Camping mit dem Auto (auch: Car-Camping) bedeutet Minimalismus par excellence, denn: Dein Auto ist dein Camper, in dem du fährst, schläfst und – im weitesten Sinne – wohnst. Die Reinform des Auto-Campings bedeutet auch: kein Dachzelt, kein zusätzliches Schlafzelt. Nur dein Auto und du. Hast du Lust auf diese Art Camping-Abenteuer? Wir haben für dich die wichtigsten Informationen rund ums Camping auf vier Rädern – in diesem Fall Autorädern – zusammengestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Auto-Camping?
- Für wen ist Reisen mit einem Camping-Auto geeignet?
- Welche Fahrzeuge eignen sich als Camping-Autos?
- Wo ist Camping im Auto erlaubt – und wo nicht?
- Was braucht man alles fürs Auto-Camping?
- Was kostet Auto-Camping?
- Exkurs: Auto-Camping „Plus“ – unterwegs mit Dachzelt oder Vorzelt
- Fazit: Car-Camping – Trend oder Flop?
Was ist Auto-Camping?
Auto-Camping ist per Definition das Unterwegssein mit dem Auto sowie das Übernachten und Leben in diesem während der Reise.
Vorteile des Auto-Campings
- kostengünstige Campingalternative
- Doppelnutzung des Fahrzeugs im Alltag und auf Reisen
- keine zusätzlichen Anschaffungskosten für ein Wohnmobil oder einen Wohnwagen
- hohe Flexibilität beim Fahren und Parken
- geringere Maut und günstigere Fährüberfahrten durch geringe Fahrzeuglänge
- höherer Witterungs- und Einbruchsschutz als bei einem Zelt
Nachteile des Auto-Campings
- sehr geringes Platzangebot
- maximal für zwei Personen geeignet
- minimalistische Ausstattung
- kein echtes Wohnen
- keine Stehhöhe
- keine sanitäre Infrastruktur
Für wen ist Reisen mit einem Camping-Auto geeignet?
Aufgrund der minimalistischen Platzverhältnisse ist Auto-Camping vor allem für alleinreisende Personen geeignet, maximal für zwei Personen, die sich gut verstehen. Denn mehr als zwei Personen finden in einem Pkw ohne Umbauten üblicherweise keinen Platz.

Welche Fahrzeuge eignen sich als Camping-Autos?
Das ausschlaggebende Kriterium ist in diesem Fall die Liegefläche: Diese sollte idealerweise mindestens 180 Zentimeter in der Länge und knapp 70 Zentimeter pro Person in der Breite betragen. Um eine bequeme Liegefläche zu gewährleisten, sollte die Dachhöhe zwischen A- und C-Säule gleichbleibend sein. Zahlreiche Kombi-Wagen und SUV, aber auch Geländewagen und Hochdachkombis erfüllen diese Kriterien. In einigen Fahrzeugen ist es möglich, die Rücksitzbank komplett auszubauen, sodass hinten eine ebene Liegefläche entsteht.
Alltagstaugliche Fahrzeugmodelle: eine Auswahl
- Audi A6
- Dacia Duster
- Honda CR-V
- Opel Mokka
- Skoda Octavia
- Toyota RAV4
- Volvo XC40
- VW Passat Variant
Geländewagen und Hochdachkombis: eine Auswahl
- Jeep Wrangler
- Land Rover Defender
- Mercedes G
- Toyota HZJ
- Citroën Berlingo
- Ford Tourneo
- Renault Kangoo
- VW Caddy
Wo ist Camping im Auto erlaubt – und wo nicht?
Ob Auto, Wohnmobil oder Wohnwagen: Die Regeln für das „Übernachten zur Wiederherstellung der Fahrtauglichkeit“ sind immer gleich, ebenso fürs gerne als Wildcamping bezeichnete Übernachten in der Natur. Du darfst im Pkw schlafen und dabei im öffentlichen Raum stehen, damit du deine Fahrtauglichkeit wiedererlangst, allerdings ist Campingverhalten wie Aufstellen von Campingmöbeln, Ausbreiten von Equipment oder Grillen nicht erlaubt. Das darfst du nur auf Campingplätzen und privatem Grund mit Erlaubnis der Eigentümer.
Campingplätze
Du kannst mit deinem Auto natürlich auf Campingplätzen einchecken und dort ganz normal campen mit allen Vor- und Nachteilen der vorhandenen Infrastruktur. Ein Vorteil gegenüber Wohnmobilen oder Wohnwagen: Du brauchst weniger Platz und zahlst damit auf einigen Plätzen eine geringere Stellplatzgebühr.
Private Stellplätze
Gleiches gilt für die privaten Stellplätze, die du bei Bekannten, Freunden oder über einschlägige Camping-Apps findest: Hier darfst du so campen, wie es erlaubt ist.
Parkplätze & Co.
Parken und Übernachten: ja. Campen: nein.
Abgrenzung zu Stealth-Camping
Gewissermaßen ist Car-Camping dem Stealth-Camping sehr ähnlich: Nur bezieht sich die Definition mehr auf CamperVans und Kastenwagen, deren Nutzung von außen nicht sichtbar ist. Beim Auto ist das von Natur aus so.
Was braucht man alles fürs Auto-Camping?
Bei der Campingausrüstung fürs Auto-Camping sollte ganz sicher gelten: Weniger ist mehr! Denn du hast sehr wenig Stauraum im Vergleich zu einem CamperVan, Wohnmobil oder Wohnwagen, trotzdem musst du doch einiges unterbringen, um wenigstens das Nötigste auf Reisen dabeizuhaben. Clever packen ist also das Motto!
Doch schauen wir zunächst aufs „Was braucht man alles?“ – Zum Schlafen empfiehlt sich entweder eine passgenaue Matratze oder eine ähnlich bequeme Unterlage, ein Kopfkissen sowie zum Zudecken entweder ein Schlafsack oder eine Decke. Schlafsäcke sind platzsparender im Packmaß. Die wichtigsten Hygieneartikel sind gut in einer Kosmetiktasche zu verstauen, so hast du auch immer alles griffbereit, wenn du Sanitäranlagen aufsuchst.
Ein schnelltrocknendes Handtuch (zum Beispiel Mikrofaser-Handtuch), Kleidung, Wasserkanister, technische Geräte und Ausstattung, Lebensmittel und Küchenutensilien fehlen nun noch. Zum Aufladen und Betreiben der technischen Geräte ist es sinnvoll, eine Verteilerdose und passende Ladekabel für den Zigarettenanzünder dabeizuhaben, es sei denn, du hast eine andere Lösung für die Stromversorgung installiert. Für Lebensmittel, die gekühlt werden müssen, brauchst du noch die passende Kühlbox, die du über die Batterie des Autos oder per Gaskartusche betreiben kannst.
Als Küchenutensilien empfiehlt sich wenigstens ein Komplettset an Besteck und Geschirr pro Person, ebenso ein Topf zur Zubereitung und ein Kocher, zum Beispiel ein Gaskocher. Taschenlampe, Moskitonetz und Sonnenschutz für die Autoscheiben nicht vergessen! Bei Bedarf lohnt sich auch das Einpacken einer Solardusche, so kannst du unabhängig von Sanitäreinrichtungen auch einmal in der freien Natur (mit biologisch abbaubaren Pflegeprodukten) duschen.
Packtipps für Camping-Autos
- sinnvolle Aufteilung in Kisten, Taschen und Beuteln
- Kalkulieren der bequemen Zugriffsmöglichkeiten aufs Gepäck
- Einbau eines Zwischenbodens oder von Schubkästen
- Dachbox für mehr Stauraum
Kisten oder Stapelboxen sind perfekt zum Transport im Auto und Garant für ein ordnungsgemäßes Verstauen (fast) ohne Verrutschen, zudem siehst du durch die Boxen den Packinhalt. Vor allem für Lebensmittel sind diese bestens geeignet, da sie auch noch vor Feuchtigkeit schützen. Für Kleidungsstücke eignen sich dagegen Taschen und Beutel, da diese anpassungsfähig in ihrer Form und mit einem Handgriff gut umzuräumen sind. Egal wie du das Gepäck verstaust, du solltest immer einkalkulieren, was du am häufigsten brauchst und auf welche Boxen oder Taschen du somit bequem Zugriff haben solltest. Eine Übersicht an fertigen Campingboxen für Autos haben wir in diesem Artikel für dich zusammengestellt.
Je nach Größe und Möglichkeiten deines Camping-Autos kannst du vielleicht zusätzlichen Stauraum schaffen, indem du feste Boxen, einen Zwischenboden oder Schubkästen (zum Beispiel unter der Schlafmöglichkeit) installierst. Eine Dachbox ist zudem eine unkomplizierte Lösung für mehr Stauraum, idealerweise für Utensilien, die du nicht täglich zur Hand haben musst.
Was kostet Auto-Camping?
Die beliebte Antwort „Es kommt darauf an!“ gilt auch in diesem Fall – denn die Kosten für deine Urlaubsreise per Auto-Camping hängen etwa stark davon ab, ob du zum Übernachten überwiegend nur parken möchtest – und damit in der Regel kostenfrei stehst – oder ob du gerne auf Campingplätze fahren willst. Ein weiterer, wesentlicher Kostenfaktor sind die Themen Kochen und Essen. Gehst du zu jeder Mahlzeit in ein Restaurant oder an einen Imbiss oder kochst du überwiegend selbst?
Klar, die Möglichkeiten im Auto sind begrenzt, aber wenn es dich nicht stört, eine Woche von Fertiggerichten und aufbrühbaren Gerichten zu leben, sparst du sicher eine Menge Geld. Fakt ist: Du kannst von der Anschaffung bis zum eigentlichen Urlaub mit einem Auto relativ günstig unterwegs sein im Gegensatz zu einer Reise mit einem Wohnmobil oder Wohnwagen, doch kommt das auf deine Prioritäten und deine Art des Unterwegsseins an.
Exkurs: Auto-Camping „Plus“ –
unterwegs mit Dachzelt oder Vorzelt
Wenn du mit dem Auto unterwegs bist, bietet sich über das reine Auto-Camping hinaus die Kombination mit einem Zelt, Dachzelt oder individuellem Vorzelt an, um ein wenig mehr Platz zu haben und vielleicht sogar mit mehr als zwei Personen zu reisen. So kannst du beim Packen und Verstauen deiner Camping-Ausstattung anders agieren und musst nachts nicht ganz so viel umräumen wie in dem Fall, wenn das Auto zudem dein Schlafplatz ist.
Fazit: Car-Camping – Trend oder Flop?
Camping im Auto ist Minimalismus pur! Gleichzeitig bringt dieser eine Menge Flexibilität mit sich, denn du reist schneller und meist günstiger als mit einem größeren Campingmobil. Sicher warten während der Reise kleinere oder größere Herausforderungen auf dich – doch das Schöne beim Unterwegssein mit dem Auto ist: Hast du mal ein Problem oder die Nase vom Bett im Auto voll, bist du so flexibel, dass du jederzeit einen alternativen Schlafplatz in der Umgebung suchen kannst, etwa in einem Hotel, einer Ferienwohnung oder einem Mobilheim, denn du kannst dein Auto komfortabel abstellen, deine Ausrüstung ist sowieso im Auto verstaut.
Ob es ein echter Trend wird? Ein Nischen-Trend vielleicht! Für maximal zwei Personen und eher kurze Campingausflüge bei schönem, trockenem Wetter ist Auto-Camping sicher ein unvergessliches Abenteuer!
Titelbild: © CandyBoxImages / Depositphotos.com
Hallo und guten Tag,
mein Mann und ich haben 1 x mit 3 Hunden auf einer Matratze im Auto übernachtet und seitdem denke ich oft das nochmal alleine mit unseren beiden Hunden zu tun. Der Bericht hat mich def. nochmal motiviert. Campingerfahren bin ich seit meiner Kindheit. Wir haben jetzt einen Hyundai Inster vollelektrisch und die Sitze kann man alle umklappen, so dass ich nur noch eine passende Matratze brauche.
Es wird sicher im Juni noch losgehen.
Liebe Grüße
Karin
Das freut uns sehr, dass wir dich inspirieren konnten. Wir wünschen viel Spaß beim nächsten Trip. Liebe Grüße Sandra
Als erstes Danke.
Ich schreibe sehr selten Rezensionen oder Bemerkungen zu einem Artikel oder Produkt, aber diese journalistische Arbeit ist es wert.
Auto Camping ist Teil meines Lebens seit den 90′ Jahren begonnen mit einem Trabant weiter mit einem Fiat Panda bis zuletzt mit Opel Agila und Opel Meriva. Wie man sieht alles Kleinwagen, vom Gardasee bis Paris, in Deutschland von der Ostsee bis zum Isarhorn haben sie so jede Verrücktheit mit meiner Frau und mir mit gemacht. Das Fazit ist, mit einem Pkw kannst du Praktisch überall Übernachten selbst auf Renommierten Campingplätzen ohne Vorwarnung aufschlagen, mit den richtigen Worten findet sich für einen Kleinwagen immer ein Plätzchen. Zur Zeit bereiten wir uns auf 14 Tage 4 Länder vor. Auto Camping ist einfach Abenteuer pur.
Ich wünsche der Autorin weiter soviel Spaß und Erfolg bei der Arbeit wie mit diesem Artikel.
mit freundlichen Grüßen,
Max Maier
Herzlichen Dank für deinen Einblick in deine „Campingwelt“, wir freuen uns, dass unsere Leserschaft so vielseitig ist. Allzeit schönes Campen und liebe Grüße