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Podcast: Camping in Nordwestfrankreich – entdecke Normandie, Bretagne und Hauts-de-France

In dieser Folge nehmen wir dich mit in eine der schönsten Regionen Europas: Nordwestfrankreich. Gemeinsam mit unserer Gästin Barbara, die seit Jahren in der Normandie lebt, sprechen wir über das authentische Camping-Erlebnis zwischen Dünen, Salzwiesen, bretonischer Kultur und französischer Lebensart.

Barbara ist nicht nur Frankreich-Expertin in unserem CamperStyle-Magazin, sondern auch passionierte Touristenführerin, Bloggerin, Buchautorin und Frankreich-Kennerin mit Leib und Seele. Sie teilt ihre besten Tipps, verrät versteckte Orte abseits der Touristenpfade und gibt viele praktische Hinweise für Camping mit Hund, bei jedem Wetter und in allen Jahreszeiten.

In dieser Folge erfährst du:

  • Warum die Normandie, Bretagne und Hauts-de-France so faszinieren – landschaftlich, kulturell und kulinarisch
  • Was Nordwestfrankreich für Camper:innen besonders macht – von unendlichen Stränden bis zu authentischen Märkten
  • Wie Barbara in die Normandie ausgewandert ist und was das Leben dort so besonders macht
  • Tipps für Urlaub mit Hund in Frankreich: Einreise, Regeln, Hundestrände und mehr
  • Die besten Jahreszeiten fürs Camping in der Region – und warum auch der Winter seine Reize hat
  • Unterschiede zwischen den Regionen: Klima, Mentalität, Landschaft
  • Warum auch das Landesinnere eine Reise wert ist – inkl. konkreter Empfehlungen wie das Pérche oder das Pays d’Auge
  • Persönliche Tipps von Barbara für entspannte Touren, authentische Märkte und kulinarische Highlights
  • Wissenswertes zum Thema Freistehen, Campingplätze und Infrastruktur in Frankreich

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Das Transkript der Folge

Diese Zusammenfassung wurde von einer KI erstellt und kann daher kleine Unklarheiten oder Fehler enthalten. Es dient zum schnellen Nachschlagen der in der Episode besprochenen Themen. Anhand der Zeitstempel sind diese dann einfach im Podcast nachzuhören.

Nele [00:00:08]:
Hallo und herzlich willkommen zu Camperstyle, deinem Camping-Podcast. Ich bin Nele.

Sebastian [00:00:13]:
Und ich bin Sebastian. Und heute sprechen wir über Camping in Nordwestfrankreich.

Nele [00:00:19]:
Werbung.

Sebastian [00:00:20]:
Campinginfo, auch als App. Mit 40.000 Campingzielen und dem Fanclub-Ausweis für Rabatte und Vorteile auf immer mehr Campingplätzen in Europa. Campinginfo. Wir sind campen.

Nele [00:00:35]:
Werbung Ende. Da haben wir einen Gast, den ich mir schon ganz lange gewünscht habe, beziehungsweise eine Gästin, und zwar unsere Autorin Barbara. Viele von euch, die das Magazin lesen, kennen Barbara sicher. Sie schreibt ganz, ganz tolle Frankreich-Artikel über alle möglichen Themen. Und Barbara lebt selbst in der Normandie, das wird sie uns gleich auch erzählen. Und wir wollen heute mal uns ein paar Tipps und vor allem auch Geheimtipps von ihr abholen. Barbara, herzlich willkommen. Sag du doch noch mal ein paar Worte zu dir und auch zu deinem Blog und zu deinen Touren gerne, denn du bist ja auch Tourguide.

Barbara [00:01:16]:
Ja, hallo. Schön, dass ich da sein darf. Ich heiße Barbara. Ich wohne mit meinem Mann und zwei Hunden seit 2016 in der Normandie. Ich habe seit 2017 einen Blog, der sich hauptsächlich mit dem Thema Hund in der Normandie, Urlaub mit Hund in der Normandie beschäftigt.

Nele [00:01:38]:
Du darfst den Blog auch gerne nennen.

Barbara [00:01:41]:
Der Blog heißt sharenormandie.de und Zu diesem Blog gehören dann auch noch eine Facebook-Seite und zwei Facebook-Gruppen. Einmal die Gruppe Scherenormandie, Urlaub mit Hund in der Normandie, und einmal Urlaub mit Hund in Nordwestfrankreich, was das gesamte Gebiet, also in der Mittbritannien und Haute-France, behandelt. Ich selber mache Touren hier vor Ort, hauptsächlich auch so direkt vor meiner Haustür in den Salzwiesen drin, aber man kann mich zum Beispiel auch tageweise oder halbtagesweise buchen und sich von mir die Gegend zeigen lassen. Und dann biete ich noch so Sachen an wie Fotoshootings am Strand oder Käsetastings am Strand oder was auch immer die Leute auch zum Teil an mich herantragen, kannst du das machen? In den meisten Fällen kann ich das machen. Also wenn es nicht gerade irgendwie mit dem Flieger in die Luft gehen ist oder solche Sachen, dann kann ich das normalerweise auch Wünsche erfüllen für die Leute, was sie gerne hätten.

Nele [00:02:47]:
Und du bist ja auch Buchautorin. Und ich bin

Barbara [00:02:50]:
auch Buchautorin. Erzähl

Nele [00:02:51]:
es auch nochmal kurz.

Barbara [00:02:53]:
Ich habe einen Krimi geschrieben, der heißt Das Grab am Hafre, der natürlich auch hier in der Normandie spielt und sitze gerade im Moment an meinem zweiten Krimi, der jetzt so langsam wächst und gedeiht. Ja, und hoffe, dass dann nächstes Jahr, also 2025, wieder ein neuer Krimi auch erscheinen wird.

Nele [00:03:17]:
Wir verlinken euch die ganzen Informationen auch nochmal in der Folgenbeschreibung, also den Blog, die Touren, das Buch. Dann könnt ihr euch da mal so ein bisschen umgucken und könnt ja dann auch Barbara kontaktieren, wenn ihr da Bedarf habt.

Sebastian [00:03:34]:
Ja, was mich jetzt erst mal als erstes interessieren würde, also ich meine, ich verstehe, warum man sich in Nordfrankreich wohlfühlt, aber wie hat es euch denn dahin verschlagen?

Barbara [00:03:45]:
Also mein Mann kommt schon seit ewigen Zeiten hier in die Gegend, weil der Ort, in dem er schon in jungen Jahren gelebt hat und Saint-Marie-du-Mont, das ist ein kleiner Ort an der Küste, an der Landungsküste. Die haben eine Sportvereinspartnerschaft. Also das heißt, der Fußballverein von dort hat eine Partnerschaft mit dem Fußballverein in Bad Mergentheim gehabt, beziehungsweise in Edelfingen, in einem Teilort. Daraus hat sich eine Städtepartnerschaft entwickelt. Und als wir uns kennengelernt haben, hat mein Mann gesagt, wir müssen in die Normandie fahren. Und dann sind wir also in die Normandie gefahren und ich war halt jobverliebt. Und damals schon haben wir gesagt, naja, wenn wir dann irgendwann mal nicht mehr arbeiten müssen, dann ziehen wir in die Normandie. Und jetzt ist es so, dass ich in Deutschland arbeitslos geworden bin Und mein Mann in absehbarer Zeit die Rente durch hatte.

Barbara [00:04:48]:
Und dann haben wir überlegt, naja gut, verkleinern wollen wir uns Warum ziehen wir denn nicht gleich in die Normandie? Also es kam so eins zum anderen und hat sich dann halt einfach so entwickelt. Wir haben dann aktiv hier Häuser gesucht und ein Haus gefunden, wo wir hinziehen wollten. Und irgendwann waren wir halt umgezogen. Ja, ganz einfach. Völlig unspektakulär. Ähm Ja, weil wir uns halt hier auch einfach wohlfühlen. Es ist Es ist halt einfach so, diese gewisse Mischung aus am Meer wohnen und gutes Essen genießen, Lebensart genießen, nette Leute kennenlernen. Ich weiß, die Mischung macht es für uns irgendwie.

Barbara [00:05:29]:
Also wir fühlen uns halt hier einfach irgendwie sehr, sehr heimisch. Und Wir waren auch in all den Jahren vorher, eigentlich egal, wo wir hingefahren sind mit unserem VW-Bus, wir haben immer einen Zwischenstopp in der Normandie gemacht. Immer. Umweg gefahren und drei Tage Normandie mitgenommen. War er immer drin. Und ich meine, wenn das dann so ist, dass dein Herz hier hängen bleibt, dann ist es halt so, wo die Liebe halt so hinfällt.

Nele [00:05:56]:
Ich glaube, das kann jeder von uns hier auch sehr gut verstehen.

Sebastian [00:06:00]:
Ja, also ich verstehe auch den Punkt in der Normandie mal einen Zwischenstopp zu machen. Jetzt werden wir heute nicht nur über die Normandie sprechen, sondern wir haben es ein bisschen weiter gefasst, Nordwestfrankreich. Ich habe jetzt, wie so häufig, wenn wir so eine Sache machen, Google Maps offen und gucken wir quasi das Ganze so ein bisschen an. Für alle, die da draußen jetzt zuhören und keine Karte haben, von über welches Gebiet quasi von wo bis wo reden wir so ganz grob?

Barbara [00:06:30]:
Also wir reden von der nördlichen Küste ab dem Moment, wo du von Belgien nach Frankreich reinfährst. Das nennt sich Haute-France. Das kennen viele noch als Nord-Pas-de-Calais oder als Picardie. Daran anschließend kommt die Orte Normandie. Das ist das, was viele Leute mit der Steilküste verbinden, mit Etretat und den Kreidefelsen. Daran anschließend tut sich die Bas-Normandie. Das sind praktisch die Landungsstrände im Calvados und in der Morsche. Und auf der anderen Seite die Westküste der Morsch, was dann wiederum in der Bucht von Mont Saint-Michel mündet.

Barbara [00:07:11]:
Und daran anschließt sich ja dann die Bretagne, die sehr weit westlich in den Atlantik reinragt. Und da, wenn du praktisch aus der Bretagne die Atlantikküste wieder südlich fährst, da hört für mich Nordwestfrankreich definitiv auf, weil dann bist du schon so weit südlich, dass wir nicht mehr von Norden reden können. Aber so diese drei Regionen würde ich jetzt mal als Nordwest Frankreich einfach verschlagworten. Man kann da sicherlich noch ein bisschen das Landesinnere Mayenne oder so mit dazu nehmen, aber halt alles noch vor Paris. Also Paris als alleröstlichsten Punkt, weil das ist dann, dann bist du auch wieder in der Mitte von Frankreich irgendwie angekommen.

Sebastian [00:07:59]:
Okay,

Barbara [00:07:59]:
ich hoffe, Ich habe das jetzt einigermaßen plausibel erklärt.

Sebastian [00:08:03]:
Also für mich, der schon mal da war, also ohne dass ich jetzt auf Google Maps spickere, war das soweit verständlich. Für alle, die sich das noch nicht vorstellen können, müsst ihr vielleicht doch mal kurz Google Maps aufmachen und mal Normandie eingeben und euch das angucken. Aber es ist auf jeden Fall eine spektakuläre Landschaft, also auch an der Küste, sowohl da als auch in der Inland und natürlich auch sehr geschichtsträchtig und zwar nicht nur was den zweiten Weltkrieg angeht, sondern auch generell ein ganz spannendes gebiet und vielleicht das noch bevor du gleich erzählt für mich ist dieses gebiet immer ganz stark mit das habe ich immer im kopf wenn ich darüber nachdenke mit mit garnelen und sie treffer bunten weil das weil das die die ersten dinge waren ich weiß gar nicht also das erste Mal da quasi von Deutschland rübergefahren sind Richtung Spanien sind wir da durch und das erste was wir da irgendwo gekauft hatten war genau das und haben das dann irgendwo am Meer oder nahe des Meeres stehen zubereitet und das ist für mich halt so ganz fest eingebrannt. Hat wahrscheinlich jeder was anderes. Aber für mich ist immer, wenn ich nur an die denke, habe ich quasi Garnelen, wie wir sie im Wohnmobil zubereiten, und Citroen da zu trinken im Kopf und Baguette dazu.

Barbara [00:09:20]:
Und Käse, unbedingt den Käse. Den

Sebastian [00:09:24]:
gab es beim ersten Mal nicht, aber generell stimme ich dir zu.

Barbara [00:09:27]:
Also es geht nichts darüber Irgendwo ein bisschen Käse kaufen, ein bisschen Baguette kaufen und eine Flasche, in dem Fall sogar eine Flasche Rotwein statt dem Citroen. Und dann irgendwo an dem Strand sitzen und ganz rudimentär Käse, Baguette und Rotwein. Und dann ist es mehr brauchst du eigentlich nicht. So. Also wir haben ganz viele unserer Campingurlaube so zugebracht, erstmal irgendwo was kaufen und dann das Auto irgendwo parken und ab in die Dünen und aufs Meer gucken. War also das allererste, was wir immer machen mussten. Typisch für die Normandie ist dann noch der Calvados. Was auch kulinarisch unbedingt noch dazu gehört, sind Crepes und Galettes.

Barbara [00:10:18]:
Also süße und salzige Pfannkuchen, entweder aus Weizenmehl oder aus Buchweizenmehl, die es ja auch in der Bretagne sehr viel gibt. Die in der Bretagne eigentlich auch viel verbreiteter sind noch als bei uns in der Normandie, weil sie da einfach wirklich auch eine richtige Crepe-Kultur haben. Aber das ist praktisch in die Normandie rüber geschwappt. Mittlerweile gibt es auch gute Creperien bei uns,

Nele [00:10:42]:
aber es

Barbara [00:10:42]:
ist nicht ganz so weit verbreitet wie in der Bretagne.

Nele [00:10:45]:
Ich finde es faszinierend, dass wir jetzt zehn Minuten miteinander sprechen und schon wieder beim Essen sind.

Sebastian [00:10:52]:
Das ist auch sehr wichtig.

Barbara [00:10:54]:
Also wenn du jetzt wissen würdest, dass ich die letzten Wochen locker vier Kilo auf meine Rippen drauf gefuttert habe, dann wüsstest du auch warum. Essen ist schon elementar hier. Essen ist ein Stück Lebensqualität. Gute Lebensmittel und die Qualität der Lebensmittel ist hier einfach, du kannst versagen was du willst, ist hier in Frankreich grundsätzlich einfach besser. Also sowohl was die Meeresfrüchte und Fisch, da merkst du einfach die Frische, den Unterschied, ob du das jetzt, ob das wirklich fangfrisch ist oder ob das mal noch fünf Tage durch halb Europa gekarrt worden ist. Und auch so bei Fleisch und beim Gemüse, muss ich sagen, ist die Qualität durch die Bank weg. Also einfach so mega, mega gut hier, dass ich immer, wenn ich in Deutschland bin, entsetzt bin, wie man, wie man eigentlich so wenig Werte drauflegen kann. Also ich meine, das ist was, was ich jeden Tag, was jeden Tag irgendwie zu meinem Leben gehört.

Barbara [00:12:04]:
Und die Franzosen legen sehr viel Wert auf gutes Essen. Das ist hier ja nicht nur Nahrungsaufnahme, das ist ein Stück Kultur. Deswegen werden wir wahrscheinlich den ganzen Nachmittag über essen.

Nele [00:12:17]:
Für uns ist es okay. Vielleicht wird dann der eine oder die andere Hörin mal aussteigen. Aber ich finde es total spannend.

Barbara [00:12:25]:
Die brauchen dann zwischendrin mal was zu essen. Beziehungsweise mir hat mal jemand gesagt, Ich habe dein Buch gelesen, ich musste irgendwo einen Kalmar-Sauce kaufen.

Nele [00:12:36]:
Ja, ich habe heute in weiser Voraussicht vor dem Podcast gegessen. Wir haben nämlich manchmal auch Gäste, mit denen wir auch dann über das Essen sprechen und da habe ich noch nichts gegessen. Und dann ist es immer ganz schlimm für mich, das zu thematisieren und mir das alles, vielleicht stellen mir das dann immer so bildlich vor und hab dann die Gerüche so in der Nase und dann ist es mit der Konzentration ein bisschen schwieriger.

Barbara [00:12:58]:
Dann wechseln wir jetzt das Thema.

Nele [00:13:00]:
Ja, ich würde auch gerne nochmal so ein bisschen generell in den drei Regionen, die du jetzt genannt hattest, nochmal so ein bisschen eingrenzen. Klima, Landschaft, Kultur, Mentalität ähneln die sich sehr stark? Oder stellst du da größere Unterschiede fest in diesen verschiedenen Punkten? Wie würdest du das beschreiben?

Barbara [00:13:26]:
Wir fangen jetzt einfach mal mit dem Einfachsten an, nämlich mit dem Klima oder mit dem Wetter. Ich glaube, da hast du nicht die signifikanten Unterschiede. Das Wetter ist erst mal generell schlecht.

Nele [00:13:40]:
Rau. Lass es uns

Barbara [00:13:41]:
rau nennen. Das klingt etwas eleganter. Also Die Normandie hat im statistischen Mittel 140 Sturmtage im Jahr.

Sebastian [00:13:50]:
Das ist viel.

Barbara [00:13:51]:
Das ist also schon schon eine Hausnummer. In der Bretagne hast du wahrscheinlich nicht mehr Sturmtage, aber grundsätzlich ist der Wind noch ein bisschen fieser, zumindest im Winter. Also das ist schon was, womit du gerade wenn du Outdoor lebst, einfach anfreunden musst. Dir muss klar sein, es kann wirklich windig sein. Und das ist es an der Küste hier in Nordwestfrankreich eigentlich überall. Also das ist was, womit ich rechnen muss. Da muss ich auch entsprechend zum Beispiel mit der Bekleidung mich drauf einstellen. Also ohne Regenjacke und ohne vernünftige Gummistiefel solltest du nicht zum Campen gehen.

Barbara [00:14:34]:
Vergiss es einfach. Und genügend Wechselklamotten dabei haben, weil du dich immer wieder trockenlegen musst, weil du gehst bei Sonnenschein raus und gehst jetzt zum Beispiel auf den Strandspaziergang. Und dann kommt ein Schauer und der duscht dich so, dass du wirklich nass bis auf die Haut bist. Und dann gehst du zurück in dein Wohnmobil und siehst dich und denkst, oh, die Sonne scheint ja wieder, wir könnten ja nochmal. Das kannst du dreimal am Tag machen oder viermal oder fünfmal. Die Wetterwechsel sind halt sehr schnell und sie sind sehr häufig. Also auch im Sommer kann dir passieren, dass du richtig ordentlich weggeduscht wirst. Ist so.

Barbara [00:15:10]:
Ist halt, glaube ich, auch an der deutschen Nordseeküste nicht viel anders oder an der holländischen Küste nicht viel anders. Der wind ist hier halt noch ein bisschen rauer und noch ein bisschen fieser so dann kultur schaften landschaften die landschaft ist in der britannien jetzt mal würde ich sagen schon noch mal anders als in der Normandie oder in Nordwestfrankreich, also in Haute-France. Weil sie halt insgesamt mehr dem Meer ausgesetzt ist und mehr den Elementen ausgesetzt ist. Also auch die Landschaft ist ein bisschen rauer und ein bisschen, ja, ein bisschen wilder noch als der Rest, als jetzt die Normandie. Wobei wir jetzt zum Beispiel in der Bassnormandie auch Landschaften haben, die an die Bretagne erinnern. So rein von dieser Felsküste und dann wieder Bucht und Felsküste und wieder Bucht. Gibt es hier durchaus auch. Aber das ist halt so das normale, also das Erscheinungsbild von der bretonischen Küste ist insgesamt, glaube ich, landschaftlich gesehen, das Schönste, was du haben kannst, so mit diesen Verformungen und mit diesen wilden Klippen und so.

Barbara [00:16:34]:
Wohingegen du sowohl in Haute-France als auch in der Ortnormandie diese Kreidefelsen, die hast du halt normalerweise eigentlich, kennst du von Dover. Also so musst du das vorstellen. Diese weißen, hellen, hohen Klippen, die dann halt auch wieder verformt sind. Aber anders halt als in der Bretagne sind. Und da, wo ich jetzt wohne, zum Beispiel, haben wir unendliche Sandstrände, die du jetzt so in der Bretagne nicht hast. Zum Beispiel. Also wirklich das Meer, da wir so einen großen Tidenhub haben, das Meer verschwindet einen Kilometer weit weg. Da ist dann nichts mehr bei Ebbe und du kannst dann wirklich also 15 Kilometer lang am Strand entlang laufen und siehst auch zum Teil keine Menschenseele.

Barbara [00:17:27]:
Es ist also schon eine Spezialität von hier. Eine weitere Spezialität von hier sind diese Trockenhefen oder Aafriss. Oder das ist das, was du auch in Norddeutschland als Salzwiese kennst. Ist auch nochmal eine ganz eigene, ursprüngliche Landschaft. Auf den ersten Blick vielleicht ein bisschen unscheinbar, aber unglaublich spannend, wenn man sich näher damit auseinandersetzt.

Nele [00:17:54]:
Was ist es denn genau, so eine Salzwiese?

Barbara [00:17:56]:
So eine Salzwiese ist irgendwas zwischen Land und Meer. Also das wird Bei ganz großen Springfluten wird dieses Gebiet überflutet. Da läuft das Meer vier bis fünf Kilometer ins Landesinnere rein. Ansonsten ist das eine Wiese, wo Schafe grasen. Dadurch, dass aber die Flut an mehreren Tagen im Jahr wirklich das ganze Gebiet überflutet, wachsen da spezielle Pflanzen, die mit dem Salz auskommen müssen. Also es hat eine ganz eigene Vegetation zum Beispiel und ist halt dann auch wieder Rückzugsort für viele Vögel, ist auch jetzt im Herbst und im Frühjahr Durchzugsgebiet für viele Zugvogelarten. Und wir haben dann im Landesinneren auch noch so Sümpfe, die dann auch nur im Winter praktisch Wasser führen. Also Marschland oder Sumpfland oder wie auch immer.

Barbara [00:19:10]:
Was auch ein ganz eigener Naturraum ist, den man so jetzt normalerweise nicht auf dem Zettel hat, wenn man hier durch die Gegend fährt. Weil wenn du im Sommer kommst, siehst du da nix. Und im Winter ist das eigentlich eine durchgehende Seenlandschaft. Also schon schon landschaftlich sehr abwechslungsreich. Man kann also nicht sagen, die Landschaft ist so oder so. Es gibt überall so ganz spezielle Räume, die halt sehr faszinierend sind, wenn man sich Zeit lässt, da einzutauchen. Wo waren wir noch? Die Mentalität.

Nele [00:19:49]:
Genau, Mentalität finde ich.

Barbara [00:19:51]:
Die Brettonen sind keine Franzosen. Da legen sie, glaube ich, Wert drauf. Okay. Dass sie ein bisschen anders ticken, ein bisschen anders sind. Und die legen auch sehr viel Wert auf ihr bretonisches Kulturerbe, überhaupt auch auf ihr… Also die Bretagne ist eigentlich nicht mehr Frankreich. Also weder im Sinn von den von den Bretonen glaube ich noch so von dem… Also das Selbstverständnis ist schon so.

Barbara [00:20:25]:
Man ist so ein bisschen… Man ist nicht einverstanden mit allem, was von der Zentralregierung in Paris kommt. Und wie gesagt, man pflegt sehr viel die eigene Kultur und die eigene Religion, ist sehr regional bewusst. Das ist jetzt in der Normandie und auch in Ottefrost glaube ich nicht so ausgeprägt. Also dieses deutliche Regionalbewusstsein gegenüber dem Rest des Landes.

Nele [00:20:57]:
Es ist ein bisschen wie im Baskenland, dass es da auch dann eine eigene Sprache gibt?

Barbara [00:21:04]:
Es gibt eine eigene bretonische Sprache, die auch jetzt wieder mehr gepflegt wird. Also zum Beispiel gibt es jetzt viele Ortschaften, die ihre Ortsschilder wieder auf mit der bretonischen Bezeichnung benennen. Also hängt dann erst der französische Name und dann der britonische Name drunter. Das gibt es in der Normandie mittlerweile auch, aber die meisten Normanden halten das jetzt nicht für so wichtig. Oder auch wenn du jetzt das Radio anschaltest, in ganz Frankreich ist es so, es wird ein englischer Pop-Song gespielt und dann wird ein französischer Chanson gespielt. Immer schön im Wechsel. Wenn du in die Bretagne fährst, wird ein französischer Chanson gespielt, dann wird ein bretonischer Song gespielt und dann wird ein englischer Song gespielt. Also es ist in der Bretagne doch deutlich, also Die lokale Identität ist in der Britannien viel wichtiger als jetzt in der Normandie oder in Haute France.

Nele [00:22:09]:
Und wie wurdet ihr oder werdet ihr auch nach wie vor als Deutsche dort aufgenommen? Habt ihr euch gut integrieren können?

Barbara [00:22:17]:
Also ich würde mal sagen, überraschenderweise, man hat ja lange Zeit irgendwie gedacht, bloß nicht in die Normandie fahren, weil da haben wir Deutsche so viel Schaden angerichtet. Ich muss sagen, dass wir ja schon zu Zeiten in die Normandie gefahren sind, als wirklich noch wenig deutsche Urlauber da waren und ich das nie so empfunden habe, dass es da irgendwelche Restaurants-Toumous gab. Und ähnlich ist es auch mit dem hier Leben. Also du gehörst zu so einer Dorfgemeinschaft dazu. Das ist so. Und es ist relativ egal, ob du jetzt Deutscher bist oder ob du als Pariser zum Beispiel hierhergezogen bist. Es kommen ja ganz viele Pariser, haben hier erst ihren Zweitwohnsitz und wenn sie dann die Rente durch haben, ziehen sie ganz her. Im Prinzip ist unser Status ähnlich.

Barbara [00:23:12]:
Also wir sind jetzt keine Normannen, Aber wir sind halt Zugezogene, aber wir werden nicht anders behandelt jetzt als irgendwelche anderen Zugezogenen oder so. Also es ist eigentlich, das ist ja auch das, wo wir vielleicht nochmal mit der Mentalität, Franzosen sind schon erstmal so drauf leben und leben lassen. Also wenn du jetzt die nicht störst in ihrem Leben, dann lassen die dich auch leben, so wie du das für gut und für richtig hältst. Das ist schon so. Also so eine gewisse Toleranz gegenüber allem, was so kreucht und fleucht, ist schon irgendwie sehr ausgeprägt.

Sebastian [00:24:01]:
Und jetzt hast du ja vorhin so ausführlich das stürmische Wetter geschildert und die raue Küste. Warum sollte man denn jetzt überhaupt zum Campen in die Normandie oder nach Nordwestfrankreich fahren?

Barbara [00:24:16]:
Ja, weil es halt unglaublich entschleunigt. Also ich glaube, es macht… Das klingt jetzt erstmal so negativ mit dem Wind und so, Aber es ist gerade dieses raue Klima und dieses Einswerden mit den Elementen, das Meer tobt, der Wind tobt, meinetwegen auch der Regen, oder du sitzt dann eine Viertelstunde später wieder in der Sonne. Es lässt dich einswerden mit den Elementen Und ich glaube, dass es genau das ist, was uns Menschen ja normalerweise im Alltag fehlt, dass wir so die Bodenhaftung zur Natur haben. Und die hast du hier einfach. Also gerade beim Campen ist es so, du kommst mit den Naturelementen in Kontakt und das erdet dich und das entschleunigt dich. Das heißt, der Erholungseffekt ist natürlich enorm. Also drei Tage Normandie Und es geht dir einfach besser.

Barbara [00:25:19]:
Es kann dir jeder bestätigen, der hier ist, dass einfach so dieses Ganze, was du sonst so mit dir rumträgst, alles, was dich in der Vergangenheit belastet und worüber du dir in Zukunft Sorgen machst, das ist weg und du bist dann halt wirklich in hier und jetzt und das ist halt vom Entspannungsfaktor schon ziemlich groß. Einfach.

Nele [00:25:44]:
Weil du so damit beschäftigt bist, immer die Klamotten zu wechseln, dann kommst du gar nicht zum Nachdenken über die Vergangenheit.

Barbara [00:25:50]:
Nein, nein, nein. Also wenn ich jetzt mit meinen Hunden rauslaufe in meine Salzwiesen, dann hörst du nichts anderes außer Wind, ein paar Vögel, ein paar Schafen und das Meer rauschen. Und es fällt einfach von dir runter, auch wenn schönes Wetter ist. Glaub mir, irgendwelche Stresspäckchen, die du mit dir rumträgst, die kannst du irgendwo in der Natur liegen lassen und die belasten dich nicht mehr. Du merkst es sogar an den Hunden. Selbst die Hunde sind entspannter hier, als sie in Deutschland sind. Das sagen alle Urlauber, wenn sie vorher irgendwelche Erziehungsprobleme hatten oder irgendwelche Psychoprobleme mit ihren Hunden hatten, dass die Hunde hier auch runterkommen. Das ist so.

Barbara [00:26:41]:
Ja, ich kann es nicht besser erklären. Sorry.

Nele [00:26:44]:
Also ich, Was mich immer in Frankreich, also jetzt nicht gerade in Paris oder so, nicht in den Großstädten, weil da werden ja auch ordentlich die Ellenbogen ausgefahren und ist ja auch ganz schön Dampfimpfkessel allgemein, aber so, wenn man so in den ländlichen Regionen in Frankreich unterwegs ist, habe ich halt das Gefühl, dass viel auch zum einen mit der Natur zusammenhängt, zum anderen aber auch schon mit der Lebensweise der Einheimischen, die ja auch sehr entschleunigt sind. Und ich habe das auch nie als Klischee empfunden, dass man da auch wirklich so die Leute auf der Straße sitzen sieht. Dann sieht man die im Café und alles ist irgendwie langsamer, nicht so hektisch und nicht so immer aufs nächste Ziel bedacht oder auf den nächsten Tagesordnungspunkt, sondern eher so einfach mal genießen, beobachten. Und ich finde, das überträgt sich halt auch ganz stark auf einen selbst.

Barbara [00:27:41]:
Also die Uhren gehen hier tatsächlich immer noch ein Stückchen langsamer. Wobei ich sagen muss, dass sich das in den letzten Jahren auch gewandelt hat. Also so die allgemeine europäische Hektik, die schwappt auch selbst bis auf das französische Landleben. Aber natürlich ist es immer noch anders und die Leute haben auch mehr Zeit. Das ist schon so. Also wenn ich jetzt durch einen Ort laufe, du stoppst dann schon immer, wenn du jemanden triffst und wechselst mit dem Fünf Worte oder so. Du läufst nicht einfach weiter. Oder wenn du jemanden beim Einkaufen triffst oder so.

Barbara [00:28:16]:
Selbst beim Einkaufen haben die Leute mehr Zeit an den Kassen. Also das ist einfach so, wo man in anderen europäischen Ländern jetzt Kassen einführt, wo es dann auch mal langsamer gehen darf, ist das halt hier grundsätzlich so, dass es an der Kasse erstmal ein bisschen langsamer geht. Und da richtet sich auch jeder drauf ein und keiner drängelt und keiner schubst. Es ist schon so. Aber du musst halt natürlich, wenn du als Urlauber kommst, musst du dich da natürlich auch drauf einstellen. Also so, dass es halt auch mal ein bisschen länger dauert. Aber es ist ja ganz in Ordnung.

Nele [00:28:53]:
Kommt man denn auch zurecht, speziell jetzt in deiner Region, wenn man kein Französisch spricht? Weil das ist ja immer eine große Sorge, die man auch immer wieder in den Gruppen liest. Ja, ich kann aber kein Französisch. Und was, wenn die Franzosen, die haben ja diesen Ruf, dass sie sich auch gar nicht bemühen, da irgendwie mit anderen Menschen irgendwie hilfreich ins Gespräch zu gehen.

Barbara [00:29:16]:
Ich sag mal so, wenn du, wenn du, also es gibt ja heute viele so Apps, mit denen man so ein bisschen Sprache lernen kann, Bubble oder Duolingo oder so, wie sie alle heißen. Wenn du dir fünf Vokabeln antrainierst, mit denen du dein Essen bestellen kannst, guten Morgen sagen kannst und bitte und danke und ein bisschen höflich bist, dann kommst du in Frankreich super zurecht. Also du darfst halt nicht davon ausgehen, dass wenn du jetzt jemand auf Deutsch oder auf Englisch ansprichst, dass der dich dann versteht. Das tut er unter Umständen halt wirklich nicht. Aber wenn du jetzt praktisch zeigst, dass du dich ein bisschen bemühst, in der Landessprache zu kommunizieren, und es kann wirklich, reicht es wirklich, wenn es rudimentär ist. Dann wird sich jeder Franzose bemühen, dir auch weiter zu helfen. Also es ist hier noch keiner verhungert, noch keiner verdurstet. Es ist noch keiner mit seinem kaputten Auto dann irgendwo unter Pampa liegen geblieben.

Barbara [00:30:17]:
Wir haben auch noch keine verirrten Wanderer als skelettierte Leichen wiedergefunden. Also es ist wirklich so, dass man locker hier überleben kann, auch wenn man kein Wort Französisch kann, was die meisten Urlauber nicht können. Also die meisten Urlauber, die aus Holland kommen oder aus England kommen oder auch aus Deutschland kommen, sprechen kein Französisch. Also es funktioniert schon irgendwie. Also witzigerweise macht man sich auch den Gedanken immer nur bei Frankreich, nicht bei Spanien, nicht bei Italien. Nur die Franzosen haben den Ruf, dass sie dann nicht mit dir kommunizieren, aber das stimmt irgendwie nicht. Also in Paris ist das sicherlich so, weil die Pariser halt da schon anders drauf sind als der Rest vom Land. Aber so auf dem Land wird dich keiner verhungern, verdursten oder in der Scheiße stecken lassen, nur weil du kein Französisch sprichst.

Barbara [00:31:14]:
Du kommst auch gerade in den Urlaubsorten, kommst du durch mit Englisch, weil viele auch gerade von den jüngeren Leuten dann doch auch so weit Englisch können, dass sie dich verstehen.

Sebastian [00:31:27]:
Ich frage mich auch immer, wie häufig einfach dieses Vorurteil dafür verantwortlich ist, dass die Leute das Vorurteil wieder stärken, weil sie halt schon damit rangehen, der will mir ja gar nicht helfen, die Franzosen sind ja alle so und ich ja dann auch, wenn ich das denke, so auftrete und das Gegenüber das ja mitbekommt unbewusst und dann einfach halt entsprechend wahrscheinlich auch weniger Bock hat. Also ich glaube, dass das viel von diesen Vorurteilen sich auch selber quasi am Laufen hält, weil ich, ich höre das immer wieder und ich muss sagen, von meiner Erfahrung kann ich das nicht sagen. Ja, ich habe Franzosen getroffen, die sprachen kein Wort einer anderen Sprache. Okay, das ist ihr gutes Recht. Es gibt auch viele Deutsche, die sprechen kein anderes Wort in irgendeiner anderen Sprache. Aber ich habe noch nie jemanden gesprochen oder getroffen in Frankreich, der irgendwie sehr gemerkt hat, dass ich deutsch unhöflich war oder sich nicht mit mir unterhalten wollte oder sonst was. Und komische Menschen, die gibt es in jedem Land, die vielleicht irgendwie, sei es aus Angst oder sonst was, nicht mit einem sprechen wollen oder weiß ich auch was für was Besseres halten, die wird es überall geben. Aber ich kann tatsächlich dieses Vorteil, was viele haben und was ich auch immer wieder höre, überhaupt nicht bestätigen.

Sebastian [00:32:35]:
Also null.

Barbara [00:32:37]:
Ja, es ist aber… Also ich denke mal, das ist schon so, ich lese das manchmal dann in deutschen Gruppen, dass sie irgendwo schlecht behandelt worden wären in Frankreich. Aber ganz ehrlich, wenn du dann so ein bisschen liest, was die Leute so sonst so in den Gruppen auch schreiben und wie sie schreiben, dann sind es halt Leute, die mit so einer gewissen Mentalität an die Sachen rangehen, wo ich denke, naja gut, in Deutschland würden sie vielleicht auch anecken, nur da versteht sie halt jeder irgendwie. Und hier kann es dann dir halt einfach passieren, der Franzose, den du da voll kässt mit deinem Bobber Bobber Bobber Bobber, der versteht dich halt einfach nicht. Also wenn du da kommst und einen auf dicke Hose machst, der lässt dich abblitzen, weil er versteht dich halt nicht. Ja, Aber wie gesagt, das ist ganz oft ein Problem mit dem in den Wald reinschreien. Und so kommt es halt auch wieder zurück. Deswegen habe ich gesagt Wenn du wenn du wenn du fünf Vokabeln kannst und ein bisschen Merci und Silver Play und so die grundsätzlichen Worte irgendwie hast, dann wird dir jeder gerne.

Barbara [00:33:50]:
Die freuen sich ja auch dann. Also das ist schon so, wenn du dann dich bemühst, mit ihnen auf die Land mit in der Landessprache zu kommunizieren, wird sich jeder Franzose erst mal freuen, dass du dich bemühst. Und die sind also wirklich super nett. Und ich kann nur sagen, als ich zum Beispiel ganz frisch hier waren, habe ich einen Bürostuhl gekauft und bin in ein Möbelgeschäft gefahren. Und als die mitgekriegt haben, dass ich Deutsche bin, haben die extra ihren Azubi geholt. Der hatte nämlich Deutsch auf der Schule. Und dann durfte der Azubi seine fünf deutschen Vokabeln, die er in der Schule gelernt hat. Und dann haben wir uns halb auf Englisch, halb auf Französisch und so ein bisschen auf Deutsch unterhalten.

Barbara [00:34:30]:
Und der war so richtig stolz, dass er das an den Mann bzw. An die Frau bringen konnte. Und ich fand das so süß. Das ist wirklich so süß. Oder wenn du hier beim Tierarzt bist, Wir hatten mal ein komplizierteres Problem beim Tierarzt. Dann war das auch so, dass ich mit meinem Französisch irgendwann mal nicht mehr weitergekommen bin. Dann wurde auch irgendwie der Azubi geholt, der dann besser Englisch kann als der Fachtierarzt für Hautkrankheiten. Und dann hat man das praktisch das Problem so gelöst.

Barbara [00:35:06]:
Also sie sind wirklich super, super hilfsbereit mit allem. Also das ist einfach. Ist einfach so. Ich kann diese ganzen Vorurteile wirklich nicht bestätigen.

Nele [00:35:18]:
Okay, also wir halten fest, liebe Camperinnen und Camper aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, ihr braucht keine Angst vor den Franzosen zu haben, die beißen meistens nicht. Ich möchte jetzt gerne einmal nochmal kurz so ein bisschen auf die konkreten Tipps zu sprechen kommen. Und zwar waren wir ja vorhin schon so ein bisschen beim Wetter hängen geblieben, beziehungsweise beim Klima. Und Da würde mich jetzt mal interessieren, wann wäre denn aus der deutschen Sicht, wenn man jetzt vielleicht auch nicht unbedingt nur im Regen sitzen möchte, die beste Jahreszeit zum Reisen? Beziehungsweise welche Unterschiede gibt es auch zwischen den Jahreszeiten? Wie ist da so Sommer, Herbst, Winter, Frühjahr? Gibt es da größere Veränderungen im Klima?

Barbara [00:36:09]:
Naja, klar, im Sommer ist es also, wenn du die Sommermonate und sprechen wir mal von Juni, Juli, August und September, weil auch der Juni und September mittlerweile zwei sehr beliebte Reisemonate geworden sind. Natürlich ist es im Sommer grundsätzlich wärmer als den Rest vom Jahr, was aber trotzdem keine Garantie ist, dass du jetzt drei Wochen am Stück Badewetter hast. Wobei wir auch schon Sommer hatten, 2022, 2021, die sehr trocken und sehr heiß waren. Also Juli 2022 hatten wir 40 Grad. Es passiert. Im Frühjahr und im Herbst ist es halt durchwachsener. Aber du kannst auch im Frühjahr schon sehr schöne Tage haben und du kannst auch im Oktober noch Badewetter haben. Hatten wir jetzt dieses Jahr Anfang Oktober nochmal so ein Wochenende, wo es richtig warm war und letztes Jahr auch.

Barbara [00:37:17]:
Also so ein Wochenende, wo richtig nochmal Sommertag mit 25 Grad und Sonne und so. Also aber ansonsten halt eher durchwachsen. Und wenn jetzt würde ich halt sagen, wenn du, wenn du lieber, Wenn du lieber Strandurlaub möchtest, dann sind wirklich der Juni, der Juli und der August die besten Monate. Wenn du gerne wanderst oder sonstigen Outdoor-Aktivitäten nachgehst, würde ich halt praktisch sagen von O bis O die beste Reisezeit, also von Ostern bis bis in den Oktober rein. So haben auch die Campingplätze die meisten geöffnet mittlerweile, also die machen Ostern auf und machen dann so mit Ende Oktober spätestens zu. Manche schließen auch schon Ende September. Das ist also schon so die Hauptreisezeit, wobei ich sagen muss, dass ja jetzt dadurch, dass sehr viele Menschen ja mit dem Wohnmobil unterwegs sind und auch nicht mehr auf Campingplätze angewiesen sind, eigentlich das ganze Jahr über gereist wird und es ist halt im Herbst und Winter rauer. Punkt.

Barbara [00:38:34]:
Windiger.

Nele [00:38:35]:
Gibt es auch viel Schnee bei euch?

Barbara [00:38:37]:
Nein, nein, Schnee ist absolut hat Seltenheitswert. Wir hatten ja jetzt, wir hatten jetzt dann mal im November Schnee, was so selten ist, dass ich nachgucken musste. Also der letzte Schnee im November war 2010. Also das ist das. Und der ist dann aber auch nach zwei Tagen wieder weg. Also es sind dann zwei Tage Schnee und dann ist aber auch wieder gut. Und so ist es. Vielleicht hast du dann mal im Januar oder im Februar auch zwei Tage mit Schnee, aber es ist in der Regel kannst du das Thema Schnee vernachlässigen.

Barbara [00:39:17]:
Also zum Skifahren brauchst du nicht kommen. Ja, nein, nein, definitiv nicht zum Skifahren. Aber es hat halt auch was, so also gerade wenn du so auf raue Felsen und so unbändige Natur stehst und wenn du gerne Urlaub machst, ohne jetzt viele Menschen zu sehen, sondern einfach gerne wandern gehst oder so, ist der Herbst hervorragend. Und Im Februar hast du wirklich manchmal schon Tage, die sind halt so warm und so frühlingshaft. Das ist halt auch schon richtig irre, wie schön das im Februar sein kann. Also für so richtige Naturburschen und Mädels ist der Winter eine klasse Jahreszeit. Da musst du halt ein bisschen wetterfester sein als im Sommer. Aber es hat schon was.

Nele [00:40:10]:
Und dann kann man sich so richtig schön einmuggeln, wenn man dann von der Wanderung wiederkommt.

Barbara [00:40:15]:
Wenn du von der Wanderung zurückkommst, dich dann richtig schön einmuckeln und einen warmen Tee kochen oder einen warmen Kakao und ein gutes Buch lesen. Das hat schon was. Das ist schon richtig, richtig toll eigentlich. Also wir mögen das. Deswegen hat es uns auch nicht geschreckt, das ganze Jahr über hier zu wohnen. Weil der Herbst und Winter ist schon auch toll. Also keine Frage.

Sebastian [00:40:42]:
Und welche, das ist natürlich jetzt schwer für so ein Riesengebiet das ganz detailliert zu sagen, aber welche Gebiete oder Orte sind denn so die beliebtesten unter den Campern? Und gibt es da Unterschiede, vielleicht wie die, keine Ahnung, die Deutschen und Niederländer und Engländer, wo die hinfahren und wo die Franzosen hinfahren oder suchen die eigentlich alle so dieselben Fleckchen auf?

Barbara [00:41:09]:
Also das kann man tatsächlich bei diesem Riesengebiet nicht wirklich sagen. Aber was du ganz generell sagen kannst, der Küstenstreifen, zehn Kilometer vom Meer weg, ist das, was am beliebtesten ist. Und wenn du die Sommerferien anguckst, da ist dann auch alles voll Und dann ist es auch egal, ob du Holländer bist oder Brettoner oder Normanner oder Pariser. Es sitzt alles an der Küste. Etwas weiter im Landesinneren ist es dann schon anders. Gerade die Engländer und die Holländer haben auch ein Näschen für schöne Orte im Landesinneren. Was die Deutschen zum Beispiel nicht haben. Also wenn du jetzt so 50 Kilometer ins Landesinnere fährst, wirst du kein deutsches Auto mehr sehen oder nur noch sehr selten.

Barbara [00:42:07]:
Du triffst aber immer noch Holländer, gerade auf den Campingplätzen und auch Engländer. Engländer wohnen zum Teil da, wo keine Touris mehr hinkommen. Da wohnen auch sehr viele Engländer. Das ist ganz interessant. Und es sind aber Gegenden, die auch wunderschön sind. Wenn du jetzt nicht unbedingt das Meer vor der Haustür haben willst, ist das Landesinnere sowohl in der Bretagne als auch in der Normandie, als auch in der Hotel France wirklich total interessant und spannend, wo es auch viel zu entdecken gibt.

Nele [00:42:40]:
Hast du da so ein paar Orte im Kopf, die man den Hörerinnen und Hörern verraten könnte?

Barbara [00:42:49]:
Also jetzt gerade in der Normandie würde ich sagen, ist es zum Beispiel das Hinterland in Haute-France, was total spannend ist. Also einfach nur mal ein Stück von der Küste wegfahren. So 20, 30, 40 Kilometer. Total spannende Gegend. Die Suisse-Normande, aber die Suisse-Normande ist mittlerweile kein Geheimtipp mehr. Also unter Deutschen vielleicht schon, aber so ansonsten ist es halt wirklich unter den Franzosen ein sehr beliebtes Gebiet, weil du da hervorragend wandern kannst, du kannst Kanu fahren, es gibt Klettersteige, wo du hochsteigen, also so richtig in den Felsen klettern kannst, also es ist so für Outdoor-Sportarten eigentlich super cool. Mir selber gefällt das P-Doge sehr gut, Das ist praktisch, wenn du von der Küste zwischen Deauville und Honfleur oder zwischen Caen und Honfleur einfach ein Stück ins Landesinnere fährst. Das ist das P-Dosch.

Barbara [00:44:04]:
Ist total malerisch und lieblich mit vielen Fachwerkhäusern und Apfelheiden. Also schon fast kitschig, kitschig schön. So wie man sich Frankreich so vorstellt. So richtig schönes Land leben. Die Kühe stehen auf den fetten Weiden und die Häuser sind alle so kleine Puppenstuben oder so. Also wirklich ein totales Landidyll. Und wir waren jetzt dieses Jahr im Persch und das kennt wirklich überhaupt niemand. Ist so eine ganz urwüchsige Gegend in der Orden, praktisch im Department Orden.

Barbara [00:44:47]:
Ja, Überraschenderweise gab es relativ viele Campingplätze, aber es ist halt wirklich nicht viel los. Du hast dann wirklich nur ganz winzig kleine Orte und nette kleine Städte, aber es ist überhaupt nicht touristisch. Also wenn du abseits von Tourismusströmen reisen willst, musst du in solche Gebiete fahren. Das ist so. Lohnt sich aber unbedingt. Vorausgesetzt du willst nicht ans Meer.

Sebastian [00:45:16]:
Jetzt ist ja gerade für für die Wohnmobilfahrer Frankreich eigentlich ein wirkliches Paradies, weil also das ist mir in Frankreich vor allen Dingen so aufgefallen. Ich habe gefühlt jedes Dörfchen irgendwie einen kleinen Wohnmobil Stellplatz hat. Zumindest gibt es irgendwo meistens zwei, drei Plätzchen, wo man sich hinstellen kann. Ganz häufig gibt es auch eine Fair- und Entsorgung dazu. Wir haben es auch einmal gesehen, dass es sogar kostenlos Strom gab. Also was ich bis dahin nie erlebt hatte, ist vielleicht jetzt auch, also das ist jetzt glaube ich auch schon drei, vier Jahre her, dass wir da waren. Vermutlich jetzt mit den gestiegenen Energiekosten in den letzten Jahren nicht mehr. Aber es gab so eine, wir haben da so eine unheimlich krasse Infrastruktur erlebt, wirklich bis ins kleinste Dörfchen, was ich total faszinierend fand.

Sebastian [00:46:03]:
Und das ist natürlich für Wohnmobilisten spannend. Nutzt ihr das auch oder seid ihr eher Fraktion Campingplatz oder oder sowohl als auch?

Barbara [00:46:11]:
Wir haben ja kein Wohnmobil. Wir haben zurzeit nur einen Mini Camper, wirklich nur noch einen Mini Camper. Das heißt, wenn wir irgendwo campen gehen, fahren wir auf einen Campingplatz. Aber ich kenne natürlich, also ich weiß natürlich, dass es wirklich in jedem Dorf irgendwo einen Platz gibt, wo es halt auch als Wohnmobilplatz ausgewiesen ist. Oder wo du zumindest ohne Behinderung stehen bleiben kannst. Das ist schon auch so, aber wir sind hauptsächlich Campingplatz-Camper zurzeit. Deswegen kann ich dir jetzt zu den Stellplatz-Erfahrungen, persönliche Stellplatz-Erfahrungen aus den letzten Jahren haben wir nicht, weil wir wie gesagt mit dem kleinen Auto unterwegs sind. Zwischendrin hatten wir einen Wohnwagen und mit dem sind wir natürlich auch eher auf Campingplätze gefahren.

Barbara [00:47:15]:
Aber die Campingplatzstruktur ist ja ähnlich verrückt. Also wenn du hier die Küste entlang fährst, du hast, würde ich mal sagen, spätestens alle zehn Kilometer, wenn nicht alle fünf Kilometer, irgendwo einen Campingplatz, auf den du fahren kannst. Das ist so. Die sind aber im Sommer trotzdem alle voll.

Nele [00:47:34]:
Es gibt ja auch diese in Frankreich generell, diese ganz wirklich schönen kommunalen Campingplätze oft, auch in kleinen Dörfern. Da steht dann immer Camping Municipal und die sind meistens noch sehr günstig, auch so im Vergleich zu anderen und haben halt den Vorteil, dass man da auch relativ spontan häufig noch ein Plätzchen findet, weil die auch oft so als Durchgangsstation genutzt werden, meiner Erfahrung nach, zumindest in den Regionen, in denen wir so unterwegs waren bisher. Und da finde ich auch, dass Frankreich wirklich ein sehr, sehr campingfreundliches Land ist oder camperfreundliches Land. Und ja, man hat da keine größeren Probleme, was zu finden. Wobei, wie du gesagt hast, auch in der Hauptsaison natürlich der Campingboom in Frankreich genauso zugeschlagen hat wie in allen anderen Ländern drumherum, dass man halt auch in der Hauptsaison oft dann ein bisschen suchen muss, bis man was findet.

Barbara [00:48:39]:
Also ich würde mittlerweile wirklich empfehlen im Juli und im August, wenn man, also kommt ein bisschen darauf an, wie du unterwegs bist. Aber wenn du jetzt Familienurlaub planst, also so aus den Zeiten, wo wir als Familie unterwegs waren, weiß ich noch, du willst dir nicht antun, dass das Kind jeden zweiten Tag irgendwie sagt, gefällt mir nicht, mag ich nicht und es ist zu windig, es ist zu kalt, es ist zu wenig los, es ist zu wenig geboten. Also wenn du mit Kindern reist, bereite dich gut vor, plan das gut und reserviere deine Plätze, weil das macht keinen Spaß. Klar kommst du, findest du, wenn du jetzt, der eine Campingplatz ist voll, dann fährst du halt eben zwei Dörfer weiter und irgendwo findest du schon was. Aber Wenn du jetzt so einen entspannten Familienurlaub machen möchtest, dann würde ich es wirklich vorher reservieren und sagen, okay, wir fahren vielleicht eine Woche dahin und eine Woche dahin oder wechseln zwischendrin nochmal, dass wir zwei unterschiedliche Regionen sehen. Aber im Sommer würde ich definitiv, also wenn die französischen Schulferien sind, würde ich reservieren.

Nele [00:49:51]:
Das gilt aber mittlerweile für fast alle Länder. Also dass man in den Sommerferien, in unseren Sommerferien reservieren muss, das haben wir wirklich überall mittlerweile erlebt. Von Kroatien sowieso bis Spanien, teilweise glaube ich auch Portugal in den touristischeren Gebieten. Also das und da unterscheidet sich Frankreich und auch Nordwestfrankreich sicher nicht von den anderen Boom Ländern. Wie sieht es denn aus mit Freistehen, Wildcampen in der Region?

Barbara [00:50:22]:
Das ist, also ich würde mal sagen, außerhalb der Saison ist es jetzt nicht das große Thema, dich einfach irgendwo hinzustellen. In der Saison wird es zunehmend schwierig bis unmöglich und zum Teil auch außerhalb der Saison wird es in manchen Gegenden mittlerweile, also kommt drauf an, wie du immer wieder unterwegs bist. Wir rutschen mit unserem Minicamper immer noch irgendwo unten durch, wenn es sein müsste. Aber zum Beispiel in der Südbritannien ist mittlerweile wirklich jeder Parkplatz irgendwie auf zwei Meter abgeschrankt. Da findest du noch nicht mal einen Parkplatz oder kurz eine Parkbucht, ein Foto zu machen. Es ist echt wirklich schwierig geworden, sagen wir es mal so. Und auch bei uns, obwohl hier immer noch sehr viele kostenlose Stellplätze gibt und auch Freistellplätze, wird zunehmend den Campern das Freistehen schwer gemacht. Das hat natürlich auch seine Gründe.

Barbara [00:51:35]:
Es sind einfach zu viele geworden. Das ist mal Punkt eins. Und wenn dann alle Parkplätze an der Küste mit Wohnmobilen voll stehen und jeder, der zum Baden hin will, keinen Parkplatz mehr findet, dann stehen die anderen Urlauber natürlich auf der Matte und sagen, das geht so nicht, liebe Leute, wir wollen hier auch noch parken und es steht voller Wohnmobile. Zum Teil muss man halt auch sagen, viele Wohnmobilfahrer führen sich auch nicht so toll auf. Also Müll in der Gegend liegen lassen, Grau- und Schwarzwasser entsorgen in der Natur, weiß das ich was. Also es sind ein paar wenige. Es sind nicht also der Großteil der Leute ist natürlich nicht so drauf. Aber die paar wenigen versauen es halt für den Rest schon.

Barbara [00:52:26]:
Und dann achtet man halt auch in Frankreich mittlerweile zunehmend auf Küstenschutz, das heißt viele von diesen Parkplätzen, die bislang zum Freistehen genutzt wurden, die liegen irgendwo in den Dünen. Und natürlich ist es nicht wirklich lustig, wenn du mit deinem Wohnmobil oder mit deinem Campervan dann da in die Dünen fährst und irgendwo in der Wallachei stehst. Das ist einfach so. Das heißt, es freistehen ist außerhalb der Saison immer noch eher möglich. Aber es wird zunehmend schwer, also schwerer gemacht. Dafür ist aber ja auch die restliche Infrastruktur eigentlich so gut, dass du nicht unbedingt irgendwo in der Pampa stehen müsstest. Also ich weiß schon, dass überzeugte Freisteher wegen dem Freistehen freistehen, weil es halt schon nochmal was anderes ist, wenn ich irgendwie nur Natur mich rum habe, als wenn ich Tür an Tür mit zehn anderen Campern stehe. Aber wie gesagt, und es wird in den nächsten Jahren halt denke ich mal immer weniger werden, dass ich wirklich noch entspannt freistehen kann und legal freistehen kann.

Barbara [00:53:42]:
Wobei es grundsätzlich so ist, dass ich ja auch mit dem Wohnmobil in Frankreich überall stehen bleiben darf, wo es nicht verboten ist. Also erst mal zum Ja, wenn du jetzt also wenn nicht da irgendwo ein Schild steht, was sagt Du musst auf den Campingplatz gehen oder wenn da ein Schild steht Parken für Wohnmobile verboten oder oder sonst irgendwas, dann ist es erst mal erlaubt, dass du zumindest über Nacht dort stehen bleibst.

Sebastian [00:54:10]:
Und was mich jetzt zum nächsten Punkt bringt, der mich auch interessieren würde, man da auch relativ viel liest, Also wir brauchen nicht darüber sprechen, ob Camping mit Hund möglich ist. Aber was viel spannender ist, welche Stolpersteine gibt es denn vielleicht, wenn ich mit dem Hund in Frankreich unterwegs bin beim Campen?

Barbara [00:54:27]:
Also bezüglich des Campings Insgesamt muss man sagen, dass viele von den etwas schöneren, also etwas höher klassifizierten Campingplätzen mittlerweile Begrenzungen haben, wie viele Hunde du pro Parzelle mitnehmen darfst. Das sind entweder ein oder zwei, je nachdem. Und es wirklich, wenn du jetzt mit Hund unterwegs bist und du irgendwo dich zum Beispiel für eine Woche oder so irgendwo was buchen möchtest und du hast drei Hunde, solltest du unbedingt fragen, ob auch drei Hunde pro Parzelle erlaubt sind, weil es könnte sein, dass du sonst gebucht hast und die dann einem Empfang feststellen, ja Leute, aber eigentlich dürft ihr nur zwei Hunde mitbringen, dann nützt ja auch deine Reservierung nichts. Das hatten wir also nicht ich, aber andere Leute hatten dieses Problem schon, dass sie dann praktisch weggeschickt worden sind, weil sie zu viele Hunde dabei hatten. Und ansonsten muss man halt sagen, Einreisebestimmungen ist wie in jedem anderen EU-Land auch. Also gechippt muss der Hund sein, er muss gegen Tollwut geimpft sein. Theoretisch darfst du nicht mehr als fünf Hunde einführen. Das ist aber auch EU-Gesetz.

Barbara [00:56:00]:
Dann hat Frankreich eine Rasseliste.

Nele [00:56:05]:
Ich glaube auch eine ziemlich strenge.

Barbara [00:56:07]:
Eine ziemlich strenge Rasseliste. Die verbietet dir grundsätzlich Hunde gewisser Rassen überhaupt einzuführen. Also unter die Rasseliste fallen der American Staffordshire Terrier, der Tosa Inu und der Mastiff, also Burr Bull. Die gehören in die Kategorie 1. Die sind komplett verboten, außer wenn du jetzt ein Papier hast, also ein Zuchtpapier hast für den American Staffordshire Terrier, dann fällt er nur in die Kategorie 2. Das heißt, du musst nur Auflagen erfüllen. Unterm Strich ist es, und der Rottweiler fällt auch noch in die Kategorie 2, also gehört zu den Rassen, wo du Auflagen erfüllen musst. Jetzt sind die Auflagen aber so gestaltet, dass es völlig egal ist, ob du einen Hund der ersten oder zweiten Kategorie hast, weil die Auflagen sind halt so, dass du den Hund eigentlich nicht einführen darfst.

Barbara [00:57:13]:
Also wenn du brauchst zum Beispiel die Genehmigung deiner Wohnsitzgemeinde und das nützt dir gar nichts, wenn du eine deutsche Genehmigung in Frankreich vorzeigst. Es interessiert ja keinen Menschen. Du brauchst eine französische Genehmigung, du brauchst eine französische Verhaltensbegutachtung deines Hundes und du brauchst eine französische Eignungsurkunde, dass du selber geeignet bist, den Hund zu führen. Hast du alles drei nicht, ist es eigentlich verboten. Und ich würde auch wirklich den Leuten definitiv abraten, jetzt mit so einem in Frankreich kategorisierten Hund nach Frankreich einzureisen. Weil natürlich kannst du sagen, es passiert schon nichts, bin ja nur zwei Wochen im Urlaub, aber wenn was passiert, ist der Hund der Leidtragende. Und mir sind meine Hunde so wichtig, dass ich das Risiko nie eingehen würde, dass ich sie so einfach irgendwie gefährde in einem fremden Land, dass sie vielleicht eingezogen werden, im Tierheim sitzen und ich dann den Rechtsweg beschreiten muss, meine Hunde wiederzukriegen. Würde ich nicht machen.

Nele [00:58:20]:
Zumal es ja dann auch vor Ort teilweise starke Einschränkungen gibt. Wir haben zum Beispiel immer wieder auf Campingplätzen gesehen, dass die solche Hunde, die auf der Liste stehen, auch gar nicht aufnehmen?

Barbara [00:58:34]:
Also Campingplätze nehmen, die meisten Campingplätze nehmen keine Kategorie 1 und 2 Hunde auf. Es gibt welche, die das dann auch machen, aber auch da ist es zum Beispiel so, dass du ja dann trotzdem einen Maulkorb brauchst und weißt du, dass ich was. Und wie gesagt, als deutscher Urlauber bringst du halt schon die ganzen Voraussetzungen eigentlich nicht mit, die du haben müsstest, so einen Hund überhaupt halten zu dürfen. Also von daher ist es einfach zu kompliziert und eigentlich auch verboten.

Nele [00:59:08]:
Ja. Und existieren jetzt über diese allgemeinen Einreisebestimmungen, jetzt egal für welche Rasse, die du genannt hattest. Tollwut, Impfung, gechippt, Heimtierausweis und so weiter. Auch noch regionale Vorschriften. Ich kenne das zum Beispiel aus Spanien. Da machen teilweise die Provinzen dann noch mal ihre eigenen Regeln und Gesetze. Gibt es sowas bei euch auch?

Barbara [00:59:36]:
Also ich wüsste jetzt nicht was. Also ist das einzige, wo du sagen musst, es gibt halt also wo du es dann halt merkst, ist dann halt praktisch an den Stränden. Weil an den Stränden ist es, so wie du das aus Deutschland kennst, es gibt einen ausgewiesenen Surferstrand, es gibt einen ausgewiesenen Hundestrand, es gibt einen ausgewiesenen FKK-Strand. Dieses Prinzip ist so hier in Nordwestfrankreich nicht weit verbreitet. Also ausgewiesene Hundestrände gibt es eigentlich so gut wie gar nicht. Es gibt jetzt in einzelnen Orten in der Bretagne ein paar Gemeinden, die das jetzt so die letzten Jahre angefangen haben, weil da die Hundeverbote relativ strikt sind in der Saison. Und die haben dann angefangen, jetzt irgendwelche Strände explizit als Hundestrände auszuweisen. Aber ansonsten ist es so, dass es halt dieses Konzept des Hundestrandes eigentlich nicht gibt, sondern es gibt nur entweder der Strand ist frei für Hunde oder du darfst nur morgens und abends mit dem Hund dran oder es ist verboten.

Barbara [01:00:46]:
Fertig. So und im Normalfall ist es halt so, du teilst dir den Strand mit allen anderen Strandurlaubern und versuchst möglichst viel Rücksicht aufeinander zu nehmen und mit Hund in der Saison bist du normalerweise mehr oder weniger davon ausgeschlossen. Also in vielen Orten darfst du im Juli und im August mit dem Hund gar nicht an den Strand und in manchen Gemeinden ist es halt so, dass sie nur bei den wirklichen bewachten Badestränden dann da Wert drauflegen, dass du nicht mit dem Hund an den Strand gehst und andere Gemeinden wiederum sagen, okay, morgens und abends, wenn keiner mehr da ist, darfst du dann mit dem Hund auch mal an den Strand. Aber das macht wirklich jede Gemeinde für sich im Prinzip. Jede Gemeinde entscheidet das für sich selber. Und wenn ich dir heute erzähle bei uns in Saint-Jean-Marce-Rey, darfst du in der Hochsaison mit dem Hund sogar noch an den Badestrand. Kann das nächstes Jahr trotzdem anders sein, Weil die Gemeinde halt neuen Beschluss fasst und dann ist es wieder anders. Kann passieren.

Nele [01:01:51]:
Wie kann ich mich denn im Vorfeld als Touristin informieren, ob ich dann meinen Hund auch mitnehmen darf? Weil Für viele Leute, für uns zum Beispiel auch, ist es ein wichtiger Bestandteil, dass der Hund am Alltagsleben teilnehmen darf. Und vor allem, dass man nicht nur den Wohnwagen herum sitzt, wenn es im Sommer warm wird und den Hund nicht im Wohnwagen lässt und selber an den Strand geht. Das würde ich zumindest jetzt nicht machen. Gibt es da irgendeine Möglichkeit? Gibt es irgendwelche Übersichten? Oder hast du vielleicht auf deinem Blog auch Informationen dazu, wenn man in deine Gegend reisen möchte?

Barbara [01:02:29]:
Also Auf meiner Seite habe ich drei Übersichten, also für alle drei Departments, wo Strände sind, eine Übersicht über die Regelungen am Strand. Die überarbeite ich auch einmal im Jahr, so dass sie eigentlich auch immer aktuell sind. Aber es kann dir natürlich trotzdem passieren, wenn du das jetzt im alten Jahr anguckst und die im Frühjahr neuen Gemeinderatsbeschluss haben, kann dir natürlich theoretisch trotzdem passieren, dass du an einen Ort reist, wo die Gemeinde das dann halt gerade mal geändert hat. Ist aber relativ selten. Es ist jetzt nicht so, dass da ständig irgendwelche neuen Gesetze kommen oder so. Also bei mir auf der Seite gibt es das unter shernoman.de slash Hundestrände. Einzelne sind aufgelistet für Saumarie, Tim, Calvados und die Morsch. Wenn du jetzt in die Bretagne fährst, musst du wissen, dass im gesamten Finister vom 15.

Barbara [01:03:34]:
Juni bis 15. September vom Department aus eine Verordnung besteht, dass du mit dem Hund nicht an den Strand darfst. Da können die Gemeinden von abweichen und können dann zum Beispiel den Hund an den Strand ausweisen oder halt auch gewisse Zeiten öffnen. Aber leider ist es im Finister so, dass du halt eigentlich nicht mit dem Hund an den Strand darfst. Und ansonsten ist es wirklich so, dass du halt im Zweifelsfall am besten bei der Touristinfo nachfragst, ob du darfst oder nicht. Also du suchst dir erst mal deinen Campingplatz und deine Lieblingsgegend aus und dann fragst du mal auf der Touristinfo, an welche Strände du darfst. Ich würde auch sagen, wenn du dann mal fünf oder zehn Kilometer fahren musst, dass du dann halt vielleicht, dann finde ich das jetzt auch nicht so tragisch. Es gibt auch Campingplätze, wo das dann so ist, dass die mehr oder weniger einen eigenen Strandzugang haben, wo das dann zwar eigentlich offiziell der Hund am Strand nicht erlaubt ist, aber die Leute vom Campingplatz trotzdem alle mit dem Hund an den Strand gehen.

Barbara [01:04:40]:
Zum Beispiel. Also es lohnt sich dann auch beim Campingplatz nachzufragen, Wie ist die Regel für die Hunde am Strand? Okay, ich meine, dass die in Hortifrons das Tourist, die Touristik Seite selber eine Übersicht hat über die Regelungen vom Hund am Strand. Das ist glaube ich so, dass die da eine eigene Übersicht haben, wo die Hunde erlaubt sind und wo nicht. Auch da ist es so, Es gibt Gemeinden, da darfst du relativ viel und zwischendrin aber auch Orte, wo du dann noch nicht mal über die Strandpromenade laufen darfst. Also nicht nur nicht an den Strand, sondern auch nicht über die Promenade.

Nele [01:05:29]:
Okay, also da auf jeden Fall sich vorher informieren, wenn man mit dem Hund gerne dahin reisen möchte. Wir haben Frankreich generell immer als sehr hundefreundlich empfunden. Nicht nur was die Strände angeht. Da haben wir es halt immer so ein bisschen gehalten wie die Einheimischen. Wenn wir gemerkt haben, die gehen da morgens mit ihren Hunden an den Strand, dann sind wir da auch hin und wenn nicht, dann halt nicht. Aber auch so generell bei Aktivitäten haben wir immer das Gefühl, dass da Hunde deutlich willkommener sind als in vielen anderen Ländern wie zum Beispiel Italien oder auch teilweise Spanien. Also von daher plant ruhig was mit eurem Hund. Es gibt ja auch viele andere hundefreundliche Aktivitäten, die man gerade auch in Nordfrankreich machen kann, weil das Wetter eben meistens nicht so heiß ist wie in anderen Regionen.

Nele [01:06:13]:
Und dann informiert euch einfach vorher bei Campingplatz oder Tourismusinfo. Ich würde jetzt gerne nochmal ein bisschen dich persönlich anzapfen und von dir persönlich nochmal mir ein paar Tipps einholen. Man liest ja immer viel, es gibt natürlich auch Reiseführer, aber ich finde, es geht nichts darüber, jemanden zu fragen, der wirklich dort lebt und auch sehr tief da in der Kultur und in der Region mittlerweile verhaftet ist. Was sind denn so aus deiner Sicht versteckte Juwelen oder wenig bekannte Orte, wo du sagen würdest, da lohnt es sich auf jeden Fall, da mal einen Abstecher zu machen oder auch Regionen? Ein paar hattest du ja vorhin schon erwähnt, dass man eben von der Küste mal ein bisschen wegfahren soll, 30, 40, 50 Kilometer ins Landesinnere. Aber hast du da vielleicht auch nochmal in anderen Gebieten so ein paar Geheimtipps für uns?

Barbara [01:07:18]:
Es ist ja schwierig mit den Geheimtipps. Also in der Normandie gibt es eigentlich keine Geheimtipps mehr. Das ist die… Und auch in der Bretagne, denke ich, sind Geheimtipps eigentlich… Also in Zeiten des Internets gibt es eigentlich keine Geheimtipps mehr. Das müssen wir uns alle irgendwie selber auch an die eigene Nase fassen. Du schreibst irgendwo was voller Begeisterung. Boah, das war so schön.

Barbara [01:07:51]:
Und dann kommst du fünf Jahre später wieder und dann ist der Ort total überlaufen, weil er dann irgendwie gehypt wurde. Also es gibt eigentlich den absoluten Killer-Geheimtipp, den gibt es eigentlich nicht. Aber wie gesagt, man muss sowohl denke ich mal in der Normandie als auch in der Britannien und in Hort de France, denke ich, ist es ähnlich. Wobei Hort de France eigentlich ja schon der Geheimtipp eigentlich ist, für alle, denen es in der Normandie zu voll ist, einfach ein Stück nördlicher zu fahren. Aber das Landesinnere ist wirklich halt schon der Geheimtipp an sich, weil du fährst weg von der Hauptroute, wo sie alle entlangfahren und schon bist du… Ist a die Landschaft anders Und B ist halt auch nicht mehr so überlaufen. Also das beste Beispiel ist wirklich das Piedosch, was ich ja vorhin schon mal erwähnt habe. Also diese Küste zwischen Oulgat und Honfleur, die Côte Fleury, ist ja sozusagen die Badewanne der Pariser.

Barbara [01:09:03]:
Das heißt, da ist wirklich ein Badeort nach dem anderen. Und die Küste ist wirklich, es ist schön und für einen Badeurlaub super geeignet. Aber es ist halt auch wirklich sehr voll. Und dann fährst du also in dieses Piedosch, wirklich diese 30 Kilometer ins Landesinnere, du bist wirklich in einer völlig anderen Welt. Also so irre schön. Und was ich zum Beispiel ganz gerne mache, ist so kleine Schlösser suchen, die es da so am Wegesrand gibt. Also nicht diese großen, riesigen Schlossanlagen, sondern halt so so eher so kleine Schlösser oder halt auch kleine Dörfer angucken, die es ja auch wirklich überall gibt. Und die also alle, Fast alle von diesen kleinen Dörfern haben irgendwie ja was Besonderes.

Barbara [01:09:55]:
Also du hältst irgendwo und gehst dann halt mal einmal durch den Ort und du kaufst dir irgendwo ein Croissant oder findest einen kleinen Laden oder sonst irgendwas. Und wie gesagt, als wir zum Beispiel im Persch waren, wo wirklich nicht viel ist. Aber wir sind in wirklich unglaublich vielen Dörfern einfach gehalten, sind rumgelaufen, haben Fotos gemacht, haben geguckt. Was gibt’s da so? Und es war eigentlich auch sehr entspannend. Also man muss sich, ich bin so ein Mensch, der sich gerne durch den Tag treiben lässt, der auch keinen Plan macht, sondern der einfach sich ins Auto setzt oder ins Wohnmobil setzt oder in den Minicamper setzt und losfährt und da stehen bleibt, wo es dann halt mal gerade klick macht. Es gibt so ein paar Orte, so ein paar Orte, wo ich jetzt sagen würde, die kennt jetzt nicht jeder. Also zum Beispiel gibt es an der Calvados Küste den Ort Port-en-Besson. Das ist ein Fischerort, der liegt so praktisch auf der Höhe von Bayeux.

Barbara [01:11:02]:
Den Bayeux kennt praktisch jeder. Das ist praktisch so einer von den Mastorten, wo man auch unbedingt hin muss. Empore-en-Besson steht so ein bisschen im Schatten von allen Landungsstrandorten und so. Das liegt so zwischendrin, mittendrin und ist halt so ein richtiger, echter, authentischer Fischerort noch. Also wo die Leute auch wirklich zum Fischen rausfahren und wo das nicht nur so ein paar Segelschiffe im Hafen liegen, damit du ein schönes Fotomotiv hast, sondern wo noch richtig gearbeitet wird und wo es nach Motorenöl und Männerschweiß riecht im Hafen. Also so gut noch, wo du noch das Gefühl hast, das ist echt und es ist authentisch. Also das ist zum Beispiel so ein Ort, wo ich sagen würde, der ist wirklich super, super schön. Einer meiner Herzensorte, den ich also auch wirklich…

Barbara [01:11:56]:
Und trotzdem gibt es da zum Beispiel Cafés und Restaurants direkt am Hafenbecken, wo du dann auch einfach einen Kaffee trinken gehen kannst oder auch was Gutes essen kannst. Es hat keinen richtigen Strand, der Ort, aber du kannst da, wo ein bisschen, wenn da Ebbe ist, zum Beispiel Jakobsmuschelschalen am Strand sammeln Und wenn du Glück hast, findest du auch die eine oder andere Versteinerung. Ist klein und fein und ist nichts, überhaupt nichts Aufregendes, nichts, was dich sofort auf den ersten Blick anspringt, sondern so ein Ort für den zweiten Blick. Und was auch so ein Ort für den zweiten Blick. Was auch so ein Ort für den zweiten Blick ist, ist zum Beispiel Esigny-sur-Mer, was ganz viele Leute nur vom Camembert kennen. Und wenn du auf der Schnellstraße an dem Ort vorbeifährst, denkst du, oh Gott, ist das hässlich. Weil du siehst nur die Fassaden von den Milchfabriken. Aber das Innere von dem Ort ist so putzig.

Barbara [01:12:57]:
Es hat einen winzig kleinen Hafen. Es hat so ein altes Fischerviertel mit kleinen, engen Gassen. Und du kannst ewig lang am Kanal entlang spazieren gehen und es ist wirklich nett, aber auch keine Schönheit, die dich auf den ersten Blick anspringt. Und so könnte ich dir jetzt noch fünf Sorte an der Küste erzählen, die jetzt nicht so bekannt sind. Also einfach, weil sie halt nicht unbedingt im Reiseführer stehen.

Nele [01:13:30]:
Also dein Tipp wäre auch einfach, sich da mal auf den Weg zu machen, runter vom Campingplatz, ein bisschen durch die verschiedenen Orte stromern, an der Küste entlang oder auch ins Landesinnere und einfach gucken auch ohne jetzt ein bestimmtes Ziel, sondern einfach mal so ein bisschen schauen, wo es einen hinverschlägt.

Barbara [01:13:52]:
Ja, genau. Weil ich mache das so. Also ich mache das ja selbst so, wenn ich jetzt hier unterwegs, also nur mal einen Tag unterwegs bin, ich mache keinen Plan für den Tag, sondern ich gucke halt, wo ich dann rauskomme. Manchmal komme ich wo ganz anders raus, als das, wo ich ursprünglich gedacht habe, da könnte ich jetzt mal hinfahren. Also so, weil du dann auch unterwegs so viel siehst. Und was ich halt auch den Leuten wirklich gerne ans Herz legen würde, wann immer ihr das könnt, lasst das Auto stehen und lauft zu Fuß. Weil die Welt sieht zu Fuß so viel interessanter aus. Und du kommst in Ecken, die du mit dem Auto überhaupt nicht siehst.

Barbara [01:14:35]:
Gerade hier in der Normandie gibt es wirklich so viele kleine Rundwanderwege, die auch zum Teil auch dann machbar sind, wenn du jetzt gar kein so Wanderfreak bist. Die sind dann manchmal nur drei oder vier Kilometer lang. Das ist ein kleiner Spaziergang. Und die führen dich dann aber zum Beispiel zu irgendeiner Naturschönheit oder führen dich irgendeinen See rum oder durch ein besonderes Dünengebiet oder so. Also wirklich das Auto auch mal stehen lassen und sich zu Fuß das Ganze angucken, ist unglaublich schön.

Nele [01:15:15]:
Ich finde eigentlich, dass es jetzt schon eine ganz gute Abschlussempfehlung ist. Gibt es denn noch irgendwas, was du sonst noch den Hörerinnen und Hörern ans Herz legen möchtest? Irgendwelche Aktivitäten, die man mal gemacht haben sollte oder so was. Ich weiß nicht, so was wie auf Märkte gehen, was ich zum Beispiel immer wahnsinnig gerne mache. Oder hast du da irgendwie noch was für die Region?

Barbara [01:15:44]:
Unbedingt auf die Märkte gehen, alles einkaufen, was was so Geruchs. Wir wollten ja nicht mehr übers Essen reden. Ich hab’s mir jetzt die ganze

Nele [01:15:51]:
Zeit zum Abschluss zum Abschluss. Unbedingt.

Barbara [01:15:53]:
Also Unbedingt auf die Märkte gehen, alles einkaufen, was so Geruchs…

Nele [01:15:53]:
Wir wollten

Barbara [01:15:54]:
ja nicht mehr übers Essen reden. Ich hab’s mir jetzt die ganze Zeit verglückt. Zum Abschluss ist es in Ordnung. Also unbedingt auf die Märkte gehen, alles kaufen, was einen so anduftet. Also ich finde, es ist ja so ein Erlebnis für alle Sinne. Und wenn ich über den Markt laufe, dann rieche ich ja auch schon, was da, was es da so gibt. Und ich kaufe ganz gern das, was mir so in die Nase steigt. Dann auch.

Barbara [01:16:16]:
Also es steigt, steigt mir in die Nase und dann muss ich das auch haben. Wenn wir beim Einkaufen sind, irgendwelchen Süßkram kaufen. So Karamellzeug mit Salzbutter ist wirklich unschlagbar lecker, unfassbar lecker. Auch was bei den kleinen Erzeugern einkaufen, also so auf Bauernhofläden. Ganz viele von diesen kleinen Bauernhofläden machen jetzt alle irgendwie was Besonderes, zum Beispiel auch Bauernhof-Eis, wo wir gerade bei dem Süßkram waren. Karamelleis mit Salzbutter, da legst du dich rein. Also es ist einfach so lecker. Also so Süßkram ist einfach dieser ganze Süßkram ist so fein, was hier gemacht wird.

Barbara [01:17:15]:
Überhaupt bei den kleinen Erzeugern einkaufen, unbedingt authentisch irgendwo essen gehen, Also in einem Restaurant, was französische Küche anbietet. Nicht am Pizzaautomaten die Pizza ziehen, weil es so schön praktisch ist, sondern wirklich einmal, zumindest einmal richtig französisch in einem französischen Restaurant essen gehen, keine Angst haben vor der Karte oder sonst irgendwas. Es ist alles lecker und gut und es ist noch keiner vergiftet worden. Und es ist halt ein Erlebnis mit den vielen, mit den mehreren Gängen und und dann halt sich da auch durch zu, also wirklich auch gucken, nicht nur die Hauptspeise essen, sondern eine Vorspeise und eine Nachspeise noch mit einplanen. Wer wenig, Wer ein kleines Budget hat, der kann mittags zum Beispiel in irgendeiner echten Dorfkneipe auch so einen Mittagstisch bekommen, was dann relativ günstig ist und wo dann zumindest zwei Gänge schon mal im Preis enthalten sind und meistens sogar dann noch ein Glas Zitre dabei ist oder so, also für relativ kleines Geld, wäre jetzt noch so, was man unbedingt gemacht haben muss und unbedingt in die Dünnsitzung aufs Meer gucken. Nicht zu viel in den Tag reinpacken, sondern genießen, so gut wie das geht. Und sich auf diese etwas langsamere Lebensart hier einlassen.

Nele [01:18:51]:
Wunderbar, dem habe ich nichts, aber auch gar nichts mehr hinzuzufügen. Sebastian, du darfst die Abmoderation machen.

Sebastian [01:19:00]:
Tatsächlich waren das auch alle so Fragen, die mir so im Kopf rumgeschwürzt sind. Von daher war das ein sehr sehr schöner Ausflug nochmal in die Gegend, vor allen Dingen auch nochmal mit vielen Tipps, die halt abseits des Ich-Besuch-die-klassischen-Touristen-Attraktionen quasi ist, die ja man in jedem Reiseführer findet. Vielleicht an der Stelle auch nochmal der Hinweis auf die Seite von dir, die wir auf jeden Fall in Show Notes verlinken, hat Nele vorhin gesagt. Und auch vielleicht die Touren, die du anbietest, die ja dann auch nochmal, wie ihr jetzt gehört habt, ein bisschen anders sein können als die klassische, ich gucke mir einfach die schönen Touri-Sachen an. Da bin ich nämlich auch großer Fan von, so ein bisschen eher das zu machen, was nicht jeder sieht und nicht jeder unbedingt sehen soll und will. Und von daher war das ein sehr, sehr spannender Einblick. Vielen Dank dafür. Also bei uns steht jetzt erstmal ganz viel Veränderung an mit dem Umzug nach Deutschland und so weiter.

Sebastian [01:20:04]:
Aber ich bin mir sicher, so wie das auch eingangs quasi als ich Normandie und Nordfrankreich gedacht habe, ich dieses, diese Garnelen und den Citra, auch wenn da jetzt der Käse gefehlt hat und der Rotwein, wie ich den im Kopf hatte, weiß ich, dass es uns da auch wieder hinziehen wird, wenn wir dann wieder quasi Camping-mäßig unterwegs sind. Und da freue ich mich sehr darauf, wieder in der Gegend zu sein. Von dem her vielen, vielen Dank für den Einblick. Und Wenn ihr da draußen, liebe Hörer und Hörerinnen, noch Fragen habt, vielleicht auch an die Barbara, dann gern her damit, podcast.camperstyle.de, schickt uns dann eine E-Mail hin oder nutzt einfach den Show Notes, unseren WhatsApp-Link, da könnt ihr uns eine Sprach- oder Textnachricht schicken und dann leiten wir das gerne auch, wenn wir es selber nicht beantworten können, an die Barbara weiter, dass ihr da dann nochmal die Informationen kriegt. Ja, vielen Dank, dass du hier warst. Ich übergebe das Wort an Nele.

Nele [01:20:55]:
Ja, ich habe ja schon gesagt, ich habe eigentlich gar nichts mehr dem, was Barbara gesagt hat, hinzuzufügen. Das entspricht genau auch so meiner und unserer Herangehensweise ans Entdecken und an Länder zu bereisen. Und von daher Ganz, ganz lieben Dank, Barbara, dass du zu uns gekommen bist und dass du uns auch wirklich so anschaulich hast teilhaben lassen, auch an deinem Leben, was du ja in dieser schönen Region führst. Und wir verabschieden uns schon mal. Abonniert unseren Podcast, damit ihr auch die nächsten Folgen immer als Erste in euren Feed gespült bekommt. Und Barbara, du hast das letzte Wort. Kannst du jetzt nochmal dich an unsere Hörerinnen und Hörer richten?

Barbara [01:21:43]:
Also erstmal bedanke ich mich, dass ich hier sein durfte. Es war total spannend und schön mit euch zu reden. Also war echt richtig, richtig toll. Und wer immer da jetzt zuhört, ihr dürft euch auch gerne an mich persönlich wenden. Ich helfe euch auch persönlich weiter, wenn ihr jetzt mit der Urlaubsplanung nicht weiterkommt. Oder wenn ihr eine konkrete Frage zu dem habt, was wir jetzt heute da besprochen haben. Und dann hoffe ich, dass ich euch alle wiedersehe hier in der Normandie und wünsche euch bis dahin. A bientot!

Sebastian Vogt

Ich bin der Nerd im Team. Ich habe 6 Jahre mit meiner Frau im Wohnmobil gelebt und bin damit durch Europa gereist. Dabei haben wir nach und nach unsere drei Hunde gerettet und mitgenommen. Ich liebe Technik, Gadgets und kümmere mich bei CamperStyle um genau diese Themen. Unseren Clouliner haben wir verkauft und derzeit sind wir eher Wochenendcamper. Als digitaler Nomade bin ich immer wieder auf Reisen. Lieblingsspots: Am Wasser.

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