Die Hauptuntersuchung (HU), im Volksmund oft einfach „TÜV“ genannt, ist für jedes Fahrzeug in Deutschland Pflicht. Wann genau dein Auto, Wohnmobil oder Anhänger zur HU muss, erfährst du aus der Zulassungsbescheinigung Teil 1 oder der Plakette auf deinem Kennzeichen.
Aber was passiert, wenn du den Termin überziehst? Wir klären dich auf!
Inhaltsverzeichnis
„Der TÜV“ läuft ab – was nun?
Die HU-Plakette auf dem Kennzeichen zeigt dir das Ablaufdatum deiner aktuellen HU. Sobald der angegebene Monat vorbei ist, ist dein „TÜV“ abgelaufen – und das kann Konsequenzen haben.
Die Farbe der Plakette wechselt jährlich, sodass Polizei und Ordnungsbehörden schnell erkennen können, ob ein Fahrzeug überfällig ist. Ist dein „TÜV“ abgelaufen, begehst du eine Ordnungswidrigkeit, die geahndet wird – die Höhe des Bußgelds hängt dabei von der Dauer der Überziehung ab.
Mehr Infos zu dem Thema findest du hier: FAQ Hauptuntersuchung | TÜV Nord.
Straffrei überziehen? Nicht lange!
Offiziell gilt das Fahren mit abgelaufener HU-Plakette ab dem ersten Tag als Ordnungswidrigkeit. Die Polizei drückt allerdings meistens zwei Monate ein Auge zu. Danach kann es aber teuer werden: Bußgelder ab 15 Euro und sogar Punkte in Flensburg sind möglich. Diese Regelung soll Fahrzeughaltern einen gewissen Spielraum geben, um Termine zu vereinbaren und eventuell notwendige Reparaturen vornehmen zu lassen.

achtung

Vorsicht: Diese Kulanz ist keine Garantie. Es ist durchaus möglich, dass du schon am ersten Tag nach Ablauf der Frist belangt wirst.
Zu spät zur HU? Das wird extra kosten!
Wenn du erst nach mehr als zwei Monaten zur HU fährst, musst du mit zusätzlichen Kosten rechnen. Eine erweiterte Untersuchung steht an – und die kostet etwa 20 Prozent mehr als die reguläre HU.
Diese erweiterte Prüfung ist notwendig, da das Risiko für Mängel und sicherheitsrelevante Probleme steigt, je länger die HU überfällig ist. Hier geht es nicht nur um mehr Aufwand für die Prüforganisation, sondern auch um deine Sicherheit und die aller Verkehrsteilnehmer.
HU nicht bestanden – und jetzt?
Falls du mit abgelaufener Plakette zur Hauptuntersuchung fährst und diese nicht bestehst, hast du einen Monat Zeit, die Mängel zu beheben und zur Nachuntersuchung zu erscheinen. Passiert das nicht, fallen erneut Kosten an und bei einer Polizeikontrolle droht ein Bußgeld.
Diese Regelung soll sicherstellen, dass Fahrzeuge, die einmal durch die HU gefallen sind, nicht unbegrenzt mit bekannten Mängeln auf den Straßen unterwegs sind. Es geht hierbei um Verkehrssicherheit und die Verantwortung jedes Einzelnen.
Versicherungsschutz bei abgelaufenem „TÜV“
Auch wenn die HU-Plakette abgelaufen ist, bleibt die Kfz-Haftpflichtversicherung bestehen. Aber Vorsicht: Bei einem Unfall kann die Versicherung prüfen, ob du grob fahrlässig gehandelt hast – und im schlimmsten Fall einen Teil der Kosten zurückfordern. Das bedeutet, dass bei einem Unfall, der auf einen Mangel zurückzuführen ist, der bei der HU aufgefallen wäre, die Versicherung dich in Regress nehmen kann.
Saisonkennzeichen und abgelaufene HU
Bei einem Saisonkennzeichen musst du die HU innerhalb eines Monats nach Beginn des nächsten Saison-Zeitraums erneuern lassen, falls sie in der Zwischenzeit abgelaufen ist.
Das ist besonders für saisonale Camper relevant, die ihre Fahrzeuge z.B. nur zur Sommerzeit anmelden. Hier gilt es, den Überblick über die Termine zu behalten, um nicht in die Falle zu tappen und mit abgelaufener HU unterwegs zu sein.
HU im Ausland abgelaufen?
Bist du länger im Ausland und deine HU läuft ab, musst du sie erst bei Rückkehr nach Deutschland erneuern. Halte dazu passende Dokumente bereit, um bei Kontrollen deine Situation zu erklären.
Dies kann besonders bei längeren Auslandsaufenthalten relevant sein, bei denen du eventuell nicht die Möglichkeit hast, rechtzeitig zurückzukehren. Wichtig ist, dass du bei einer Kontrolle nachweisen kannst, dass du mit gültiger HU aus Deutschland ausgereist bist.
Fazit
Eine überfällige HU kann schnell teuer und kompliziert werden. Halte also besser dein Ablaufdatum im Blick und spare dir Ärger und Kosten!
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