Der Frühling steht in den Startlöchern und mit ihm beginnt die wohl schönste Zeit für alle, die Freiheit, Natur und Abenteuer lieben. Falls du (noch) kein eigenes Fahrzeug besitzt, kannst du dir einfach einen mieten und das Camperleben ganz entspannt für austesten und genießen – ganz ohne langfristige Verpflichtungen oder hohe Investitionen.
In diesem kleinen Special zeige ich dir, wie du stressfrei und gut vorbereitet mit einem Mietcamper in Deutschland oder im Ausland losziehen kannst:
Inhaltsverzeichnis
Warum ein Mietcamper ideal für den Start in die Saison (und ins Camperleben) ist
Ein eigenes Wohnmobil zu kaufen, ist für viele anfangs keine Option. Mietmobile bieten dir eine tolle Alternative:
- Du testest unverbindlich, ob dir das Campingleben überhaupt gefällt.
- Du kannst verschiedene Fahrzeugtypen ausprobieren – vom kompakten Kastenwagen bis zum vollausgestatteten Familienmobil.
- Du erlebst unterschiedliche Grundrisse im Reisealltag und kannst dann entscheiden, welcher Schnitt am besten zu deinen Bedürfnissen passt.
- Du sparst dir Wartung, Unterbringung und Versicherungskosten.
Gerade für Neulinge ist das Mieten oft die entspanntere Lösung, um erstmal unverbindlich ins Campingabenteuer hineinzuschnuppern.
So findest du das passende Mietfahrzeug
Bevor du buchst, solltest du dir ein paar Fragen stellen:
- Wie viele Personen fahren mit?
- Wie viel Komfort wünschen sich die Reisenden?
- Wo möchtest du bzw. möchtet ihr unterwegs sein – eher autark in der Natur oder auf gut ausgestatteten Stellplätzen?
- Wie sicher fühlst du dich beim Fahren größerer Fahrzeuge?
Wenn du unsicher bist oder sehr flexibel bleiben möchtest, empfehle ich dir, mit einem kompakten Kastenwagen oder Campingbus zu starten. Diese sind leicht zu fahren, passen auf die meisten Parkplätze und reichen für zwei Personen völlig aus.
Für 3-4 Personen gibt es oft relativ kompakte Alkovenmodelle mit zwei Schlafplätzen oben in der „Haube“ und zwei im Innenbereich.
Bist du mit 5 oder noch mehr Personen unterwegs, wirst du um ein längeres und damit oftmals auch schwereres Fahrzeug nicht herumkommen. Achte hier vor der Buchung bitte darauf, ob dein Führerschein dafür ausreicht.

Tipp

Gute Vermieter bieten eine umfassende persönliche Einweisung und manchmal sogar eine Probefahrt an. Nimm das auf jeden Fall an und plane dafür ausreichend Zeit ein (ca. 1,5 bis 2 Std.) – so startest du deutlich entspannter und machst unterwegs
weniger Fehler beim Fahrzeug-Handling!
Was du bei der Buchung beachten solltest
Wo buchen?
Zunächst solltest du sehr genau überlegen, wo du mieten möchtest. Ich rate dir dringend von Geschäften über Kleinanzeigenportale ab. Hier besteht ein hohes Risiko, dass Verträge und Versicherungslösungen dich nicht ausreichend schützen – oder dein Geld komplett futsch ist. Wende dich lieber an einen international tätigen, seriösen Anbieter wie z.B. das Portal der ADAC Wohnmobilvermietung. Bei solchen anerkannten Vermietfirmen oder -agenturen ist die Wahrscheinlichkeit auch höher, bei einem unfall- oder pannenbedingten Ausfall ein Ersatzfahrzeug zu erhalten.
Welche Buchungszeiträume?
Mietcamper sind in der Hauptsaison oft schnell ausgebucht und natürlich signifikant teurer. Wenn du flexibel und nicht auf die Ferienzeiten angewiesen bist, lohnt sich eine Buchung in der Nebensaison (Frühjahr oder Herbst/Winter) – dann bekommst du bessere Preise, hast mehr Auswahl und auch Camping- und Stellplätze sind in der Regel deutlich günstiger.
Weitere Faktoren
Schau bei der Auswahl deines Miet-Wohmobils außerdem auf diese Punkte:
- Führerschein: Für Fahrzeuge unter 3,5 t zulässige Gesamtmasse reicht der normale B-Führerschein aus. Darüber (bis 7,5 t) benötigst du Klasse C1 oder den alten Führerschein der Klasse III. Weitere Infos zum Führerschein findest du hier.
- Inklusiv-Kilometer: Gibt es ein Gesamt- oder Tageslimit? Falls ja: Reicht dieses für deine geplante Reise aus? Bitte nicht nur die Hin- und Rückfahrt, sondern auch Ausflüge, Erledigungen etc. einplanen!
- Versicherungsschutz: Mindestens eine Haftpflicht muss sein, zusätzlich sind eine Vollkaskoversicherung und eine Versicherung zur Reduzierung der Selbstbeteiligung ratsam. In diesem Artikel kannst du die Details zu Versicherungen für Mietfahrzeuge nachlesen.
- Einschränkungen bei Ländern oder Fahrerkreis: Darfst du mit dem Fahrzeug hinreisen, wo du möchtest, und sind ggf. weitere Fahrende inklusive?
- Zusatzkosten: Prüfe, ob du für Endreinigung, Campingzubehör oder Gasflaschen zusätzlich bezahlen musst und vergleiche verschiedene Anbieter.
Weitere Infos rund ums Womo-Mieten kannst du auch nochmal in unserem Podcast hören:
Diese Punkte sind bei der Routenwahl wichtig
Je nachdem, ob du in Deutschland oder im Ausland unterwegs bist, gelten unterschiedliche Regeln – sowohl beim Campen als auch beim Fahren.
Informiere dich bitte frühzeitig über folgende Bestimmungen in deinem Zielland sowie den Transitländern:
- Maut- und Vignettenregelungen – wird z.B. eine Mautbox oder eine digitale Vignette benötigt? In diesem Artikel gibt es weitere Infos zur Maut in Europa.
- Geschwindigkeitsbegrenzungen für Campingfahrzeuge der entsprechenden Größen- und Gewichtsklasse: meist wird in europäischen Ländern zwischen Fahrzeugen bis und Fahrzeugen ab 3,5 t unterschieden.
- Überholverbote: Für Wohnmobile über 3,5 t gelten oftmals dieselben Überholverbote wie für Lkw.
- Umweltzonen: Nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern wie z.B. Frankreich oder England gibt es Umweltzonen. In Frankreich betreffen diese sogar einzelne Autobahnabschnitte. Kläre vorher, ob und wie du dich für die Strecken oder Zonen registrieren musst.
- Vorschriften und Verbote zum Wildcampen/Freistehen: Fast überall in Europa ist das Freistehen und Wildcampen mittlerweile verboten, insbesondere an Küsten, touristischen Hotspots und – klar! – in Naturschutzgebieten. Die Strafen fallen oftmals recht drastisch aus.
Fazit: Flexibel starten, entspannt reisen
Ein Mietcamper ist ideal für alle, die die Campingwelt stressfrei entdecken möchten. Du bist flexibel, unabhängig – und kannst spontan entscheiden, wohin die Reise geht. Mit der richtigen Vorbereitung und etwas Planung wird deine erste Tour garantiert ein voller Erfolg.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was kostet es, ein Wohnmobil zu mieten?
Die Preise variieren je nach Saison, Fahrzeugtyp und Anbieter. In der Nebensaison starten sie ab ca. 100 €/Tag, in der Hauptsaison können es 150–180 €/Tag sein.
Wo kann ich ein Wohnmobil mieten?
Es gibt im In- und Ausland viele Möglichkeiten, einen Camper zu mieten – bei internationalen Anbietern ebenso wie bei regionalen Vermietern, Händlern oder über Plattformen für Privatvermieter. Von Geschäften via Kleinanzeigen oder privaten Zeitungsannoncen raten wir jedoch ab, da es hier oftmals Probleme mit den entsprechenden Versicherungslösungen gibt und auch ab und an Betrüger am Werk sind.
Kann ich auch ohne Camping-Erfahrung ein Wohnmobil mieten?
Ja! Die meisten seriösen Vermieter bieten ausführliche Einweisungen an. Du brauchst lediglich einen gültigen Führerschein solltest auf jeden Fall Zeit für die Übergabe mitbringen. Am besten mach dir auch Notizen, damit du in der Aufregung nichts Wichtiges vergisst.
Darf ich mit einem Mietcamper ins Ausland fahren?
In der Regel ja – aber informiere dich vorher beim Anbieter. Manche Länder sind ausgeschlossen oder erfordern Zusatzversicherungen.

Info

Eine ausführliche Übersicht rund ums Wohnmobil-Mieten findest du im Ratgeber Wohnmobil mieten für Einsteiger: Dein umfassender Überblick.
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