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Podcast: Kleben & Dichten, Teil 3: Wasserschäden am Wohnmobil verhindern

Wir sind zurück mit dem großen Finale unserer „Kleben & Dichten“-Reihe – diesmal dreht sich alles ums Abdichten! Gemeinsam mit unserem Experten Michael Windecker von Dekalin gehen wir den häufigsten Dichtigkeitsproblemen auf den Grund. Du erfährst, warum Silikon am Wohnmobil nichts zu suchen hat, welche Dichtmassen du stattdessen verwenden solltest und wie du Undichtigkeiten erkennst, bevor sie teure Schäden anrichten.

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In dieser Folge lernst du:

  • Warum Silikon bei Wohnmobilen tabu ist und Butyl die bessere Wahl darstellt
  • Welche Dichtstoffe sich für welche Anwendungen eignen
  • Wie du Dichtmassen richtig aufträgst, abtupfst und pflegst
  • Welche typischen Schwachstellen Campingfahrzeuge haben – von Dachluken über Klappen bis Steckdosen
  • Wie du Feuchtigkeitsschäden frühzeitig erkennst und mit einfachen Messgeräten vorbeugst
  • Was in dein Notfall-Set fürs Abdichten gehört
  • Wie du entscheiden kannst, ob du selbst Hand anlegst oder besser in die Werkstatt fährst

Und: Michael verrät viele Profi-Tricks aus 25 Jahren Erfahrung im Caravaning-Bereich – praxisnah, verständlich und mit Humor. 

Und weil wir euch so gerne haben, gibt es auch in der letzten Folge nochmal ein Gewinnspiel ☺️Wir verlosen 3 Dekalin-Reparatursets, mit denen du unterwegs für schnelle DIY-Projekte bestens ausgerüstet bist. Was du tun musst, erfährst du im Podcast. Einsendeschluss ist der 24.10.2025 23:59 Uhr. Sende die richtige Antwort auf die Frage an podcast@camperstyle.de. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gewinner werden von uns per E-Mail benachrichtigt.

Links & Ressourcen:

Wie schützt du dein Wohnmobil vor Feuchtigkeitsschäden? Hast du schon selbst abgedichtet oder planst du den nächsten Werkstattbesuch? Dann schreib uns an podcast@camperstyle.de oder per WhatsApp: 

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Das Transkript der Folge

Diese Zusammenfassung wurde von einer KI erstellt und kann daher kleine Unklarheiten oder Fehler enthalten. Es dient zum schnellen Nachschlagen der in der Episode besprochenen Themen. Anhand der Zeitstempel sind diese dann einfach im Podcast nachzuhören.

Nele [00:00:08]:
Hallo und herzlich willkommen zu Camperstyle, deinem Camping-Podcast. Ich bin Nele.

Sebastian [00:00:13]:
Und ich bin Sebastian. Und Heute haben wir für euch die dritte Folge unserer Kleben und Dichten Reihe. Und es geht heute ums Dichten.

Nele [00:00:21]:
Wer sich nicht mehr so ganz erinnert, wir hatten vor dem Caravan-Salon, irgendwann Juli, August, meine ich, war es, die ersten 2 Folgen ausgespielt mit Michael Windecker, unserem Experten für dieses Thema. Wer sich da noch mal reinfuchsen möchte, für den verlinken wir die alten Folgen auch noch mal in den Shownotes. Und ja, jetzt hat es aus verschiedenen terminlichen Gründen ein bisschen gedauert, unter anderem auch wegen der Messe, bis wir wieder zusammengefunden haben. Aber umso mehr freue ich mich, dass wir dich heute wieder hier im Studio haben, Michael. Stell dich doch bitte noch mal kurz den Hörerinnen und Hörern vor, die vielleicht die anderen beiden Folgen noch nicht gehört haben.

Michael Windecker [00:00:59]:
Gut, mache ich gerne. Also erstmal vielen Dank, Sebastian. Vielen Dank, Nele, in dem Bereich. Und ja, es war der Caravan Salon, der uns alle 3 so ein bisschen aus der Spur geworfen hat. War eine sehr interessante Zeit, war ein sehr toller Caravan Salon. Und von der Seite her hat es jetzt etwas länger gedauert. Wie gesagt, mein Name ist Michael Windecker. Ich bin das Gesicht von Deka Kleben und Dichten und verantworte für die Dekarin-Produkte im Dachraum und beschäftige mich seit 25 Jahren mit Klebetechnik.

Michael Windecker [00:01:28]:
Ich sitze seit 20 Jahren im Ausschuss Strukturelles Kleben beim Klebstoffverband, habe in der Zeit rund 500 bis 600 Leute im Bereich Klebetechnik ausgebildet. Der Fachtitel heißt European Adhesive Specialist. Das ist dann so dieser Titel, den du mit mir trägst. Ich habe diverses Toilettes in den letzten 10, 20 Jahren gemacht von der Porsche Rennsportabteilung über die ICE-Verklebung und ganz, ganz viel Caravaning. Deswegen sitzen wir heute hier, einfach zu gucken, was kann man im Caravan kleben, was kann man dichten. Und heute ist ganz klar der Fokus, glaube ich, auf dichten. Und da habt ihr spannende Sachen vorbereitet, mitgebracht. Und Ich habe auch ein paar Sachen.

Michael Windecker [00:02:05]:
Von der Seite her freue ich mich auf die nächsten Minuten mit euch gemeinsam.

Sebastian [00:02:10]:
Michael, schön, dass du wieder da bist. Genau wie du schon richtig gesagt hast, beim letzten Mal haben wir geklebt. Heute dichten wir ab. Meine Einstiegsfrage ist als allererstes, glaube ich, die, die auch am häufigsten so im Campingbereich kommt. Wir könnten doch auch einfach in den Baumarkt gehen, wenn irgendwas undicht ist, kaufen uns irgendwie für 3 Euro so eine Silikonkartusche und schmieren einfach Silikon da irgendwo ran. Warum machen wir nicht das?

Michael Windecker [00:02:37]:
Naja Sebastian, das Problem ist, ganz ganz viele machen das genauso. Insbesondere wenn sie unterwegs sind und der Schadensfall im Urlaubsort stattfindet, in Südspanien, keine Ahnung, irgendwo. Dann wird genau das gemacht. Jetzt läuft mir Wasser rein, jetzt gehe ich in den nächsten Baumarkt und dann ist da der Klassiker, jetzt nehme ich Silikon und ich merke das natürlich auch auf den Messen. Dann kommen so Fragen, ja, da ihr Silikonzeug sagt, Nein, nein, nein, nicht Silikonzeug. Fangen wir mal mit den Eigenschaften beim Silikon an, wo mein Problem liegt. Jeder Handwerker wird dir sagen, das wirst du auch zu Hause schon festgestellt haben, jede Silikonfuge ist eine Wartungsfuge. Das hängt damit zusammen, dass das Silikon, wir nennen es Stoffwechselbar ist.

Michael Windecker [00:03:15]:
Das heißt, es ernährt sich von Schimmelpilzen und damit hast du irgendwann diese schwarzen Punkte auf dieser Masse, die du dann hast. Und dann muss es nach 3, 4, 5 Jahren spätestens erneuert werden. Das sagt auch jeder Handwerker. Das zu verhindern, dass das Zeug schimmelt, gibt der Hersteller Fungizide dazu. Das hat so ein paar Nachteile. Punkt 1 gibt es eine Fungizidverordnung. Das heißt, du darfst nicht mehr so viel dazugeben, wie du früher dazu gegeben hast. Dann kosten Fungizide sehr viel Geld, ungefähr 500 bis 600 Euro das Kilo.

Michael Windecker [00:03:40]:
Das heißt, als Hersteller hast du auch begrenzt, nur Lust, nicht zu viel davon reinzumachen. Des Weiteren sind sie wasserlöslich. Wenn man in den Wassertrass kommt, werden sie ausgespült. Und immer wenn sie einen Schimmelpilz treffen, vertöten sie zwar den Schimmelpilz, aber sie werden dabei verbraucht, sodass irgendwann keine Fungizide mehr da sind, die die Dichtmasse schützen. Und dann fängt der Schimmel an, doch zu machen. Und das sind alles Punkte, die gegen die Langzeitbeständigkeit, gegen Silikon sprechen. Das ist die eine Seite. Die andere Seite, das Thema Dichtigkeit.

Michael Windecker [00:04:08]:
Es gibt einen anderen Rohstoff, den wir für unsere Dichtungsmassen benutzen. Der heißt Butyl. Ist ein ganz, ganz alter Rohstoff, so 20, 30 Jahre älter als das Silikon, weil es entdeckt worden ist. Aber der große Vorteil von Butyl, wenn ich einen Ballen Silikon nehme und einen gleich großen Ballen Butyl nehme und werfe beides ins Wasser, nimmt das Silikon 200% mehr Wasser auf als ein Butyl. Also ein Butyl ist wesentlich wasserdichter und auch gastichter. Wir kennen das von unseren Isolierglasscheiben. Da ist zum Beispiel auch Butyl drunter. Das ist also extremst gasticht und wasserdicht.

Michael Windecker [00:04:41]:
Und deswegen sage ich, ja, das Silikon hat für mich am Fahrzeug nichts zu suchen. Dann kommen noch so Spiegelereien dazu. Es gibt Essigsäure, vernetzendes Silikon, das greift dann die Oberfläche an und und und. Das sind noch so ein paar Spezialfälle. Aber insgesamt ist mein Rat immer, Silikon hat am Fahrzeug nichts zu suchen. Des Weiteren haben wir halt auch Anforderungen. Deine Badewanne zu Hause, die vibriert nicht, die steht da, wo sie ist. Die wird vielleicht 20 Grad kalt oder warm oder mal 10 Grad runter und drüber im Auto haben, aber minus 20 Grad, wenn du schiffern gehst.

Michael Windecker [00:05:10]:
Im Auto haben wir plus 100 Grad, 80 Grad, wenn du nach Südspanien fährst. Das sind alles Temperaturen, dafür ist das Silikon nicht ausgelegt. Und deswegen sage ich, ja, bleibt bei den Top-Produkten, guckt, dass es beim Dichten ein Motyl ist, weil das einfach von der Dichtigkeit in 1 ganz anderen Liga spielt als das klassische Silikon.

Nele [00:05:28]:
Und ich mache jetzt nochmal eine kurze kleine Überleitung, die ganz wunderschön ist. Damit euch das nicht passiert, haben wir auch ein Reparaturset für euch. Da verlosen wir nämlich 3 Stück von Michael gesponsert und das Ganze werden wir am Ende der Folge noch durchführen. Das heißt, bleibt auf jeden Fall dran, weil die Frage, die ihr dort beantworten müsst, die werden wir im Laufe der Folge eben beantworten. So weiter geht’s. Sebastian, du hattest eine Frage dazu.

Michael Windecker [00:05:58]:
Sebastian Römer

Sebastian [00:05:58]:
Genau, wir kontrollieren hier auch, ob ihr wirklich zuhört. Genau, Und was ich jetzt noch ergänzen wollte, jetzt könnte man vielleicht noch denken, naja, okay, jetzt bin ich aber eine Spanin im Urlaub, gehe in den Baumarkt, dann kann ich ja mal schnell Silikon drauf schmieren und dann mache ich das halt einfach, wenn ich zu Hause bin, wieder richtig. Und ich weiß schon aus der letzten Folge, da spricht auch einiges dagegen. Aber auch hier, lass uns das nochmal wiederholen, Michael. Warum ist das eine schlechte Idee, mit Silikon jetzt auch mal schnell im Urlaub was abzudichten?

Michael Windecker [00:06:27]:
Naja, gut, okay, jeder kennt das ja. Wenn man sich das Bild vorstellt, was passiert denn so, wenn man ein Wasser drauf in diese Teflonpfanne tut, oder gibt, dann bildet sich so ein runder Klecks auf dieser Teflonpfanne und das Wasser verläuft nicht auf der Teflonpfanne und das hängt damit zusammen, dass das Teflon eine ganz ganz schlechte Oberflächenspannung hat. Und damit kann im Prinzip auf diesem Teflon nichts haften Und Silikon kommt kurz hinter Teflon. Das heißt, auch auf Silikon kann nichts haften. Und deswegen kann ich auch Silikone zum Beispiel nicht überlackieren. Und das ist diese Problematik, wenn ich das Silikon dann mal dort habe, als Beispiel, ich habe es jetzt die Dachluke geschmiert, so der Klassiker, dann habe ich das Problem, dass ich das Silikon restlos wegmachen muss, bevor irgendein anderer Kleb- oder Dichtstoff auf dieser Stelle wieder hält. Und das ist sehr, sehr, sehr, sehr mühsam. Da muss ich viel mechanisch wegmachen und auch ganz ganz viel mit Silikonentfeiner wegmachen.

Michael Windecker [00:07:19]:
Da rede ich teilweise von 2, 3 Stunden Arbeit, bis ich diese Fläche wieder so in dem Zustand habe, dass ich nachher eine andere Dichtungsmasse drauf machen kann. Wenn ich diesen Worst-Case-Fall habe, weil Das ist so ein Thema, dann würde ich entweder auch ein Butyl-Tape nehmen, weil das Ganze gibt es ja auch in Tape-Form. Das ist dann auch ein Teil des Reparaturkoffers, da sind so 3 Meter Tape eigentlich drin, dass ich mich mit genau so etwas retten kann. Oder wenn ich halt so etwas gar nicht dabei habe, dann würde ich halt lieber in den Baumarkt gehen, ein Klebeband nehmen, so das typische Gaffer-Tape, was ja jeder Camper dabei hat oder sich auch überall kaufen kann. Das wäre dann immer noch die bessere Lösung, als ein Silikon drüber zu schmieren. Silikon ist einfach wirklich in der Beziehung beim Aufbringen freundlich, beim Wiederabmachen nicht ganz so toll.

Sebastian [00:08:06]:
Ich glaube, diese Botylbänder, die gibt es ja, die nimmt man ja auch, glaube ich, im Dachdeckerbereich. Das heißt, da hat man auch gute Chancen, dass man die im Baumarkt kriegt. Die sind zwar teurer jetzt als das Gaffer-Tape, aber ich meine, dass ich die auch schon in vielen Baumärkten gesehen habe und auch in Spanien und auch in Portugal habe ich die schon gesehen.

Michael Windecker [00:08:23]:
Bin ich mir auch ziemlich sicher, die gibt es, nur du musst ganz vorsichtig sein, der der der Zwischenschritt zwischen Butyl und Bitumen ist sehr knapp. Ja, okay, also wenn du ein Butyl Tape bekommst, dann ist das okay. Wenn du ein Bituben-Tape drauf machst, dann wird es nachher ähnlich unangenehm wie mit dem Silikon, nur auf andere Art und Weise, aber ähnlich unangenehm. Aber du hast recht, ich habe auch schon in diversen Baumärkten Boutüle gesehen, weil zum Beispiel diese Dampfbremsfolie im Dachbereich, die Wurzelisolierung, die werden genau mit solchen Boutültapes auch untereinander verklebt, weil die dann möglichst gas- und luftdicht sind. Deswegen werden die auch für die Luftdichtheit 1 Hauses hergenommen, diese Boutil-Tapes. Und von der Seite her gibt es die doch von Herstellern wie Ilbrück oder anderen namhaften oder Saint-Gobain, gibt es sie dann auch oftmals im Baumarkt.

Sebastian [00:09:13]:
Das fiel mir jetzt nämlich gerade ein, weil die habe ich bei unserem letzten Wohnmobil gebraucht, den Ringanker wieder abzudichten. Und da fehlt mir das jetzt wieder. Mensch, Butylband, das kennst du doch irgendwo, ja? Also das wäre zu men- Also das ist jetzt nichts, was man vielleicht 1 Dichtmasse bevorzugt, wenn man, wenn man Zeit und sozusagen Raum hat. Aber wenn es mal schnell gehen muss, werden sozusagen Butylband, nicht Bitumenband und im Worst Case halt Gaffer-Tape einfach auch die bessere Wahl, weil ihr, also ihr könnt auch Silikon nehmen, aber es macht halt unheimlich viel Aufwand, den Kram wieder runter zu legen. Ich habe das auch schon hinter mir, das kann ich aus Erfahrung sagen. Und das ist feuchtbar.

Michael Windecker [00:09:50]:
Also vor allem diese Botyl-Dips bekommst du einigermaßen schön wieder weg und sie haften auch bei kalten Temperaturen. Und wenn du Glück hast, sogar auf 1 leicht feuchten oder leicht öligen Oberfläche, also das Botyl ist in der Beziehung für den Reparaturanwendungen doch relativ einfach zu handhaben. Und das Vorteil ist, das wird halt auch nicht alt. Im Gegensatz zur Kartusche ist es so ziemlich unkaputtbar. Das heißt, du kannst es auch wirklich in so 1 Rolle dir einfach kaufen und legst sie ins Auto und dann kannst du die auch, solange sie nicht verdrückt ist, kannst du die mehrere Jahre da liegen lassen. Das tut dir nichts. Also von der Seite her ist das ein ganz guter Invest von was weiß ich, die kosten so zwischen 8 und 10 Euro oder sowas würde ich sagen. Es ist ein ganz guter Invest, den einfach irgendwo in eine Schublade zu legen oder ein Täschchen in den Kofferraum zu packen oder irgendwo was zu bunkern.

Sebastian [00:10:40]:
Und wenn ihr viel und vielleicht auch mit einem alten Fahrzeug unterwegs seid, dann kann es sogar einfach sinnvoll sein, eine Tube-Butyldichtmasse dabei zu haben. Das hatte ich nämlich auch, weil es passiert doch immer mal was, je älter das Fahrzeug ist. Und dann muss ich nicht erst anfangen zu suchen und mir irgendwie mit Band helfen, sondern hab einfach was dabei und kann dann halt sinnvoll reparieren. Ja, oder ich bring’s halt in die Werkstatt. Das geht

Michael Windecker [00:11:03]:
natürlich auch, wenn ich mir das selber nicht

Nele [00:11:03]:
zutraue. Wir haben ja so ganz klassische Schwachstellen an Campingfahrzeugen, die anfällig sind für Dichtigkeitsprobleme. Also mir fallen da jetzt Speziell die Dachluken ein, die du ja auch schon genannt hattest, Michael. Aber auch so was wie Durchführungen, Nähte. Was begegnet dir da sonst noch in der Praxis?

Michael Windecker [00:11:29]:
Na gut, du hast das schon super gut gerade beschrieben. Super toller Kandthalt. Es ist immer da, wo irgendeiner ein Loch in die Außenhaut geschnitten hat. Das ist dann das Fenster, es ist die Klappe, es ist die Luke, es ist die Gassteckdose, es ist das Kühlschrankgitter. Es ist oftmals da, wo der Fahrradträger dann dran hängt, wo der Griff an der Seite beim Wohnwagen dran ist, mit dem du drückst oder ziehst oder sonstige Sachen, wo dann die Schrauben sich lockern und dann das Wasser reinlaufen kann. Also Anbauten, SAT-Anlagen, Solaranlagen, Markisen, ja also überall da, wo mal einfach ein Loch drin war. Da habe ich halt diese ganzen Dichtigkeitsprobleme. Und da muss ich halt eigentlich drauf achten.

Michael Windecker [00:12:08]:
Und da bin ich halt der Freund, wo ich sage, okay, während der Garantiezeit, dann sollte man sowieso seine Dichtigkeitsprüfung machen. Und nach der Garantiezeit ist es ja auch relativ einfach. Dann gehe ich in den Baumarkt und es gibt mittlerweile so Feuchtigkeitsgeräte, die haben nicht so eine Spitze, sondern wie so ein Ball, sag ich mal, wie so eine Kugel vorne drauf. Und wenn du dann ein oder zweimal im Jahr einfach mit dem Feuchtigkeitsmessgerät durch dein Auto gehst. Und mittlerweile hat jedes Handy so eine Art, was weiß ich, Excel-Memo-Funktion in irgendeiner Form. Dann gebe ich 3 Werte ein oder fotografiere sie ab oder speichere sie kurz ab. Dann kann ich das einfach sehr schön kontrollieren. Und wenn ich merke, dass die Werte halt mal deutlich über den 20 Prozent liegen, dann weiß ich, okay, da könnte eine Feuchtigkeit dahinter sein und dann kriege ich es auch relativ schnell mit, wo das Ganze ist.

Michael Windecker [00:12:57]:
Und das ist halt immer so der Nachteil bei diesen Feuchtigkeitsproblemen. Wir hatten ja letztes Mal das Thema Kleben. Wenn halt der Haken, den du im Bad angeklebt hast, runterfällt, dann ist es doof. Aber das macht nichts Schlimmes, das ist Komfortverlust. Wenn du aber halt einen Feuchtigkeitsschaden hast und hast irgendwas nur drüber geschmiert oder das ging beachtet oder merkst das so spät, dann hast du, wenn du Pech hast, eine nasse Decke oder wenn du Pech hast, eine nasse Decke und eine nasse Seitenwand oder sogar ein bisschen runter zur Bodenplatte. Dann reden wir von einem großen Schaden bis hin zum Totalschaden. Deswegen sag ich immer so ganz viel, komm ja sagen, ja, Dachluke, ich schmier einfach was drum rum. Ich schmier was drüber, ich baue sie nicht aus, ich mache es nicht neu, so der Klassiker.

Michael Windecker [00:13:39]:
Und dann sage ich, ja, das kannst du machen. Ich verkaufe dir eine Kartusche, ob du es drum rum schmierst oder ob du es ausbaut und richtig machst. Aber wichtig ist halt so, dass jeder versteht, die Dichtigkeit ist immer zwischen 2 Fügeteilen, nie außen, sondern immer dazwischen. Und dazu muss ich die Klappe ausbauen, die Luke ausbauen, das Gitter ausbauen, die Steckdose ausbauen, sauber machen und wieder nur eindichten. Dann habe ich die nächsten 10, 20 Minuten Ruhe. Und ansonsten ist halt so, dieses stetige Wasserbelastung führt halt dann einfach irgendwann doch relativ schnell zum großen Schaden. Ja, und dann

Sebastian [00:14:11]:
Und Wasser kommt ja durch die kleinsten Spalten und Ritze durch, die man mit dem Auge vielleicht gar nicht sieht. Und da kommt überall Wasser durch. Es ist nicht viel, aber es kommt dann stetig.

Michael Windecker [00:14:21]:
Mhm.

Nele [00:14:22]:
Das ist, glaube ich, ein totaler Albtraum. Uns ist es Gott sei Dank noch nie passiert. Aber wir kennen einige Leute, auch Leute, die sich ein Fahrzeug gekauft haben, was einen Feuchtigkeitsschaden hatte oder einen Wasserschaden, muss man es eigentlich nennen. Wir haben dazu auch mal eine komplette Folge gemacht, wo es nur dieses Thema Feuchtigkeit bei Campingfahrzeugen geht, wo auch noch mal genau beschrieben wird, wie man die Messungen durchführen sollte. Die würden wir euch auch einfach noch mal in den Show Notes verlinken. Dann könnt ihr euch die einmal in Ruhe anhören. Da sind sicherlich viele gute Tipps auch dabei.

Sebastian [00:14:58]:
Und ein guter Tipp noch. Wir haben auch gerade eine Folge zum Thema Einwintern gemacht. Wenn ihr dann euer Fahrzeug auswintert, also da machen wir zwar noch mal eine Folge zu, aber das hier schon mal gesagt, und es riecht muffig oder ihr kommt auch vielleicht ins Winterquartier und kommt ins Fahrzeug und es riecht irgendwie so ein bisschen so feucht, muffig, dann kann das ein Hinweis darauf sein, dass ihr da ein Problem habt. Das muss nicht. Das kann natürlich auch von außen gekommen sein. Aber da wäre ich dann sehr vorsichtig. Und dann kann es vielleicht sich schon mal lohnen, entweder in der Werkstatt gucken zu lassen oder selber sich so ein Feuchtigkeitsmessgerät anzuschaffen und da nochmal zu schauen, weil das kann schon eindeutig irgendwas darauf sein, das kann man auch mit der Nase dann mal in die Schränke reingehen, in die Ecken reingehen und auch mal gucken, ob man irgendwas sieht. Das ist meist nicht so der Fall, aber die Nase kann euch da unter Umständen auch weiterhelfen, das vielleicht noch als Ergänzung.

Michael Windecker [00:15:45]:
Da bin ich bin ich vollkommen bei dir und da solltet ihr auch einfach wirklich gucken und wichtig ist, nehmt euch diese Zeit oder genauso, wenn ihr eine Werkstatt machen lasst, wie Sebastian das gemacht hat. Wenn 1 eine Feuchtigkeitsprüfung in 1 halben Stunde gemacht hat, sucht euch einen anderen Händler. Okay? Das dauert seine Zeit, Er muss überall durch, er muss diverse Dinge machen und das dauert eher anderthalb Stunden als eine halbe Stunde in dem Bereich. Man investiert dieses Geld. Ich finde es immer gut, wenn man das Geld investiert, zumal wenn ihr das Fahrzeug später verkaufen wollt. Ich glaube, dass ihr das Geld auch wieder bekommt, wenn ihr sagen könnt, guckt mal, ich habe jedes Jahr eine Dichtigkeitsprüfung machen lassen, ich kann das dokumentieren, auch wenn es aus der Garantie draußen ist, weil derjenige, wie Nelly schon gesagt hat, es gibt so viele, die draußen sich Fahrzeuge zulegen, die dann doch den Wasserschaden hatten Und das ist nachher eine Heidenaktion, weil wegschmeißen willst du das Fahrzeug auch, hast dir viel Geld für bezahlt. Und dann sind das wirklich dieses große Arbeiten, das wieder heile zu bekommen. Und von der Seite glaube ich auch, dass derjenige, der das bei euch kauft, dankbar dafür sein wird, wenn ihr sagt, hey, guck mal, Ich habe jedes Jahr eine Feuchtigkeitsprüfung machen lassen.

Michael Windecker [00:16:47]:
Hier sind Dokumente, hier sind die Protokolle. Ihr könnt auf der sicheren Seite sein, dass ihr ein Auto kauft, was nicht nass ist. Und ich glaube, das zahlt sich auch im Wiederverkaufswert auf jeden Fall aus.

Nele [00:16:57]:
Ich möchte noch mal kurz zurückkommen auf die einzelnen Schwachstellen, die du gerade aufgelistet hast, also auf die potenziellen Gefahren, die da mit Undichtigkeit drohen können. Wir sprechen ja hier über ganz viele verschiedene Materialien. Also wir haben Alu, wir haben GFK, wir haben, was weiß ich, Holz vielleicht sogar manchmal noch. Und wenn ich jetzt dort Dinge abdichten möchte, dann werde ich ja auch verschiedene Dichtmittel oder Dichtstoffe benötigen. Welche Arten von Dichtstoffen gibt es denn und wo muss ich welchen Dichtstoff verwenden?

Michael Windecker [00:17:45]:
Also Für die meisten entscheidet sich gar nicht mal die Art, was du da dichten möchtest, sondern es entscheidet sich hauptsächlich die Frage, möchte ich das Ganze nachher noch mal demontieren, ist es eine geschraubte Verbindung, dann wird sie nur gedichtet, oder ist es eventuell eine geklebte Verbindung und ich bin halt der Freund der geschraubten Verbindungen, weil ich halt sage, okay, damit kann ich sie derzeit demontieren und dann ist es meistens ein Botyldichtungsmesser. Bei uns wäre das entweder das 1512 Decasil oder das Decasil 8936. Das eine ist abtufbar, das andere ist überlackierbar. Aber das sind beides mal Botyldichtungsmassen für geschraubte Verbindungen. Dann hast du wenige Ausnahmen, wo ich sage, eine Sat- und Solaranlage, das will sie dann nicht mehr schrauben, dann wären wir wieder beim Kleben. Oder hier diese Max-N-Familie, die gibt es ja auch von anderen Herstellern mittlerweile, alles was so diese mit Ventilatoren gesehenen Sachen sind, die haben halt keinen Außen- und keinen Innenrahmen und dann musst du sie mit so kleinen Blechräubchen Schrauben, von denen ich nichts halte, dann ist es besser das zu kleben. Beim Kleben sind wir dann auch wieder bei den MS5 und so weiter und so fort in dem Bereich. Also da ist halt die Entscheidung, will ich schrauben oder will ich kleben? Und bei den geschraubten Verbindungen ist es fast immer eine dieser beiden Dichtungsmassen.

Michael Windecker [00:19:01]:
Da komme ich immer relativ einfach hin, weil die halten auf allen Oberflächen, die halten auch auf Kunststoffen, die halten auch auf Metall etc. In dem Bereich, was noch zu beachten ist, in meinen Augen halt immer, ihr müsst aufpassen, wenn ihr eine Alu-Oberfläche habt und ihr habt glöcklich Alufraß in mitten der geraden Fläche, dann sage ich immer Achtung, das ist für mich so ein Anzeichen, dass dort Wasser dahinter ist auf der geraden Fläche, weil ich habe dann auf der meisten Seite, ist die Außenseite Alu-Blech und ich habe irgendwo drin eine Schraube oder einen Nagel oder eine Klammer oder Heftklammer, mit dem die Isolierung festgetackert ist in irgendeiner Form und dadurch das Wasser dazwischen ist, haben wir das in der Schule schon mal gehabt, Anode, Katode, die Opferung des edleren Metalles in dem Bereich, haben wir schon mal alles gehabt. Deswegen sage ich, wenn Wasser dahinter ist, kriegen diese 2 Metalle Kontakt. Und damit entsteht dann irgendwann auch dieser Alufrass auf der glatten Fläche. Das ist das Problem bei Alu. Da immer gucken, wenn ihr so etwas habt, Achtung, da ist in der Regel Feuchtigkeit dahinter, müsst ihr nur gucken, wo ist halt die Kante, wo ist das nächste Loch, wo ist die nächste Seitenwandanbindung, das ist ja da wo das Wasser am siebziger Schmal reinläuft. Anderes Problem bei GFK, bei GFK müsst ihr aufpassen, da ist so eine ganz dünne Gelkoatschicht drauf, die ist mehr Mü nur stark, also auch ganz ganz ganz ganz dünn und wenn die durchschlagen ist, müsst ihr aufpassen, dann liegen bei GFK, heißt ja Glasfaser verstärkter Kunststoff, da liegen so Fasern frei und diese Fasern ziehen wie Strohhalme Wasser ins Innere. Das heißt, wenn ihr das nicht relativ zeitnah ausbessert, wird das immer größer.

Michael Windecker [00:20:36]:
Könnt ihr mal googeln aus Spaß im Bootsbereich, da heißt es Osmose. Da gibt es richtig ekelige Bilder. Haben wir Wohnmobil nicht so oft, aber auch da habe ich es gehabt. Ich habe so einen Schaden bei mir an der Motorhaube gehabt und habe nicht gleich gemerkt und der ist dann aus so einem kleinen Stecknadel groß, relativ schnell wird er so fingernagelgroß. Da muss man relativ zügig reagieren und gucken, dass wir das repariert wegen der Feuchtigkeit.

Sebastian [00:20:59]:
Jetzt Hast du gerade schon gesagt, es gibt so 2 Arten, es gibt einmal eine überlackierbare und eine abtupfbare. Woher weiß ich jetzt, welche der beiden ich nutzen muss? Wie kann ich das entscheiden?

Michael Windecker [00:21:13]:
Das einfache wäre schon, wenn du was überlackieren möchtest, bleibt nur die eine übrig von den beiden. Das ist der Hauptgrund, warum wir das gemacht haben. Wir haben das mal für Hobby entwickelt. Die haben gesagt, okay, Decasil 8936 gibt es seit den 70er Jahren, also seit über 50 Jahren ist das das Master Dinger in dem Bereich. Und die haben gesagt, wir brauchen dieselben Eigenschaften, nur wir müssen es überlackieren, weil wir eine Anwendung haben, wo eine Sichtfuge ist. Also haben wir aus dem einen Produkt ein anderes entwickelt und haben gesagt, okay, die Dichtleistung muss gleich bleiben, es muss genauso dicht bleiben, aber es muss überlackierbar sein, also haben wir ein weiteres Produkt dafür entwickelt. Für mich ist so der Klassiker, wo ich sage, sobald ich eine Sichtfuge habe, die ich sehe, also sprich beim Kastenwagen, da habe ich oben die Sicken. Beim Kastenwagen, da ist die Seitenwand meistens nie ganz gerade, sondern so leicht gebogen, gewölbt.

Michael Windecker [00:22:00]:
Das heißt, ich sehe die Dichtmasse. Und der Nachteil an der 8936 ist, sie ist so ein bisschen dauerklebrig wie Knete. Das heißt, da bleibt dir auch der Dreck dran hängen. Das heißt, irgendwann hast du Staub, Dreck, Birkenpollen eventuell an der Dichtmasse. Und auf dem Dach stört es dich meistens nicht, da siehst du es ja nicht, aber gerade so bei den Seitenfenstern ist es ein bisschen unschön, dann fängst du an dran zu reiben oder drüber zu wischen und dann ziehst du die Dichtungsmasse drunter raus und so weiter und so fort. Und das 1512, die Überlackierbar, ist deswegen überlackierbar, weil sie eine Haut bildet. Die bleibt innen so weich, ich sag mal so, weißt du, wie meine Frau liebt, diese Schokoküchchen mit dem flüssigen Kern, so ähnlich ist das 1512 auch, das ist draußen eine Haut, aber innen bleibt es flüssig und weich. Du bekommst es auch noch demontiert, aber außen bildet es eine Haut.

Michael Windecker [00:22:42]:
Dann kann ich es überlackieren. Oder aber die Haut verhindert auch, dass der Dreck am Nachteil ist. Ich muss es halt abziehen wie ein Silikon und kann es nicht abtupfen. Das ist die Eleganz bei der abtupfbaren Dichtungsmasse, dass ich nachher keine Rückstände und gar nichts habe, weil ich es rückstandsfrei schnell wegkriege bekommen. Bei der 1512 muss ich das abziehen, wie beim Silikon auch.

Sebastian [00:23:04]:
Okay, das war ja quasi die perfekte Erklärung dafür, wo ich relativ einfach mich entscheiden kann. Jetzt lass uns noch mal kurz erklären, für alle, die das nicht wissen. Nele hat noch eine Frage, bevor ich meine

Nele [00:23:16]:
Frage stelle.

Sebastian [00:23:17]:
Ja, ich

Nele [00:23:17]:
habe eine ganz wichtige Frage, die ja auch immer wieder in den Fohren und Campinggruppen auftaucht. Es passiert ja sehr häufig, dass Dichtmasse herausquillt, gerade auch bei neueren Fahrzeugen. Und die sieht immer ziemlich unschön aus. Und jetzt gibt es da Spezialisten, zu denen habe ich ehrlich gesagt früher auch ein bisschen gehört, bevor ich es besser wusste in meiner Anfangszeit, die dann da dran ziehen. Und dann kommt immer mehr raus, immer mehr raus. Und irgendwann ist dann vielleicht auch die Naht oder die Luke nicht mehr dicht. Was wäre denn da der bessere Weg, wenn ich das ästhetisch schön haben möchte, aber die Dichtfähigkeit oder die Dichtleistung nicht beeinträchtigen will.

Michael Windecker [00:24:11]:
Also ich kann das voll verstehen, weil ich gehöre auch zu den Menschen, Wenn ich das dann da sehe, dann neigt man relativ schnell dazu, dran zu ziehen, zu zupfen, zu tupfen, etc. Und ich habe einmal bei der Hümerauslieferung, das war eine meiner ersten Hausmessen beim Hümerzentrum in Bad Waldsee, dort habe ich ein Fahrzeug gesehen, das kurz vor der Kundenauslieferung stand und waren auch so schon aus Ecken rausgequollen. Das heißt, wie so kleine Perlchen waren schon eigentlich neben der Dichtnaht. Und dann wollte ich das wegmachen und sagen, hey, ihr könnt ja das ja nicht ausliefern. Das sieht ja schrottig aus. Und dann hat so ein ganz alter Meister von denen gesagt, lass da die Finger davon. Solange da zeug rauskommt ist genug zeug drunter das muss so sein ja das habe ich mir wieder mit dem merkst du eigen gemacht und hab dann auch aufgehört das zu machen, also das ganze ist ein thermoplast das heißt immer wenn es warm wird wird sich das weiterhin so ein bisschen ausgehen das heißt es wird immer wieder so ein bisschen rausquellen und wenn du die Finger vorn lässt ist es zwar nicht schön und ist auch manchmal ein bisschen blöd, weil beim Einziehen irgendwas hängen bleibt oder so Sachen, dann funktioniert es nicht so schön. Wenn es das wirklich stört, dann machst du das genauso wie als wenn du es nur eingebaut hast.

Michael Windecker [00:25:15]:
Du nimmst ein Fugenbäu oder eine alte Kreditkarte, fährst an der Fuge entlang und tupfst das, was rausgequollen ist, nachdem du das getrennt hast, von dem, was unten drunter bleibt, ab. So, dann ziehst du auch nichts unten drunter raus. Also ganz wichtig, du musst einmal die Ware trennen. Und wer das genau sehen will, Wir haben ja mittlerweile so eine Akademie-Seite bei uns auf der Homepage. Da siehst du auch ganz genau, wie diese Sachen eingebaut werden. Da kann man auch mal draufgehen. Dann sieht man auch, wie das abgetupft wird und wie man das voneinander trennen muss. Also da gibt es auch schöne Wissensforum in dem Bereich.

Michael Windecker [00:25:45]:
Und wer noch mehr wissen will, wie gesagt, das Buch klebt nicht dicht, gibt es nicht, gibt es immer noch von 1999. Da sind auch solche Tipps und Tricks nochmal drin. Wichtig ist es nicht direkt rausziehen, sondern zu trennen. Und dann kannst du mit dem MS1 zum Beispiel einfach eine Fuge davor ziehen, ganz dünn. Ja, dann hat das nur 2 Funktionen. Punkt 1 sieht optisch schön aus und Punkt Nummer 1, es tropft halt nicht mehr raus, es quillt nicht mehr raus. Das sind die 2 einzigen Gründe. Die hat jetzt keine Dichtigkeitsfunktion, hilft auch ein bisschen, klar.

Michael Windecker [00:26:13]:
Aber der Hauptpunkt ist, es drückt nicht mehr raus und zweitens, es sieht halt schön aus.

Nele [00:26:19]:
Und daran anschließend, Sebastian, bevor du gleich deine nächste Frage stellst, du hast es gesagt, wenn noch was rausquillt, ist genug da. Woran merke ich, dass vielleicht jetzt nicht mehr genug da ist und dass ich mal nachdichten müsste oder den Wohnwagen, Wohnmobil in die Werkstatt bringen sollte?

Michael Windecker [00:26:40]:
Also da habe ich eine relativ einfache Meinung zu dem Thema. Es kommen so ganz viele, die sagen, boah, nach ein paar Jahren, ich will es erneuern oder verbessern oder das und das. Und dann ist meine erste Frage, Nele, an dich. Ist es dicht oder ist es undicht? Jetzt sagst du, innen drin habe ich noch kein Problem, es ist dicht. Dann sage ich dir, pass auf, never touch your warning system. Das Ganze ist dicht, dann ist das schön, auch wenn es an der Außenstelle manchmal schon ein bisschen so rissig und nicht so schön mehr ist, nach ein paar Jahren durch UV-Bestrahlung. Die Dichtigkeit nochmal ist zwischen den beiden Fügenteilen. Und selbst wenn das am Außenbereich erst mal so ein bisschen nicht so schön aussieht, heißt es nicht, dass es undicht ist.

Michael Windecker [00:27:21]:
Sobald, ich würde natürlich da, wo es nicht mehr so schön aussieht, da wo ein Stück fehlt oder wo nicht mehr so viel drin ist, das wäre natürlich, wie Sebastian gesagt hat, beim Entwintern und Einwintern natürlich genau der Punkt, wo ich gucken würde, ist es da noch trocken? Ja, und vielleicht die Nase mal dran drangen, mal fühlen oder mit dem Messgerät messen, wo ich sage, okay, guck mal, hier achte ich drauf. Und aber solange es nicht undicht ist, würde ich es einfach so lassen.

Nele [00:27:47]:
Okay, also nicht prophylaktisch vorgehen, sondern einfach Finger davon lassen, soweit es möglich ist.

Michael Windecker [00:27:53]:
In der Regel brauchst du nicht prophylaktisch vorgehen. Das ist dicht oder das ist undicht und solange es dicht ist, ist das Leben schön, genieß deine Zeit und spart dir Zeit und Geld. Und Ich weiß, da verkaufen wir jetzt vielleicht ein paar Kartuschen weniger, als wenn ich jetzt gesagt hätte, nee, tausch das alle 5 Jahre aus. Aber ich will ja, dass ihr Zeit mit eurem Fahrzeug habt und Spaß habt und nicht die Hauptsorge ist, wie muss ich hier ständig irgendwas nachbessern.

Sebastian [00:28:19]:
Deswegen aber auch immer ein bisschen aufs Nächste achten und durchaus ein, zweimal im Jahr einfach mit so einem Feuchtigkeitsmessgerät in die durchgehen, ein bisschen Zeit nehmen. Das spart ja genau da oder beugt dem Ganzen vor. Wer natürlich Geld und Zeit ohne Ende hat, der kann ja auch alle 5 Jahre auswechseln, aber es ist halt wirklich Schmarrn. Aber es mag ja auch die Personen geben, die da irgendwie Lust drauf haben und auf ganz Nummer sicher gehen wollen.

Nele [00:28:47]:
Hast du Schmarrn von mir gelernt oder gibt es das in Sachsen auch?

Sebastian [00:28:50]:
Nee, das gibt es in Sachsen nicht. Das habe ich, das ist der bayerische Einfluss. Jetzt lassen wir uns nochmal kurz das Selbstabtupfbar für alle kurz erklären, was das bedeutet, was das vielleicht auch für Vor- oder auch für Nachteile hat. Also was heißt denn mit sich selbst abtupfbar?

Michael Windecker [00:29:12]:
Also du trägst die Masse großzügig auf und da sage ich mal so Faustform immer eine Kartusche für ein Dachfenster 40 x 40, also 1, 60 m bis 2 m Umlauf. Wenn du dann jetzt sagst, okay, ein Fenster ist dementsprechend größer, kann das beim großen Wohnwagen, wenn das das große Fenster ist, bis zu zweieinhalb Kartuschen benötigen in dem Bereich. Du drehst sie auf, du baust das Fenster ein, die Masse quillt raus. Dann haben wir gesagt, wir warten ein paar Minuten, eine halbe Stunde und dann gehen wir mit dem Fugenboi oder mit der ECK drumherum und trennen die Masse, die rausgequollen ist und von der Masse, die drunter ist. Und dann hat bestimmt der eine oder andere noch ein Bild im Kopf, weil er es vielleicht schon gemacht hat oder als Kind mal mit Mama gemeinsam gemacht hat. So es kommt jetzt auch bald in der Zeit des Plätzchenbackens. Wenn du jetzt so Teig, den du hast, von der von der Küchenarbeitsfläche wegbekommen willst. Wie machst du es dann? Dann Sebastian? Am einfachsten hast du ein bisschen Teig noch übrig.

Sebastian [00:30:06]:
Einfach aufessen. Das wolltest du gar nicht wissen.

Michael Windecker [00:30:09]:
Das Aufessen wolltest du nicht hören.

Sebastian [00:30:10]:
Du kannst natürlich eine kleine Kugel mit dem Teig machen und damit die kleinen Teigreste machst du wieder zu 1 großen Kugel zusammen.

Michael Windecker [00:30:18]:
Genau. Und genauso machst du das auch. Du nimmst ein kleines Kügelchen und dann tupfst du drauf. Und wer bei uns schon mal auf der Messe war, wie gesagt, die nächste ist die CMT in Stuttgart, kommt gerne vorbei, da zeigen wir das auch. Dann werden jeden Tag bei uns diese Kügelchen halt immer größer, weil wir das halt vorführen, wie das richtig geht. Und das ist nichts anderes, schnell abtupfen, wie man den Teig von der Arbeitsplatte zurückkriegt. Dann bildet sich das immer größeren, größerer Ballen in dem Bereich. Und genauso kriegst du das rückstandsfrei weg.

Michael Windecker [00:30:43]:
Und das geht halt relativ schnell, ist viel, viel schneller als verfugen. Es ist viel, viel schneller als abziehen. Und das rückstandsfrei funktioniert, dass es geht also rückstandsfrei wieder weg in dem bereich und wie gesagt essen würde ich jetzt nicht machen wobei der hauptrohstoff der da drin ist botyl in dieser dichtungsmasse ist essbar weil wenn du guckst ich glaube es ist e 305 oder so was müssen wir nachgucken Also Botyl ist zum Beispiel auch in Kaugummi drin, dass ein Kaugummi nicht spröde wird. Also Botyl an sich könntest du essen. Jetzt nicht in der Form, wie wir es machen, bei Verlösenmittel, Ruß und andere Dinge noch zu mischen, Aber die Ursprungsform ist essbar. Das habe ich vor zig Jahren mal unseren Agenten auch untergejubelt. Bei 1 Weiterbildung habe ich ein Kaugummi hingelegt und habe dann gesagt, übrigens das selbe Zeug, was im Kaugummi ist, ist auch in der Zerdichtungsmasse.

Sebastian [00:31:30]:
Ich hatte mir übrigens so ein bisschen von dem Zeug einfach ein Stöckchen drum gewickelt und damit dann abgedichtet, weil damit kann man dann, also wenn man es ab und zu mal machen muss bei einem alten Fahrzeug, kann man dann noch viel viel schneller das Ganze miteinander abtopfen, weil man halt einfach so ein bisschen wie ein Werkzeug, also wie ein Hammer, der quasi aber oben kein Metall dran hat, sondern einfach Dichtmasse und durch dieses an sich selber klebend, kann man halt perfekt die Sachen sauber machen.

Michael Windecker [00:31:53]:
Hast du gut irgendwoher gesehen, kopiert?

Sebastian [00:31:56]:
Ja, ich habe das mal in irgendeinem Forum mitgenommen.

Michael Windecker [00:31:58]:
Okay, alles gut, weil so machen uns Profis das alle. Du wirst überall so ein Stöckchen oder so einen ehemaligen Pinsel oder sowas nehmen die dann oft. Und da ist dann vorne so der Ballen 8936 drauf, mit dem die dann arbeiten. Das wirst du ganz oft finden bei den Profis.

Sebastian [00:32:12]:
Ja und der klebt auch wunderbar an irgendeiner Oberfläche in irgendeiner Klappe und dann kannst du das da immer wieder rausholen, wenn du es brauchst. Das ist also wirklich perfekt.

Michael Windecker [00:32:21]:
Ja, benutzen zum Beispiel Kunden von uns, die haben das dann entdeckt, die machen so Mineralausstellungen, wo sie so Steinchen und lauter so Sachen ausstellen. So in dem Bereich. Die nehmen genau diese Reste und machen die drunter, dass diese steinchen nicht umfallen oder stehen bleiben oder machen und nach der messe könnte die wieder einpacken ohne problem.

Sebastian [00:32:39]:
Ja weil sie es auch einfach löst wieder von denen also das vielleicht auch nochmal das ist wirklich der vorteil wenn ich nach fernsehe ein klebe, dann habe ich einen riesen aufwand das wieder rauszuschneiden Im Zweifel muss ich irgendwie mit Sägedraht und hast du nicht gesehen arbeiten. Und die Botyldichtmasse, ich brauche zwar auch ein bisschen Kraft und muss vielleicht ein bisschen hebeln, aber ich kriege eben diese Fenster, Innenrahmen und Außenrahmen wieder auseinander, kann dann super einfach die Dichtmasse entfernen, sauber machen und kann halt direkt wieder neue Dichtmasse aufbringen. Also deswegen vielleicht das auch nochmal, warum man das bei so Dachlugen, Fenstern und so weiter macht, damit man das wieder wegkriegt, weil und da kommen wir jetzt vielleicht zum nächsten Punkt, Warum muss ich das überhaupt mal wieder wegkriegen? Weil es halt doch irgendwann undicht werden kann. Warum kann es denn undicht werden, Michael?

Michael Windecker [00:33:26]:
Lass mich noch 2 Sachen bei dir gerade zu dem ergänzen. Also ich habe gerade letzten November, also vor einem guten Jahr, bei 1 Schulung eine Dachluke entfernt, die war 25 Jahre eingebaut und man konnte sie entfernen und man konnte es auch noch abtupfen, auch nach 25 Jahren noch. Und das geht dann auch rückstandsfrei von der Dachluke etc. Weg. Auch in diesem Bereich noch. Also von der Seite her alles, was mal demontiert werden muss. Und es ist meistens nicht, weil es undicht wird, sondern oftmals ist es so, dass diese Kunststoffteile einfach altern. Diese Kunststoffteile werden oftmals spröde, rissig oder gehen einfach durch die häufige Nutzung kaputt.

Michael Windecker [00:34:00]:
Das heißt so eine Dachluke, meistens sind es nicht die Undichtigkeiten, sondern es ist irgendwie scharniert, dass es kaputt geht. Bei einem Hagelaktion ist das Glas gesprengt oder, oder, oder. Also das ist meistens gar nicht mal das Thema Undichtigkeiten, sondern oftmals sind es einfach, dass diese Haken, Halter, Gassteckdosen und so weiter und so fort. Ich merke das jetzt bei mir, mein Motorrad ist jetzt 14 Jahre alt, da bricht man zacken von so einem Wassereinlauf im Prinzip sag ich mal weg und so weiter und so fort. Also es sind einfach eher Verschleißteile und Man muss einfach wissen, wenn man sein Fahrzeug länger hat oder ein Fahrzeug hat, das etwas älter ist, dann komme ich irgendwann an diese Grenzen, sagen wir mal, spätestens ab 5 oder 10 Jahren, dass die ganzen Kunststoffe nicht mehr so die Qualität haben. Und dann musst du es irgendwann austauschen. Und dann hast du die Wahl, wenn du sie eingeklebt hast, dass du wieder so schön gesagt hast, Schneidedraht, Multitool, irgendetwas oder wenn du das richtig, richtig eingeklebt hast beim Fenster, sage ich, okay, dann nimm ein Fenster ein und einmal größer und baue einfach den nächsten mal größer ein. Aber das ist halt auch endlich, das kannst du nur ein-, zweimal machen, dann gibt es keine großen Fenster mehr oder du hast nicht genug Auto übrig.

Michael Windecker [00:35:03]:
In dem Bereich. Also da muss man einfach gucken. Deswegen alles, was man irgendwann demontieren können sollte, müsste. Und da gehören Klappen, Luken, Steckdosen, Durchführung insbesondere. Die gehören auf jeden Fall da dazu.

Sebastian [00:35:18]:
Und kann es trotzdem sein, dass auch so eine Dichtmasse irgendwann spröde wird, wenn du keine Ahnung jedes Jahr im Winterurlaub und in den Sommer, also Winterurlaub in den Alpen und den Sommerurlaub in Spanien verbringst?

Michael Windecker [00:35:29]:
Ja Sicher, die Alter natürlich auch, aber gerade das 89, 36, wenn man dem nichts Böses tut, dann hält das mal 10 Jahre plus, eher 20 Jahre. Also das ist mal gar kein Problem. Es ist meistens irgendein äußerer Einfluss, der dazu führt, dass die Dichtungsmasse angegriffen ist. Das sind dann oftmals Reinigungsmittel. Das ist vielleicht mechanisch, dass ich dann doch mit dem Hochdruckreiniger dran gehe und das runter wegspritze. Oder mein Highlightfall in meiner 20-jährigen Karawane-Geschichte war jemand, der hat das wirklich gemacht Und der hat das dann noch einmal gemacht und noch einmal gemacht. Und beim dritten Mal bin ich ihn mit den Schaden angeguckt, weil wir dreimal Ersatz geschickt hatten. Und der hat wirklich 1 gemacht.

Michael Windecker [00:36:08]:
Der hat wirklich so 5 Kilo Pulverwaschmittel genommen und hat was aufgelöst und hat dann mit seinem Auto gewaschen. Und zwar so richtig tief eingeschäumt, das sah aus wie so ein Schaumbad, in dem du sitzt, in 1 Badewanne. So sah der Wohnwagen aus. Ja, und da sind natürlich Dinge drin in so einem Waschmittel. Ja, da rechnet natürlich keiner mit. Da sind Weichware drin, da sind Tenside drin, da sind andere Dinge drin. Da ist natürlich Verdichtungsmaß nicht unbedingt für ausgelegt. Und dann brauchst du dich auch nicht wundern, warum es sich irgendwann anlöst, auflöst, etc.

Michael Windecker [00:36:38]:
Aber wenn du das normal mit normalen Reinigungsmitteln, die aus dem Kfz-Bereich kommen, sauber machst und normal wäschst, dann hält das relativ lang. Wie gesagt, Alter tut alles ein bisschen, aber nicht heute, nicht morgen, sondern 10 Jahre plus.

Sebastian [00:36:54]:
Ja, man muss auch sagen, wenn ich jetzt über ältere Fahrzeuge spreche, dann ist mein Zeitrahmen, den ich da im Kopf habe und meine Erfahrung auch hatte, 25 bis 30 Jahre. Also durchaus sehr lange Zeiten, wo dann mal eine Dachluke eben undicht geworden ist oder ich auch ein Fenster tauschen musste. Ich kann es jetzt tatsächlich, also natürlich, klar Kunststoffe, Weichmacher geht raus, wie ein Spröde. Ich kann es jetzt gar nicht sagen, ob es die Dichtmasse war oder ob es der Fensterrahmen war. Aber nochmal ein guter Punkt, dass die Dichtmasse nicht so das Problem ist, sondern meist eher die Kunststoffe.

Michael Windecker [00:37:30]:
Genau, Und genauso bei den Kunststoffen hast du das Problem, wenn diese Kunststoffe Weichmacher enthalten, das klassische Weich-PVC, sag ich mal, dann hast du das Problem, dass die Natur immer versucht ein Gleichgewicht herzustellen. Habe ich einen Weichmacher auf der einen Seite und habe ihn nicht auf der anderen Seite, dann wandert der Weichmacher in die andere Seite rein, bis auf beiden Seiten ungefähr gleich viel Weichmacher ist. Das heißt, da muss man aufpassen, wenn ich so ein Kunst-PVC habe, weil Jeder kennt das PVC-Dachrinnen, das ist wie PVC normales. Das andere ist Weich-PVC, das mache ich mit Weichmacher. Ich nehme da Weichmacher rein, gebe es ähnlich wie Öl, damit es das weich macht. Das kann natürlich auch in meinen Klebstoff wandern. Dann wird mein Klebstoff leider auch wieder weich. Weil unsere Klebstoffe enthalten keine Weichmacher.

Michael Windecker [00:38:17]:
Da passiert sowas nicht. Aber wenn du da Kontakt zu 1 anderen Seite hast, könnte auch sowas passieren. Die eine Seite wird dann spröde und dafür wird die andere Seite ein bisschen weicher. Ist dann manchmal auch blöd, aber ist die Ausnahme.

Sebastian [00:38:31]:
Jetzt wissen wir ja von der Klebefolge, dass das Thema Oberflächenvorbereitung oder Untergrundvorbereitung sehr sehr sehr wichtig ist. Wie ist das beim Dichten? Muss das genauso knibel passieren? Ist das da anders? Ist das einfacher? Ist das komplizierter?

Michael Windecker [00:38:49]:
Okay, ist es etwas anders da. Weil, was heißt das, wenn wir vorher geklebt haben? Wir haben keine weitere Sicherung. Das heißt, wenn die Verklebung versagt, weil ich nicht richtig sauber gemacht habe, dann liegt dieses Bauteil auf der Straße. Und du möchtest nicht hinter einem Wohnmobil fahren und möchtest eine Sat-Anlage, eine Solaranlage oder ein Wagen am Auto haben, weil der andere sie blöd geklebt hat, weil er nicht richtig sauber gemacht hat. Das führt zu schweren Schädensfällen bis hin zum eventuell schwersten Unfall und das will keiner. Der Vorteil ist bei den Sachen, die wir direkt reden, beim Dichten ist das alles ja geschraubt, das heißt die Schraube hält das. Das heißt, die deine Dachluke wird nicht flöten oder wegfliegen, weil du sie nicht richtig gereinigt hast. Okay, Das wird nicht passieren.

Michael Windecker [00:39:32]:
Von der Seite ist die Gefahr nicht so hoch, weil du sie zusätzlich geschraubt hast. Der Schaden ist der selbe. In dem Moment, wo du nicht richtig gereinigt hast, hast du Dreck zwischen der Dichtungsmasse und deinem Dach oder deinem Fügeteil. Und da wird dann das Wasser reinlaufen, weil der Dreck dazwischen ist. Und dann hast du eine Undichtigkeit. Das trifft Gott sei Dank in dem Fall nur dich selbst und nicht das hinterherfahrende Fahrzeug. Aber für dich ist es genauso blöd, weil du natürlich dann nach ein paar Wochen, Monaten, Jahren feststellen musst, okay, ich muss es wieder machen, weil ich halt nicht sauber gearbeitet habe. Und deswegen sage ich, das A&O ist die richtige Sauberkeit.

Michael Windecker [00:40:08]:
Staubfrei, fettfrei, trocken. Gerade jetzt wichtig, weil wir haben so Temperaturen, das kriege ich gerade immer wieder mit, wo es jetzt schon mal kühler wird, wenn ich jetzt morgens draußen eventuell sogar arbeite oder ein Fahrzeug auch in der Garage jetzt hole morgens und will dann gleich am Samstag V-Meter anfangen. Das Fahrzeug stand aber bei 5, 6, 8 Grad draußen. Ich fahre es in die Garage rein, dass ich arbeiten kann oder in die Werkstatt oder die Halle. Dann habe ich das Problem, dass ich Kondenswasser drauf habe und auf dem Kondenswasser kann ich weder kleben noch richtig dichten. Also ich muss gucken, dass das alles weg ist. Ansonsten hast du danach genauso einen Spalt, wo das Kondenswasser war. Und dann hast du es trotzdem wieder undicht, obwohl du gerade neu gearbeitet hast.

Michael Windecker [00:40:45]:
Und das ist halt so eine Thematik. Ganz vorsichtig einfach sein.

Sebastian [00:40:52]:
Also gilt hier letzten Endes das Gleiche, es gibt ein Datenblatt für jeden Dichtstoff wahrscheinlich genauso wie für Klebstoffe, da steht Idealerweise genau drin, Verarbeitungstemperaturen, keine Ahnung, also in Anführungszeichen Aushärtezeit und auch wie ich die Oberfläche quasi vorbereiten muss, damit es richtig funktioniert und richtig dichten kann.

Michael Windecker [00:41:13]:
Wobei natürlich jetzt die Dichtstoffe nicht so temperaturproblematisch sind wie die Klebstoffe, weil Die Klebstoffe sind ja so, dass sie eigentlich ein Reaktionsklebstoff sind. Das heißt, bei der Austrocknung entsteht die Klebenaht und der Klebstoff eigentlich erst. Dementsprechend müssen die Teilchen miteinander reagieren können, das heißt sie müssen sich bewegen. Während die meisten Dichtungsmassen sind eigentlich Thermoplaster, das heißt die werden von uns nur in eine flüssige Form gebracht und die Flüssigkeit muss verdunsten. Das heißt ich kann so eine Dichtungsmasse auch ohne Probleme unter 10 Grad benutzen. Unter 5 würde ich es nicht machen, aber unter 10 Grad geht es auf jeden Fall. Während bei den Verklebungen hätte ich natürlich viel lieber die 15 Grad als die 10 Grad.

Sebastian [00:41:58]:
Das ist halt

Michael Windecker [00:41:58]:
so ein bisschen der Unterschied. Das heißt, So eine Dachluke eindichten ist jetzt immer noch problemlos möglich, wenn es tagsüber ein bisschen warm ist und die hat ja auch nichts zu halten, weil durch Verschraubung hält sie ja so und dann kann auch die sich nicht mehr bewegen, die kann nicht mehr verrutschen. Das heißt auch da kann ich das Auto relativ zügig benutzen. Die Temperaturschwankungen stören mich auch nicht so sehr, weil das ist ja fixiert durch die Verschraubung. Dichtarbeiten sind jetzt absolut noch unkritisch durchführbar. Bei Klebearbeiten muss man jetzt natürlich gerade wenn es nachts so kalt wird schon ein bisschen darauf achten, was ich hier so tue was da passiert also das dichten unkritischer als kleben

Sebastian [00:42:39]:
ok und wie reinige ich jetzt die oberfläche wie bereite ich die vor was gibt es auch spezielle sets für spezielle kanal und brauchen primer oder ähnliches

Michael Windecker [00:42:47]:
nein also ein primer brauche ich nie bei aber kann unsere produkte weder bei den Klebstoffen noch bei den Dichtungsmassen. Ich brauche bei den Klebstoffen manchmal einen Aktivator. Hängt von der Oberflächenspannung ab, also bestimmte Plastikteile etc. Die Dichtungsmassen Brauche ich weder einen Aktivator noch einen Primer. In dem Bereich geht es wirklich nur darum, sauber zu machen. Staubfrei, fettfrei, trocken. Unser Decathlon Ultra bietet sich immer wieder an, weil es rückstandsfrei weggeht. In dem Bereich kann aber auch ein anderes Reinigungsmittel sein.

Michael Windecker [00:43:15]:
Wichtig ist, es muss restlos verschwinden. Und es muss eine saubere Oberfläche machen.

Sebastian [00:43:21]:
Und kann ich irgendwelche Stoffe nicht abdichten miteinander? Also gibt es irgendwas, also im Camping-Premium ist klar, Wasser nicht, aber im Camping-Fahrzeugbereich irgendwelche Stoffe, die nicht funktionieren?

Michael Windecker [00:43:36]:
Also auch da wieder, das hat mit der Oberflächenspannung zu tun also sprich Teflon, PP, PE, Silikone das sind alle Stoffe die ich nicht verkleben und auch nicht eindichten kann. Das ist da muss ich ein bisschen gucken, dass diese Stoffe da nicht auftauchen. Ist in den letzten Jahren verstärkt leider aufgetaucht, seit die der eine oder andere gerade beim Dachlugeneinbau, gerade beim kassenwagenbereich sich diese rahmen aus dem 3d drucker selbst erstellt. Ja nimmt der eine der andere kunststoffe die manchmal einfach nachher nicht zu verkleben oder zu dichten sind und wundern sich danach warum es passiert. Ja also da muss ich einfach aufpassen dass ich da ein PVC nehmen oder ein Asa nehmen oder vielleicht ein Edelstahl oder ein Alu oder so was, sag ich mal. Gerade für so Sickenfüller ist immer wieder so ein Thema oder auch wie gesagt das Thema Adapterrahmen, Da gibt es ganz gute, mit denen wir jetzt gute Erfahrungen gemacht haben, wie diese Camperadapter, die machen auf Zuruf aus einem guten Rohstoff für dein Fahrzeug, was du brauchst, den passenden Adapter. Nicht ganz günstig, aber auf jeden Fall sinnvoll. Das sind solche Kleinigkeiten, die man dann da beachten sollte.

Michael Windecker [00:44:45]:
Aber das ist oftmals der Rohstoff. Und meistens sind es Kunststoffe, die problematisch sind.

Sebastian [00:44:50]:
Okay. Und gibt es, abgesehen vom, dass ich nicht richtig reinige oder eben Kondensfeuchtigkeit sowas dazwischen habe, Gibt es noch andere Fehler, die Menschen machen, wenn sie Dinge abdichten beim Campingfahrzeug?

Michael Windecker [00:45:09]:
Nein, eigentlich nicht. Wenn du so ein bisschen gesunden Menschenverstand hast, ist halt so die Thematik. Wie gesagt, Gerade jetzt ist das Thema Kondenswasser und Kälte das Thema. Je wärmer alles ist, desto schöner ist es benetzbar, desto schöner ist verfugbar und so weiter und so fort. Das heißt, ich kann mir jetzt einen Gefallen tun, indem ich halt hingehe, die Kartusche auf die Heizung lege und die Dachluke stelle ich oder die Klappe stelle ich auch da vor die Heizung. Und da, wo ich das nachher, nachdem ich das Senster ausgebaut habe, gehe ich mir Föhn ein bisschen drum, dass das Ganze ein bisschen warm ist. Dann mache ich das Ganze halt einfach optimal. Und mache mir das Leben so ein bisschen schön, auch wenn ich draußen jetzt nur noch 15 Grad habe.

Michael Windecker [00:45:41]:
Und nachts vielleicht sogar nur noch 4 Grad habe. Und dann passt das schon einigermaßen. Das Dicht ist da wesentlich unkritischer, weil es halt auch zusätzlich geschraubt ist. Das ist für mich so der große Vorteil. Und ja, wenn ich mich halt zu blöd anstellen würde, dann müsste ich es halt noch mal machen. Aber es fällt mir halt nicht auf die Straße. Das ist für mich so ganz, ganz wichtig. Es wird kein anderer verletzt dadurch.

Nele [00:46:03]:
Wenn ich jetzt feststelle, ich muss irgendwas an meinem Campingfahrzeug abdichten, ich habe aber jetzt noch keine Erfahrung damit, so wie ich zum Beispiel. Also ich stelle die Frage auch aus persönlichem Interesse. Wie entscheide ich als Dichtanfänger, ob ich mich an so ein Projekt dann selber ranmache, oder ob ich es vielleicht doch lieber in fachkundige Hände gebe und in eine Werkstatt fahre?

Michael Windecker [00:46:29]:
Das ist so dieselbe Frage, was würdest du dir zu Hause zutrauen? Und auch da wieder der gesunde Menschenverstand. Wenn du jetzt sagst, okay, ich kriege nicht mal mit dem Schraubendreher irgendwas aus 1 Wand geschraubt, dann würde ich sagen, okay, dann lass auch beim Fahrzeug die Finger davon. Da muss man einfach drüber nachdenken. Ich habe jetzt, wie gesagt, schon Projekte erlebt, da haben Leute mich angerufen, die haben dann ein Schlafdach selbst einbauen wollen und dann habe ich irgendwann mitgekriegt, die haben sowas noch nie gemacht und haben auch vielleicht 2 linke Hände bei den Fragen, die sie gestellt haben. Und dann kriegst du halt mit und dann fragst du ihn, wie du auf die Idee kommst, das zu machen und dann sagt er, ja, ich habe so ein YouTube-Video von 10 Minuten gesehen, wie so ein Schlafzimmer eingebaut wird. Ja, und dann schüttelst du mich halt, dann sage ich, sei mir nicht böse, Nele, du greifst in die Fahrzeuggeometrie ein und das, was du hier tust, ist einfach grob fahrlässig. In dem Moment, wo ich jetzt sage, ich mache so eine Klappe, eine Luke, eine Tür, ein Fenster, so ein Dachfenster sind je nach Größe, du ziehst den Außenrahmen ab, dann guckst du da drunter, dann sind da 4, 6, 8 Schrauben drunter, die machst du los, dann löst du das von links gegen rechts, dann ist sauber machen der größte Fehler, den du machen kannst. Machst die Dichtungsmasse drauf und schraubst die Schrauben wieder rein.

Michael Windecker [00:47:36]:
Das ist mit der Tasse Kaffee oder auch für den Mann dann vielleicht mit einem Schluck Bier, mit 1 Flasche Bier an einem Samstagvormittag ganz locker gelöst. Ich meine selbstverständlich darf die Frau auch ein Bier trinken. Oder der Mann darf auch einen Kaffee trinken.

Nele [00:47:49]:
Ich wollte gerade sagen.

Michael Windecker [00:47:50]:
Wir wollen das jetzt nicht gändern oder so. Das kann man ganz entspannt machen und dann kann man auch eigentlich nichts falsch machen. Da ist es nicht so das Thematik. Da ist das Kleben auch da wieder viel kritischer, an dem Moment, wo ich mir zutraue und sage, okay, ich habe hier einen Fehler, ich habe etwas übersehen. Nichts umsonst kommen gerade zum Thema Kleben auch die Werkstattleute zweieinhalb Tage zu uns zur Schulung und lernen, wie das optimiert geht, wie das besser geht, wie man Klebeprotokoll macht, wie man Analyse macht und so weiter und so fort. Und da beschäftigen wir uns auch nur vielleicht ein, 2, 3 Stunden beim Dichten und einen Tag beim Kleben. Ja.

Nele [00:48:22]:
Also reicht’s, wenn ich so ein handwerkliches Grundgeschick habe und ein bisschen Geduld mitbringe?

Michael Windecker [00:48:28]:
Genau.

Nele [00:48:28]:
Klammer auf, woran es dann bei mir wahrscheinlich scheitern würde. Also an der Geduld, aber.

Michael Windecker [00:48:33]:
Das kann ich nachvollziehen. Da liege ich eher auf deiner Seite. Ich bin auch 1, der das großzügig ausschneidet oder ein bisschen mehr nimmt. Das ist so, weil das Exakt ist nicht so mein Thema manchmal.

Sebastian [00:48:46]:
Ich kann dazu auch noch, gerade wenn ihr Fenster und Luken macht, gibt es bei YouTube auch eigentlich für fast alle Sachen ein Video, wo man zumindest dann auf die Schnelle sieht, wie man es demontiert. Weil manchmal sind irgendwie Schrauben hinter irgendwelchen Klappen oder Sachen versteckt. Du hast es ja gerade schon gesagt, von links nach rechts ziehen, manchmal weiß man das nicht. Gibt es eigentlich für fast alles auch ein YouTube-Video, wo ich dann sehe, wie ich es demontieren kann. Und ich kann auch sagen, ich hatte noch nie eine Dachluke repariert. Und das war tatsächlich halt wirklich einfach. Das, ich glaube, 2, 3 Stunden. Und wie du sagst, ein Vormittag, es hatte beim Frühstück halt reingeregnet, plötzlich.

Sebastian [00:49:23]:
Und dann als es aufgehört hat zu regnen, 2, 3 Stunden und dann war das ganze Thema wieder dicht. Ich habe natürlich, Gott sei Dank, die Reiniger und Dichtmittel dabei, weil ich mir schon gedacht habe, dass so etwas passiert. Aber da kann ich tatsächlich den Leuten die Angst nehmen. Also sei denn wirklich, hier könnte ich meinen Schraubenzieher gerade halten, wäre es ja völlig okay, aber dann ist vielleicht eine Werkstatt wirklich das Bessere. Oder ihr sagt, ne, hier, Das will ich jetzt, die Herausforderung nehme ich an. Dann ist das auch okay. Also ich glaube auch da mit einem YouTube-Video, ich kann mir nicht vorstellen, dass man so unbegabt ist, dass man mit einem YouTube-Video nicht eine Dachluke eingedichtet kriegt.

Michael Windecker [00:49:57]:
Also bin ich bei dir, Sebastian, sehe ich auch so. Wobei, tut mir bitte eingefallen, gerade bei den YouTube-Videos, bei den Dachluken ist vielleicht nicht so viel Unfug dabei. Ich habe leider ganz, ganz viele Videos gesehen und das ist auch der Grund, warum ich ja das Buch geschrieben habe. Klebt nicht, gibt es nicht, weil ich so viel teilweise hanebüchen Sachen gesehen habe, wo dann Leute gesagt haben, hey, genau so musst du das machen. Und ich als Klebeprofi sage Ja, das kann man so machen, aber führt ins Desaster. Ich zeige jetzt, was richtig geht. Wie gesagt, holt euch das Buch oder geht auf unsere Homepage. Mittlerweile haben wir jetzt ganz viel Geld ausgegeben für die Akademie und haben Filme gezeigt, wo du viele, viele, viele Dinge siehst.

Michael Windecker [00:50:32]:
Wie gesagt, von Seitenfenster einbauen, über Dachluke einbauen, Satz-Solaranlage auffordern, haben wir beim Kassenwagen jetzt alles gemacht und sehr deutlich gefilmt mit Profis zusammen, wo ihr genau gucken könnt, Achtung, so geht das Ganze. Wie gesagt, immer mit einem besondenen Menschenverstand gucken. Macht dieses Video, was ihr euch anguckt, Sinn? Oder habt ihr ein Bauchgefühl und sagt, da ist irgendwas komisch bei. Dann guckt euch ein weiteres an oder ruft bei uns an oder wie gesagt, findet irgendeine Lösung. Hier redet mit Sebastian und Nele, die haben auch Ahnung.

Sebastian [00:51:01]:
Ganz wichtig, mir ging es die Demontage. Das mit dem Kleben und so manchmal ganz viel Bullshit. Da ist das ja wie im ganzen Internet, auch mit anderen Dingen. Ich würde meinen Motor auch nicht anfangen zu reparieren nur aufgrund 1 YouTube-Videos, sondern ich meinte wirklich die Demontage, weil das hat mir auch schon so geholfen. Du hast irgendwas, ist locker an deinem Fahrzeug, du musst irgendeine Klappe ausbauen, bevor du jetzt den Clips abreißt, ja, guckst du einmal in ein YouTube-Video, wo der Clips ist und wie du das machst und das meinte ich auch beim Dachfenster, halt irgendwelche Sachen zu machen, aber nochmal guter Hinweis auf eure Academy, da habe ich dann die richtigen Videos, wo der Profi euch zeigt, wie’s geht. Aber so grad für Demontage ist YouTube tatsächlich immer eine gute Idee, weil dann spar ich mir halt, die Clips oder was auch immer zu zerbrechen. Weil das ist dann auch herrlich, wenn ich da noch mal Sachen nachkaufen muss.

Michael Windecker [00:51:46]:
Bin ich bei dir?

Nele [00:51:48]:
Die Akademie-Seite verlinken wir auf jeden Fall auch noch mal in den Show Notes, sowie die anderen Infos und Quellen, die gerade genannt wurden in der Folge. Sebastian, Du hattest ja vorhin gesagt, du hattest ein Set dabei, was dir dann geholfen hat. Wir hätten tatsächlich keines dabei. Deswegen, gut, wir haben auch ein niegelnagelneues Fahrzeug. Das ist dann immer noch mal so ein, da denkt man immer, es passiert ja nix. Aber was gehört denn in so ein kleines Notfallkitt dichten?

Sebastian [00:52:21]:
Fragst du jetzt mich oder fragst du den Michael?

Nele [00:52:23]:
Ich fragte ausnahmsweise den Experten, also den richtigen Experten. Du bist ja auch Experte, aber…

Michael Windecker [00:52:32]:
Das ist halt auch da wieder, da bin ich ja, kann ich euch beide verstehen. Du sagst, ich habe ein neues Fahrzeug, es wird schon nichts passieren, obwohl ich weiß aus meiner jetzt doch was längeren kämpfer erfahrung das stimmt nicht so ganz das passiert immer irgendwo was mit dem du nicht rechnest und wenn du halt und ist ein älteres fahrzeug hast jetzt wie ein sebastian und sagst okay ich weiß diese diese nähte sind einfach alt und das und das dann ist es schon sinnvoll vielleicht eine Kartusche mehr mitzunehmen und eine Kartusche Spritze dabei zu haben, weil die wahrscheinlich bei einem alten Fahrzeug, was 25, 30 Jahre ist, doch viel, viel höher ist als bei so einem neuen Fahrzeug. Für mich ist das so, das ist auch nachher eigentlich in dem Notfallkit drin, sage ich mal. Für mich ist so eine Dichtungsmasse, okay, dann so ein kleiner Klebstoff von dem MS5, wo ich sagen kann, da kann ich Hakenhalter etc. Nachträglich mal ankleben oder ich habe so einen Fall gehabt, die sind nach Amerika gefahren und sind in der Fähre schon in Halifax in Kanada runtergefahren und haben sich gerade mal so 10, 10 Meter, 15 Zentimeter die Seitenwand aufgerissen, weil sie so einen Haken übersehen haben bei der Fähre runterfahren. Und dann hat er gleich gesagt, boah, ich am liebsten würde ich rumdrehen. Hab mir telefoniert, sag ich, du pass auf, mach dein Reparatur-Kett auf, da ist ein kleiner Klebstoff drin und dann gehst du Baumarkt und holst dir ein Stück Blech. Dann kleben wir da ein Stück Blech drüber und dann fährst du erstmal deine 3 Monate Amerika und wenn du nach Hause kommst, mach mal süpsch, aber du kannst erstmal weiterfahren.

Michael Windecker [00:53:46]:
Deswegen sag ich, so ein kleiner Klebstoff, bisschen Dichtungsmasse, so ein Botyltape hätte ich mitgenommen in dem Bereich. Und ganz klar, ja, das Camper-Wahrzeug-Gaffer-Tape gehört dann einfach da rein. Ja, Da kommt man einfach nicht drum rum. Wir werden uns nächstes Jahr auch mit TAPES beschäftigen, mit so 2, 3, 4 Notfall-TAPES werden wir wahrscheinlich Ende nächsten Jahres auf den Markt bringen. Jetzt sind wir gerade in der Endphase. Ja, aber da kommst du halt einfach nicht drum rum. Das gehört einfach dazu.

Sebastian [00:54:15]:
Ja, das kann ich bestätigen. Ich hatte es jetzt nicht als Set dabei, ich habe es mir selber zusammen gekauft. Aber das waren im Prinzip auch die Sachen, die ich dabei hatte. Zum einen hatte ich ein paar Sachen übrig vom Solaranlager aufbauen und zum anderen war mir klar, es wird irgendwas undicht werden irgendwann und dann war ich einfach lieber vorbereitet. Wobei man auch ja in ganz Europa fast überall, wo man unterwegs ist, irgendeinen Camperbedarf finden wird und die kriegen eigentlich auf jeden Fall immer irgendeine Dichtmasse oder einen Kleber organisiert. Im Zweifel stehst du dort auf dem Campingplatz und bestellst es gerade eben. Es gibt ja auch in jedem Land Online-Shops. Also an sich ist die Versorgung auch da im Notfall gut.

Sebastian [00:54:53]:
Das Einzige, du musst halt vielleicht 3, 4 Tage warten und musst dir dann irgendwie mit Gaffer-Tape und 1 Folie helfen, damit du deine Dachluke zum Beispiel dicht kriegst. Aber wenn du Gaffer-Tape und so dabei hast, kannst du auch da so ein bisschen Zeit überbrücken.

Michael Windecker [00:55:06]:
Zähl ich ähnlich.

Nele [00:55:08]:
Ja, also ich habe jetzt keine inhaltlichen Fragen mehr. Du, Sebastian?

Sebastian [00:55:14]:
Ne, tatsächlich nicht. Das waren so die Fragen, die ich mir überlegt hatte, habe ich gestellt. Die Wissenslücken, die ich hatte, sind quasi gefüllt. Michael, haben wir aus deiner Sicht noch irgendwas vergessen oder hast du noch was nicht erwähnt, was wichtig wäre bei dem ganzen Thema?

Michael Windecker [00:55:32]:
Ja, gut, wir sind jetzt die letzten 3 Folgen. Wenn man sich die alle 3 anguckt, schon relativ tief immer eingestiegen. Und wer sich die 3 Folgen halt anguckt, der macht auch die groben Fehler einfach auch nicht mehr. Wie gesagt, Ich lege immer den Gewert auf die Sauberkeit, weil das immer wieder in meinen Erfahrungen so 95 Prozent der Fehler sind. Und eben von den 95 Prozent der Fehler sind halt auch 98 Prozent Anwendungsfehler. Das heißt, also ist es oftmals die Haftung, meistens entweder der falsche Klebstoff für die falsche Oberfläche oder die richtige Sauberkeit. Wer sauber, sauber arbeitet, schließt einfach vieles, vieles aus. Und jetzt kommt natürlich gerade Richtung Herbst das Thema Temperatur noch so ein bisschen dazu.

Michael Windecker [00:56:09]:
Also wer auf das auch noch ein bisschen beachtet, hat eigentlich 9 von 10 Fehlern ausgeschlossen. Und wie gesagt, braucht euren gesunden Menschenverstand. Macht es Sinn, es so zu tun, wie es mir 1 erzählt oder wie ich es sehe. Und bei der Demontage kann man auch, wie gesagt, schön die Lüge zu wenden. Da bin ich auch bei Sebastian. Bei den anderen Dingen muss man einfach mal gucken. Wie gesagt, macht das Ganze so Sinn. Und es gibt ja auch, das ist ja der Vorteil bei der Camper-Community, doch immer wieder irgendeinen alten Hasen, wenn ich am Campingplatz bin, der auch irgendeine Idee hat, die meistens funktioniert.

Michael Windecker [00:56:42]:
Also da tauscht man sich ja doch aus. Und Ich habe den Fall jetzt gerade gehabt bei der Abend Adventure Southside waren wir und ja da ist auch eine Pumpe kaputt gegangen, das Wasser gespritzt etc. Und ich hatte keinen Kabelbinder dabei, aber da findet man doch immer irgendwo einen in der Nachbarschaft, der einen hat, hauscht man sich einfach aus und man sagt, 1 probier mal das oder probier mal das. Und das ist ja das Schöne an dieser Community.

Sebastian [00:57:06]:
Ja, dann haben wir noch das Gewinnspiel angesprochen.

Nele [00:57:10]:
Und eine kleine Ankündigung müssen wir auch gleich noch machen.

Sebastian [00:57:12]:
Okay, dann machen wir erst mal kurz das Gewinnspiel. Und damit ihr 1 von den 3 Klebe- und Dichtsets von decaline gewinnen könnt, beantwortet uns doch bitte die folgende Frage und zwar mit welchem Material sollte man laut dem Michael Windecker auf gar keinen Fall abdichten? Schickt uns die Antwort bitte an oder bitte per E-Mail an podcast.camperstyle.de bitte ausschließlich E-Mail benutzen, tragt als Betreff ein Gewinnspiel Dekalin Und schreibt dann einfach in die E-Mail eure richtige Antwort rein. Und wenn wir euch ausgelost haben, schicken wir euch dann eine E-Mail zurück und fragen nach eurer Adresse, damit euch das Set entsprechend zugehen kann. Wir wünschen euch ganz viel Erfolg dabei. Ihr müsst 18 Jahre sein, teilzunehmen. Und der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Genau.

Nele [00:58:05]:
Und wir hatten uns im kurzen Vorgespräch vorhin überlegt, dass wir mal was ganz Besonderes für euch machen, nämlich einen kleinen, ja, wie soll ich es nennen, so einen kleinen E-Mail-Kurs zum Thema Kleben und Dichten. Wir wissen noch nicht genau, wann, aber wir würden euch in den Show Notes ein Formular verlinken, wo ihr euch schon mal eintragen könnt. Und es wird sicherlich, wenn ihr die Folge hört, noch mal 2, 3 Wochen dauern, bis wir damit fertig sind, weil der soll ja auch Hand und Fuß haben. Aber da könnt ihr schon mal eure E-Mail-Adresse hinterlassen, dann landet ihr automatisch in einem Verteiler und bekommt dann diesen kostenlosen Kurs, wenn’s einfach losgeht. Und der Kurs ist auch noch mal dann mit einem Gewinnspiel verbunden. Also lohnt sich auf jeden Fall, sich da einzutragen. Und ja, da bin ich sehr gespannt, was wir da gemeinsam mit dem Michael Schönes für euch erarbeitet kriegen.

Sebastian [00:59:00]:
Genau, also das noch mal, also Nela hat es gesagt, das Ganze ist kostenlos. Also wir wollen nicht da nichts verkaufen, darum geht es uns nicht. Wir wollen mal etwas testen, eben so per E-Mail euch Wissen näher bringen, das wollen wir gerne mal ausprobieren. Und ihr könnt uns dann ja sagen, wie ihr das fandet, ob das für euch toll war oder nicht. Es wird auch nicht so sein, dass ihr dann eine E-Mail mit 10.000 Worten bekommt und dann könnt ihr alles durchlesen, sondern wir machen das natürlich klein und snackable, dass ihr irgendwie alle paar Tage eine kleine E-Mail bekommt mit eben 1 Mini-Lektion, dass ihr einfach nochmal so geballtes Wissen mitbekommt. Wenn ihr da Bock drauf habt, dann tragt euch ein. Wenn ihr keinen Bock habt, macht das nicht. Das ist auch völlig fein.

Sebastian [00:59:38]:
Dann nehmt ihr nur hier beim Gewinnspiel einfach teil. Und ich hoffe, dass ihr auch heute wieder was zum Thema Kleben äh, Nein, zum Thema Dichten mitgenommen habt, dass ihr noch was lernen konntet. Und sagt gerne weiter, wenn ihr den Podcast mögt. Ja, das erzählt das Freund und Freundin und Bekannten, die da vielleicht auch Lust drauf haben und den noch nicht kennen und vielleicht auch noch gar nicht wissen, was so ein Podcast ist. Sagt denen wie einfach das ist, das zu hören. Das würde uns sehr, sehr freuen. Ansonsten vielen Dank, Michael, dass du da warst. Nele, dass du wie immer an meiner Podcastseite hier warst.

Sebastian [01:00:10]:
Ich übergebe das Wort an dich, Nele, und sag schon mal tschüss.

Nele [01:00:13]:
Ich hab schon eigentlich alles gesagt. Folgt uns gerne, bewertet den Podcast oder auch einzelne Folgen, am liebsten gut. Und schaut natürlich auch mal bei Decalin vorbei. Da haben wir euch ja die Links in die Show Notes gepackt, weil da gibt es wirklich super spannenden Content. Und ich bin jetzt nicht der wahnsinnige Klebe- und Dichtfan eigentlich gewesen, aber ich finde es halt total interessant, auch wie Michael und sein Team das alles aufbereitet haben. Das ist wirklich gut verständlich. Da kann man sich schön zurechtfinden. Oder ja, kauft auch euch das Buch.

Nele [01:00:47]:
Das ist auch eine ganz, ganz tolle Sache. Michael, du darfst dich von unseren Hörerinnen und Hörern jetzt noch verabschieden.

Michael Windecker [01:00:53]:
Ja, vielen, vielen Dank euch beiden für die Plattform. Vielen Dank für die Fragen, die wir zwischendrin hatten. Und ich war positiv überrascht, wie viele doch sich intensiv mit dieser Thematik beschäftigen. Einige waren bei uns auf der Messe und haben uns noch weitere Fragen gestellt. Da möchte ich euch ermutigen. Wir sind auf den gängigen Messen in Essen, in Leipzig, in Hamburg, auf der CMT jetzt wieder in dem Bereich, unter anderem sogar auch beim Selbstausbau auf der CMT mit 2 Messerverständnissen. Kommt uns besuchen, wir suchen den Kontakt mit euch, wir freuen uns auf Fragen, wir geben auch gerne Antworten und vielen Dank, dass ihr euch die Zeit jetzt genommen habt. Mich hat es ihre Ehre gefreut, weil es jedes Mal ein tolles Gespräch mit euch ist.

Michael Windecker [01:01:35]:
Ob das jetzt so online stattfindet oder auf der Messe persönlich, ist einfach toll.

Nele [01:01:40]:
Danke ebenso.

Sebastian [01:01:42]:
Danke schön und tschüss.

Sebastian Vogt

Ich bin der Nerd im Team. Ich habe 6 Jahre mit meiner Frau im Wohnmobil gelebt und bin damit durch Europa gereist. Dabei haben wir nach und nach unsere drei Hunde gerettet und mitgenommen. Ich liebe Technik, Gadgets und kümmere mich bei CamperStyle um genau diese Themen. Unseren Clouliner haben wir verkauft und derzeit sind wir eher Wochenendcamper. Als digitaler Nomade bin ich immer wieder auf Reisen. Lieblingsspots: Am Wasser.

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