|

Maut für Campingfahrzeuge: Kroatien

Campingurlaub in Kroatien erlebt gerade einen unaufhaltsamen Trend! Kein Wunder, denn das Land bietet vielfältige Landschaften, quirlige Metropolen und eine der sonnenreichsten Küsten Europas. Auf dem Weg nach und durch Kroatien müssen sich Camperinnen und Camper allerdings mit dem Thema Mautgebühren auseinandersetzen. In diesem Artikel haben wir dir sämtliche Informationen und Regelungen zu „Maut Kroatien Wohnwagen und Wohnmobil“ zusammengestellt – für einen entspannte Fahrt und einen wunderschönen Urlaub unter kroatischer Sonne am türkisblauen Meer!

Kurzüberblick

  • Mautpflicht für Campingfahrzeuge: ja
  • Vignette(n): nein
  • Mautbox(en): ja
  • Digitale Maut und Vignette: nein, ab dem Jahr 2026 geplant
  • Besonderheiten: keine

Auf welchen Straßen gibt es eine Mautpflicht in Kroatien?

Das kroatische Autobahnnetz umfasst knapp 1.300 Kilometer Straßenlänge – und ist komplett mautpflichtig. Die Maut wird streckenabhängig berechnet. Für den Ucka-Tunnel an der Autobahn A8 (Rovinj – Rijeka) fällt eine Sondermaut an. Wenn du zum ersten Mal nach Kroatien reist, dann schau dir auch die wichtigsten Verkehrsregeln in Kroatien vor deiner Abfahrt an. Alle wichtigen Infos zum Thema Camping mit Hund in Kroatien haben wir in einem anderen Artikel für dich zusammengestellt.

Sind Straßenabschnitte von der Mautpflicht ausgenommen?

Alle Straßen außer Autobahnen sind mautfrei befahrbar, ebenso musst du auf der Krk-Brücke, die die Insel Krk mit dem Festland verbindet, auf der Mirna-Brücke zwischen den Anschlussstellen Nova Vas und Višnjan der A9 in Istrien sowie auf der Pelješac-Brücke von der Halbinsel Pelješac zum Festland, keine Mautgebühren zahlen.

Welche Fahrzeuge sind mautpflichtig?

Mautkosten fallen für alle Kraftfahrzeuge an – vom Pkw über Wohnmobil bis zum Lkw. Die Klassifizierung erfolgt in fünf Klassen, die wesentlichen Faktoren sind Fahrzeughöhe, zulässiges Gesamtgewicht und Achszahl. Die Fahrzeugkategorien findest du teils auch mit Schreibweise in römischen Zahlen, also Klasse 1 = Kategorie I, Klasse 2 = Kategorie II und folgend. Aufbauten wie Dachzelte oder Dachboxen werden bei der Berechnung der Gesamthöhe des Pkw nicht mit einbezogen.

Mautklasse
Fahrzeuge
Klasse 1A
Motorräder (mit Beiwagen)

Trikes, Quads
Klasse 1
Kfz mit 2 Achsen bis 3,5 t zGG und < 1,90 m Höhe

kein Anhänger
Klasse 2
Kfz mit 2 Achsen bis 3,5 t zGG und > 1,90 m Höhe

Kfz mit 2 Achsen bis 3,5 t zGG und < 1,90 m Gesamthöhe mit Anhänger
    Klasse 3
    Kfz bis 3 Achsen > 3,5 t zGG

    Kfz mit 2 Achsen > 3,5 t zGG mit einem 1-achsigen Anhänger

    Kfz mit 2 Achsen bis 3,5 t zGG und > 1,90 m Gesamthöhe mit Anhänger
      Klasse 4
      Kfz ab 4 Achsen > 3,5 t zGG

      Kfz mit 2 Achsen > 3,5 t zGG mit mehrachsigem Anhänger

      Kfz mit 3 Achsen > 3,5 t zGG mit Anhänger

        Von der Autobahnmaut befreit sind Personen in Fahrzeugen, die eine festgestellte körperliche Behinderung von mindestens 80 Prozent an den unteren Extremitäten haben, von kroatischen Veteranen mit einer nachgewiesenen körperlichen Behinderung von 100 Prozent sowie Menschen mit Sehbehinderung von 100 Prozent.

        Welche Mautarten und Vignetten gibt es?

        Die Mautgebühren in Kroatien sind streckenabhängig auf den entsprechenden Autobahnabschnitten zu zahlen. Neben der Streckenmaut gibt es die Sondermaut für den Ucka-Tunnel. Für Kroatien gibt es aktuell keine Autobahnvignette – geplant ist allerdings ein neues Mautsystem für das Jahr 2026, das auch eine E-Vignette beinhalten wird.

        Wie wird die Maut in Kroatien bezahlt?

        Die Autobahnen in Kroatien werden von verschiedenen Betreibern unterhalten, dazu gehören etwa die Autobahngesellschaften Hrvatske Autoceste (HRC), Bina-Istra und AZM. Diese Bezeichnungen werden dir auf deiner Fahrt durch das Land sicher begegnen. Die Kosten werden direkt an der Mautstelle beglichen und ergeben sich aus der gefahrenen Strecke und der Mautklasse für dein Fahrzeug. Für die Bezahlung werden üblicherweise Barzahlung, Girokarten und international gültige Kreditkarten akzeptiert. Eine weitere Möglichkeit ist die Installation einer Mautbox, über die eine Bezahlung der Autobahngebühr automatisch erfolgt und du so neben einer bequemen Abrechnung vor allem in der Hauptsaison keine langen Wartezeiten in Kauf nehmen musst – denn kilometerlange Staus sind im Sommer üblich.

        Welche Mautbox ist für Kroatien möglich?

        Kroatien bietet das Electronic Toll Collect System (ETC) für alle Fahrzeugklassen: Den Transponder (auf kroatisch auch: ENC) musst du kaufen und dafür eine einmalige Gebühr von 15 Euro bezahlen. Dieser ist dann unbegrenzt gültig, die Bezahlung erfolgt über ein Prepaid-Guthaben, das du regelmäßig aufladen kannst. Durch ein vorhandenes Startguthaben bekommst du sogar einen Rabatt. Erhältlich ist die ETC-Box über die Autobahngesellschaften, an einigen Verkaufsstellen an Mautstationen oder online etwa über die Website. Der Transponder kann außerdem für Bosnien- und Herzegowina freigeschaltet werden.

        danger icon
        achtung
        danger icon

        Prüfe bitte vor deiner Fahrt die Gültigkeit in Istrien – diese kann eingeschränkt sein.

        Für das Jahr 2026 geplant: elektronisches Mautsystem mit E-Vignette

        Der Starttermin war ursprünglich schon ein Jahr eher geplant – nun steht das Ziel für das elektronische Mautsystem für das Jahr 2026. In diesem soll es eine E-Vignette geben, ebenso weiterhin eine Mautbox – vielleicht auch mehrere Optionen, das ist noch nicht bekannt. Für die Abrechnung der Lkw-Maut soll eine Mautbox Pflicht werden.

        Wie wird die Maut in Kroatien berechnet?

        Wohnmobile < 3,5 Tonnen

        Wohnmobile unter 3,5 Tonnen werden in der Regel in die Fahrzeugklasse 2 eingeteilt, niedrige Vans oder Busse auch in die Klasse 1.

        Wohnmobile > 3,5 Tonnen

        Diese werden in die Mautklasse 3 kategorisiert, sehr große Liner oder mit Anhänger auch in die Klasse 4.

        Wohnwagengespanne

        Je nachdem, wie groß und schwer das Zugfahrzeug und der Caravan sind, wird das Gespann für die Berechnung der Autobahngebühren der Klasse 2, 3 oder 4 zugeteilt.

        Pkw

        Diese Fahrzeugkategorie gehört ganz klassisch zur Pkw-Maut in der Mautklasse 1 oder 2.

        Wie viel kostet die Maut in Kroatien? – Preise für das Jahr 2025

        In einem Satz: Die Mautgebühren in Kroatien werden höher! Im Groben musst du mit knapp 10 Prozent mehr rechnen gegenüber dem Jahr 2024. Denn in der vergangenen Zeit gab es in Kroatien eine Art Sommerzuschlag, der höhere Mautpreise während der Hauptreisezeit beinhaltete. Dieser Aufschlag ist nach aktuellen Angaben abgeschafft, dafür wird die Maut insgesamt teurer.

        Für die knapp 650 Kilometer lange Strecke von Zagreb im Norden bis nach Dubrovnik im Süden des Landes musst du mit dem Wohnmobil oder Gespann je nach Gesamtgewicht und Achszahl mit etwa 70 bis 90 Euro rechnen. Für die Strecke Bregana (slowenische Grenze) östlich bis nach Lipovac an der serbischen Grenze sind es ungefähr 30 bis 40 Euro bei knapp 300 Kilometern. Da die Fahrt nach Kroatien von Deutschland aus durch andere Länder – meist Österreich, Slowenien oder auch Tschechien oder Italien führt – musst du diese Mautkosten für deine gesamte Reise zusätzlich mit einkalkulieren.

        Welche Strafen und Bußgelder drohen, wenn man keine Maut bezahlt?

        Da das gesamte Mautsystem in Kroatien ein geschlossenes ist, das heißt, du weder auf Autobahnen auf- noch von diesen abfahren kannst, ohne an einer Schranke ein Ticket ziehen zu müssen, ist es relativ betrugssicher und damit weniger kontrollintensiv für die Mautbetreiber und die kroatische Polizei.

        Lust auf ein paar Inspirationen? Schau dir die 5 beliebtesten Campingplätze in Kroatien an.

        Titelbild: dbajurin / Depositphotos.com

        Schreibe einen Kommentar

        Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

        Katja Scholz

        Freie Journalistin, freie Lektorin und freiheitsliebende Camperin. Als ausgebildete Technikjournalistin und Langzeitreisende kennt Katja Theorie und Praxis und erklärt unseren Leser:innen leicht verständlich die Welt der Technik im Wohnmobil und rund um den Wohnwagen. Mindestens genauso gerne aber schreibt sie über Produkte und Zubehör für das Camperleben und unterschiedliche Reiseziele – in ihrem Herzensland Norwegen sowie in Schweden, Finnland und Südfrankreich kennt sie sich dabei besonders gut aus.

        Dir hat der Beitrag gefallen?

        Dann teile ihn mit deinen Freunden!

        App - Post Subscribe Form

        Erhalte kostenlose Camping-Tipps und Infos per Mail!

        Nach dem Absenden des Formulars bekommst du eine Mail mit einem Link, den du anklicken musst, um dich zum Newsletter anzumelden. Du bekommst dann 1-2 Mal im Monat E-Mails von uns zu Camping-Themen. Die Frequenz hängt von der Menge an News und Ratgebern im Monat ab. Du kannst deine Einwilligung jederzeit per E-Mail an post@camperstyle.de oder durch den sich in jeder Mail befindlichen Link widerrufen. Der Versand erfolgt gemäß unserer Datenschutzerklärung unter https://camperstyle.de/datenschutzerklarung/