jeweiligen Situation. Und ich glaube, viele Leute sind glücklicherweise nicht mehr so drauf erpicht, dass sie das eine oder das andere nur sind. Und ich glaube, eine Sache, die das auch vorangetrieben hat, ist die Tatsache, dass, wie Lukas eben schon gesagt hat, das Freistehen und einfach so sein Ding zu machen, eigentlich in ganz wenigen Ecken Europas noch so möglich ist. Und man dann eben doch auf die Infrastruktur angewiesen ist, die eben bereitgestellt wird, ob das ein einfacher Parkplatz ist, wo man eben stehen darf, oder ein Campingplatz.

Jenny [00:44:37]:
Und somit ist man irgendwie doch wieder näher zusammengerückt, weil wir alle an den gleichen Orten landen.

Sebastian [00:44:43]:
Das ist so

Lukas [00:44:43]:
ein bisschen mein Eindruck.

Nele [00:44:44]:
Ja, weil dann halt auch die Weißware neben dem Offroad-Fahrzeug steht, weil das Offroad-Fahrzeug einfach in Südfrankreich nicht mehr durch die Absperrungen kommt, am Strand zu stehen.

Sebastian [00:44:54]:
Ja. Genau.

Nele [00:44:55]:
Ja, ist so. Es ist wirklich schade. Und das ist halt auch so eine Entwicklung. Ähm, Genauso wie die Bucherei. Die betrachte ich wirklich mit sehr gespaltenen Gefühlen. Ich weiß nicht, wie es euch geht, sowohl privat als auch beruflich. Man hat da ja teilweise so unterschiedliche Herzen, die in der Brust schlagen. Beruflich finde ich es toll mit dem Boom, weil das hat uns das Leben ermöglicht, was wir jetzt machen.

Nele [00:45:20]:
Privat würde ich es manchmal lieber haben, dass die Campingplätze nicht so voll wären und man auch noch spontaner mal irgendwo einen Platz bekommt. Auch in Gegenden, wo man früher einfach hinfahren konnte. Da würde mich mal interessieren, wie ihr das so seht und wie ihr überhaupt diese Entwicklung mit dem lange Vorausplanen beim Thema Camping und Wohnmobilreisen seht. Und ihr hattet vorhin auch schon mal die Camping-Carpark angesprochen,

Lukas [00:45:45]:
denen

Nele [00:45:45]:
ich ja auch sehr zerrissen gegenüberstehe. Da würde mich auch mal eure persönliche Meinung zu interessieren, wenn ihr die äußern könnt und möchtet.

Lukas [00:45:53]:
Ja, also wir haben noch nie geplant oder gebucht. Wir sind sehr, sehr schlechte Planer. Also das ist nie unser Ding. Manchmal, wenn wir jetzt zum Beispiel nach Deutschland fahren, buchen wir tatsächlich mal einen Platz, weil wir wissen, wir müssen irgendwo an der Ostsee übernachten, irgendwo in Norddeutschland. Und speziell in der Hauptsaison, da geht es ja nicht anders. Also es sei denn, wir wollen auf einem Autobahnrastplatz übernachten und das möchten wir meistens nicht, müssen wir buchen. Aber das ist eigentlich, das ist, also mehr, mehr kommt es, öfters kommt es nicht vor. Wir sind aber auch letztes Mal tatsächlich auch in der Hochsaison ohne zu buchen losgefahren und haben am gleichen Tag noch einen richtig coolen Campingplatz gefunden.

Lukas [00:46:38]:
Also einen Platz auf dem Campingplatz. Wir mussten dann zwar für 2 Nächte blieben, dann einmal umziehen, aber es ging trotzdem. Ich finde es schon cool, wenn man, dass es mehr Möglichkeiten gibt zu buchen. Das finde ich für alle Camper insgesamt gut, weil nicht alle haben die Möglichkeiten, so spontan zu reisen wie wir. Das finde ich schon okay. Natürlich, ich glaube, wir alle wünschen wir uns auch, dass es einfacher wäre, spontan zu reisen. Das ist aber halt nicht mehr die, es ist einfach nicht mehr so. Und Ja, also ich weiß nicht, ich sag nochmal kurz was zu CCP.

Nele [00:47:19]:
Ja, ich wollte noch

Jenny [00:47:20]:
ganz kurz ergänzen. Also ich finde, aus der eigenen Perspektive, wenn ich zurückdenke, wie wir angefangen haben, da habe ich mir schon manchmal gewünscht, dass wir eben auf einem schönen Stellplatz auch mal hätten buchen können, weil wir eben erst berufstätig bedingt freitagsabends loskönnten. Und dann wäre es einfach nett gewesen zu sagen, ich weiß, dass ich auf diesem kleinen Stellplatz von den 15 Plätzen eben einen bekomme. Von mir aus auch kurzfristig buchbar, nicht die Wochen im Voraus. Aber das hat mir damals schon so ein bisschen gefehlt. Und Heute denke ich auch oft, es wäre schöner, wenn es nicht alles so buchbar wäre. Das klassische Konzept von dem Stellplatz vor dem Campingplatz, wo man ohne Buchung hinfahren und übernachten kann, wenn das weiter ausgebaut würde. Man sieht den Trend, dass die Buchungsgebühren sehr stark ansteigen.

Jenny [00:48:05]:
Wenn wir Platzkorrekturen machen, dass man teilweise 15 bis, was haben wir noch? Ich gesehen, 70 Euro die Buchung bezahlt. Also nicht pro Nacht, sondern für den Aufenthalt, wenn man verbindlich buchen möchte. Das ist interessant. Ich denke, das wird viele Leute davon abhalten, auch zu buchen tatsächlich, sodass vielleicht weniger Leute buchen und man dann spontan wieder höhere Chancen hat. Aber bei dem Buchen denke ich auch immer an Leute, die einfach andere Herausforderungen und Bedürfnisse haben als wir. Also Zum Beispiel jemand, der auf rollstuhlgerechte Sanitäranlagen angewiesen ist. Für den ist es wichtig, dass er auf seinem Campingplatz, den er sich rausgesucht hat, auch einen Platz bekommt. Oder Familien mit Kindern, die nicht noch mal 3 Stunden in der Nacht rumfahren können, jetzt irgendwie einen Platz zu finden.

Jenny [00:48:49]:
Von daher finde ich die Option schon gut. Ich fände vielleicht so eine Quotierung gut. Also ein Teil ist buchbar und ein Teil bleibt eben immer für die Spontan-Anreisenden übrig. Aber ich verstehe auch, dass das für manche Stellplatzbetreiber einfach nicht funktioniert. Also die sind darauf angewiesen, dass die Plätze dann eben fest gebucht sind und sie dann so vergeben werden können. Und da ist übrigens gleich der Übergang auch zu Camping-Carpark. Also

Nele [00:49:13]:
es ist

Jenny [00:49:13]:
ein interessantes Konzept und von außen ist das eigentlich sehr zu begrüßen, dass eben eine große Firma Geld in die Hand nimmt und Stellplätze, die vielleicht sonst geschlossen würden, gerade in Frankreich, weil die Kommunen das eben nicht mehr betreiben können oder möchten, die aufzukaufen und ein bisschen herzurichten und zur Verfügung zu stellen. Und die Preise sind ja aktuell auch noch ziemlich moderat, muss man sagen. Sie haben zwar dieses Mitgliedschaftskonzept, aber das finde ich jetzt auch nicht schlimm. Da waren es 29 Euro dieses Jahr für diese Mitgliedschaft, mit der man dann nicht im Zugang hat. Es gibt 2 Sachen, die kritisch zu sehen sind. Das ist jetzt nur so meine persönliche Meinung von Feedback, was wir bekommen hatten, ist, dass Campingcarpark teilweise sehr großen Druck auf die Gemeinden ausübt, Konkurrenz zu unterbinden. Das finde ich problematisch, weil ich finde, jeder, der irgendwie die Möglichkeiten dazu hat, sollte auch in der Lage sein, einen Stellplatz anzubieten. An vielen Orten fehlen immer noch Stellplätze, was dann dazu führt, dass die Leute eben trotzdem irgendwo anders parken müssen.

Jenny [00:50:09]:
Und das passt niemandem. Also das finde ich problematisch, diese Art Knebelverträge mit irgendwelchen Auflagen an Gemeinden zu stellen, die überzogen sind. Auch mit den Investitionsvorgaben und so. Und dann eine Sache, die ich nicht so richtig verstehe beim Thema Buchung, ist, dass sie ja dieses Mitgliedschaftsmodell haben. Und es gibt dieses Prestige, glaub ich, heißt dieses Programm. Privilege, Entschuldigung, genau, Privilege heißt es. Wo man, wenn man den Platz gebucht hat, auch auf vollen Plätzen einen Platz garantiert bekommt. Was ja irgendwie umkehrschluss bedeutet, dass irgendjemand, der da schon steht, dann vertrieben wird.

Jenny [00:50:45]:
Wie das genau funktioniert, weiß ich nicht. Aber damit haben sie ein bisschen Werbung gemacht, dass man dann eine Sicherheit hat, auch auf den ausgebuchten Plätzen noch einen Platz zu bekommen. Vermutlich wird dann angezeigt, keine Ahnung, auf Parzelle 7 steht 1, der eben kein Privileg hat und der dann so angekommen ist. Und der wird jetzt vertrieben für dich. Ich weiß es nicht. Es ist auf jeden Fall ein komischer Ansatz.

Sebastian [00:51:06]:
Ich denke, das wird wie beim Fliegen vielleicht auch sein. Da hast du ja auch, wenn du einen Status hast, dann hast du garantiert noch einen Platz, zumindest in der ECHO. Und vermutlich, Wenn die mehr Plätze haben, dann haben die auch gute Statistiken. Und wenn die ein bisschen organisiert sind, dann wissen die auch, es gibt ja immer No-Shows und ähnliches. Und vermutlich haben die einfach eine Statistik, wo sie wissen, da gibt es immer irgendwas. Oder die viel einfachere Möglichkeit, die lassen einfach einen Platz frei, weil sie durchkalkuliert haben, wenn sie das machen und quasi diese Garantie geben, verdienen sie viel mehr durch das Privileg, als quasi, wenn sie das nicht machen. Das kann ja ganz verschiedene Gründe haben. Ich glaube nicht, dass sie jemand rausschmeißen, Weil das ist immer ganz schlechte Promo.

Sebastian [00:51:48]:
Das sieht man auch beim Fliegen, wenn man überbucht ist. Das ist immer nicht gut. Deswegen zahlen die ja auch, guck mal, Fluggesellschaften zahlen teilweise 500.000 Euro, wenn du im überbuchten Flieger freiwillig zurückbleibst plus Hotel und so weiter. Und da siehst du ja quasi, dass diese Garantien und so was halt auf der anderen Seite wahrscheinlich viel mehr einspielen. Und ich denke, dass das eher so eine wirtschaftliche Kalkulation ist, die sie da machen.

Jenny [00:52:11]:
Ja, ich gehe auch davon aus, aber ich finde die Kommunikation eben ein bisschen unglücklich, weil das eben so wirkt, wie das Buchungen sein müssen. Und das war früher gerade bei den französischen Stellplätzen einfach kein Thema. Und natürlich möchten sie das monetarisieren, weil dann muss man Mitglied werden und dann dieses Privileg haben, buchen zu können überhaupt, weil sonst kann man nicht buchen. Und es ist für mich so ein bisschen so, ich weiß nicht, also ich ein Kunde von uns, einen Abnutzer hatte das neulich als Nötigung beschrieben. Ich würde jetzt vielleicht nicht so hart formulieren, aber ich verstehe schon, dass es so ein bisschen dieses Gefühl von Ich habe mein Wohnmobil und ich nutze extra Stellplätze wegen dieser Freiheit doch sehr einschränkt, zumindest so in der Wahrnehmung. Ja, das kann natürlich auch Vorteile haben. Aber machen wir uns nichts vor, viele von diesen Camping-Car-Park-Plätzen in Europa sind auch in kleinen, abgeschiedenen Orten. Das ist nicht alles, auch in Spanien und Portugal, wo sie Plätze aufkaufen und ausbauen.

Jenny [00:53:03]:
Das sind ja jetzt nicht alles die touristischen Hotspots. Und dann an solchen Orten buchen zu müssen, ist für mich einfach irgendwie so ein bisschen schon Verlust von diesem Freiheitsgefühl, was ich als Stellplatznutzer sonst eigentlich sehr zu schätzen wusste.

Lukas [00:53:17]:
Aber sie werden noch erhalten. Absolut.

Jenny [00:53:20]:
Also es ist zweischneidig auf jeden Fall. Wir haben noch keinen benutzt bisher selber, weil es sich noch nicht ergeben hat. Also von daher können wir selber nicht drüber urteilen. Aber grundsätzlich befürworten wir natürlich jeden Ausbau von Stellplätzen, auch grade eben von kleineren Plätzen an vielen verschiedenen Orten, weil das einfach doch fehlt.

Nele [00:53:38]:
Also, wir haben die schon genutzt und fanden das Konzept eine lange Zeit sehr genial. Bis wir halt auch so festgestellt und ein bisschen mitgelesen haben in französischen Camping-Communities, dass die halt offenbar immer aggressiver vorgehen. Und es wird spekuliert, und da würde ich auch gerne mitspekulieren, weil das ist die Erfahrung bei vielen anderen Unternehmen auch, dass sie im Moment noch moderate Preise anbieten. Und wenn die dann halt viele Orte monopolisiert haben, dann werden die auch die Preise anziehen aus verschiedensten Gründen. Aber gut, das wissen wir nicht. Das ist nur so die Vermutung, die ich ehrlich gesagt auch ein bisschen habe. Und das ist halt, das passiert halt immer, wenn Wettbewerb dann unterbunden wird.

Lukas [00:54:16]:
Ja. Ja, wir werden es sehen.

Sebastian [00:54:18]:
Wir werden

Lukas [00:54:18]:
es sehen. Frankreich ist ja immer noch ein sehr günstiges Campingland, wenn man jetzt nicht die 5-Sterne-Plätze nimmt und keine Ahnung, ob die da so tatsächlich so extrem hochgehen können. In anderen Ländern ist es natürlich anders.

Sebastian [00:54:37]:
Und die Franzosen sind ja auch schnell dabei, wenn ihnen irgendwas nicht passt, was anzuzünden.

Nele [00:54:42]:
Oder zumindest zu demonstrieren.

Sebastian [00:54:44]:
Genau, das meine ich. Also Die sind ja auch schnell dabei, Missstände anzubrangern und sich nicht so viel gefallen zu lassen. Wenn die selber davon genervt sind, ist natürlich auch eine Chance groß, dass die dann so ein bisschen auf die Barrikaden gehen. Da müssen wir einfach mal abwarten, was da die nächsten Jahre so bringen.

Jenny [00:55:01]:
Ich sehe da so eine Parallele, weil der Preis ist gar nicht aktuell das, was mich da am meisten besorgt, sondern es erinnert mich so ein bisschen an die Diskussion, die wir in Deutschland lange hatten und glaube ich auch teilweise immer noch haben, dieser Kampf zwischen Stell- und Campingplatz. Dass Wohnwagen nicht auf Stellplätze dürfen, weil es gibt ja einen Campingplatz. Das hat von mir aus irgendwelche brandschutzrechtlichen Gründe oder was auch immer. Und Parkregulierung und in anderen Orten geht es dann doch. Das ist ja immer dieser Kampf gewesen, dass Campingplatzbetreiber nicht so gerne einen Stellplatz in der Nähe hatten. Das haben wir in Deutschland auch schon mitbekommen. Gibt es im Zusammenhang mit dieser Camping-Car-Park-Erweiterung auch in Deutschland schon die Situation, dass zum Beispiel versucht wird, privat angebotene Stellplätze zu unterbinden in Nähe von einem Stellplatz. Und das finde ich dann halt wieder nicht gut, weil das ist einfach, diese Vielfalt ist wichtig.

Jenny [00:55:56]:
Ich glaube auch nicht, dass der klassische Stellplatzbesucher auf einmal sich die Privatwiese bei irgendwie dem Herrn Schmidt mietet, weil das einfach unterschiedliche Arten sind zu reisen in so einem Ort und dass die Vielfalt eigentlich allen etwas bringt, weil verschiedene Leute kommen. Und wenn das in die Richtung gehen sollte, dann fände ich das viel problematischer, als wenn da die Preise jetzt 2, 3 Euro angeruben werden, weil da steht ja auch viel Investition dahinter. Aber ich möchte eben nicht, dass die Vielfalt eingeschränkt wird.

Sebastian [00:56:22]:
Damit sind Sie auch nicht die Ersten, die so was machen. Also das haben wir schon vor vielen Jahren. Wir haben Freunde in Malaga, die da einen Stellplatz aufgebaut haben. Und auch da hat die in dem Falle die Campingplatz-Lobby, die Lokale, die auch gute Beziehungen zu den Bürgermeistern und so hat, hat alles getan, damit dieser Stellplatz zugemacht werden muss. Also ich weiß noch, was die beiden, also es sind Pärchen, die das betreiben, was die für einen Aufwand betrieben haben und wie viele Gerichtsverhandlungen, die sich quasi mit dem Verband sozusagen der Campingplätze dort in Andalusia quasi gegeben haben, wie viel Geld das gekostet hat, bis sie dann irgendwann rechtliche Sauberkeit und Ruhe hatten. Also ich glaube, das ist ganz häufig so, dass dann auch da, wo viel Geld zu verdienen ist, mit harten Bandagen gekämpft wird. Und je mehr Geld dahinter steckt, ich weiß auch gar nicht, wo das Geld von Campingcarpark herkommt, ob das vielleicht auch Investorengeld ist. Und am Anfang ist man dann ja sehr freigiebig damit und kann vieles auch kostenlos anbieten oder günstig anbieten.

Sebastian [00:57:25]:
Aber irgendwann wollen die Investoren natürlich auch Marge und Gewinne sehen Und spätestens dann muss halt irgendwie Kohle übrig bleiben. Und spätestens dann, wenn Preise erhöht werden, wird vielleicht auch der Druck noch viel, viel höher auf so eine Sachen. Also ich glaube, das ist leider ganz klassischer Kapitalismus. Und das geht ganz häufig eben immer zulasten der Verbraucher, der Vielfalt und ähnliches. Also das sehen wir auch nicht nur im Camping, das siehst du in ganz vielen Branchen leider, dass so Dinge passieren.

Lukas [00:57:54]:
Ich würde mir aber auch schon wünschen, dass es mehr, vielleicht nicht in dieser Ausprägung, Aber dass es mehr solche Konzepte gäbe. Wir haben mit der Stadt Frankfurt zum Beispiel am Main ja auch schon geschrieben und kommuniziert auch sogar über Zeitungen, also wo sie dann auf Dinge geantwortet haben. Und dann heißt es so, ja, die Stadt, also eine V&E-Anlage in Frankfurt, das ist viel zu großer Aufwand, deswegen gibt es in Frankfurt einfach 0, 0 Stellplätze für Camper. Der Campingplatz wurde zugemacht, der wurde von einigen Investoren gekauft, die darauf hoffen, dass sie da ein Hochhaus drauf bauen können. Die Stadt interessiert es nicht, weil das viel zu aufwendig ist. Es wollen sehr viele Leute mit dem Camper nach Frankfurt. Es gibt sehr viele Gründe dahin zu fahren. Das ist ja nur ein Beispiel für zig Städte.

Lukas [00:58:53]:
Und es wäre schon cool, wenn sich irgendjemand so was annehmen würde und sagen würde, wir machen Standardstellplatz in jeder Stadt.

Jenny [00:58:58]:
Grundsätzlich begrüße ich das sehr.

Nele [00:58:59]:
Auf jeden Fall. Absolut. Und ich frage mich auch immer, warum so viele Städte noch nicht gecheckt haben, wie viel Geld Campingtouristen in die Stadt oder auch in die Region bringen. Die gehen dort einkaufen, die gehen auch essen. Viele machen ja auch aktiv irgendwas, wie zum Beispiel Besichtigungen, irgendwelche Sportangebote, Freizeitaktivitäten. Das ist ja nicht mehr so, dass da der, ich sag’s jetzt einfach, dass der Adipöse Oppi im Rippunterhemd nur in seinem Vorzelt sitzt, sondern es ist ja wirklich mittlerweile eine total vielfältige und auch vielfältig interessierte Bewegung entstanden. Viele Leute mit Kindern auch, die vielleicht jetzt mit dem Camper kommen und eine Stadt kennenlernen und später nochmal wiederkommen, dort irgendwie einen Hotelurlaub zu verbringen oder ähnliches. Aber ja, wir haben natürlich überall so ein bisschen das Problem, dass dieser Tourismusbereich leider häufig noch sehr stiefmütterlich behandelt wird.

Lukas [01:00:03]:
Das Spannende ist ja, dass Camping für, wir waren mal vorletztes Jahr auf der ITB in Berlin, auf der weltgrößten Tourismusmesse, Camping gar nicht stattfindet. Also nicht.

Nele [01:00:15]:
Deswegen gehen wir da schon seit Jahren nicht mehr hin.

Lukas [01:00:16]:
Genau, aber das war schon ein spannendes Erlebnis, weil wir haben sehr viele Termine gemacht, auch mit Regionen und so weiter. Und dann wurde uns, das war uns überhaupt nicht klar, aber es hat sich dann herausgestellt, dass die Touristiker in den Regionen, Camping ist kein Tourismus. Camping fällt unter Sonstiges, weil dieses Bild eben von dem Feinripp-Menschen in seinem, wie heißt es, in seinem festen, in seinem Dauercamper-Wohnwagen immer noch so vorherrscht in den Köpfen, dass die das gar nicht interessiert. Für die ist das kein Tourismus. Das ist so. Ich denke, es gibt ein paar Leute, die sich in den Ländern jetzt auch anfangen, tatsächlich dafür zu interessieren. Ich kann jetzt nur von Deutschland sprechen. Da ist es, da wird getrennt zwischen Tourismus und Camping.

Lukas [01:01:10]:
Und Camping ist kein Tourismus.

Nele [01:01:13]:
Da möchte ich mal schnell einen kleinen Werbeblock in eigener Sache einschieben. Es gibt nämlich auch Messen, die sich sehr wohl dieser geglückten Kombination bewusst sind, wie zum Beispiel in Leipzig und auf der CMT in Stuttgart und auch auf der Reise in Hamburg, wo Camping eben wohl eine Rolle spielt und auch, ja doch auch mit einem Schwerpunkt bildet. Und das Tourismus sind genau und da sind wir ja auch dieses Jahr auf allen 3 Messen. Ihr seid glaube ich nur auf der CMT oder seid ihr Leipzig auch in

Lukas [01:01:45]:
Leipzig auch.

Nele [01:01:46]:
Ah ja super. Dann sag doch mal unseren Hörerinnen und Hörern, in welcher Halle man euch findet. Dann kann man euch ja auch mal besuchen.

Sebastian [01:01:52]:
Jetzt hast du sie ohne Vorbereitung erwischt.

Jenny [01:01:55]:
Halle 5.

Nele [01:01:57]:
Da sind wir auch. Wir sind in der Nähe, also direkt neben dem Wohnzimmer angesiedelt. Und dann, wer uns besuchen möchte, kann dann ja auch mal bei euch vorbeischauen und umgekehrt. Ja, super gerne.

Lukas [01:02:09]:
Kaffee abholen.

Nele [01:02:11]:
Ja, Werbung Ende.

Lukas [01:02:13]:
Genau, aber das ist schon schön, weil also Messen tun das tatsächlich. Es gibt nicht so viele, aber tatsächlich, das CMT macht da einen super Job. Aber in den in den Tourismusverbänden.

Nele [01:02:25]:
Ja, du, wir merken das doch auch, wenn wir Anfragen bekommen. Also ab und zu kriegen wir mal eine Anfrage von irgendwelchen Tourismusverbänden oder Agenturen. Und die laden einen dann mal ein, dass man auch mal kostenlos auf so einem Campingplatz stehen darf. Mit 1 ganz langen Latte an Anforderungen, die man dann aber auch zu erfüllen hat, dafür, dass man gratis 2 Nächte übernachten darf mit 500 Kilometer Anreise. Und wenn du dann sagst, ja, das machen wir gerne, kostet aber Geld, dann ist das Interesse halt ganz schnell weg, weil die immer noch nicht, wie du sagst, das auf dem Schirm haben, dass das wirklich ein ganz, ganz gewichtiger Wirtschaftsfaktor auch mittlerweile ist.

Jenny [01:03:06]:
Ja, aber wir haben, also da finde ich auch, das ist eigentlich ganz positiv zu sehen, wie sich das entwickelt, weil ich weiß noch in Leipzig vor, oh Gott, war das jetzt schon vor 2 Jahren, glaube ich, habe mir das erste Mal so einen kleinen Mini-Workshop, so einen Satelliten-Workshop im Rahmen der Messe dort. Die CMT hatte das organisiert. Da haben wir uns ein bisschen unterhalten mit Touristikern und Leuten aus der Campingbranche und versucht mal so rauszufinden, warum ist das eigentlich so? Daraus ist dann eher so ein Format geworden, dass wir uns da jedes Jahr unterhalten. Und jetzt hatten wir im Januar auf der CMT dieses Jahr auch dazu einen größeren Workshop, wo wir wirklich versucht haben, so Touristiker und die Leute aus der Campingbranche zusammenzubringen und gemeinsam mal zu überlegen, was passiert da eigentlich? Und da gibt es eben schon auch Beispiele. Also Mir fällt da spontan die fränkische Schweiz ein. Die Nikola Kidi habt ihr vielleicht auch schon mal getroffen. Die ist sehr umtriebig und unterhält sich mit vielen Leuten und versucht, das voranzubringen. Die hat eine Projektstelle, genau diesen Wohnmobil-Tourismus zu bedienen, ist selber Camperin.

Jenny [01:04:07]:
Und hat da wirklich in 2 Jahren unfassbar viel politische Arbeit leisten müssen. Aber mit dem schönen Effekt, dass sich da was getan hat und sie mittlerweile für uns eine Vorzeigeregion geworden ist. Weil unter Einbindung von Gastronomen, von Landwirten, von touristischen Anbietern überhaupt, zu versuchen, wirklich die Leute dort hinzulenken, wo man sie haben möchte, als Touristen. Und eben nicht nur als Fahrzeuge, die halt irgendwo parken müssen. Und das ist halt ein Umdenken, was wir mittlerweile an verschiedenen Ecken sehen. Also ein Beispiel ist auch zum Beispiel Halle, Halle an der Saale. Die haben ein unfassbar tolles Konzept Stadtmarketing, verliebt in Halle. Und die haben dann irgendwie angefangen, überall Stellplätze zu sammeln.

Jenny [01:04:50]:
Also kommunale Plätze, aber auch Gastleute, auch Gaststätten und so, die dann alle in so eine Karte aufgenommen wurden und dann auf einmal eine Sichtbarkeit der Wohnmobilisten als Touristen und Besucher 1 Stadt geschaffen hat. Und das ist einfach toll. Und das entsteht immer mehr. Also ich glaube, da sind schon viele Leute sehr motiviert dabei. Aber muss man auch dazu sagen, die Budgets für den Bereich Tourismus sind gering. Das Verständnis für die Bedürfnisse von Campern, die eben keine Dauercamper sind, ist auch gering. Und die Zusammenarbeit, die Verzahnung zwischen dem klassischen Übernachtungstourismusgeschäft, wo eben Stellplätze nicht reingehört hatten, und sozusagen dem Wirtschaftsgedanken dahinter, Das ist einfach nicht so verzahnt. Da hinken wir auch hinterher.

Jenny [01:05:36]:
Das ist in anderen Ländern etwas besser. Aber es tut sich viel. Ich finde es sehr spannend gerade. Und ich sehe die Richtung auch als sehr positiv gerade.

Nele [01:05:47]:
Welche Entwicklungen gibt es denn jetzt außerhalb der Stellplatz- und Campingplatzthematik, die ihr besonders spannend findet? Also ich spreche jetzt über Technik. Wir haben vorhin schon das Thema Community mal kurz angerissen. Was sind denn da so die aktuellen Tendenzen, die ihr beobachtet und wo ihr sagt, das interessiert uns oder das macht uns auch besonders viel Spaß? Also

Jenny [01:06:13]:
ganz persönlich finde ich das Thema so kleine Ausbauer total spannend, Weil unser Problem war halt auch irgendwann, wir haben ja angefangen mit einem alten Alkofen-Hümer, den sie gefahren sind, da hatten man, eure Mobil auch Alkoven-Fahrzeug. Und irgendwann haben wir festgestellt, dass die Standardfahrzeuge für uns als arbeitendes, reisendes, eben Fahrzeug teilweise lange lebendes Paar halt nicht so geeignet war. Einfach zu wenig Platz und zu wenig Steckdosen und solche Dinge. Also und dann haben wir eben was selber gebaut, Aber können das natürlich nicht so richtig. Und haben dann auch gemerkt, dass das so an seine Grenzen stößt. Und haben uns dann mit dem Thema Ausbau, so kleine Ausbauer, Manufakturen und so eben beschäftigt. Und das hat sich unheimlich gewandelt in den letzten Jahren. Also da gibt es wirklich von ziemlich günstigen Angeboten bis hin zu absoluten Luxusausbauten ja alles für jede Lebensreise, Campingart.

Jenny [01:07:06]:
Und das finde ich persönlich total spannend. Also, dass da einfach eine Alternative geschaffen wurde zu dem Wohnmobil von der Stange oder Wohnwagen von der Stange. Es gibt ja auch unheimlich viele tolle ausgebaute Wohnwagen, da liebäugeln wir ja auch immer mal mit noch so als Ergänzung. Das finde ich persönlich total toll, weil man wirklich so diese Kreativität sieht. Viele Leute, die eben auch aus dem Campingbereich kommen oder auf ihre Kunden, potenziellen Kunden halt hören und da wirklich sich einen Spaß draus machen, auf engstem Raum halt alle Wünsche, die man nur so haben kann, umzusetzen, mit tollen Materialien, mit Zubehör, was vielleicht gar nicht ursprünglich aus dem Camperbereich kommt. Und so finde ich mega spannend, gucke ich mir auch immer super gerne an.

Sebastian [01:07:46]:
Wie ist das denn bei euch, Nele, oder bei dir? Was sind denn für dich so die Sachen, die du am spannendsten findest, entwicklungstechnisch?

Nele [01:07:55]:
Ja, also auch kleine Unternehmen, nicht nur Ausbauer, sondern generell teilweise auch Unternehmen, die du nur auf den regionaleren Messen findest. Also in Stuttgart zum Beispiel, da bin ich dieses Jahr wirklich gespannt. Wir haben ja die ganzen letzten Jahre geschwänzt, weil wir immer in Mexiko waren. Aber da haben wir immer wirklich, wirklich tolle Anbieter, tolle Aussteller gefunden, die man nur sieht, weil die vorher gar keine große Werbung über Regional machen. Die findest du nur, wenn du über die Messe läufst und ein bisschen die Augen offen hältst. Und die sind manchmal an ganz kleinen Ständen, aber haben so tolle Ideen, Produkte, Konzepte mitgebracht. Das finde ich ganz interessant. Und was mich auch interessiert, auch wenn ich selber nicht wirklich so nutze, ist halt, wie sich die Technik entwickelt hat.

Jenny [01:08:45]:
Ich finde

Nele [01:08:45]:
es aus beruflicher Sicht spannend, ich finde es aus privater Sicht spannend. Wir sind eher so Camper, die ein bisschen reduzierter unterwegs sind. Wir haben natürlich jetzt auch mehr Zeug in unserem Wohnwagen drin, als wir das in unserem ersten hatten. Da haben wir sogar irgendwann die Therme ausgebaut, weil die uns im Winter gerissen ist. Und wir gesagt haben, wir brauchen sie eigentlich nicht, uns reicht kaltes Wasser. Und heute im Aktuellen haben wir eine Dusche. Und wenn der Halil mal vergisst, morgens die Therme anzuschalten und ich muss mir dann meine Prinzessinnenhändchen kalt waschen, dann bin ich schon so, ne, möchte ich aber nicht. Also man gewöhnt sich natürlich sehr schnell auch an einen gewissen Komfort.

Nele [01:09:24]:
Aber das finde ich ziemlich spannend. Und ja, Ansonsten muss ich sagen, gibt es auch Dinge, die mich nerven. Ich weiß nicht, ob wir da auch mal drüber sprechen wollen.

Sebastian [01:09:37]:
Ja. Was nervt dich denn?

Nele [01:09:42]:
Also mich nervt manchmal die Attitüde von Leuten sehr. Mich nervt sehr, dass sowohl bei uns im beruflichen Umfeld mit einigen Kolleginnen und Kollegen, als auch wenn wir campen gehen, diese Ellenbogenmentalität sehr stark zugenommen hat. Die wird ja immer gerne den Neukämpfern zugeschrieben. Das empfinde ich anders. Also ich glaube nicht, dass das was mit alt oder neu oder alt oder jung zu tun hat, sondern das ist eine Persönlichkeitssache. Und wenn ich ein Ellbogenmensch bin, dann bin ich der, egal ob ich 20 oder 85 bin. Und das hat für mich sehr, sehr stark zugenommen, dass ich zuerst, und ich glaube, dass es durch Corona noch mal sehr stark befördert wurde, weil viele Menschen da ja auch das Gefühl hatten, dass ihnen lange Zeit was weggenommen wurde und jetzt sind sie mal dran. So kann ich auch in gewisser Weise nachvollziehen.

Nele [01:10:40]:
Aber das ist wirklich so ein Punkt. Also angefangen von Leuten, die ihre Hunde an fremde Fahrzeuge markieren lassen oder auf die Parzellen kacken lassen. Bis hin zu, dass Menschen es manchmal ganz toll finden, wenn ihre Kinder den halben Campingplatz zerlegen, weil die ja so wahnsinnig lebhaft und süß sind. Und ich finde, ein bisschen mehr wieder Gemeinschaftsgefühl und mehr sich zurückbesinnen auf das, was es eigentlich mal war. Nämlich so ein Community-Gedanke und zu sagen, ja, Wir sind da jetzt zusammen, wir respektieren einander, wir sprechen vielleicht auch ein bisschen miteinander, wenn wir da Bock drauf haben. Wir sitzen mal abends zusammen, wenn die Leute uns prinzipiell sympathisch sind. Und wir helfen vor allem einander bei allen Dingen, die so rund den Campingplatz passieren. Das wäre auch in jeder Nachbarschaft schön, nicht nur auf dem Campingplatz.

Nele [01:11:39]:
Aber ich finde, da könnten wir mal starten, weil da war es ja sehr lange auch so.

Lukas [01:11:44]:
Ja, Vielleicht ist das die Rückseite der Medaille, dass so viele Leute Camper geworden sind. Früher waren vielleicht Leute hauptsächlich Camper in ihrer Identität. Heute ist es viel diverser geworden. Es sind so viele Leute Camper. Und dass man nicht mehr dieses Zugehörigkeitsgefühl zu 1 Gruppe hat, sondern wir sind jetzt halt alle hier auf dem Campingplatz und manche sehen sich als Camper, manche vielleicht nicht. Und man hört das ja schon immer wieder, so Camper helfen sich immer und so weiter. Ja, na ja, aber Camper grumpen sich auch mal gerne an. Oder belehren einen sehr gerne und so weiter.

Nele [01:12:22]:
Also mir wird immer Es ist halt ein Bevölkerungsquerschnitt.

Jenny [01:12:25]:
Mir wird immer erklärt, wie ich das Wasser einfülle, wenn der Lukas außer Sicht weiter ist. Ich weiß. Er hält’s

Nele [01:12:31]:
bereit auf jeden Fall. Mir wird auch erklärt, wie ich den Mover zu bedienen habe. Aber nie von Frauen, Klammer. Die

Jenny [01:12:38]:
wissen das

Sebastian [01:12:39]:
ja auch

Nele [01:12:39]:
nicht, wie es geht. Genau.

Jenny [01:12:41]:
Nein, aber ich würde da auch noch anknüpfen. Ich finde auch, innerhalb der Branche, aber auch nicht nur unbedingt zwischen den Campern selber, sondern mein absolutes Hassbeispiel momentan ist, dass wir zunehmend Campingplätze sehen, die die Entsorgung von Trockentrenntoiletten oder Einschweißtoiletten verbieten. Und das ist so, also ich weiß nicht, vielleicht leben wir einfach seit fast 8 Jahren in Norwegen einfach zu lange, diesen mangelnden Pragmatismus verstehen zu können. Weil hier ist das einfach so, meistens wenn es hier einen Wanderparkplatz gibt und da sieht man, dass da immer wieder Müll abgeworfen wird, dann findet man das auch richtig blöd, aber dann steht da halt irgendwann eine Mülltonne. Und in Deutschland ist es halt so, irgendwie habe ich das Gefühl, da wird halt immer Müll hingeworfen und dann sucht man den Schuldigen. Dann sind es die Neu-Camper, dann sind es die Van-Lifer, dann sind es die Asozialen, ich habe keine Ahnung. Und dann statt dass man da irgendwie pragmatisch einfach sagt, guck mal, hier entsorgen die Leute ihren Krempel, weil das ein beliebter Ort ist, lass uns doch mal da was hinbauen. Dann ist das vielleicht auch nicht kostenlos, sondern gibt’s ein QR-Code, dann kostet er halb 5 Euro.

Jenny [01:13:47]:
Aber dann hast du die Infrastruktur, Aber das passiert nicht. Stattdessen wird alles immer verboten. Das ist so ein bisschen mein Eindruck.

Nele [01:13:52]:
Ich möchte da einmal kurz dazwischengehen, weil ich tatsächlich auch Ich hab ja mal bei 1 Stadt gearbeitet. Und Und Wirklich. Und da hab ich erfahren, dass die Strategie ist, wenn man irgendwo Mülleimer hat und die sind immer voll, dass man die dann abbaut, damit man die Leute dazu erzieht, ihren Müll wieder mit nach Hause zu nehmen, damit man da keinen Aufwand mit hat. Wenn irgendwo Müll abgelagert wird, dann wird da eher noch der Müllbehälter an manchen Stellen, an manchen Orten weggemacht. Weil sonst müsste man den ja auch leeren.

Lukas [01:14:27]:
Straßen.

Jenny [01:14:30]:
Ja, also es hat einen anderen Ansatz. Aber ich finde eben solche Diskussionen schaden. Wir haben auch schon viel da auf politischer Ebene mit Leuten gesprochen, zum Beispiel mit dem Thema Trenntoiletten und so weiter. Und man kann da teilweise vielleicht die Bedenken nachvollziehen. Aber es gäbe für alles relativ einfache, praktische Lösungen. Und die werden halt nicht unbedingt gesucht, sondern man macht sich dann einfach und macht damit ein Statement. Ich finde es okay, weil das schließt für mich bestimmte Plätze aus. Aber ich finde es so kollektiv als Branche, dass man da mehr zusammenarbeitet.

Jenny [01:15:00]:
Auch gerade diese Themen, die uns alle irgendwie betreffen, so Nachhaltigkeit und auch die Wahrnehmung von Campern in der freien Wildbahn von Nicht-Campern. Also ich möchte halt irgendwo stehen können und mich freuen, dass dann jemand sagt, ach, guck mal, du guckst dir unsere schöne Gegend an. Ich freue mich, dass du da bist und nicht 3 Fotos von mir gemacht, auf Social Media geteilt und beschuldigt werden, alles Mögliche zu tun. Das finde ich einfach eine Entwicklung, die ich sehr schade finde. Und ich glaube, die ist unnötig. Ich glaube, das ist einfach überhaupt kein Problem, wenn man keins draus machen würde. Sondern man könnte das alles lösen. Wir haben ein paar Nutzer in unserer App.

Jenny [01:15:38]:
Von den ganzen Rückmeldungen, die wir bekommen, wissen wir auch, dass es nicht stimmt, dass Camper nicht dafür auch ein bisschen Geld bezahlen würden. Die wollen natürlich nicht gebibbelt werden und 20 Euro für einen Platz bezahlen, wo sie gar nichts bekommen, und der vielleicht auch noch hässlich ist. Aber dass sie durchaus bereit sind, für funktionierende Infrastruktur auch Geld dazulassen, zusätzlich zu dem, was sie so ohnehin ausgeben. Aber man muss ihnen halt die Möglichkeit auch dazugeben. Wir gehen ja nicht mehr weg, glaub ich.

Nele [01:16:06]:
Nee, also zumindest, ich sag jetzt mal, die überwiegende Mehrzahl, natürlich gab’s ein paar, die gemerkt haben, nee, ist doch nix für uns, ist ja auch völlig in Ordnung. Auf die muss man auch nicht herabgucken. Das ist ja auch so schade, dass teilweise in den Communities auf Facebook usw. Dann da immer so Kämpfe ausgebrochen sind. Wer ist jetzt ein richtiger Camper und wer ist aber kein richtiger? Und ob man abends Fernsehen guckt oder mit Leuten sprechen muss Und ob man Internet braucht oder nicht, ist mir ehrlich gesagt alles scheißegal. Und deswegen, glaube ich, habt ihr ja auch jetzt eure Community ins Leben gerufen und machen wir ja auch unsere Community gerade, die wir aufbauen, eben den Leuten, die sich austauschen wollen, in einem gezielten und geschützten Rahmen wieder ein Zuhause zu bieten. Und eben diese Ellenbogenmentalität so ein Stück weit abzuschwächen und wieder ein Gefühl zu schaffen, wo man so denkt, okay, wir machen, wie du vorhin auch gesagt hattest, Lukas, wir machen auch alles das Gleiche. Ob wir jetzt in einem GFK-Fahrzeug sitzen oder in 1 Blechbox, ist eigentlich wurscht.

Nele [01:17:11]:
Wir wollen es alle schön haben. Wir haben unterschiedliche Bedürfnisse. Der eine fährt nach Marina di Venezia mit seinen Kindern und freut sich über einen Wasserpark und über Daueranimation. Was mein persönlicher Albtraum wäre, nichtsdestoweniger finde ich es gut, dass es solche Angebote gibt. Weil dann kann ja auch jeder so seine Zeit verbringen, wie er das gerne hätte. Genauso wie ich’s auch gut finde, dass es hundefreie Campingplätze gibt. Weil dann muss ich mir keine Sorgen machen, dass die Leute, die neben uns stehen, Angst vor unserem Hund haben.

Lukas [01:17:42]:
Ja.

Nele [01:17:43]:
Oder den scheiße finden oder was auch immer. Jetzt hab ich schon wieder Scheiße gesagt, jetzt wird uns Spotify gleich wieder

Lukas [01:17:48]:
bestrafen.

Sebastian [01:17:49]:
Echt? Sag’s nicht so oft.

Nele [01:17:51]:
Ja, wir können ja immer so ein Camping drüberlegen.

Sebastian [01:17:56]:
Im Prinzip sind aber die Sachen, die ihr gerade ansprecht, keine Campingprobleme, sondern gesellschaftliche Probleme, die wir ja überall sehen. Absolut. Und wie jede Menschengruppe, es hat halt auch die Campingmenschengruppe einen Querschnitt durch die Gesellschaft. Ich glaube, Nede, Du hast das vorhin schon gesagt. Und ja, warum soll es da anders sein? Es war vielleicht ganz früher mal ein bisschen anders. Vielleicht auch nicht, das weiß ich gar nicht. Ich kann das gar nicht so ganz genau sagen, weil ich war ganz früher nicht dabei, als alles noch besser war. Aber vielleicht war da auch die Gesellschaft in Gänze auch noch eine, also nicht nur vielleicht, sondern war definitiv auch anders.

Sebastian [01:18:39]:
Und ja, können wir am Ende ja nur selber einfach leben, wie wir es für sinnvoll halten und hoffen, dass sich da andere ein bisschen was abgucken und das auch so machen. Und dann wird’s, glaube ich, deutlich entspannter für alle. Yes.

Nele [01:18:55]:
Das würde mich jetzt auch noch mal zu einem persönlichen Thema führen, was mich interessieren würde, weil da haben wir privat auch, glaube ich, noch nie wirklich darüber gesprochen. Wie hat euch das Campen denn persönlich verändert? Beruflich wissen was, ihr habt da genauso euer Unternehmen drauf aufgebaut wie wir, aber was hat das mit euch gemacht? So für euch selbst, für eure Paarbeziehungen, für euer Verhältnis zum Konsum, zu Komfort, all diese Dinge, die man vielleicht früher mal ganz anders gesehen hat?

Lukas [01:19:30]:
Ja, es ist ja immer ein bisschen zusammengesetzt, würde ich sagen. Ich glaube man, also zumindest mir persönlich, reichen jetzt auch kleinere Räume, definitiv. Das ist, glaube ich, kann man sich gar nicht vorstellen. Viele Leute können sich das nicht vorstellen, wenn die

Sebastian [01:19:48]:
ein Haus

Lukas [01:19:49]:
haben, irgendwo auf dem Land, mit Garten und 13 Etagen, dann denken die so, mein Gott, auf 5 Quadratmetern, das ist eigentlich total cool. Und ich freue mich auch, wenn wir, also immer wenn wir lange unterwegs sind, wir sind vor eine Woche zurückgekommen von 1 Tour von 2 Monaten. Da campen wir nicht nur, wir sind auch oft auf Veranstaltungen und Messen, was nicht so viel mit dem klassischen Campen zu tun hat. Aber wir halten uns ja doch, Wir wohnen in dem Auto dann. Und dann denke ich auch so, oh geil, wir haben schon sehr gerne unsere Homebase. Das ist uns sehr, sehr wichtig. Und wir haben schon sehr gerne unsere Wohnungen, die zurückkommen, da freuen wir uns auch immer mega drauf. Aber 2 Wochen später freuen wir uns auch wieder loszufahren.

Lukas [01:20:34]:
Einfach, man wird verwöhnt. Also ich finde, mich hat es verwöhnt gemacht, weil du immer losreisen kannst. Du kannst einfach fahren. Und Urlaub ist ein Riesending für viele Leute, glaube ich, im Sinne von riesen logistisches Ding. Und man wird nach ein paar Jahren Campen total verwöhnt, weil das gar keine Logistik ist. Du steigst ins Auto, im besten Fall, wir haben mittlerweile alles doppelt, nimmst ein paar Klamotten mit Und dann fährst du einfach und wir fahren einfach mal nach Schweden. Ja, ich meine, das ist halt nicht weit von weg hier. Aber wenn du irgendwo in Freiburg wohnst, dann fährst du halt mal nach Frankreich.

Lukas [01:21:08]:
Ja, oder in die Schweiz oder keine Ahnung. Also du kannst das, was Leute, das für viele Leute sehr, sehr aufwendig ist, kann man sehr einfach haben. Und das versaut einen ein bisschen.

Jenny [01:21:22]:
Also ich würde auch noch ergänzen, ich glaube, mein Konsumverhalten hat sich ziemlich verändert. Also zum Beispiel, ich sehe manchmal Dinge und denke, das ist ja schön. Und dann denke ich, aber würdest du das mitnehmen auf die nächste Reise? Und wenn die anderen weinen, dann kaufe ich das gar nicht, weil dann sitzt das ein halbes Jahr ohne mich zu Hause in unserer Wohnung in Oslo. Und auch so zum Beispiel, am Anfang haben wir sicherlich, 1 von unseren Hauptcampingfehlern war, dass wir billig gekauft haben. Und dann kauft man zweimal, dreimal, fünfmal und das ist auch komplett weg. Also mittlerweile, Ich glaube, alle unsere Produkte, die wirklich viel im Einsatz sind, sind sehr hochwertig und auch haben den entsprechenden Preis. Und dafür haben wir weniger. Aber diese Dinge müssen halt funktionieren.

Jenny [01:22:12]:
Du kannst dir halt unterwegs nicht erlauben, dass ständig alles kaputtgeht und du musst es dann irgendwie mühsam nachkaufen. Gerade wenn man so Technik, hast du ja auch erwähnt, da tut es ja auch viel, das funktioniert einfach nicht. Ich rede jetzt nicht über eine Kaffeetasse, das ist sicherlich nicht das Problem, aber es gibt eben andere Sachen, die müssen funktionieren und das ist zum Beispiel auch schon so ein leichtes Paar Wanderschuhe, die halt permanent im Auto wohnen, weil die brauchst du immer. Wenn du zweifelst, wirst du knietief im Matsch auf deinem Campingplatz. Hoffentlich nicht ganz so schlimm, aber dann brauchst du solche Sachen. Da hat sich das Konsumverhalten vielmehr dahin gewandelt, dass man da schon auf die Qualität und die Zweckmäßigkeit auch fürs Reisen im Camper eben gewandelt hat. Das war früher ein bisschen anders. Und ich glaube für mich persönlich, das hat aber sicherlich auch was damit zu tun, dass die letzten Jahre auch für mich persönlich durch Verluste geprägt waren.

Jenny [01:23:05]:
Dass eine Sache für mich am Campen eben auch bedeutet, dass ich zu jeder Zeit nah an den Leuten sein kann, die mir wichtig sind Und eben zu denen kommen kann, ohne dass die ein Gästezimmer brauchen, ohne dass die ein Bett beziehen müssen für mich, sondern ich kann mich einfach mal in die Einfahrt stellen oder auf die Wiese des netten Nachbarn, den ich zwar nicht brauche. Also, dass es einfach eben diese Freiheit gibt, das hat natürlich auch was mit unserer beruflichen Situation zu tun, Aber ich hab halt immer alles dabei, zur Not irgendwo zu sein. Oder auch nicht nur zur Not, zur Freude auch. Das ist einfach etwas, was mich als Person sehr stark geprägt hat. Und was ich mir nicht vorstellen kann, jemals wieder aufzugeben. Auch wenn ich manchmal von einem Hotelurlaub träume. Ich weiß genau, nach 2 Nächten würde ich da auch wieder wegwollen. Aber das ist schon die prägendste Veränderung für mich persönlich.

Nele [01:23:55]:
Das ist ziemlich genau beschrieben, wie ich das auch empfunden habe für mich. Ich habe es auch hier schon mit Sicherheit mindestens einmal gesagt, dass mir das ganze Campingthema und auch dieses dauerhafte im Wohnwagen unterwegs sein über mehrere Jahre sehr, sehr viel Zukunftsängste genommen hat. Weil ich weiß, dass ich damit gut klarkomme und mich da wohlfühlen kann. Und dass ich glücklich bin, ohne diesen ganzen wahnsinnigen Überfluss, den man in jeder Wohnung sich hat. Wir wohnen jetzt 5 Jahre in der Wohnung, die ihr auch kennt, wo ihr uns besucht habt, wo ihr auf der Wiese standet. Was man da schon wieder angehäuft hat in dieser Zeit, was man vorher 4 Jahre lang gar nicht brauchte und auch teilweise oder nur sehr wenige Dinge wirklich vermisst hat, wie zum Beispiel eine Waschmaschine. Auch da gewöhnt man sich wieder schnell an den Komfort und denkt dann, eine Munddusche brauche ich jetzt aber auch noch. Habe ich mir jetzt auch gekauft.

Nele [01:24:58]:
Aber das alles ist… Mir ist es klar, dass ich es nicht brauche. Mir ist es klar mittlerweile, dass es für mich ein Komfortthema ist. Aber dass ich ohne auch gut leben kann. Und das war für mich eine total wichtige Erkenntnis, weil ich ja auch immer so ein Impulskäufer war und auch immer noch wäre. Und dass du eben weißt, ich habe im Grunde ein Zuhause, was ich auch bewegen kann, wenn mal irgendwas wäre, wie du es beschrieben hast, dass man bei jemandem sein muss oder möchte. Oder auch, dass es mal irgendwo ungemütlich wird und man sagt, vielleicht möchte ich jetzt gerade hier nicht sein aus politischen oder sonstigen Gründen. Und dann weiß man, okay, da steht das Ding vor der Tür und ich muss eigentlich nur einsteigen.

Nele [01:25:44]:
Und Wir sind überall eigentlich gern gesehene Gäste, weil jeder weiß, dass er für uns, wie du auch schon gesagt hast, kein Gästezimmer braucht und dass wir keine Mühen verursachen, weil im Zweifel müssen die Leute uns nicht mal zum Frühstück einladen, wenn wir da übernachten, sondern dann versorgen wir uns selber. Sebastian, bei dir, wie war es bei euch?

Sebastian [01:26:06]:
Also bei mir hat sich am massivsten verändert. Das also wir sind ja, bevor wir losgezogen sind, haben wir in Leipzig so mitten in der Stadt gewohnt. Und das kann ich mir heute nicht mehr vorstellen. Also da hat mit Sicherheit natürlich auch die letzten Jahre in Portugal auf dem Landleben noch ein zusätzliches getan, aber auch davor haben wir schon eigentlich fast überwiegend frei, ne nicht fast, sondern überwiegend frei gestanden und meistens abseits von Menschen Zeit verbracht und das hat mich sehr stark geprägt also wir wohnen jetzt ja auch wieder in einem steinhaus aber sehr sehr am rande vom speckgottel vom speckgottel sozusagen wo. Ist eigentlich ein dorf ist halt eingemeindet in die stadt aber es ist ein dorf so das ist okay aber wenn ich mir überlege wieder in unsere Wohnung ziehen zu müssen, das ist für mich undenkbar, weil das einfach die anderen Menschen viel zu nahe sind. Und du kannst nicht mehr irgendwie Musik hören, ohne dir Sorgen zu machen, dass der Nachbar gestört wird oder sowas.

Lukas [01:27:02]:
Da empfehle ich Norwegen als Lebensmittel. Da kann man mitten im Zentrum von Oslo wohnen und diese Dinge sind alle nicht da.

Sebastian [01:27:10]:
Okay, dann kenne ich das noch nicht. Aber es sind einfach auch die, also Städte sind schon lange nicht so das, was ich sehr lange möchte. Ich fliege ja ab und zu noch beruflich irgendwo auch weiter weg und bin dann halt auch in irgendwelchen Metropolen. Und ich schicke mich 3 Tage nach Hongkong, das ist völlig okay. Aber dann ist es auch gut und dann bin ich auch froh, wenn ich wieder zurück bin und wieder irgendwo hier meine Ruhe habe oder mehr auf dem Land bin. Also ich glaube, das hat es verändert. Die Sicht auf die Welt hat das Camping verändert, aber vielleicht weniger das Camping, sondern mehr das Reisen. Also dass wir so viel gesehen haben, so viele Menschen mit so unterschiedlichen Lebensentwürfen, mit so unterschiedlichen auch, wie formuliere ich das denn, finanziellen Situationen haben, ne, wirklich vom Battle-Armen-Menschen, der trotzdem glücklich war, bis hin zum Millionär, der unglücklich war, mal jetzt wirklich einfach 2 krasse Punkte rauszuholen.

Sebastian [01:28:13]:
Das hat das Reisen mit sich gebracht, Also der Blick auf die Welt, die Perspektivwechsel, die du dadurch bekommst. Und dass ich weiß, das hast du auch gerade schon gesagt, dass ich mit ganz wenig zurande komme. Ich meine, ich sitze jetzt ja auch wieder vor 3 Monitoren an einem höhenverstellbaren Schreibtisch.

Nele [01:28:30]:
Mit neuer Küche oder noch nicht?

Sebastian [01:28:32]:
Nein, noch nicht. Das ist noch ein Thema. Aber ich bin ganz schnell dabei, mir auch wieder die Munddusche, war gerade ein schönes Beispiel, so Sachen anzuschaffen. Aber ich weiß auch, ich brauche das alles im Grunde nicht, und Laptop aufklappen und Internet, das würde auch reichen. Das nimmt mir jetzt keine Ängste, weil die hatte ich noch nicht, aber ich weiß, dass es geht und damit kann man natürlich generell viel entspannter im Leben unterwegs sein und viel weniger, es gibt ja immer gute und schlechte Zeiten im eigenen Leben auf allen möglichen Ebenen und man kann da viel entspannter halt quasi auch mal durch die schlechten Zeiten durchgehen. Ich glaube, das hat so Reisen, Schrägstrich Camping, bei mir sehr stark verändert.

Nele [01:29:23]:
Und dass man mit Leuten in Kontakt kommt, mit denen man sonst überhaupt keine Überschneidungspunkte hätte.

Sebastian [01:29:30]:
Das stimmt,

Lukas [01:29:30]:
ja, absolut.

Nele [01:29:31]:
Und Menschen, die wirklich wahnsinnig inspirierend sind, also gerade so sehr alte Leute, die man unterwegs trifft, die dann erzählen, ja, wir kommen jetzt gerade von der Afrika-Tour zurück oder, Weil ihr vorhin die Niederländer angesprochen hattet, die dann im Zelt viel unterwegs sind. Da sind Leute dabei, die sind so hartgesotten, die teilweise dann wirklich noch mit über 70 Bikepacking machen. Und Mich inspiriert das immer so, dass man auch nicht immer so das Gefühl mitnimmt aus den Medien, dass irgendwie mit 40 schon das Leben halb vorbei ist, sozusagen. Sondern dass man wirklich auch gerade solche Sachen wirklich, wenn man einigermaßen gesund ist, noch bis ins hohe Alter machen kann. Das find ich auch immer interessant. Wir haben übrigens auch über euch wieder, über unser Treffen neulich, Menschen kennengelernt, die wir so nicht getroffen hätten, wenn’s das gemeinsame Campingthema nicht gäbe.

Jenny [01:30:33]:
Ja. Ich finde, eine Faszination für viele Leute am Camping ist ja auch, dass man zwangsläufig sehr nah in das Leben anderer Leute reingelassen wird. Ja. Man zeigt sich ja auch ganz fröhlich die Fahrzeuge gegenseitig auf dem Campingplatz, weil 1 fragt und so. Das ist ja schon sehr ungewöhnlich. Das macht man ja jetzt nicht mit Leuten, die am Haus vorbeigehen.

Nele [01:30:53]:
Und ich würde jetzt auch mit unserem Nachbarn nicht über seinen Toilettengang sprechen, mit unserem Nachbarn im Haus zum Beispiel.

Jenny [01:30:59]:
Genau, Aber irgendwie ist das ja schon, man ist zwangsläufig so ein bisschen auf das Menschsein, was uns alle verbindet, so reduziert und kommt sich da irgendwie näher. Und ich finde das, Sebastian, das ist so Perspektiven genannt, aber ich finde auch, das erdet halt auch ungemein. Also wenn man halt so erlebt, so Wir sind ja in unserer Bubble, jeder ist ein bisschen in seiner Bubble, auch mit dem, was wir beruflich machen und so. Aber man hat eben dann so einen ganz direkten, persönlichen Zugang zu Menschen, die ganz anders leben, ganz anders ticken, andere Erfahrungen gemacht haben. Ich finde das unheimlich bereichernd. Ich brauche das jetzt auch nicht jeden Tag. Nach 1 Woche Messe, Parkplatz ist es auch irgendwann echt schön, wenn man dann wieder alleine irgendwo ist. Aber diese Mischung find ich einfach fantastisch.

Jenny [01:31:42]:
Weil das ist inspirierend, wie du schon gesagt hast. Aber es ist auch eine Möglichkeit, seine eigene Situation zu wertschätzen und auch vielleicht zu hinterfragen und zu sagen, okay, Moment mal, ich bin mit dem einen oder anderen nicht zufrieden, aber das kann ich ja auch verändern. Ich habe jetzt diese Leute kennengelernt Und die kriegen es ja auch irgendwie hin, weil die einen anderen Ansatz haben, neben Denken oder Handeln. Und ich finde, so diese Vielfalt von Leuten zu treffen, das ist einfach außerhalb vom Camping, glaube ich, sehr schwer. Also im Hotelurlaub oder einfach nur so zu Hause in seinem Wohnort, gerade wenn man etwas anonymer in 1 Großstadt wohnt, das passiert da einfach nicht. Und im Camping passiert das. Ob das Messen sind, ob das die Messeparkplätze sind, ob’s die Campingplätze sind oder Stellplätze oder Freistehplätze, wo man doch mal jemanden trifft. Ich find das einfach toll.

Jenny [01:32:29]:
Das macht mir sehr viel Spaß.

Nele [01:32:32]:
Ja, und jetzt, wo du’s gerade sagst, hab ich auch noch gedacht, mir hat das wirklich auch schon ein paar Mal selber den Kopf ein bisschen zurechtgerückt, im Sinne von selber auch Leute in Schubladen zu packen. Ne? Also Absolut, ja. Man ist ja immer von sich selber überzeugt, dass man so sehr offen ist und keine Vorurteile oder wenige Vorurteile hat. Aber dann beobachtet man sich ja auch ab und zu mal ein bisschen selbstkritisch. Und da ist mir jetzt gerade eine Begegnung eingefallen, die wir in Osten Deutschlands hatten. Nicht dieses Jahr, sondern vor 2 Jahren, glaube ich. Da hatten wir Nachbarn und so auf den 1. Blick auf diesem Campingplatz habe ich gedacht, hm, mit einem braunhäutigen Mann und sind das jetzt vielleicht nicht unbedingt die allernettersten Nachbarn.

Nele [01:33:27]:
Und man sollte eventuell auch nicht das Politikthema aufgreifen. Also, ihr wisst, in welche Richtung ich gehe. Das war so der erste Eindruck, den ich hatte. Und dann habe ich gedacht, aber nö, die haben uns ja nichts getan, wir sind halt trotzdem mal freundlich. Und dann habe ich die irgendwas gefragt. Ich glaube, es ging darum, dass ich zur Tankstelle gefahren bin. Weil die mit dem Wohnmobil da waren, hab ich die gefragt, ob sie auch was brauchen, damit die nicht wegfahren müssen. Es war ein bisschen abgelegen.

Nele [01:33:55]:
Dann waren die supernett. Als ich wiederkam, stand dann die dunkelhäutige Adoptivtochter mit im Vorzelt. Ich hab gedacht, okay, wie man sich dann auch täuschen kann in den Menschen. Und dann hatten wir einen super Abend zusammen, haben uns total gut verstanden. Ich glaube, wir saßen sogar 2 Abende zusammen. Und wenn ich die jetzt auf der Straße gesehen hätte nur, hätte ich gedacht, oh oh, schnell weitergehen.

Lukas [01:34:18]:
Ja, aber das ist tatsächlich auch wahrscheinlich bei uns so, wir hatten vorher jahrelang Corking Space in Frankfurt betrieben, in dem wir uns unsere Bubble gebaut haben. Wir haben Leute, da musstest du dich quasi vorstellen, ob du Mitglied werden kannst. Und wir haben uns da Leute schon sehr selektiert. Und wir waren in unserer Pabbel und das war auch alles schön und cool. Und ich glaube, Camping hat mir persönlich auf jeden Fall genau. Also klar, ich habe genauso Vorurteile Und ich habe schon eben so nachgedacht, ob das vielleicht ein bisschen fies ist, zu sagen, dass man echt lernt, toleranter zu sein. Toleranz hört sich so ein bisschen negativ an, aber vielleicht muss positiv

Nele [01:35:04]:
Offenherziger einfach.

Lukas [01:35:05]:
Offener Leuten gegenüber, die man optisch sonst, wie du sagst, so, sagen wir da so, naja. Und definitiv kann ich sagen, Für mich hat sich, also ich habe mich da zum Positiven entwickelt, durch die vielen Leute, die ich getroffen habe. Also was das angeht, auf jeden Fall. Also ich bin schon nicht benaufener geworden. Und manchmal blicke ich zurück und denke so, ach, Das war endlich nicht so, also kein schöner Charakterzug, manchmal so Leute wirklich in Schubladen zu stecken. Und das habe ich durch das Camping gelernt.

Nele [01:35:41]:
Sehr schön. Das ist doch jetzt wieder ein schöner, wie sagt man, Neudeutsch, Wholesommer-Abschluss. Ich möchte aber noch euch eine Frage stellen, weil die beschäftigt mich selber auch immer sehr. Wenn Geld und Zeit keine Rolle spielen würde, Was wäre euer Traumcampingprojekt oder auch eure Traumreise, die ihr auf jeden Fall machen würdet? Also, die Pixie sagt, sie möchte auf jeden Fall mit dabei sein.

Jenny [01:36:14]:
Ja, Und auf gar keinen Fall noch eine weitere Katze.

Lukas [01:36:17]:
Ja. Ach, ja.

Jenny [01:36:22]:
Also ich hab ja schon eine Reise auf jeden Fall. Das ist aber geplant, wenn wir halt mal kein Haustier haben. Ich träume tatsächlich davon, mal wirklich so einen US-Roadtrip zu machen. Das träume ich schon ganz lange von. Würde ich allerdings momentan nicht machen. Nicht wegen der Katze, sondern aus anderen Gründen, die wir nicht weiter ausführen müssen, damit wir uns nicht die Laune verderben. Aber Das ist auch so ein Projekt, das kann man noch gut machen, wenn man ein bisschen älter ist. Aber hätte ich schon Lust drauf, weil es so anders ist.

Jenny [01:36:53]:
Ich hab mal ein Jahr lang in Kanada gelebt, das hat mich auch sehr gereizt. So eine nordamerikanische Tour, richtig diese Weite, diese Distanzen mitzugeben, da hätte ich schon wahnsinnig Lust drauf. Also das wäre wirklich so Zeit und Geld und vor allen Dingen auch mal dann nur diese Reise zu machen, oder eben nicht nebenher die ganze Zeit arbeiten zu müssen. Genau. Wirklich ein Wunsch, ja.

Lukas [01:37:12]:
Afrika.

Nele [01:37:13]:
Dann plant auf jeden Fall einen Schwenk nach Mexiko mit ein, weil wir haben ja jetzt dann ein Grundstück, auf dem wir auch Campingfahrzeuge beherbergen können.

Sebastian [01:37:20]:
Auf jeden Fall.

Jenny [01:37:21]:
Das machen wir.

Lukas [01:37:22]:
Das wäre ja, ja, die Amerikas. Und ich meine, wir haben ja auch schon mal darüber gesprochen. Also Afrika reizt mich persönlich total. Nicht nur Marokko, sondern das Zentralafrika zum Beispiel. Und sich das wirklich mal in Ruhe mit viel Zeit und ohne täglich schon den Computer aufklappen zu müssen. Ich meine, ich will jetzt nicht jammern, wir haben immer noch ein sehr flexibles und freies Leben in unserem Job, das dazu gesagt. Aber trotzdem, das wäre schon eine coole Sache.

Nele [01:37:59]:
Bei dir, Sebastian, oder bei euch?

Sebastian [01:38:02]:
Arbeiten unterwegs oder arbeiten. Ja. Also nur

Nele [01:38:07]:
noch das Arbeiten, wo du Bock hast.

Sebastian [01:38:09]:
Ne, nur noch unterwegs. Also der Insider ist unser damaliger Reiseblog, als wir gestartet sind, heißt halt Arbeiten unterwegs. Und eigentlich das, was ihr auch gesagt habt, reisen, ob nah, ob fern, wobei es mich aktuell auch eher in die Ferne zieht, aber dann auch nicht unterwegs arbeiten müssen, sondern wirklich auch Zeit zu haben, auch einfach mal den ganzen Tag, auch mal vielleicht irgendwo, wo es schön ist, nichts zu tun, nur rumzugucken oder wandern zu gehen oder was auch immer, worauf ich gerade Bock habe. Also wirklich mal reisen ohne arbeiten, wobei das auch überhaupt nicht ist, dass mich das nervt. Also Wie du es auch gerade gesagt hast, das allein das Privileg, dass wir ja auch das kombinieren können, ist ja gigantisch. Ich kann irgendwo hinfahren und zwar jederzeit, weil ich klappe meinen Laptop auf und wenn ich Internet habe, kann ich arbeiten. Und das lässt sich ja perfekt kombinieren. Also es ist weniger sozusagen der Schmerz, dass ich das unbedingt machen will.

Sebastian [01:39:04]:
Deswegen mache ich auch seit, ich weiß nicht, seit wir unterwegs sind, auch keinen richtigen Urlaub, sondern wenn, dann ist das irgendeine Business-Reise, wo man halt vielleicht mal noch, oder wo einfach der halbe Tag dann manchmal irgendwie eine Stadt angucken, oder wo hier ein halber Tag mal irgendwas ist, oder selbst wenn ich in Neuseeland war, war das ja mal ein Mix. Und das ist ja geil, dass wir das können, ne? Also das ist genau der Punkt. Und ich bin auch nicht sicher, ob es mich nach 1 Woche schon nervt, wenn ich nicht arbeiten kann. Weil das, was ich tue, macht mir ja auch unheimlich Spaß. Ich bin ja jeden Tag wieder aufs Neue begeistert von den Dingen, die ich tue. Aber ich wünschte mir erst mal, ob es mich nach 1 Woche nervt oder nicht, werden wir sehen. Aber irgendwo hinreisen, wo man sein will. Mich reißt’s eher, glaub ich, noch mal nach Neuseeland oder Asien.

Sebastian [01:39:56]:
Und mich würde auch Russland unheimlich interessieren. Russland, mhm. So vom Oder überhaupt der ganze sozusagen nordasiatische Bereich, den finde ich unheimlich spannend. Ja, da gibt es schon eine ganze Menge.

Jenny [01:40:12]:
Und du, Lene?

Nele [01:40:12]:
Ihr seid irgendwie alle bescheidener als ich.

Sebastian [01:40:15]:
Okay, wo willst du hin? Was hast du vor?

Nele [01:40:17]:
Also, ich hab noch ganz viel vor. Und ich hab vor allem vor Dafür, also wie gesagt, Geld und Zeit spielen keine Rolle, ne? Ähm, dann hätte ich ein absolut autonomes und autarkes Expeditionsfahrzeug. Also mit Wasseraufbereitungsanlage. Und ich brauch nicht, also ich brauch kein Smart Home oder so, ne? Ich möchte nur diese funktionelle Unabhängigkeit von allem haben. Also so diese absolute Freiheit, dich nichts mehr großartig kümmern zu müssen, außer Kraftstoff und halt punktuell quasi, Lebensmittel und so weiter.

Lukas [01:40:58]:
Also so ein Fahrtweg mit Munddusche auch, ja?

Nele [01:41:00]:
Mit Munddusche, aber die ist dann schon integriert. Da ist der Schlauch dann quasi schon im Waschbecken integriert. Und das würde ich mir wirklich sehr wünschen, einfach unabhängig von allem zu sein. Und Meine Reiseziele wären dann die Panamerikaner. Da müsste ich aber nicht unbedingt bis nach Feuerland runter, weil irgendwie, ja, ich weiß auch nicht, es gibt so Länder, die reizen mich gar nicht. Und es gibt Länder, die reizen mich unheimlich. Leider die, die mich am meisten reizen, sind immer die gefährlichsten. Dann würde ich auch gerne in die Mongolei.

Nele [01:41:38]:
Und dann würde ich gerne mal ungefähr ein halbes Jahr bis ein Jahr in Albanien verbringen und dort die Sprache lernen. Und dann würde ich auch noch mal nach Ostafrika, aber richtig auch unabhängig, also da auch noch mal die Sprache lernen, also Kiswahili lernen richtig. Und Dann würde ich wohl auch noch mal Russland mir eventuell antun, wenn der Diktator mal das Zeitliche gesegnet hat. Und wenn nicht noch was Schlimmeres nachkommt. Das wären so meine Ja. Also, ich bräuchte vielleicht ein paar Lebensjahre mehr dafür, bitte.

Jenny [01:42:16]:
Ich wollt grad sagen, da müssen wir jetzt ganz dringend aufhören, weil du hast noch so viel vor.

Nele [01:42:19]:
Ich muss jetzt schon mal in die Planung gehen. Ja, ihr solltet ja schon mal losfahren. Ja, ich weiß. Ich hab mich ja damit abgefunden, dass das in diesem Leben nicht mehr alles passieren wird, vor allem Weil ich ehrlich gesagt bei uns auch glaube, dass wir immer einen Hund haben werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir einen langen Übergang, wenn überhaupt, haben werden. Und dann kannst du bestimmte Sachen halt einfach nicht so machen. Ja. So was wie Neuseeland oder Australien würde ich auch total gut finden.

Nele [01:42:46]:
Geht halt nicht mit Tier.

Jenny [01:42:48]:
Sehe ich genauso. Aber ich finde, das ist auch ganz hilfreich, ich hab darüber nachgedacht, weil man kann nicht alles machen. Und dann ist Tier eben auch ein bisschen der eine Filter, den man dann hat. Ich sehe das bei uns genauso, ich kann mir das auch nicht mehr vorstellen ohne. Von daher, das wird immer eine Einschränkung bleiben, aber eine, die halt wichtig ist für uns.

Nele [01:43:08]:
Ja, hier auch. Ja, jetzt haben wir wieder schön gequatscht. Ganz viele Fragen sind noch unbeantwortet geblieben. Die können wir entweder mal in 1 weiteren Folge aufgreifen oder mal privat weiterführen. Aber wir werden euch ja bald auch noch mal zum Thema Skandinavien hier zu Gast haben. Das können wir, glaub ich, schon mal anteasern. Wir haben noch keinen Aufzeichnungstermin, aber wir haben gedacht, dass wir das mal so in den Winter rein spielen, weil das auch so ein schönes Kuschelthema ist. Da wollten wir über Tourismus und Overtourism und die ganzen, ja, eure Gedanken dazu und die skandinavische Perspektive auf den Tourismus mal ein bisschen näher beleuchten.

Nele [01:43:46]:
Da bin ich sehr gespannt.

Sebastian [01:43:48]:
Wir auch.

Lukas [01:43:50]:
Ich auch.

Jenny [01:43:51]:
Und dann sehen wir uns ja in einem Monat circa in Leipzig.

Nele [01:43:55]:
Ja, da freue ich mich schon. Halle 5, ihr Lieben da draußen, nicht vergessen.

Sebastian [01:44:00]:
Genau, vielleicht sehen wir euch da draußen. Ich kann sogar schon sagen, warte mal, jetzt habe ich hier den Hallenplan offen, Halle 5 G 31 ist unser Stand.

Nele [01:44:11]:
Hast du Camping-App auch?

Sebastian [01:44:12]:
Stumme Weise, ich habe vorhin versucht, nebenher quasi den zu finden, aber auf diesem Plan ist nicht alles beschriftet.

Jenny [01:44:20]:
Wir sind im Wohnzimmer.

Sebastian [01:44:22]:
Ach ihr seid im Wohnzimmer. Im Wohnzimmer, genau.

Nele [01:44:24]:
Deswegen, okay, das ist quasi der Erklärmann. Ja, dann sind wir ja Nachbarn auch.

Sebastian [01:44:27]:
Cool. So, also da kommt uns alle gerne besuchen und ja, wenn ihr den Podcast cool findet oder gerne hört, dann tragt das doch weiter an Menschen, die noch gar nicht wissen, was ein Podcast überhaupt ist und sagt ihnen, wie einfach das geht. Und Wir freuen uns schon mal, wenn ihr wieder bei uns seid und das Skandinavien-Thema mal betrachten. Also weil das interessiert mich wirklich, wie das auch so aus eurer Perspektive, die ihr da lebt, quasi so ist. Wir kennen ja so andere Perspektiven. Und ansonsten hören wir uns alle am Mittwoch wieder, wenn ihr mögt, zur nächsten kurzen Kaffeepause mit uns. Ich verabschiede mich schon mal und gebe an Nela ab. Macht’s gut, tschüss.

Nele [01:45:12]:
Vielen Dank euch beiden. Vielen Dank, ihr Lieben da draußen, dass ihr so lange zugehört habt. Und guckt bei Campingapp vorbei, schaut euch auch die anderen Apps an, die da sind, und geht v.a. Auch in die Community rein. Da werden wir auch bald sein.

Sebastian [01:45:27]:
Wir hatten nur noch keine

Nele [01:45:28]:
Zeit, uns da entsprechend zu positionieren. Aber vielleicht sieht man sich da dann auch virtuell. Ansonsten dürft ihr beiden dann noch das letzte Wort an unsere Hörerinnen und Hörer richten.

Jenny [01:45:40]:
Oh je, vielen Dank, dass wir bei euch sein durften. Das ist immer sehr schön. Und ja, wir hoffen, dass es auch für eure Hörer und Hörerinnen interessant war. Wir hätten noch so viel sagen können, aber es ist schön, gemeinsam mal diese 10 Jahre ein bisschen reflektiert zu haben. Und ja, dann bis zum nächsten Mal.

Lukas [01:46:00]:
So viel dazu von mir.

Nele [01:46:04]:
Tschüss!

Sebastian Vogt

Ich bin der Nerd im Team. Ich habe 6 Jahre mit meiner Frau im Wohnmobil gelebt und bin damit durch Europa gereist. Dabei haben wir nach und nach unsere drei Hunde gerettet und mitgenommen. Ich liebe Technik, Gadgets und kümmere mich bei CamperStyle um genau diese Themen. Unseren Clouliner haben wir verkauft und derzeit sind wir eher Wochenendcamper. Als digitaler Nomade bin ich immer wieder auf Reisen. Lieblingsspots: Am Wasser.

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